Wohlleben jetzt im Kino

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Natürlich; sei aber bitte nicht böse, wenn dann die Einordnung des Zitats nachgereicht wird.

Es gibt keine "Einordnung", nur eine persönliche Meinung und über die bin ich nie böse, warum auch?!

Das Buch "Verklungen Horn und Geläut" von Wolfgang Frank erzählt beeindruckende Geschichten, auch die eines außergewöhnliches Mannes, mit allen seinen (schlimmen) Fehlern und seinen beeindruckenden Fähigkeiten. Wer will sich anmaßen, darüber eine "allgemeingültige Einordnung" zu diktieren?
 
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Schon witzig: weißt hier jemand darauf hin, dass viele Jagdgesetze auf dem RJagdG von 1934 fußen (das aber schon vor den Nazis weitgehend fertiggestellt wurde, in Preussen, wenn ich mich recht erinnere, vom sozialdemokratsichen MP), dann kommt reflexartig der Vorwurf der „Nazikeule“, die die auch unbestreitbar sinnvollen Anteile des Gesetzes in den Schmutz ziehen würden und sich daher verböten.
Wenn ein hochrangiges Mitglieder der Waffen SS in seiner Zeit als Forstmann etwas esoterisch angehaucht über den Wald schreibt, dann muss man auf diese militärische Vergangenheit hinweisen, auch wenn es null Bezug zum Nazitum gibt. Sein Hinweis auf die heiligen Waldhaine mögen irgendwie keltisch-germanisch daherkommen, aber wenn sich die Nazis auf derlei Dinge beschränkt hätten, dann müssten wir heutzutage nicht über Holoaust etc. aL. diskutieren - diese zwölf schrecklichen Jahre werden noch viele Generationen wie Mehltau auf uns lasten, weil sie eine ganz andere „Qualität“ hatten als bspw. die Eroberungskriege von Napoleon, dem man heutzutage wohl auch einen Prozeß als Kriegsverbrecher machen würde. Das vorab.

PW ist ein wirklich genialer Selbstvermarkter. Er hat eine flotte Feder und ein gutes Aufreten und findet v.a. bei Frauen seine Gemeinde. Er hat etwas von einem Guru, der es schafft, eher tröge-technische Themen mit Transzendenz und Alarmismus so aufzuwerten, dass er perfekt in die Zeit passt. Woran man auch erkennt, wie sehr man bei allen Fragen selbsternannten „Experten“ vertrauen darf. PW hat eine sehr gute Ausbildung genossen, die ihn perfekt auf ein Berufsleben als Forstrevierleiter oder Büroleiter in einem Forstbetrieb vorbereitet haben. Es ist nicht bekannt, dass er Aufbaustudiengänge, vertiefende Fortbildungen o.ä. genossen hat. Bei allem Respekt: zur Spitze der forstwissenschaftlichen Forschung fehlen ihm noch einige Meter. Das wird auch daran deutlich, dass er sich konsequent jeder fachlichen Diskussion entzieht. Er kommt zu keiner Podiumsdiskussion, er kommt zu keiner forstlichen Hochschulwoche, erst in der letzten Woche hätte er am Mittwoch Gelegenheit bei einer großen öffentlichen Veranstaltung gehabt. Er wird schon wissen warum...
Wenn man ihm etwas wenig freundlich schreibt, wird er pissig und versucht über Vorgesetzte des Schreibers zu intervenieren und droht mit „Presse, Funk und Fernsehen“. Das war im Oktober - ich warte täglich auf ein Fernsehteam, bisher vergebens.
PW zieht als Guru durch Buchhandlungen, Säle und Kinos. Dort hängen die Jünger an seinen Lippen. Grob 50% seiner Aussagen sind zutreffend, das macht es für kritische „Gemeindemitglieder“, die fachfremd sind, schwer, ihn zu hinterfragen.
Sein Verdienst ist, dass „Wald“ in der Gesellschaft diskutiert wird. Wenn es blöd läuft allerdings mit dem Ergebnis, dass man weder Forstwirtschaft noch Jagd in D‘land will - die Beton-, Glas-, Stahl- und die osteuropäische Jagdindustrie werden dankbar sein...Pecunia non olet.
 
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Er ist ein pseudowissenachaftlicher Schwätzer*. Er sollte seine Bücher mit "Fantasy" überschreiben.


*in dem Sinne, dass er seinen Thesen einen absoluten, wissenschaftlichen Anstrich gibt, sie aber im wesentlichen nur auf seiner eigenen Wahrnehmung bzw Phantasie gründen.
 
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.....Sein Verdienst ist, dass „Wald“ in der Gesellschaft diskutiert wird. Wenn es blöd läuft allerdings mit dem Ergebnis, dass man weder Forstwirtschaft noch Jagd in D‘land will - die Beton-, Glas-, Stahl- und die osteuropäische Jagdindustrie werden dankbar sein...Pecunia non olet.

Zwei Dinge gefallen mir an der zitierten Passage aus "Verklungen Horn und Geläut" und ihrer offensichtlichen "Zeitlosigkeit":

- der Appell an uns Menschen, weiterhin die Möglichkeit zuzulassen und die eigenen Antennen dafür zu schärfen, dass auf unserem wunderschönen Globus mehr passiert, als wir mit unseren sechs Sinnen erfassen können

- der Appell, den Wald aufmerksamer zu beobachten und ihn "auf unsere Seele wirken zu lassen", damit wir den Spagat zwischen ökonomischen Interessen und den übrigen vitalen Bedürfnissen, die der Wald erfüllt, besser hinbekommen.

Vielleicht müssen wir eines Tages gedanklich und räumlich zwischen bodenschutzoptimierten geometrischen Nutzholzplantagen und Wald unterscheiden, weil wir den Einklang nicht mehr schaffen.
 
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Wohlleben is für die Förster, wie "der Schuss ins Brötchen " für Jäger.

Erkennbare- auch für Laien- Satire, gegen pseudowissenschaftliche Esotherik? Und das in Zeiten wo die Katholiken die heilige Inquisition nicht mehr konsequent anwenden?

W. nutzt Wissenschaft da wo sie ihm dienlich ist und Wissenschaftlichkeit, Halbwissen und gefühlte Erkenntnis füllen den Rest. Die selbe Vorgehensweise wurde auch schon bei (einer) politischen Partei und einigen selbsternannten Umweltvereinen kritisiert.


CdB
 
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Er ist ein pseudowissenachaftlicher Schwätzer*. Er sollte seine Bücher mit "Fantasy" überschreiben.


*in dem Sinne, dass er seinen Thesen einen absoluten, wissenschaftlichen Anstrich gibt, sie aber im wesentlichen nur auf seiner eigenen Wahrnehmung bzw Phantasie gründen.
Na der passt ja richtig in die heutige Medienwelt und systematische Verblödung.
 
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Erkennbare- auch für Laien- Satire, gegen pseudowissenschaftliche Esotherik? Und das in Zeiten wo die Katholiken die heilige Inquisition nicht mehr konsequent anwenden?

W. nutzt Wissenschaft da wo sie ihm dienlich ist und Wissenschaftlichkeit, Halbwissen und gefühlte Erkenntnis füllen den Rest. Die selbe Vorgehensweise wurde auch schon bei (einer) politischen Partei und einigen selbsternannten Umweltvereinen kritisiert.


CdB
Aber Kobolde gibts doch !?
 
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@OberförsterVS :
sehr treffend. ....gestern Wohlleben im Radio
.....wir müssen weder die Natur noch das Klima schützen, sondern unsere Spezies vor unserem Handeln und dessen Folgen. ....
Genau das sage ich schon seit 30 Jahren, aber die meisten Menschen schauen nur blöde. .....dazu braucht es keinen PW. .....sondern nur einen gesunden Menschenverstand. ....!!!
...und der fehlt !!! Grüße +WMH Olli
 
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Zwei Dinge gefallen mir an der zitierten Passage aus "Verklungen Horn und Geläut" und ihrer offensichtlichen "Zeitlosigkeit":

- der Appell an uns Menschen, weiterhin die Möglichkeit zuzulassen und die eigenen Antennen dafür zu schärfen, dass auf unserem wunderschönen Globus mehr passiert, als wir mit unseren sechs Sinnen erfassen können

- der Appell, den Wald aufmerksamer zu beobachten und ihn "auf unsere Seele wirken zu lassen", damit wir den Spagat zwischen ökonomischen Interessen und den übrigen vitalen Bedürfnissen, die der Wald erfüllt, besser hinbekommen.

Vielleicht müssen wir eines Tages gedanklich und räumlich zwischen bodenschutzoptimierten geometrischen Nutzholzplantagen und Wald unterscheiden, weil wir den Einklang nicht mehr schaffen.

Ja, die Bedeutung des Waldes für „die Seele“ ist wichtig. Und auch messbar, z.B. durch Cortisolspiegel. Und bei manchen Forstkollegen hat man den Eindruck, man stände nicht im Wald sondern in einer Fabrik. Dass es aber auch anders, harmonischer, naturnäher geht, zeigt aber die Mehrheit der Wälder, die ich kenne.
 

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