Wolfs Dossier von scinexx

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z/7

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Ich weiß. Ich wollte nur darauf hinweisen, daß Vergrämung sowenig ein Allheilmittel ist, wie Zäune welcher Höhe auch immer.
 
S

scaver

Guest
zur Frage von https://forum.wildundhund.de/threads/wolfs-dossier-von-scinexx.125489/post-4167756
und
#33

Entnahme derzeit kein Thema
Forderungen aus der Region, die Wölfe abzuschießen, weist das Umweltministerium zurück. Es sei noch zu früh, um über eine Entnahme zu sprechen, sagte ein Sprecher NDR 1 Niedersachsen. Bislang stehe auch nicht fest, ob es dieselben Wölfe waren, die mehrmals in geschützte Schafherden eingefallen seien. Ohnehin sei es selbst bei einer Genehmigung schwierig, die streng geschützten Wölfe zu entnehmen, da sie nicht leicht zu identifizieren seien und den Jägern bei einem Irrtum Strafen drohten, so der Sprecher.
Quelle: NDR

Alle Wölfe können Zäune überspringen, das sind Hindernisse vor der Beute. Das ist keine Spezialisierung, das ist angeboren und liegt in der Physis des Raubtieres begründet. Das braucht ein erfolgreicher Wolf zum Überleben. Spezialisierungsausreden sind Erfindungen der Umweltministerien, besonders in Niedersachsen, zur bisher erfolgreichen Vereitelung einer sachgerechten Letalentahme, deren Gegenteil bisher erfolgreich - nicht bewiesen werden konnte.
sca
 
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sicher funktionieren wird (und tut es jetzt schon nicht) keine der bisherigen Maßnahmen wie Schutzhunde oder Elektrozäune. Es funktioniert zwar des Öfteren - und auch die Lappjagd auf Wölfe in Russland z.B. zeigt, dass derartige Maßnahmen nicht völlig wirkungslos sind - aber es gibt auch Fälle, wo dies nicht der Fall ist.
Die Folgen eines Übergriffs sind dann nicht unerheblich unter Umständen. Neben den Rissen an sich sind beispielsweise auch stressbedingte Verlammungen nicht aus der Luft gegriffen.

Man muss davon ausgehen, dass sich zudem eine Entwicklung und Veränderung im Verhalten, Schutzmaßnahmen zu überwinden, ergeben wird. Bestimmt nicht überall und gleichzeitig - aber punktuell in Abhängigkeit der 'Not' des jeweiligen Individuums.
Beispielsweise bei hoher Populationsdichte und folglich abwandernden Individuen ist mit einer erhöhten Bereitschaft zu rechnen, Risiken einzugehen, wenn einfache Futterquellen nicht zugänglich sind - und damit bisher sichere Maßnahmen zu deklassieren.

Herdenschutzhunde sind ein sehr spezieller Ansatz mit vielen Tücken, wenn man genauer hinschaut. In der abgelegenen Pusta sicher kaum ein Thema; in unseren eher dicht besiedelten Gebieten mit vielen Freizeitaktivitäten bin ich sehr skeptisch, dass Hunden mit Schutzinstinkt zu 100% kein Fehlgriff in Richtung Jogger mit Hund oder ähnlichem unterläuft.

Zudem ist der Aufwand zur Haltung incl. der Kosten nicht unerheblich. Wenn man sich einmal die Richtlinien des Landes Brandenburg zu Herdenschutzhunden anschaut, wird klar, was das an Aufwand bedeutet:
https://mluk.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Richtlinie_Herdenschutzhunde.pdf
Mal einige 'Facts' rausgenommen:
- Brauchbarkeitsprüfung, Sachkundenachweis der Halter
- pro 150 Schafe über 40kg EIN Hund -> bei einer mittleren Herdengröße von 300-600 Schafen sind das 2-4 Hunde
- während des Hütens und Treibens sind die Hunde NICHT in der Herde -> und wer schützt dann? (auch bereits vorgekommen, dass genau dann ein Riss erfolgt); wer fährt die Hunde dann zum neuen Standort bzw. wo verbleiben sie während des Hütens? In ein Fahrzeug mit Hänger passen maximal Material zum Pferchen, die Hütehunde sowie verletzte oder evtl. lahmende Tiere. SO ist Herdenschutz nicht praktikabel machbar, ohne personell und materiell (zusätzliches Fahrzeug mit Hänger) aufzustocken
- Abschnitt Konfliktsituationen:
"Konfliktsituationen können sich durch das gleichzeitige Nutzen der Natur von Tier und Mensch ergeben." -> und wer haftet im Falle eines Falles (der nun nicht soo abwegig ist)?

So einfach, wie das Dossier suggeriert ("Erfahrungen zeigen: Den effektivsten Schutz bieten Herdenschutzhunde in Verbindung mit Elektrozäunen. Die Hunde leben hierbei dauerhaft in der Herde. Sie sind groß und kräftig genug, um Wölfe passiv durch Imponiergehabe zu vertreiben.") ist es nicht.

Auch ist folgendes nicht wirklich korrekt: "In Ländern wie Deutschland, die lange wolfsfrei waren, waren solche Schutzmaßnahmen in der Vergangenheit überflüssig und sind deshalb „verlernt“ worden." und damit auch der abschließende Satz:"Häufig sind Nutztierverluste auf falsch eingesetzte Schutzmaßnahmen zurückzuführen."
Vielmehr machen sich die Nutztierhalter bereits seit längerem Gedanken - auch in den Gebieten, wo der Wolf noch nicht war und pferchen dort schon aus Eigennutz (wer möchte denn seine Herde ausbrechen sehen und vlt. als Steigerung noch Schaden im Straßenverkehr auszulösen?) sorgfältig mit korrekter Spannung am Zaun (in beiderlei Sinn).

Ich finde es etwas befremdend, dass man den Betroffenen nicht soviel Verantwortungsbewusstsein zutraut und die Mittel zugänglich macht, um den Schutz selber gewährleisten zu können. Und vor dem Hintergrund ist es abstruss, stattdessen zu empfehlen, einen Hund mit Schutztrieb unbeaufsichtigt arbeiten zu lassen in bestimmten Gebieten, wo mit Begegnung von Hunden mit anderen Naturnutzern zu rechnen ist.
 
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Abgesehen davon das es Wolfsrudel auch schon geschafft haben die Herdenschutzhunde zu töten. Oder die H-Schutzhunde die eine verirrte Wildsau gerissen haben, weil sie in den Abwehrkampfmodus gefallen sind. Von staatlicher Seite kommt nur Halbgegorenes.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Abgesehen davon das es Wolfsrudel auch schon geschafft haben die Herdenschutzhunde zu töten. Oder die H-Schutzhunde die eine verirrte Wildsau gerissen haben, weil sie in den Abwehrkampfmodus gefallen sind. Von staatlicher Seite kommt nur Halbgegorenes.

Wenn Du die 100%ige Sicherheit willst, bist Du falsch auf der Welt. Dann reicht es zu sagen: "Ich mag den Wolf nicht", und fertig...
 
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Quatsch.
!00% Sicherheit gibt es nicht. Auf die Sicherheitsversprechen staatlicherseits kann man sich nicht mehr verlassen, konnte man eigentlich noch nie.
Der Wolf ist ein faszinierendes Raubtier, aber die Frage muß erlaubt sein ob es Sinn macht ihn in diesen Mengen die sich derzeit entwickeln in unserer überfüllten Kulturlandschaft haben zu wollen.
 

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