Da wo die "kleinen" Schäfer aufhören, werden wohl für den Erhalt der Kulturlandschaft (die je nach Landschaftstyp nicht ohne entsprechende Beweidung erhalten werden kann) die "Naturschutzverbände", mit einer stetig fließenden, üppigen finanziellen 100% Förderung ausgestattet, diese Aufgaben übernehmen. Diese tragen dann auch kein wirtschaftliches Risiko. Wolfsrisse in den Herden und deren Folgen sind dann auch aus "naturschutzfachlicher Sicht" und "ethischer Sicht" hinnehmbar und obendrein ohne jegliches wirtschaftliches Risiko.
Was dabei herauskommt wenn sich die sogenannten "Fachleute" der Offenlandbeweidung durch "Großvieh" annehmen, kann man inzwischen auch in einigen Presseartikeln zu festgestellten Tierschutzverstößen bzgl. der Weideviehhaltung (Wildpferde, Heckrinder) in NSG´s nachlesen. Übrigens halten sich bei solchen Tierschutzverstößen "Peter" und Konsorten fein raus.
Ich sehe für kleine (nicht nur aus meiner Sicht wünschenswerte) Schäferbetriebe in Gebieten mit einer stabilen und damit auch weiter anwachsenden Wolfpopulationen unter vertretbaren, materiellen und zeitlichen Mehraufwand für Schutzmaßnahmen auf Dauer keine wirtschaftliche Perspektive. Leider. Folgen werden dann mit zunehmender Wolfsdichte wohl auch die landwirtschaftlichen Betriebe die noch Weideviehhaltung betreiben. Dabei sind es doch diese Betriebe die der Endverbraucher so gerne haben will.
Die möglichen "Probleme" die mit der stets weiter anwachsenden Wolfpopulation einhergehen wurden doch schon seit Jahren in den verschiedensten Gremien diskutiert. Als Ergebnis hat man dann gehofft mit monetären Entschädigungsmodellen möglichst lange ein Mäntelchen über die "Kollateralschäden" decken zu können. Jetzt scheint es aber so, dass mit der anhaltenden Ausbreitung der Wölfe die Betroffenheiten (damit meine ich auch "gefühlte Betroffenheiten") zunehmen und einige dem "Wolfsprojekt Deutschland", in der jetzigen praktizierten Form, zunehmend kritischer gegenüber stehen. Das wiederum schlägt langsam auch bis in den politischen Raum durch, wo man jetzt schon einzelne "Rückzugsgefechte" einzelner politisch Verantwortlicher sowohl in Rhetorik wie dem weiteren aufweichen von Entschädigungsregelungen vernehmen kann.
Der Wolfsriß eines Ponys im Wolfsgebiet Schermbeck hat in meinem persönlichen Umfeld für mehr Empörung gesorgt als die vielen Schafs- und Dammwildrisse.
Meiner Meinung betreiben und diskutieren wir in Deutschland, trotz einer stabilen und weiter wachsenden Wolfpopulation auch weiterhin nur ein "Wolfsmonitoring" und sind damit von einem echten, konsensuellen "Wolfsmanagement" Lichtjahre entfernt. Ohne dieses wird aber die gesellschaftliche Akzeptanz für die aus naturschutzfachlicher Sicht angestrebten Populationsdichte immer weiter schwinden.