Wolfsprotest in Wiesbaden: Hessenschau Meldung

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+++ Angst vor Wölfen: Protest mit Schafen und Alpakas +++
8:42 Uhr: Passend zu der vorangegangenen ist diese Meldung: Mit Schafen und Alpakas wollen heute ab 10:30 Uhr mehrere hundert Weidetierhalter in Wiesbaden für mehr Schutz vor Wölfen auf die Straße gehen. Geplant ist ein Protestmarsch vom Bahnhof bis in die City. Bei der anschließenden Kundgebung wird nach den bisherigen Plänen auch Agrarministerin Priska Hinz (Grüne) das Wort ergreifen und sich zu dem Forderungskatalog der Schäfer äußern. Unserem Nutzer Markus Stapp aus dem Odenwald liegt der Termin sehr am Herzen. Wir werden auf hessenschau.de heute später darüber berichten. Die Kollegen von hr4 haben bereits ein "Wolfsspecial" zusammengestellt.

Zitat
„Heute Mittag ist eine Demonstration der Schäfer und anderer Weidetierhalter am Landtag in Wiesbaden. Thema: Umgang mit dem Wolf, Schaffung der politischen Rahmenbedingungen, ein Managementplan, der diesen Namen verdient. Wer kann, sollte hingehen. Es geht um das Überleben der Schäfereien!“Zitat vonhessenschau.de-Nutzer Markus Stapp​
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Quelle:

https://www.hessenschau.de/morgenti...rt-,hessen-am-morgen-mittwoch-360.html#woelfe

und:


Rückkehr des BeutegreifersDrei Experten zum Thema "Der Wolf in Hessen"
Veröffentlicht am 15.01.20 um 08:41 Uhr
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Ein Wolf im Tierpark Weilburg Bild © picture-alliance/dpa
Halter von Weidetieren demonstrieren heute vor dem Landtag in Wiesbaden. Sie sagen: Es ist fünf nach 12 für den Schutz der Weidetiere. Wir haben mit drei Experten über das Thema "Wölfe in Hessen" gesprochen. Hier finden Sie ihre Positionen.
Burkhard Ernst vom Hessischen Verband für Schafzucht und Schafhaltung e. V. - Deshalb demonstrieren wir
Weidetierhalter sind die ersten, die mit dem Wolf Konflikte haben. Für uns ist es fünf nach 12, weil im Vorfeld Maßnahmen wichtig werden, wenn man eine Ko-Existenz schaffen möchte, Wir erwarten von der Politik, dass Maßnahmenpläne festgeklopft und Förderungen ausgesprochen werden. Das ist bisher noch nicht in dem Maß passiert, dass wir sagen können: Ja, damit können wir arbeiten, damit können wir die Zukunft der Betriebe gestalten. Wir wünschen uns, dass man mit uns abklärt, welche Maßnahmen praktikabel umsetzbar sind und welche Auswirkungen sie haben. Zum Beispiel: Betriebe, die im Moment 500 Schafe betreuen und dann auf einmal nur noch 300 betreuen können, haben natürlich eine geringere Effizienz und verlieren ihre Wertschöpfung. Das muss wirtschaftlich ausgeglichen werden.
Zitat
„Um sagen zu können, wir können mit dem Wolf leben, brauchen wir finanzielle Unterstützung - auch für Kleinschafhalter.“Zitat vonBurkhard Ernst​
Zitat Ende
Noch ein Beispiel, die Zäune: Es ist ein Unterschied, ob ich Schafe einzäune oder ob ich einen Wolf auszäune. Ein weiteres Beispiel sind die Hütehunde: Wir halten im Moment sieben Herdenschutzhunde. Alleine die Unterhaltungskosten liegen bei 1.500 bis 2.000 Euro pro Herdenschutzhund pro Jahr.
Auch Kleinschafhalter leisten in der hessischen Kulturlandschaft einen maßgeblichen Beitrag für die Artenvielfalt. Es muss ein Maß gefunden werden – entweder über die Fläche oder pro Kopf – durch das der zusätzliche Aufwand ausgeglichen werden kann. Und wir brauchen Regelungen, was passiert, wenn übergriffige Wölfe nicht mehr zu handeln sind und da sagen wir ganz klar: dann muss entnommen werden.
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Herdenschutzhunde: Hirten vertrauen ihnen die Herden seit Tausenden von Jahren an. Bild © picture-alliance/dpa
Thomas Norgall, Wolfsexperte beim BUND Hessen - Das tut das Land, um dem Wolf zu helfen
Der Wolf benötigt keine aktiven Schutzmaßnahmen in der Natur. Da es heute viel mehr Wild als früher gibt, kommt er in der Kulturlandschaft gut zu zurecht. Die größte Gefahr für den Wolf ist der Autoverkehr und gegen den Unfalltod ist ein flächendeckender Schutz nicht möglich.
Zitat
„Der BUND fordert deshalb, die Wiedereinführung der Weidetierprämie und die Kostenübernahme durch den Staat - für alle Aufwendungen, die durch den nun nötigen aufwändigeren Herdenschutz entstehen.“Zitat vonThomas Norgall​
Zitat Ende
Die Sorge der Bauern ist verständlich, denn Wölfe reißen nicht nur Rehe, sondern auch immer wieder einmal Schafe. Das Problem sind Wölfe, die gelernt haben, wie leicht sich ein Schaf im Vergleich zum Reh erbeuten lässt. Damit dieser Lernvorgang möglichst nicht auftritt, ist der Herdenschutz wichtig. Ein junger Wolf, der bei seiner ersten Berührung eines Zauns um eine Schafherde einen ordentlichen Stromstoß bekommt, lernt, dass Schafe Schmerz bedeuten. Ein Wolf, der den Zaun ohne Stromschlag überwindet, lernt hingegen, dass Schafe eine leichte Beute sind. Ganz wichtig ist also der Herdenschutz.
Weitere InformationenINFOBROSCHÜRE
Hier finden Sie die Infobroschüre "Der Wolf - zurück in Hessen?" des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie.
Ende der weiteren Informationen
Was die Maßnahmen angeht, die das Land den Nutztierhaltern anbietet ist Hessen auf dem richtigen Weg. Das zentrale Problem jeder Schafhaltung in Deutschland ist die Wirtschaftlichkeit. Hessen zahlt immerhin schon höhere Vergütungen für die Beweidung von Naturschutzgebieten, die ohne Schafe ihren Wert verlieren würden. Außerdem soll die Weidetierprämie eingeführt und ein Ausgleich für Nutztierrisse eingeführt werden. Die Maßnahmen müssen nun schnell kommen. Schäfer und Schäferinnen müssen erleben, dass sie mit den Problemen nicht alleingelassen werden. Wichtig ist auch eine intensivere Öffentlichkeitsarbeit, denn die Angst vor dem Wolf ist immer noch weitverbreitet, obwohl sie eigentlich unnötig ist.
Theodor Arendt vom Forstamt in Wolfhagen - So hilft der Wolf im Wald
Wir müssen gerade einen massiven Artenschwund erfahren. Und jetzt ist da plötzlich der Wolf - mit all den Problemen. Der Wolf an sich ist ein Highlight, ein großer Beutegreifer – und ein Zeichen dafür, dass nicht alles in unseren Breiten schlechter wird. Im Wald erkennen wir über die Jahre eine Verbesserung des ökologischen Zustands. Der Wolf hat dabei die Funktion eines jeden Beutegreifers. Er hält die Populationen fit. Diese Tiere machen einen wichtigen Job und sorgen für ein gewisses Gleichgewicht, indem sie die Schwachen und Kranken, die sonst Seuchen hervorbringen würden, fangen. Ein Beutegreifer muss sich immer an den schwachen oder alten Tieren orientieren, weil die am bequemsten zu fangen sind.
Zitat
„Gerade in dieser Not-Zeit, in der wir den Wald momentan erleben müssen, sind wir dringend auf eine natürliche Verjüngung des Waldes angewiesen. Jeder Verbündete in diesem Zusammenhang wird natürlich dankbar aufgenommen.“Zitat vonTheodor Arendt​
Zitat Ende
Der Wolf erfüllt so einen gewissen Job. Aber man sollte das angesichts der Populationsdichte auch nicht überbewerten. Wir haben in den Bundesländern im Osten - die größere, weitere und offenere Bereiche haben, Bundeswehr-Übungsflächen zum Beispiel - sogar Wolfsrudel. In unseren Breiten ist die Gefahr, dass sich hier ein Wolfsrudel etabliert, relativ gering.
Das schlechte Image des Wolfes ist historisch bedingt. Aber da kann nichts passieren. Ein gesunder, wilder Wolf meidet den Menschen. Anders ist es bei einem aus dem Tierpark ausgebüxten Tier, das schon mal gefüttert worden ist, den Menschen und die bequeme Nahrungsversorgung sucht und so ein Problem werden kann.

Quelle: https://www.hr4.de/programm/experten-zum-thema-wolf-in-hessen,wolf-positionen-100.html
 
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Grad Hessenschau geguckt. Mein Fazit: Ministerin, NABU-Wolfsexpertin und Wolfsbeauftragte haben es noch nicht geschnallt. Die glauben nach wie vor, dass 90 cm hohe Zäune ausreichend sind, der Wolf soll gar nicht erst lernen, dass Schafe eine leichte Beute sind.
Kaum zu glauben. Gruss, DKDK.
 
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Ohne den Wolf wäre Europa ärmer.
Es ist ein großer (Geld) Segen für einige, es gibt zwar auch ein paar Verlierer, aber das ist nun mal so.
Fragt mal einige Foristi, die zeigen euch die Vorteile schon auf, die kennen sich da viel besser aus
als ich.

Remy
 
G

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Guest
Es ist ein Segen für einige, es gibt zwar auch ein paar Verlierer, aber das ist nun mal so.

Hört man irgendwie zu allen möglichen Themen und Sachverhalten mittlerweile täglich. Entscheidend für den Einzelnen ist immer nur, ob man zu den paar Verlierern gehört.
 
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Dann hat man halt Pech gehabt, dass Leben ist kein Ponyhof. :rolleyes:


Mal verliert man--- Mal gewinnen die anderen !

Remy
 
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Wir schaffen uns und unsere Wirtschaft einfach ab......... Was in diesem Land auf allen Seiten durch Idiologie und Interessengruppen passiert ist der Wahnsinn. Das ist wegignorieren von Tatsachen und Strukturen die aus logischer Konsequenz über Jahrhunderte entstanden sind. Weil : Alt kann nur Sch..... sein.
 
S

scaver

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Grad Hessenschau geguckt. Mein Fazit: Ministerin, NABU-Wolfsexpertin und Wolfsbeauftragte haben es noch nicht geschnallt. Die glauben nach wie vor, dass 90 cm hohe Zäune ausreichend sind, der Wolf soll gar nicht erst lernen, dass Schafe eine leichte Beute sind.
Kaum zu glauben. Gruss, DKDK.
Die glauben das nicht, das ist das, was am Markt billig zu haben und Anwenderfreundlich ist. Es geht nur um Beruhigung der Massen nicht um Fachwissen.
Von Seiten der Wolfsschützer und Regierung alles richtig gemacht.

Im übrigen ist der Wolf das einzige intelligente Wesen im Deutschen Vaterlande, auf das man einmal hören wird, wenn es flächendeckend die Spielregeln bestimmt.
sca
 
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Grad Hessenschau geguckt. Mein Fazit: Ministerin, NABU-Wolfsexpertin und Wolfsbeauftragte haben es noch nicht geschnallt. Die glauben nach wie vor, dass 90 cm hohe Zäune ausreichend sind, der Wolf soll gar nicht erst lernen, dass Schafe eine leichte Beute sind.
Kaum zu glauben. Gruss, DKDK.
ist dann der gleich Mist, der auch hier in NRW verzapft wurde und auch weiter wird.......
Etliche Jahre hat man politisch die Hände in den Schoss gelegt und nur abgewartet. Erst nach den ersten Rissen wurden dann irgendwelche Herdenschutzmaßnahmen immer wieder den aktuellen Geschehnissen angepasst.
Am Ende wird den Nutztierhaltern vorgeworfen, sie hätten erst mit ihrem Verhalten die Wölfe entsprechend konditioniert.
 

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