Wolf in Deutschland: Fakten-Check, keine Meinungsmache, oder Wolf in den Medien!

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Ja. Ab einem Alter von ein paar Wochen geht die Fähe jagen und die Welpen werden von einem oder zwei Jährlingen "bewacht", während sie zunehmend selbständig am und um den Rendezvouzplatz spielen. Wölfe sind nicht so verteidigungsorientiert wie Bären, was aber keine Garantie dafür ist, dass die Jährlinge (oder die Fähe) im Falle eines Falles nicht doch aggressiv werden können. Hier hat sich der Welpe vielleicht beim Spiel verlaufen o.ä.
 

z/7

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Hier hat sich der Welpe vielleicht beim Spiel verlaufen o.ä.
Mein erster Gedanke war, daß man da wieder mal versucht, der natürlichen Auslese ins Handwerk zu pfuschen. Wolfswelpen, die sich in dem Alter beim Spielen verlaufen, werden von der Natur als nicht überlebensfähig aussortiert. Wer zu übermütig / vergesslich / orientierungslos ist, liefert langfristig keinen positiven Beitrag zum Überleben der Art.
Die Verletzung am Ohr geht in dieselbe Richtung.
 
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WELT

Wölfe töten oder verletzen immer mehr Nutztiere​

Im vergangenen Jahr haben Wölfe in Deutschland etwa 3960 Nutztiere getötet oder verletzt, das ist eine Steigerung um 37 Prozent zum Vorjahr. Das geht aus dem am Donnerstag von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) veröffentlichten jährlichen Bericht über Wolfsrisse und -schäden hervor.
Hauptsächlich betroffen sind demnach Schafe und Ziegen, zunehmend aber auch große Weidetiere wie Rinder, vereinzelt auch Pferde. Die Schadensausgleichszahlungen an die Betroffenen haben sich von gegenüber 2019 von 418.250 auf rund 803.000 Euro nahezu verdoppelt.

Der Deutsche Jagdverband vermutet, dass die Dunkelziffer der Risse deutlich höher liege. Er sieht angesichts dieser Zahlen dringenden Handlungsbedarf in den am meisten betroffenen Bundesländern. „Über ein aktives Management sollte der Wolfsbestand künftig auf einem stabilen und tolerierbaren Niveau gehalten werden.“ Derzeit lebten bereits etwa 2000 Wölfe in Deutschland, allein in Brandenburg mehr als im 15-mal größeren Schweden. Innerhalb von drei Jahren werde sich der Bestand verdoppeln.
 
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Was mir am meisten auf den Nerv geht:

In den letzten Jahren wurden in Deutschlandrd. 5,5 Millionen ha FFH - Gebiete per Verordnung geschützt.
Verbindlicher Schutzzweck ist der Schutz der Rote - Listen - Arten, zu denen bekanntlich auch der Wolf gehört.
Und jetzt kommt die Masterfrage:
In wieviel % der rd. 4.500 Verordnungen Ist der Wolf als Schutzzweck genannt wie es eigentlich bei korrekter Anwendung der FFH - RL sein müsste?

Richtig! In keiner.

Genauso abstrus:
Mit dem Bau von Wolfsschutzzäunen in FFH - Gebieten werden Lebensräume größerer, als Schutzzzweck genannter Tiere wie z. B. Otter oder Biber oder dem Wolf, wenn er denn in der VO genannt würde, zerschnitten.
Eigentlich müsste für jeden geplanten Wolfsschutzzaun eine Umweltverträglichkeitsprüfung gemacht werden.
Was passiert?

Richtig. Wieder nix!
 
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Du solltest Dir die Vorgaben zu FFH und zu landwirtschaftlichen Zäunen nochmal genauer ansehen. ;)
 
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@Mohawk

Für Pläne (z.B. einen Bebauungsplan) oder Projekte (z.B. eine Bundesfernstraßenplanung), die einzeln oder im Zusammenwirken mit anderen Plänen oder Projekten ein Gebiet des Netzes "Natura 2000" (FFH-Gebiete und EU-Vogelschutzgebiete) erheblich beeinträchtigen können, schreibt Art. 6 Abs. 3 der FFH-Richtlinie bzw. § 34 des Bundesnaturschutzgesetzes die Prüfung der Verträglichkeit dieses Projektes oder Planes mit den festgelegten Erhaltungszielen des betreffenden Gebietes vor.

Zitat vom BfN

1. Beeinträchtigen KÖNNEN
2. Kann ein 6 reihiger E - Zaun von 1,50 Hohe, mit Hausstrom geladen, der ein FFH -Gebiet durchschneidet, einzelne Arten beeinträchtigen?
3. Kann es sich um eine Beeinträchtigung handeln, wenn rd. 40 % einen FFH - Gebietes dergestalt eingezäunt werden?

Der Naturschutz haut uns regelmäßig Konjunktiv - Formulierungen um die Ohren und leitet daraus die abstrusesten Forderungen ab. Es wird Zeit, dass wir das auch mal umgekehrt machen.

Was die Bezeichnung "Projekt" angeht, haben wir gelernt, dass bereits ein einjähriger Hauungsplan, der die forstlichen Maßnahmen auf 78 ha regelt, ein Projekt im Sinne von FFH darstellt.

Was die "Vorgaben zu landwirtschaftlichen Zäunen" angeht - da würde mich wirklich mal interessieren, welche du meinst.
Vor allem unter dem Asspekt der brüsseler Mängelrüge hinsichtlich der Umsetzung der FFH-RL nutzen sowohl Länder wie auch Landkreise einen Ermessensspielraum, den sie nicht haben.
 
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Zitat vom BfN

1. Beeinträchtigen KÖNNEN
2. Kann ein 6 reihiger E - Zaun von 1,50 Hohe, mit Hausstrom geladen, der ein FFH -Gebiet durchschneidet, einzelne Arten beeinträchtigen?

Die "normalen" Wolfszäune sind landwirtschaftliche Zäune und keine 1,5m hohen mit "Hausstrom". Damit geht die Projekt-Analogie ins Leere, denn die FFH-Vorgaben hebeln die Privilegierung der landwirtschaftlichen Zäune i.d.R. nicht auf.


Der Naturschutz haut uns regelmäßig Konjunktiv - Formulierungen um die Ohren und leitet daraus die abstrusesten Forderungen ab. Es wird Zeit, dass wir das auch mal umgekehrt machen.

Aber fundiert und nicht so naiv-an den Haaren herbeigezogen, sorry. Das wird zum Eigentor.
 
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Die "normalen" Wolfszäune sind landwirtschaftliche Zäune und keine 1,5m hohen mit "Hausstrom". Damit geht die Projekt-Analogie ins Leere, denn die FFH-Vorgaben hebeln die Privilegierung der landwirtschaftlichen Zäune i.d.R. nicht auf.




Aber fundiert und nicht so naiv-an den Haaren herbeigezogen, sorry. Das wird zum Eigentor.
Wie kommst du denn auf das schmale Brett?
NATÜRLICH tun sie das. Die Zäune solcherart gebaut, stehen doch hier rum, kilometerlang und an jeder Ecke? 6 Reihen, im Abstand von 25 cm.
Meine Frau und ich haben life und in Farbe erlebt, wie ein Rehbock da durch ging und sich mit dem Gehörn verhakte. Das ist ein Anblick, den du nicht erleben möchtest. Wochenlang vorher war kein Saft drauf und so hatte er das Ding als ungefährlich eingestuft. Dann wurde aufgetrieben und es kam Strom drauf.

Und den Artikel, mit dem die Landwirtschaft privilegiert wird, den hätte ich mal gerne von dir.
 
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Man könnte aber genauso gut sagen, dass die angewendeten Schutzmaßnahmen ein großer Erfolg sind, da sie in über 80 Prozent der Fälle funktionieren und es nur noch vor allem unvorbereitete und unverbesserliche Tierhalter trifft. Für mich ist es eher ein Plädoyer für gute Herdenschutz-Maßnahmen.

Ist doch wie beim Virus: Ja, es trifft auch Geimpfte, aber halt viel seltener als ohne Stoff.
 
G

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Guest
Wie oft sie funktionieren weißt du doch gar nicht, oder stehst du an jeder Koppel?

Mehr als ein Fünftel trotz anerkannter Maßnahmen, heißt erstmal nichts (außer dass Wölfe schlauer sind als Bürokraten) und erst recht nicht wenn du die Haarspalter bei der Arbeit siehst, die die Maßnahmen "anerkennen".

Die Selbstgerechtigkeit mit der du die anderen betroffenen Tierhalter als "unverbesserlich" bezeichnest, kannst du getrost als qualifiziert betrachten, um selbst als "Rißgutachter" loszuziehen. Herzlichen Glückwunsch!(n)


CdB
 
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Wie oft sie funktionieren weißt du doch gar nicht, oder stehst du an jeder Koppel?

Mehr als ein Fünftel trotz anerkannter Maßnahmen, heißt erstmal nichts (außer dass Wölfe schlauer sind als Bürokraten) und erst recht nicht wenn du die Haarspalter bei der Arbeit siehst, die die Maßnahmen "anerkennen".

Die Selbstgerechtigkeit mit der du die anderen betroffenen Tierhalter als "unverbesserlich" bezeichnest, kannst du getrost als qualifiziert betrachten, um selbst als "Rißgutachter" loszuziehen. Herzlichen Glückwunsch!(n)


CdB


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Die Aussage von #Qercus spiegelt die klassische Ignoranz und Arroganz der involvierten Verbände und NGOs!
Kein Wunder, das mittlerweile nicht nur die "Unverbesserlichen" immer lauter eine Anpassung des Umgangs mit der "heiligen Kuh Wolf" fordern!
Es ist Zeit für einen konsequenten Paradigmenwechsel im Umgang mit dem Wolf, die Politik zeigt GsD langsam auch Signale einer gewissen Bereitschaft zu einem Kurswechsel!
Und nein, niemand will ernsthaft den Wolf wieder in den Status einer höchst gefährdeten Art in Osteuropa zurückschiessen!
 

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