Wolfsangriffe auf Hunde bei Drückjagd

z/7

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Nochmal die drei bekanntesten Vorfälle:
Der Vollständigkeit halber sollte man die Vorfälle mit hetzenden Schweißhunden vllt noch ergänzen. Ich hab leider keine exakten Daten, nur im Hinterkopf, daß es da ein zwei verlustige Hunde gibt. Vllt weiß ja jemand genaueres.
 

z/7

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Heute mögen viele Beständer Treibjagden auf Schalenwild veranstalten, mit mächtig Krakele und Radau; aber halt nicht alle und wenn man allein eine 50ha grosse Waldparzelle zugewiesen bekommt, um Wild zum Ortswechsel zu animieren, dann ähnelt das vielleicht den Praktiken in anderen Ländern.
Hrrrm. 50 ha sind nix. Es gibt durchaus bewegte Jagdstrategien, wo das die Fläche für einen achtel Standschnaller ist. Theoretisch. Praktisch kann sich auf großen Jagden das Geschehen durchaus derart entzerren, daß zwischen den einzelnen Hunden und Durchgehern Hunderte von Metern liegen, und wenn nur alle 400 m ein Schütze steht, je nach Gelände auch mal weitere Entfernungen dazwischen, kriegt da keiner mehr irgendwas mit, und Wolf kann sich als Herr der Lage fühlen.

Die größte Gefährdung seh ich persönlich aber für weitjagende Solojäger, die auf Sauen oder Rotwild weit aus dem Treiben geraten. Gestern erst wieder gehabt. Sau geht raus, Hund findet Fährte, innerhalb einer Viertelstunde war der fast 2 km aus dem Treiben. Die Hunde, die direkt drauf waren, haben dafür keine 10 Minuten gebraucht. Da steht weit und breit kein Schütze mehr, von Durchgehern ganz zu schweigen.

Die Zukunft gehört, so wie ich es sehe, was Rotwild und Schweine betrifft, kurzjagenden Hunden. Was ein bissl problematisch ist, wenn man mehrere Wildarten gleichzeitig bejagt, denn für Rehwild brauchts den Hund, der dran bleibt, was bei Rehwild allein auch nicht problematisch ist, denn die laufen nicht km-weit aus dem Treiben. Sauen und Rotwild schon. Die Ausbildung der Hunde wird das irgendwie an den Hund bringen müssen. Ob über differenzierendes Verhalten beim einzelnen Hund (Sau laß ich aus dem Bogen laufen, Reh bleib ich dran) oder Spezialisierung auf eine Wildart mit dem entsprechenden Jagdverhalten.

Wie das dann bei Hunden ist, die gemeinsam jagen, ist nochmal ein anderes Thema. Da gab's doch diese Saison nen Vorfall, wo Wölfe einer Meute ein Stück weit hinterher sind. Ich mein nicht den fake, aber in dem Zusammenhang hat jemand davon sehr plausibel berichtet.
 
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Rotwild

bringst Du beim Durchgehen mit angeleintem Hund in Bewegung, Schwarzwild nur zum Teil. Da, wo die Sauen in Dickungen festliegen, muss geschnallt werden. Wenn Rehwild das Ziel ist, kann man Einstände abstellen und die Hunde stöbern lassen, ein paar Rehe kommen dabei immer in Anblick.

Auf die Art und Weise lassen sich in vielen Revieren zumindest mit Kurzjagern die Gefahren durch Wölfe minimieren.

Gruß,

Mbogo
 
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Rotwild bringst Du beim Durchgehen mit angeleintem Hund in Bewegung, Schwarzwild nur zum Teil. Da, wo die Sauen in Dickungen festliegen, muss geschnallt werden. Wenn Rehwild das Ziel ist, kann man Einstände abstellen und die Hunde stöbern lassen, ein paar Rehe kommen dabei immer in Anblick.

Auf die Art und Weise lassen sich in vielen Revieren zumindest mit Kurzjagern die Gefahren durch Wölfe minimieren.

Gruß,
Mbogo

Diese Einschätzung kannst Du nach all meinen Beobachtungen der letzten Jahre gepflegt vergessen! Je nach Erfahrung der Leittiere und je nach Gelände bzw. Bewuchs verlässt ein Rudel nicht einmal seinen Einstand, wenn nur Treiber mit angeleinten Hunden unterwegs sind. Sauen, wie Du richtigerweise schreibst, rücken sowieso überwiegend nur bei direktem Druck - und Rehwild kommt, je kleiner der Einstand, in einer umso höheren Geschwindigkeit aus diesem heraus.
 
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mir hat ein Schweißhundeführer, der in einem Gebiet mit bestätigtem Rudel tätig ist erzählt, dass einer seiner Hunde die Riemenarbeit sofort abbricht und zu Ihm kommt, wenn Wölfe in der Nähe sind. Während sein anderer Hund sich dadurch überhaupt nicht beeindrucken lässt und die Suche fortsetzt. Lediglich mit dem Schnallen ist Er vorsichtiger geworden, aus Angst, dass vllt. schon Wölfe am Stück sind.
 
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Es wird tlw. sehr viel erzählt.. Ich möchte mir gern ein Bild der Fakten machen. Mir ist bewusst, das der Hund auf der Jagd immer gefährdet ist. Trotztdem wäre mir ein Gesamtbild wichtig.

Zum Glück wird hier im Forum nicht einfach erzählt, sondern es werden nur die harten Fakten präsentiert.

Du bist also genau richtig hier...

:cool:

Gruß

HWL
 
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HWL,
...ich bin schon ganz zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Komme gerade von einer DJ zurück - auch wieder ein grauer im Treiben - alles gut gegangen.
Man macht sich schnell verrückt, aber es ist doch wohl so, das der überwiegende Schaden bei Hunden auf wehrhaftes Großwild, ein kleinerer auf schusshitzige Mitjäger und der weitaus geringste Teil auf den Wolf zurückgeht.
 
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mir hat ein Schweißhundeführer, der in einem Gebiet mit bestätigtem Rudel tätig ist erzählt, dass einer seiner Hunde die Riemenarbeit sofort abbricht und zu Ihm kommt, wenn Wölfe in der Nähe sind. Während sein anderer Hund sich dadurch überhaupt nicht beeindrucken lässt und die Suche fortsetzt. Lediglich mit dem Schnallen ist Er vorsichtiger geworden, aus Angst, dass vllt. schon Wölfe am Stück sind.

Es gibt aber auch belegte Fälle, wo mit dem HS angebleite Wölfe sogar nachgesucht wurden...auch in jüngerer Zeit.
Weit östlich der Oder....
 

Rotmilan

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Rotwild

bringst Du beim Durchgehen mit angeleintem Hund in Bewegung
Kleine Episode vom November:
Die Jagd wird traditionell angeblasen, eine knappe Stunde später beginnen wir unmittelbar am Treffpunkt mit dem Trieb. Vier Treiber/HF und zwei Hunde.
Nach 200 Metern die erste Fichtendickung mit einer Größe von etwa 1ha. 2 Treiber sind schon fast durch, als die Hunde laut werden und 6 Stück Rotwild aus der Dickung werfen. Mit lautem Hoho gehen wir wieder in die Dickung, hören aber nur weiteres Wild, das uns ausweicht.
Nach kurzer Zeit sind die Hunde zurück und das Spiel beginnt von neuem. Insgesamt steckten mehr als 30 Stück in der Dickung und es benötigte 3 Anläufe bis sie "rotwildfrei" war.

Gerade Rotwild benötigt (auf großen Jagden und wenn es das Spiel kennt) nach meiner Erfahrung weiträumig jagende Hunde. Mir sind da Teckel am liebsten. Die sind aber mit Sicherheit für den Wolf die leichteste Beute...
 
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.....Die Jagd wird traditionell angeblasen, eine knappe Stunde später beginnen wir unmittelbar am Treffpunkt mit dem Trieb.......

.......Gerade Rotwild benötigt (auf großen Jagden und wenn es das Spiel kennt) ...

Erstaunlich.
So wie ich DJ-erfahrenes Rotwild kenne, nehmen sie Anblasen direkt neben dem Trieb sehr gern als Einladung zur sofortigen Fernreise!
 

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