Heute mögen viele Beständer Treibjagden auf Schalenwild veranstalten, mit mächtig Krakele und Radau; aber halt nicht alle und wenn man allein eine 50ha grosse Waldparzelle zugewiesen bekommt, um Wild zum Ortswechsel zu animieren, dann ähnelt das vielleicht den Praktiken in anderen Ländern.
Hrrrm. 50 ha sind nix. Es gibt durchaus bewegte Jagdstrategien, wo das die Fläche für einen achtel Standschnaller ist. Theoretisch. Praktisch kann sich auf großen Jagden das Geschehen durchaus derart entzerren, daß zwischen den einzelnen Hunden und Durchgehern Hunderte von Metern liegen, und wenn nur alle 400 m ein Schütze steht, je nach Gelände auch mal weitere Entfernungen dazwischen, kriegt da keiner mehr irgendwas mit, und Wolf kann sich als Herr der Lage fühlen.
Die größte Gefährdung seh ich persönlich aber für weitjagende Solojäger, die auf Sauen oder Rotwild weit aus dem Treiben geraten. Gestern erst wieder gehabt. Sau geht raus, Hund findet Fährte, innerhalb einer Viertelstunde war der fast 2 km aus dem Treiben. Die Hunde, die direkt drauf waren, haben dafür keine 10 Minuten gebraucht. Da steht weit und breit kein Schütze mehr, von Durchgehern ganz zu schweigen.
Die Zukunft gehört, so wie ich es sehe, was Rotwild und Schweine betrifft, kurzjagenden Hunden. Was ein bissl problematisch ist, wenn man mehrere Wildarten gleichzeitig bejagt, denn für Rehwild brauchts den Hund, der dran bleibt, was bei Rehwild allein auch nicht problematisch ist, denn die laufen nicht km-weit aus dem Treiben. Sauen und Rotwild schon. Die Ausbildung der Hunde wird das irgendwie an den Hund bringen müssen. Ob über differenzierendes Verhalten beim einzelnen Hund (Sau laß ich aus dem Bogen laufen, Reh bleib ich dran) oder Spezialisierung auf eine Wildart mit dem entsprechenden Jagdverhalten.
Wie das dann bei Hunden ist, die gemeinsam jagen, ist nochmal ein anderes Thema. Da gab's doch diese Saison nen Vorfall, wo Wölfe einer Meute ein Stück weit hinterher sind. Ich mein nicht den fake, aber in dem Zusammenhang hat jemand davon sehr plausibel berichtet.