Woran erkennt man eine schlechte Drückjagd?

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Ist es nicht sinn des Treibens die Beute auf die Läufe zu bekommen? Wenn die Schützen an dem richtigen Stellen stehen kommt das Wild bei gutem Wind.
 
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Es gibt kaum schlechte Plätze auf der Drückjagd. Natürlich gibt es besondere Hot-Spots. ABER was letztes Jahr noch ein Hot Spot war ist dieses Jahr evtl. totlangweilig.:eek:


Da steckst du nie drin, ich war letzte Woche auf DJ in einem Revier wo ich seit 7 Jahren dabei bin und früher auch Begeher war. Als jüngster Mitjäger habe ich immer die etwas weiter zu laufenden Stände angestellt die auf der Seite mit mehr Weg über freies Feld waren. Seit ich dort nur noch Gast bin stehe ich mal hier mal dort. 6 Jahre kamen die Sauen immer an einer Stelle raus, dieses Jahr stand ich genau dort und wo kommen sie? Am Feld wo die Jahre vorher keine einzige Sau sich blicken lies.

Mir ist es grundsätzlich egal, wo man mich bei einer DJ hinstellt. Da ich nicht für Einladungen bezahle, nehme ich gerne den Stand, von dem der Jagdherr meint, dass da jemand stehen sollte. Das ist für mich sozusagen Teil des Deals. Was mich dennoch ärgert oder wofür ich kein Verständnis habe, sind Stände ohne vernünftiges Schussfeld, sei es aus Sicherheitsgründen, wegen fehlendem Kugelfang oder aufgrund von Ästen und umgestürzten Bäumen.

Das sehe ich auch so, teilweise ist es wirklich ein Witz was als brauchbarer Stand deklariert wird.
 
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Ich muss jetzt mal eine Frage in den Raum werfen:
Die DJ Strecke an alter Wirkungsstätte war vergangenes Wochenende recht mau. Folglich war die Unzufriedenheit beim Jagdherrn deutlich zu merken. Wir begaben uns im Nachgang auf Fehlersuche: Eine mögliche Erklärung - das Treiben (Treiber mit Hundemeute) trieben MIT dem Wind. Das Wild hätte somit frühzeitig Witterung aufnehmen und ausweichen können.

Wie handhabt ihr das? Gibt es einen DJ-Plan für Ostwind und einen für Westwind am Tag X?

und dann fährst Du morgens in den Wald und stellst mal eben die Sitze um? Was ist mit den Reviergrenzen? Die sind fix, egal ob Ost-, oder Westwind.
Vor 14 Tagen habe ich einen ÜL mit vollem Rückenwind geschossen, wenn der Wind suboptimal ist darf man eben nicht warten bis das Wild voll in den Wind zieht. Nach meinen Erfahrungen spielt der Wind bei getriebenem Wild eine untergeordnete Rolle.
 
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Schwierig wird es m.E., wenn Geld fließt und man merkt, dass man tatsächlich oder höchstwahrscheinlich über's Ohr gehauen wird. Ich finde frische Luft tatsächlich angenehm, bekomme sie aber deutlich günstiger als bei bezahlten Jagden. Und diese sind für viele Weidgenossen aus eigenem Antrieb oder "unverschuldet" die einzigen oder eine der wenigen Jagden im Jahr.
 
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und dann fährst Du morgens in den Wald und stellst mal eben die Sitze um? Was ist mit den Reviergrenzen? Die sind fix, egal ob Ost-, oder Westwind.
Vor 14 Tagen habe ich einen ÜL mit vollem Rückenwind geschossen, wenn der Wind suboptimal ist darf man eben nicht warten bis das Wild voll in den Wind zieht. Nach meinen Erfahrungen spielt der Wind bei getriebenem Wild eine untergeordnete Rolle.

Es ist klar, dass Sitze nicht umgestellt werden können. Würde behaupten viele, wenn nicht alle Sitze - speziell bei diesem Revier - würden sowohl bei Ost als auch bei Westwind funktionieren. Mir ging es mehr um das Thema Treiben und Einsatz Treiberwehr/Hunde/Hundeführer.
 
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6 Jahre kamen die Sauen immer an einer Stelle raus, dieses Jahr stand ich genau dort und wo kommen sie? Am Feld wo die Jahre vorher keine einzige Sau sich blicken lies.
Die sind halt auch lernfähig.
Gibt hier auch einen interessanten Bericht mit besenderten Sauen von der Wildforschungsstelle Aulendorf, wurde glaub Ende 2017 in der WuH abgedruckt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Also mir kam auf ner Dj mal ein Stück Rehwild in vollem Wind während ich gerade dabei war zu nässen. Das hat dem Stück aber auch nichts genützt und es lag kurz darauf..........
Ich würde sogar absichtlich so treiben, das dass Wild einen rechtzeitig wittern kann und sich langsam drückt, anstatt panisch von Mensch und Hund überrascht zu flüchten.
 
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Beim Wind wird es eben wieder drauf ankommen. Wenn das Wild getrieben wird mit Hund hinten dran wird der Wind Recht egal sein.

Auf dem Rückwechsel wo Wild sich langsam davon schleichen will? Zu Beginn der Jagd wenn Schützen angestellt werden und Wild dadurch hoch gemacht wird? Da werden die schätzungsweise schon auf den Wind achten.

Gerade bei Rehwild hatte ich schon mehrfach das die mir in den Wind gesprungen sind ohne Hund direkt dahinter, verhofft haben und dann auf meine Witterung erschrocken sind und wieder abgesprungen sind.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Anstellen und Treiben sind aber 2 verschiedene Dinge😉 die Rehe, die einem im Wind kommen und dann verhoffen, lassen sich doch am einfachsten erlegen, wenn man sie vorher rechtzeitig mitbekommt!
 
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War Samstag auch auf einer sehr gut organisierten DJ, 4 Stunden gesessen, nix gesehn ausser Treibern und Hunden, war trotzdem ein schöner Tag, es gibt keine schlechte Jagd, es gibt nur zu hohe und unerfüllte Erwartungen.;)
( Auf Bezahljagden gehe ich nicht)
 
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. Nach meinen Erfahrungen spielt der Wind bei getriebenem Wild eine untergeordnete Rolle.

Nach meinen Erfahrungen spielt der Wind bei angerührtem Wild (nicht bei Wild mit dem Vorstehhund an den Haken) eine sehr große Rolle. Rehwild verdrückt sich immer mit dem Wind, Rotwild auch. Schwarzwild ist da etwas robuster. Aber auch die Schwarzkittel verduften gerne mit dem Wind aus dem Treiben.
Darum bei Drückjagden immer in der Hauptsache das Gesicht in den Wind drehen.
 
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Oder anders: Ist es ok, wenn ich als Schütze weder Hunde noch Treiber höre und schon gar nicht sehe und Schüsse in einer Entfernung von 3 km dumpf wahrzunehmen sind und natürlich kein Tier vorbeikommt. 3 Stunden lang...

In der Regel hat man doch eine Standkarte ausgeteilt gekriegt und man weiß wo man sitzt.
Die gibt mir immer einen guten Hinweis darauf, ob ich im Epizentrum oder in der weiteren Umlaufbahn stehe. Wobei das Epizentrum natürlich nicht der beste Ort sein muss, da bin ich lieber im "Speckgürtel" da geht idR mehr.
Grundsätzlich würde ich unterscheiden nicht von schlechten Drückjagden reden, sondern von gut oder schlecht organisierten Drückjagden, da wie einige schon geschrieben haben, das Wild ein volatiler Faktor ist, dessen Wunsch zu Sterben man zwar wollen, aber nicht unbedingt planen kann.
Erkennen kann man eine gut organisierte DJ schon bei der Einladung und morgens am Sammelplatz und der Ansprache.

So stimmt mich eine routinierte Ansprache, die alles abdeckt schon positiv. Genauso bin ich zuversichtlich auf der richtigen Jagd zu sein, wenn mich der Ansteller zügig und genau auf meinen Stand einweist, der richtig markiert und gewissenhaft ausgewählt, geschnitten, etc. ist.
Alles andere ist dann in Dianas Händen.
 
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Ich war auf etlichen K&K Bezahl-Drückjagden.
Mir waren die am liebsten, wo die Stände verlost wurden.
Auf Hessen-Forst-Jagden wurden die Stände zugeteilt,
wenn ich dann morgens und nachmittags einen anderen
zuständigen Ansteller hatte, habe ich mich über Stände
ohne "Anblick" nicht mehr gewundert.
Daß die Brüche anschließend im wesentlichen an die
"Bedienstetsten" verteilt wurden,
hat mich dann nicht mehr gewundert.

Entweder lade ich "Jungjäger " ein, gegen Bezahlung.#
oder "Profis" - gegen Honorar....
"Schädlingsbekämpfer!"
Ich bin Niederwildjäger....:):)
 
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Mir waren die am liebsten, wo die Stände verlost wurden.
Auf Hessen-Forst-Jagden wurden die Stände zugeteilt,
wenn ich dann morgens und nachmittags einen anderen
zuständigen Ansteller hatte, habe ich mich über Stände
ohne "Anblick" nicht mehr gewundert.
Daß die Brüche anschließend im wesentlichen an die
"Bedienstetsten" verteilt wurden,
hat mich dann nicht mehr gewundert.

Die Verlosung von Ständen ist sicherlich die fairste Variante!
Allerdings - wie hier schon viele angemerkt haben - ist die Organisation von Drückjagden ein extrem zeit- und arbeitsintensives Unterfangen, wenn man bezahlte Arbeiter/Organisatoren einsetzt. Irgendwann haben wir mal ausgerechnet, dass bei einer Jagd mit 60 Schützen ca. 20-30.000€ anfallen (kein Anspruch auf Richtigkeit).
Damit sich der Aufwand für eine Drückjagd lohnt, erwartet man natürlich eine gewisse Strecke.
Jetzt schießen bekanntermaßen nicht alle Leute gleich gut, beherzt und sicher, bzw haben alle gleich gute Hunde. Verlost man nun sämtliche Drückjagdstände, so kommt es natürlich vor, dass jemand mit Stöberhund/Standschnaller nicht an einer entsprechenden Dickung=Einstand sitzt. Die Folge wird sein, dass der Hund erst ewig suchen muss, bis er Wild gefunden hat.
Das selbe gilt natürlich für die Schießfertigkeit, wenn ich einen "HotSpot" habe, werde ich mein tunlichstes geben, um da auch Strecke machen zu können, heißt darauf kommt ein sehr guter Schütze. Jetzt sind natürlich nicht alle Bezahljäger schlechte Schützen, aber "was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht"! Also wird der Jagdleiter die bekannten guten Schützen auch an die Stände setzen, wo mit hoher Wahrscheinlichkeit was erlegt werden kann.
Natürlich ist das für die Bezahler nicht immer nachvollziehbar.

Deshalb ist meine Meinung, dass man lieber durch Leistung bezahlt, als mit Geld.
Hab die letzten Jahre selbst immer wieder gleich nach der Jagd meine Handynummer und Mailadresse rausrücken müssen, damit ich nächstes Jahr wieder komme, obwohl ich "nur" ein Stück schießen konnte. Teilweise auch, weil ich nix geschossen habe, das dafür aber offen beim Ansteller kommuniziert und begründet hab.
Wäre mir der Sprit nicht so teuer, könnt ich glaub von September bis Januar jeden Tag auf Drückjagden gehen, ohne einen Cent an Standgebühren auszugeben.
 

steve

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Nach meinen Erfahrungen spielt der Wind bei angerührtem Wild (nicht bei Wild mit dem Vorstehhund an den Haken) eine sehr große Rolle. Rehwild verdrückt sich immer mit dem Wind, Rotwild auch. Schwarzwild ist da etwas robuster. Aber auch die Schwarzkittel verduften gerne mit dem Wind aus dem Treiben.
Darum bei Drückjagden immer in der Hauptsache das Gesicht in den Wind drehen.

Ich hätte jetzt geschworen, dass Rot- und Schwarzwild quasi immer gegen den Wind flüchten. Das macht aus Sicht des Wildes ja auch vielmehr Sinn. Daher kann der gleiche Stand im einen Jahr jagdlich spitze, im anderen Jahr landschaftlich schön sein.
 
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