Wolf Billy wahrscheinlich in den Vogesen erschossen

Registriert
10 Mrz 2003
Beiträge
4.028
"Das Ministerium für Umwelt usw. als oberste Naturschutzbehörde hat nach Erörterung mit allen Interssengruppen beim "Runden Tisch Wolf" am 06.10.2020 beschlossen, das Präventionsgebiet "Eifel West" mit Wirkung zum 01.11.2020 auszuweisen. Auslöser dieser Entscheidung waren die vier Nutztierrisse im Juli 2020 in den VG Arzfeld und Südeifel durch den Wolfsrüden GW…"Billy".
Weitere die Region vor allem aus Richtung Belgien, Luxemburg oder NRW durchziehende Wölfe mit der Möglichkeit einer Verpaarung bzw. Rudelbildung sind für die Zukunft zu erwarten.
 
Registriert
10 Mrz 2003
Beiträge
4.028
Das Präventionsgebiet Eifel West umfasst umfasst die Landkreise Bitburg-Prüm und die Vulkaneifel, die Landkreise Bernkastel Wittlich und Trier-Saarburg jeweils nordwestlich der Mosel. Im Westen/Norden ist die Landesgrenze auch Grenze des Präventionsgebietes.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Was er nicht erwähnte, daß das so weit geht, daß die landwirtschaftliche Nutzung vieler Regionen neben ein oder zwei Vollerwerbsbetrieben fast ausschließlich im Nebenerwerb stattfindet. Das ist etwas völlig anderes als die drei Schafe hinterm Haus, die er vllt aus dem ehemaligen Osten kennt.

Auch im Westen gibt es die Freizeithalter, die einige wenige Tiere als "Rasenmäher" oder als Ausgleich zum Bürojob halten. Die werden immer weniger, Gründe kann man beim DBV etc. nachlesen. Ironischerweise puffern das ein paar aus den Städten "geflüchtete" "Balkonbiologen" etc. wieder ab. Die Landwirtschaft konzentriert sich immer mehr auf größere Höfe, und in den Regionen, die Du ansprichst, steht die sowieso in der Form auf der Kippe. Die Konzentration führt ja auch nicht dazu, dass die Flächen nicht mehr bewirtschaftet werden ...


Da muß ein Konzept her, das solche Dinge unterbindet, sobald sie erkennbar werden. Monate- und jahrelanges Tauziehen auf Kosten der Tiere und der Tierhalter ist ein nogo. Genau diese Szenarien sind es, die die Viehhalter gegen den Wolf einnehmen. Ohnmacht ist eine ganz gefährliche Substanz in der Politik.

Das KONZEPT besteht doch schon seit vielen Jahren, man müsste entsprechend durchgreifen. Das hängt aber an gewissen Schlüsselpositionen in der Politik.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Die paar echten Hobbyhalter sind hier nicht das Problem. Du verkennst die Lage.

Die Art der Bewirtschaftung hängt eng mit der Landschaft zusammen. Quadratkilometergroße Felder wirst Du vergeblich suchen, das ist schon aus Standortsgründen alles sehr viel kleinflächiger strukturiert. Und eben ein Flickenteppich an Nutzungsformen, sowohl vertikal wie horizontal. @H.PB hat es doch versucht, klarzumachen. Und das wird auch so bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Nein. "Die paar echten Hobbyhalter" sind am Rand der Verteilung zwischen den "echten" Hobbyhaltern und den Vollerwerbsbetrieben. Alle stehen unter Druck und die Struktur der Betriebe wird sich absehbar ändern. Entweder man geht damit jetzt proaktiv um, oder die von Dir angesprochenen Gegenden werden vielleicht wieder bewaldet (letztlich). Der Wolf spielt da keine signifikante Rolle. Eher solche Aspekte wie die Aufsplittung der Förderung in die verschiedenen Säulen, Demographie, NBS, ...

Und jedes Konzept - in allen möglichen Bereichen - hängt an politischen Befindlichkeiten. :rolleyes:
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
:rolleyes:
Hobby. Nebenerwerb. Vollerwerb.

Zum Nebenerwerb gehört gerade in den angesprochenen Gegenden übrigens auch more often than not Touristik. Ferien auf dem Bauernhof. Die Betriebe diversifizieren. Mehrere Standbeine. Sehr sinnvoll. Blöd nur, wenn dann halt wg. canis lupus die Weideviehhaltung dran glauben muß. Die Betriebe haben hier eine ununterbrochene Tradition seit anno 17irgendwas und noch länger. Das gibt man nicht mal eben so auf. Außerdem ist das politisch auch nicht gewollt. Da kann die Finanzbranche noch so geifern.
 
Registriert
5 Jun 2015
Beiträge
1.400
Da ging doch vor ein paar Tagen etwas über Subventionen und Hofgrösse durch die Presse. Wie war das noch, so eine "Biolandwirt" bekam ein paar tausend Euro und einer mit 2000 Kühen im Stall über eine Millionen. Und dann wurde doch berichtet, dass Grosskonzene Land aufkaufen, sie haben mitbekommen, dass es sich wegen der Subventionen lohnt. Vor einigen Jahrzehnten gab es so etwas auch schon mal, da waren dann viele Bauen nicht mehr Herr über ihre Tiere, sondern nur noch Handlanger von denen die die Höfe gekauft haben. Wenn der Trend nicht unterbrochen wird, dann brauchen wir uns keinen Kopf mehr über halbwegs "saubere" Fleischprodukte zu machen. Heute wurde doch von Ärzten über Medikamente in Geflügelfleisch berichtet, da sträuben sich doch bestimmt Black Grouse die Nachenhaare.
Es kann schon sein, dass sich zahlreiche Schafhalter, Hobbyschafhalter, wie der eine oder andere denken mag, sich mit Entlohnungen für Landschaftspflege über Wasser halten. Das ist aber kein Grund, darauf zu setzen, dass die sich von den Isegrims den Garaus machen lassen sollen. Was sollen die denn fressen, wenn die ganzen Hobbyschafe nicht mehr da sind?
Na ja, es gibt ja auch einige, die die Auffassung vertreten, dass die Wölfe nur allein jagen, weil das in der Regalwände füllenden Literatur vielleicht steht. Das das nicht sein kann, versteht man ja, wenn es heisst, dass die jungen Wölfe von den alten lernen. Und da gibt es halt eine ganze Reihe, die haben Fähigkeiten, die der Büromensch ihnen gar nicht zutraut und deshalb jedem, der das Gegenteil sagt entgegenhält, dass er mal lesen müsste und ansonsten wohl wenig Ahnung hat.
Ich fasse mir an den Kopf, wenn ich in einem Filmbericht höre, dass die "Wolfsberaterin" in KLM-Fans Gefilden noch nie einen Wolf in freier Wildbahn gesehen hat. Die wird wohl richtig viel Ahnung haben, die sie sich in der Praxis angeeignet hat.
Und über diesen Billy genannten Wolf gibt es auch noch eine interessante Geschichte. Da wurde ein Kalb über Nacht bis auf die Wirbelsäule zerlegt und da es wohl dem Wolfsberater zu weit war, liess er sich Photos schicken. Nach dem bestimmt gewissenhaften Studium, sagte er dem Betroffenen am Telefon, dass das nicht typisch für einen Wolf sei, und er käme auch nicht, weil man jetzt sicher keine Proben mehr nehmen könne.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Wenn es politisch gewollt ist, dass die Landschaft so bleibt und so genutzt wird, wie bisher, dann muss die Politik andere Summen anders aufwenden als bisher und wie es aktuell geplant ist. Und auch dann spielen die Verluste durch Wölfe keine signifikante Rolle (wenn die bestehenden Konzepte richtig umgesetzt würden).

Und wenn die "Hobbyschäfer" (sensu alle nicht Vollerwerbsschäfer) keine Schafe mehr halten hat das auch keinen signifikannten Einfluss auf die Nahrungsbeschaffung beim Wolf.

BTW: niemand hat gesagt, dass er NUR alleine jagt. Solche verfälschende Polemik hilft in der Diskussion nicht.
 
Registriert
28 Feb 2016
Beiträge
3.953
Dass der Wolf die Bürgermeinung spaltet ist signifikant für viele politischen hauruck Entscheidungen.
Gutmenschen die die Meinungshoheit haben und die "richtige " politische Seite, zwingen einer betroffen Minderheit gnadenlos ein Projekt auf , ohne die Verantwortung zu übernehmen.....es ist wie bei der Bankenrettung uvm. Gewinne werden privatisiert, Verluste/Schäden werden sozialisiert......und genau das macht wütend, und wahrscheinlich nicht nur mich !
Nur weil Spanien, Polen und Frankreich den Wolf intensiv schützen und vermehren , heißt dies noch lange nicht , dass Deutschland als dichtbesiedelstes von allen, sich den EU Träumereien beugen muss, warum sagt nicht mal einer "stopp , so geht das nicht " ??? Wie es kleinere Länder auch tun !
Nöö, wir nicken alles ab , und der Bürger muss zusehen wie er , mit seinen Sorgen/Schäden alleingelassen, klar kommt.
Thats it ....
Grüße +WMH Olli
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Wenn es politisch gewollt ist, dass die Landschaft so bleibt und so genutzt wird, wie bisher, dann muss die Politik andere Summen anders aufwenden als bisher und wie es aktuell geplant ist. Und auch dann spielen die Verluste durch Wölfe keine signifikante Rolle (wenn die bestehenden Konzepte richtig umgesetzt würden).
Keine Frage. Da sind wir uns vollkommen einig.
 
Registriert
28 Nov 2014
Beiträge
13.040
Die Frage ist halt:

Wie bereitet man Wolf eigentlich zu?

Welche Gewürze passen?

Kann man den Balg - heisst es beim Wolf eigentlich Balg? - verwerten und wie?

Und welche Beilagen? Reis passt ja nicht wirklich, aber Kartoffeln und Nudeln an sich auch nicht.
Die Fuchsrezepte passen im gruoßen und ganzen. Eine exotische Note kann man sich beim Asiaten an der Ecke holen.
 
Registriert
5 Jun 2015
Beiträge
1.400
Offensichtlich denken viele „Büromenschen“, dass das Auftreten von Wölfen und der Verlust einzelner Weide- oder Herdentiere wirtschaftlich unbedeutend ist.

Wenn die Landwirte oder Schafhalter alle fest angestellt wären, zum Monatsende ein ordentliches Salär überwiesen bekämen, sie keine kostenintensiven Schutzeinrichtungen kaufen und aufbauen müssten, dann wären die Risse wirtschaftlich tatsächlich irrelevant. Aber so ist es halt nicht.

Wenn man die Meinung vertritt, dass man gut auf diese Freizeit-Hobbytierhalter verzichten kann und sie an ihrem Unheil (Wolfsheimsuchung) selber schuld sind, es ihnen also recht geschieht, wenn ihre Tiere gerissen werden, dann sollten die Beschwichtiger auch hingehen und den Freizeit-Hobbytierhaltern das vor versammelter Zuhörerschaft immer wieder ins Gesicht sagen, auch den Kindern, für die Tiere schon etwas Besonderes sind.

Ich habe es schon mal geschrieben, meinen Enkelkindern erzähle ich nach wie vor die Geschichte mit den 7 Geislein, wobei das natürlich nicht wissenschaftlich ist. Macht nix, die sind noch so jung, dass sie mit dem Begriff Wissenschaft noch nichts anfangen können.

Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
138
Zurzeit aktive Gäste
530
Besucher gesamt
668
Oben