Ich hatte gestern ein interessantes Gespräch mit einem Aufkäufer von Laubholz, als wir bei mir ein paar Eichenstämme angeschaut haben. Wobei ich nicht weiß, ob er übertreibt! Allerdings habe ich mich danach richtig geärgert, wenn auch nur ansatzweise stimmt was er erzählt hat.
Nach seiner Aussage bleiben mittlerweile alle Laubbäume im bayerischen Staatsforst mit BHD > 80cm als Totholz liegen!
Er schilderte ein Beispiel, wo der Revierförster bei einer Durchforstung auch eine etwas größere Buche mit 12m geraden und astfreien Schaft (aber über 80cm BHD) mit rausgenommen hat - die anschließend wieder in den Bestand gezogen werden musste. Jetzt kann dieser wertvolle Stamm verfaulen...
Wenn diese Geschichte stimmt, dann ist das eine Riesensauerei und grenzt für mich tatsächlich an Wohlstandsverwahrlosung!
Grundsätzlich kann jeder Eigentümer mit seinem Besitz machen was er will, aber
- hier werden große Summen an Eigentum der Steuerzahler vernichtet
- gleichzeitig wird viel Stammholz aus dem Ausland importiert um den Bedarf zu decken
- würde es für die Natur vermutlich reichen, wenn gelegentlich mal ein großer aber qualitativ minderwertiger Baum liegen bleibt
- ansonsten könnte man ja oftmals auch die Kronen und oberen Stammreste als "Naturholz" liegen lassen
Und was mich besonders ärgert ist einfach die Vorstellung, daß man bestes Holz nutzlos verrotten läßt und gleichzeitig aus jedem Schalenwildverbiss den Untergang des deutschen Waldes herbei leitet!
Hat jemand eine Ahnung, ob es im bayerischen Staatsforst tatsächlich solche generellen Vorgaben gibt und wie die begründet werden?