Ich hab mir vor ein paar Jährchen eine alte Hofstelle im Außenbereich gekauft. Als Hofstelle hast schonmal eine land- und forstwirtschaftliche Nutzung, die erleichtert vieles. Vielleicht überlegen, ein bisschen Wald und Wiese noch dazu nehmen? Oder auch Richtung Imkerei? Die Möglichkeiten sind lang, nur aufpassen, was alles in den jeweiligen Richtlinien steht. Grundvorraussetzung dafür, ein versierter Anwalt, der auch ein persönliches Interesse hat, das durchzubekommen.
Was bei alten Häusern nicht zu verachten ist: Rechte, die teils heute noch gelten. Da die nicht immer zum Wohle der Gemeinde, etc. dienen, existieren viele heute nicht mehr, die Verträge bei den alten Leuten sind oft nicht mehr zu finden.
Was mir persönlich sehr viel geholfen hat: Ein Blick ins Kirchenarchiv. Dort hab ich viele Sachen als Duplikat gefunden, auch weil die Kirche teilweise damit zu tun hatte. Vorraussetzung natürlich: Es war kein anderer vor dir da. Wer hier auch dein Freund bei älteren Sachen sein kann: Amt für Denkmalschutz (Aufpassen, die können auch schnell zum Feind werden!)
Wenn ich sowas wieder vorhabe, meine drei wichtigsten Prioritäten wären folgende:
1. Recherche, und zwar über einen Strohmann, und so viele Infos wie möglich sammeln
2. Ein verdammt guter Anwalt
3. Mit den Nachteilen des Hauses hausieren geht - um mögliche Bieterkonkurrenten abzuschrecken.
Ich will hier nicht alle Details von mir erzählen, aber was ich unter anderem im Kirchenarchiv gefunden hab über meinen Hof:
- Wegerecht im angrenzenden Staatswald für alle motorisierten Fahrzeuge
- Abwasserrecht, damit ich keinen Kanal etc. brauche (löse ich über eine alte Zisterne, die alle 2-3 Monate zum Klärwerk gefahren wird)
- diverse Holzrechte
- Vorzugspachtrecht für landwirtschaftliche Gemeindeflächen
- Fischereirechte
Teils musste ich diese Dinge zwar gerichtlich durchsetzen, insbesondere die Holzrechte. Aber je nachdem wie diese Rechte geschrieben sind, verlieren sie keine Gültigkeit - auch wenn es im meinen Fall gar nicht so viel Buchenholz mehr gibt, als mir zustehen würde. Muss das Forstamt eben zukaufen. Ebenso interessiert nicht, dass dieses recht die letzten 50 Jahre niemand mehr genutzt hat.
Natürlich aufpassen, wenn man solche Rechte durchsetzt, mit wem man es sich verscherzt und mit wem nicht.
Auch das Amt für Denkmalschutz, ich hab die bewusst auf den Hof gesetzt, um Kunkurrenten auszuschalten. Jetzt ist ein 50m vom Hof entferntes Marterl denkmalgeschützt. Mir egal, das kann ich alle 5 Jahre mal neu streichen. Hat mir aber unterm Strich fast einen 6-stelligen Betrag gespart.