Wolf in Deutschland: Fakten-Check, keine Meinungsmache, oder Wolf in den Medien!

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Der Hunderiss ist ja leider kein abnormales Wolfsverhalten. Will anscheinend nur keiner so richtig wahr haben. Das das Rudel in der Nähe seiner vermeintlichen Beute bleibt um abzuwarten bis der andere "Prädator" (hier der Mensch) ablässt und es dann noch was fressen gibt ist wohl auch in der Natur der Wölfe. Das im Falle eines menschlichen "Prädators" daraus durchaus eine gefährliche Beutekonkurrenzsituation entstehen kann, kann man nicht ganz von der Hand weisen. Vor allem wenn ein Rudel beteiligt ist.

Leider scheint es auch dort so zu sein, dass der Wolf seine ihm oftmals attestierte "unbedingte" Scheu vor dem Menschen nicht mehr oder vielmehr abgelegt hat. Ein irgendwie gelagertes Fluchtverhalten bei jungen als auch alten Einzeltieren oder auch Rudeln konnte ich bei meinen Wolfsbegegnungen zu meiner anfänglichen Verwunderung jedenfalls nicht feststellen. Ohne Vergrämungsmaßnahmen (gleich welch gelagerter Art) durch den Menschen wird es die gewünschte Scheu beim Wolf m. E. auch nicht geben. Dazu sind Wölfe zu lernfähig.

Schade um den Hund und mein Mitgefühl für den Hundebesitzer.
 
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Gar nicht. Warum sollten sie auch?

Da diese Typen nicht für das haften müssen, was sie da verzapfen, ist es letztlich auch egal.

Unabhängig davon, dass ich kein Freund des Wolfes bin und mich über seine Anwesenheit weder erbaut noch erfreut zeige: wer muss denn für Meinungsäußerungen haften? Richtig: niemand. Du kannst ungestraft behaupten, dass es wichtig sei Rehe zu füttern und dass ein Bock im Winter aus wildbiologischen Gründen niemalsnie erlegt werden dürfen. Das wäre zwar ebenfalls Nonsens, wäre aber als Meinungsäußerung natürlich jederzeit und bei jeder Gelegenheit möglich.
 
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Diesen Forschungsstand werden wir in unserer Kakistokratie wohl nie erreichen.
Bei uns gehts ja auch nicht um Forschung, sondern um ideologisch begründetes durchboxen bestimmter Narrative.
Forschung ist evidenzbasierend und damit grundsätzlich Ergebnissoffen. Kann ich bei hiesiger Herangehensweise an das Thema nicht erkennen.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Forschung ist evidenzbasierend und damit grundsätzlich Ergebnissoffen. Kann ich bei hiesiger Herangehensweise an das Thema nicht erkennen.

Habt Ihr denn mal das Ganze gelesen ?
Das ein einzelner toter Wolf keine Probleme mehr macht ist ja naheliegend.
Ansonsten ist die Datenlage ja sehr dürftig. Dies wird ja auch in der Studie betont.
Aber auch in der Schweiz sind es nicht mehr die Einzelwölfe sondern ganze Rudel die Probleme machen.

Zitat:

"Verschiedene Studien aus dem Ausland haben gezeigt, dass nur massive Eingriffe in lokale Wolfspopulationen zu einer signifikanten Verringerung von Schäden führten (Entfernen ganzer Rudel durch Vergiften: Bjorge & Gunson 1985; >25% Mortalität mit gleichzeitiger Abnahme der Anzahl reproduzierender Einheiten: Wielgus & Peebles 2014). Bei weniger starken Eingriffen in die Wolfspopulation zeigten sich schwach positive, keine oder teils sogar negative Effekte auf die Anzahl gerissener Nutztiere (Harper et al. 2008, Krofel et al. 2011, Treves et al. 2016, 2019) und nicht-letale Massnahmen wie z.B. Herdenschutz mittels Elektrozäunen erzielten eine bessere Wirkung als die letale Entnahme von Wölfen (Bruns et al. 2020)."

Bei der Wahl zwischen Abschuss ganzer Rudel vs. Herdenschutz wird sich auch in der Schweiz keine Mehrheit für die erstere Variente finden lassen.

Insofern ist die Studie zwar interessant, bildet aber nicht annähernd das ab, was hier einige durch nichtlesen hineininterpretieren.
 
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K2

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Habt Ihr denn mal das Ganze gelesen ?
Das ein einzelner toter Wolf keine Probleme mehr macht ist ja naheliegend.
Ansonsten ist die Datenlage ja sehr dürftig. Dies wird ja auch in der Studie betont.
Aber auch in der Schweiz sind es nicht mehr die Einzelwölfe sondern ganze Rudel die Probleme machen.

Zitat:

"Verschiedene Studien aus dem Ausland haben gezeigt, dass nur massive Eingriffe in lokale Wolfspopulationen zu einer signifikanten Verringerung von Schäden führten (Entfernen ganzer Rudel durch Vergiften: Bjorge & Gunson 1985; >25% Mortalität mit gleichzeitiger Abnahme der Anzahl reproduzierender Einheiten: Wielgus & Peebles 2014). Bei weniger starken Eingriffen in die Wolfspopulation zeigten sich schwach positive, keine oder teils sogar negative Effekte auf die Anzahl gerissener Nutztiere (Harper et al. 2008, Krofel et al. 2011, Treves et al. 2016, 2019) und nicht-letale Massnahmen wie z.B. Herdenschutz mittels Elektrozäunen erzielten eine bessere Wirkung als die letale Entnahme von Wölfen (Bruns et al. 2020)."

Bei der Wahl zwischen Abschuss ganzer Rudel vs. Herdenschutz wird sich auch in der Schweiz keine Mehrheit für die erstere Variente finden lassen.

Insofern ist die Studie zwar interessant, bildet aber nicht annähernd das ab, was hier einige durch nichtlesen hineininterpretieren.
Man darf sich wundern oder auch nicht, warum der Wolf aus Mitteleuropa verschwand. Es ist wissenschaftlich und seriös erwiesen, daß die Koexistenz mit der wachsenden Bevölkerung scheiterte. Unsere Vorfahren in ausgehendem Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit hätten Ihre Zeit und Energie sicherlich anders verwertet, als zur Ausrottung/ Verdrängung des Wolfes, wäre das nicht zwingend notwendig gewesen für Sie. Ob nun unter veränderten Anschauungen und Verhältnissen die Dinge in der Jetztzeit anders liegen, geschenkt.
Fakt bleibt: Es genügen 2 Wölfe oder gar ein einziger, um die Konflikte in einer überbevölkerten Region wie der BRD schon an einigen Stellen offenzulegen. Siehe zB Hünxe etc.
Wir sind 230 Menschen/100 ha in diesem Land.
Also statistisch hat jeder von uns rund 4300 qm Platz um sich herum, eine Hälfte eines Fußballfeldes, nicht mehr. Bruttofläche von der Zugspitze bis zum Watt
 

K2

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Noch eine Anmerkung hinterher: Es ist von massiven Eingriffen geschrieben, was ja nach meiner Auffassung schon wertet und nicht beschreibt. Wir führen diese Diskussion auch immer wieder mit den Gutmenschen um uns herum. Wissenschaftlich schon lange unstreitig ist ja zB auch, daß ein durchschnittlicher Fuchsbesatz von 1-2 Individuen/100 ha nicht überschritten werden kann, wenn keine negativen Beutegreifereinflüsse auf die Bodenbrüter toleriert werden sollen. Bei 10-12 erlegten Füchsen/ 100 ha im Jahr ist das ein massiver Eingriff, der aber trotzdem nicht ausreicht, wenn dabei mehr als 2 Füchse dauerhaft verbleiben.
 
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K2,

sehr gute Beiträge - denn die meisten denken a) nicht über die Bevölkerungsdichte in der BRD nach und b) nicht über die Populationsdichte von Beutegreifern nach. Bzw. wissenschaftlich faktenbasiertes Arbeiten ist den betreffenden ein Fremdwort.

Dieses ist leider auch ein Phänomen welches unter den meisten untergebildeten Jägern weit verbreitet ist - weswegen es zu dem Phänomen kommt genau zu wissen zu vermeinen wie dicht die Populationsdichte faktisch ist...

In Niedersachsen kann man das gerade sehr gut an der Streckenzahl der Nutrias festmachen... und wie diese Zustande gekommen ist.

Betrachtet man auch in dieser invasiven Art auch noch die dazu gehörigen Beifolgen, und zwar auf Faktenbasis und nicht auf Dogmen und Glauben basierend, dann kann einem beim Thema Wolf eigentlich nur noch schwindlig werden.

Nein, ich werde keine Berichte mehr einstellen, weil das hier im Forum so oder so Sinn- und Zwecklos ist, Glaubensbekenntnisse sind hier mittlerweile nur noch alles. Da dürfen sich dann gerne andere "Erniedrigen" lassen.

Mich widert bei so manchen der mangelnde Respekt und die Frechheit an, welche die betreffenden Personen an den Tag legen - darum werde auch ich mich mehr und mehr zurückziehen - und auch fachlich nur noch die Dinge zum Besten geben, die auf der humoristischen Seite zu werten sind.

Auch ein Diplomingenieur kann ein absoluter Knallkopf und Dummkopf sein, wenn er seine Fakten nicht überprüft.
 
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......., daß ein durchschnittlicher Fuchsbesatz von 1-2 Individuen/100 ha nicht überschritten werden kann, wenn keine negativen Beutegreifereinflüsse auf die Bodenbrüter toleriert werden sollen....................
K2, du hast da sicherlich eine 0 vergessen und meinst 2 Füchse/1000 ha. Denn bei 2 Füchsen/100 ha im Frühjahr haben die Bodenbrüter und Junghasen keine Überlebenschance. So eine Dichte ist extrem hoch!!!
Gruß rotfuchs2
 

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