„Ich schieß’ doch keinen Problemwolf"
Keiner will Wolf „entnehmen“: Probleme bald auch in der Altmark befürchtet
26.11.19
+
Probleme gibt es derzeit mit der „Entnahme“ des Wolfes. Nicht jeder Jäger traut sich.
© Zuber
Stendal/Altmark – Ein Jäger aus Niedersachsen, der jüngst in der Altmark in Lüdelsen zur Gesellschaftsjagd eingeladen war, brachte es beim Schüsseltreiben (gemeinsames Essen der Jäger mit Plausch) auf den Punkt.
„Ich schieß’ doch keinen Problemwolf, selbst wenn er von den Behörden zum Abschuss freigegeben ist. Da muss man ja nachher Angst haben, dass der Name rauskommt und irgendwelche Tierschutz-Aktivisten einem dann im Wald die Autoreifen zerstechen.“
Kaum jemand will den Wolf „entnehmen“ und selbst dieses verschleiernde Neusprech-Wort für „Erlegen“ sagt schon einiges im aktuellen Umgang mit dem Wolfsproblem aus. .
Jäger trauen sich oft nicht, zum Abschuss freigegebenen Isegrim zu schießen, wenn er Probleme macht. Derzeit diskutieren altmärkische Jäger über dieses Thema Nummer eins in Sachen Wolf, das bald auch im Norden von Sachsen-Anhalt Realität werden könnte: Wenn nämlich der Wolf flächendeckend Ärger macht und früher oder später eingedämmt werden muss. Erst Ende Oktober wurden bei Ahrensbök (Schleswig-Holstein) zwei Schafe gerissen. Schnell stand per DNA-Test der Übeltäter fest.
Problemwolf „GW924m“. Seit diese Problemwölfe nach dem berühmten „Kurti“ nun in Deutschland des Öfteren ihr Unwesen treiben, haben die zuständigen Behörden es längst aufzugeben, ihnen niedliche Namen zu geben. „GW924m“ war in mehreren Landkreisen (auch Mecklenburg-Vorpommern) über mehrere Wochen als Problemwolf zum Abschuss freigegeben. Die Landbevölkerung (Kinder und Familien) zeigte sich beunruhigt, denn mehrfach hatte der Wolf Nutztiere gerissen. An die Jäger erging ein Aufruf, das Problemtier zu erlegen.
https://www.az-online.de/altmark/st...e-bald-auch-altmark-befuerchtet-13248717.html