Wolf in Deutschland: Fakten-Check, keine Meinungsmache, oder Wolf in den Medien!

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z/7, ganz so schnell sind Bauern doch nicht zum Aufgeben zu bewegen!

Zur Anwendung von Schutzmaßnahmen auch nicht, das ist das größere Problem. Wieviel Wölfe gibt es denn da in Rostock und wieviel Angriffe gab es, denn die 37 Tiere vs. 23 können auch in 2 vs. 23 Angriffen angefallen sein, das macht einen Untershcied.
 
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Wolf in Nordhessen:
https://www.hna.de/lokales/melsunge...sorge-hat-ein-wolf-zugeschlagen-13184312.html


Mal sehen, wie lange sich die Betroffenen den geschützten Wolfsterrorismus noch gefallen lassen.

das ist sehr schwierig, hier etwas zu unternehmen. Bislang gilt 1,20m Zaun als wolfssicher und der Herdenschutzhund als geeignete Schutzmaßnahme. Dass das Erste nicht sicher ist und das Zweite in der Praxis oft nicht machbar ist (freies Hüten ist mit Herdenschutzhund nicht möglich, pro Anzahl Tiere benötigt man dann eine gewisse Anzahl an Hunden etc. -> hier mal die Richtlinien aus Brandenburg zum Thema Herdenschutzhund), bzw. aufwändig und kostenintensiv, spielt noch keine Rolle in der Diskussion. Meist ist Tenor von offizieller Seite: dann schützt halt die Nutztiere und: wir fördern doch finanziell die Schutzmaßnahmen.

Oft haben die Betroffenen entweder nur eine sehr überschaubare Anzahl von Hobbytieren oder bewegen sich in rückläufigen Bereichen (Schäfereien z.B.), die keine große Lobby im Rücken haben. Das ist in der öffentlichen Wahrnehmung dann eher ein Einzelinteresse vermutlich.
 
S

scaver

Guest
können kann er, könnte er sogar viel besser, aber er tut das nicht. Wölfe ticken anders.
sca
 
G

Gelöschtes Mitglied 11077

Guest
Hallo!

Das Thema ist schon etwas älter, möchte mich aber trotzdem äußern. Habe gerade eben im Thread "Kosten pro Wolf" denselben Beitrag hinterlegt.

Möchte mich nicht persönlich bekannt machen, habe aber gesehen, dass diesem Thema doch einige mehr folgen - man möchte doch die eigene Meinung unter die Leute bringen und hofft auf Rückmeldungen.

Also da wo ich derzeit wohne (in Südtirol) ist das Thema Wolf ein sehr heikles Thema.

Ich bin kein Jäger, darf aber als Mensch, der die Natur liebt und sich deshalb (bisher) gern in ihr aufgehalten hat, dazu mal äußern.

In Südtirol gibt seit ein paar Jahren vermehrt Wölfe, teils haben sich Rudel gebildet. Hinzu kommen etliche Bären. Beide waren bis vor kurzem streng geschützt.

Das heißt, Abschuss illegal und sehr sehr sehr böse (Du verlierst aufgrund der sehr hohen Strafzahlung und des vermutlich jahrlang andauernden Strafprozesses letzlich Haus und Hof + du gehst in den Knast + du wirst öffentlich-medial hingerichtet).

Ebenso fast unmöglich war bisher das Einfangen von so genannten Problembären, d.h. Bären, die schon, sag ich mal über den Daumen gepeilt, 40-50 Schafe oder einige Kühe gerissen haben, mehrmals nahe Höfen oder in Dörfern herumgeschlichen sind, Einwohnern und Touristen in beachtlicher räumlicher Nähe "Hallo" gesagt haben etc.. Wahrscheinlich mit viel Bauchweh wurden diese dann von den Behörden als "Problembären" eingestuft. Man hat versucht, diese mit Gummigeschossen zu ermuntern, sich aus den "Problemzonen" - sprich menschliche Siedlungen - zu entfernen, mit mehr oder weniger Erfolg. Einen (oder warens 2?) hat man eingefangen, er ist aber wieder ausgebrochen (aus dem angeblich gesicherten Zwinger, wie das wohl geht, habe ich bisher nicht verstanden) und macht seitdem ein von Einheimischen und Touristen beliebtes Urlaubsgebiet unsicher.

Doch zurück zu den Wölfen: Ungefähr 15 km Luftlinie von meinem Wohnort hat ein einziger Wolf diesen Frühjahr/Sommer ich glaube ca. 40 Schafe gerissen. Die Besitzer der Schafe bekommen zwar eine finanzielle Entschädigung, jedoch liegt diese wohl nur "nahe" des realen finanziellen Verlustes. Schlimmer jedoch sind die langfristigen Folgen: Welcher Schafzüchter/Bauer mit Herz und Blut treibt noch seine Schafe auf die Berge, wenn er sie der Reihe nach halb angefressen, zerfleischt, leidend, weil häufig noch lebend, wiederfindet.

Letzthin, nach monatelangem wütendem Protest von bäuerlicher Seite - welcher den Regierungsparteien politisch zu gefährlich wurde - wurde von der Südtiroler Landesregierung gegen den Willen der römischen Zentralregierung, jedoch mit Unterstützung des obersten italienischen Gerichtshofes, ein Gesetz zum Abschuss von Problembären verabschiedet.

Die Probleme im Alpenraum sind doch folgende:

- Tierherden können nicht flächendeckend genügend geschützt werden, weil man topografisch nicht alle Weiden umzäunen kann.
- Herdenschutzhunde und Herdenschutzlamas (? stimmt das?) sind eine gute Idee, in der Schweiz soll das recht gut funktionieren, aber sehr kostenaufwendig.
- Viele Einheimische und weniger Touristen (weil sie es nicht wissen, es wird ja nicht an die große Glocke gehängt, dass ums Eck der beliebten Jausenstation zerfetzte Schafe und geschlachtete Kühe ihren Kampf mit Meister Petz und Freund Isegrim verloren haben) besuchen bestimmte Gebiete einfach nicht mehr. Weil man eben Kinder hat, die man auch gerne frei spielen lassen will, ohne Angst zu haben.
- Wölfe und Bären durchqueren die Talsohlen und damit die Dörfer! So querte ein Wolf bereits die Skipisten des berühmten Skigebietes Kronplatz, angeblich ein weiterer seelenruhig eine 12.000 Einwohner-Stadt in Südtirol um ca. 06.30 Uhr morgens. Die Frühaufsteher und Schulkinder haben sich die Augen gerieben.
- Es kam bereits zu sehr brenzligen Begegnungen mit Wanderern und GOTT SEI DANK (und Lob und Ehre), dass nichts passiert ist.

Einfach mal googeln, es findet sich viele Infos zu Wolf und Bär in Südirol und im benachbarten Trentino.

Möchte mir als Nicht-Jäger und als Nicht-Experte für Wild kein Urteil erlauben, jedoch als Wanderer und Familienvater sehr wohl: In bestimmten dicht besiedelten und intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten haben Wölfe und Bären nichts zu suchen.
 
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Lieber Insbrucker, auch hier imForum ein schwieriges oder kontrovers erörtertes Thema, wie Du Dir sicher schon angelesen hast. Du wirst Menschen finden, die sich auf die EU-Gesetzgebung zurückziehen und auch sagen, dass der Wolf doch die schwindende Artenvielfalt bereichert und deshalb höchsten Schutz zu geniessen hat,auf Teufel komm raus, und Du wirst Menschen finden, die die Auffassung vertreten, dass er hier (in D) und heute nicht viel verloren hat, weil seine Gegenwart nicht nur Nutztiere gefährdet, sondern auch dazu führen wird, dass alles mögliche und unmögliche auf kurz oder lang mit hohen Zäunen abgegrenzt sein wird.
O lange er noch keinem Menschen, auch Kinder sind gemeint, körperlich Schaden zugefügt hat, wird sich nicht viel ändern, was man ja sehr schön am Beispiel dieses Wolfes in NRW am Niederrhein erlebt und nachlesen kann. Schuld für Verluste tragen immer dieNutztierhalter, weil sie keine angemessenen Schutzeinrichtungen vorgehalten haben. Dass von den Wolfsfreunden beauftragte Kontrolleure aber später überwundene Zaunanlagen empfohlen, eingerichtet und abgenommen haben spielt dann jedoch keine Rolle.
Es ist inzwischen vielleicht wie in anderen Fällen auch hier so, dass diejenigen, die das Androhen von im Zweifel gewaltsamer Massnahmen für demokratisch legetim halten, sich durchsetzen, weil die Behörden wie auch die Politiker lieber nicht mehr sachorientiert handeln sondern sich von Emotionen treiben lassen.
Gut dass Du den Kronplatz erwähnst, da gibt es doch schöne Täler, Orte und Naturhotels, die werde ich nun besser meiden, weil ich halt mit der Familie verreise und zu der gehören auch zwei Jagdhunde. Wandern wir halt andernorts.
Gruss, DKDK.
 

z/7

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Spannend. Wie messen die die Höhe von Zäunen anhand von Fotos?
 

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