WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrieben?

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Eben nach Hause gekommen, die neue WuH im Briefkasten gefunden, gelesen, geärgert ...

In Fuhrs Welt auf der Seite 13 berichtet Eckhard Fuhr von regelmäßigen Bestätigungen seiner optimistischen Grundeinstellung, dass das Bild der Jäger in der Öffentlichkeit besser ist, als viele Jäger glauben. So weit, so gut.
Weiter im Text äußert er dann aber sein Unverständnis für das "Gezerre um Themen wie Fallenjagd, Rehbockjagdzeit oder Hundeausbildung", denn schließlich sei es in einer Demokratie ganz selbstverständlich, einen jagdpolitischen Meinungsstreit über die Leitbilder der Jagd zu führen.

Schließlich geht er so weit, zu behaupten, dass "selbst absolute grüne Mehrheiten" nicht Hahn in Ruh´bedeuten.

Als Niederwildjäger verstehe ich seine Position leider so, dass er sich ganz offenbar von der Idee der Niederwildjagd schon vollständig verabschiedet hat. Die Schalenwildjagd im Sinne der von ihm schon an anderer Stelle als "dienend" beschriebene Jagd mag für die Waldertragsoptimierung auch bei den Grünen noch eine Zukunft haben. Ohne Fangjagd, ohne gut ausgebildete Bauhunde und ohne firme Hühnerhunde, die auch die lebende Ente finden, wird keine waidgerechte Niederwildjagd mehr möglich sein.

Es klingt geradezu zynisch, Jenen, die sich für die Fangjagd und die Hundeausbildung ausprechen, vorzuwerfen, sie seien von "einem Festungskoller" befallen und "wähnten sich in einem Endkampf um die Existenz des deutschen Waidwerkes". Wer tatsächlich glaubt, die Niederwildjagd sei "Verhandlungsmasse" um sie ggf. für den Erhalt der Schalenwildjagd zu opfern, der hat nicht zu Ende gedacht.

Schade.
 
Y

Yumitori

Guest
Re: WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrie

Mahlzeit Skogman,

1.) da ich WuH nicht abboniert habe, kenne ich den bezogenen Artikel nicht, kann also nur auf Deine Äusserungen eingehen.
2.) Sicher ist es richtig, wenn und dass in einer Demokratie jagdploitische Meinungsverschiedenheiten bestehen können und ausgetragen werden sollen - fraglich ist für mich, in welchem Rahmen und ob man nicht aufpassen muss, dass nicht ein unter dem Mäntelchen des "demokratischen Streits" geführter Ideologienkrieg jagdliche Leitbilder auf der einen Seite zerstören und auf der anderen (ideologischen) Seite zu einer Beliebigkeit von Richtlinien führt, so dass man "um des lieben Friedens Willen" jeder Richtung, die die tumbe Stimme der (ökologischen) Strasse vorgibt, folgen will.
Wer Jäger im Sinn des hegenden Nutzers und pflegenden Ernters mit Sinn für Nachhaltigkeit sein will, für den k a n n es keinerlei Verhandlungsmasse mehr geben.
Wer jenen, die unseligen Anfängen wehren möchten und insoweit die Stimmer erheben, "Festungskoller" vorwirft, hat entweder schon kapituliert oder ist - nicht weniger schlimm - einfach von fehlender Einsicht geplagt, um nicht härter zu formulieren.
Es mag ja sein, dass die wirtschaftliche Bedeutung der Schalenwildjagd grösser ist, als die der eigentlichen Niederwildjagd. Wer aber - wie manche Förster (nicht alle!) - n u r auf die wirtschaftliche Seite Rücksicht nimmt, hat den Hegeauftrag ebensowenig verstanden, wie die Jagd an sich.
Er (oder sie) sollte sich "culler" nennen, in meinen Augen passt das besser.

Nur zu leicht geht so macher heute davon aus, die Jagd habe sich - wie die Gesellschaft - zu wandeln. So einfach ist es aber nicht - denn wenn sich jede in der menschlichen Gemeinschaft vorzufindende Tätigkeit immer nach der "herrschenden Meinung" endgültig gerichtet hätte, sich nicht widerstehende Strömungen geregt hätten, auch solche aus einer zahlenmässigen Minderheit heraus, die Erde wäre heute noch eine Scheibe.
Und ohne eine aufrechterhaltene Niederwildjagd könnte ein "vielbesungener" Grüner, Herr Cohn-Bendit, bald auch keine Kaninchen in Rotweinsauce geniessen, die er - wie ich gelesen habe, weiss leider nicht mehr wo - so gerne speist.
Ich mag grundsätzlich nicht, wenn man sich um des krieges Willen streitet - aber es kannnicht sein, dass die Jägerschaft irgendwelche Stimmen unwidersprochen aus ihren Reihen ertönen lässt, die - aus welchen Gründen auch immer - unter Aufgabe grundlegender Positionen
Anbiederei betreiben.
Wer allzu oft sagt "damit können (oder müssen) wir leben", der muss gewärtig sein, eines Tages nicht mehr zu leben, vielmehr nur noch zu existieren.
I c h bin jagdlich in einem Reh- und Niederwildrevier grossgeworden. Und bei "uns" - in einem hessischen Mittelgebirgsrevier - hiess es (von Brut- und Setzzeiten einmal abgesehen) immer:
>>Fuchs geht vor Reh<< - und wir haben's immer so gehandhabt. Und sicher dreissig Prozent der winterlichen Hegemaßnahmen galten Hase und Fasan (Rebhuhn war leider, als wir das Revier übernahmen, bereits hegeringwiet so gut wie verschwunden).
Deshalb bin ich auch nach wie vor für den sog. Vollgebrauchshund - aber das ist ein anderes Thema, zusammengefasst fällt mir folgender Satz ein:
Wer sich anbiedert (warum auch immer), wird schnell zum Biedermann und dieser noch schneller zum Brandstifter!

Viele Grüße, habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Re: WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrie

Aber soweit, dass es nur ein Wahrheit gibt, geht Ihr nicht? Oder doch? Das wäre dann "Nordkorea".

Woher kommt das Jagdrecht? Richtig. Es ist ein Eigentumsrecht, erkämpft in der Revulotion 1848.
Forderungen, die der Inhaber des Jagdrechtes haben könnte, spielen in Euren Betrachtungen keine Rolle. Das ist, ebenso wie mancher grüner Blütentraum eine verzerrte oder zumindest unvollständige Wahrnehmung.

Im grünen Parteiendunst tummeln sich auch radikale Jagdgegner. Gewinnen diese die Oberhand, dann mögen Eure düstren Prognosen zutreffend sein. Vielleicht sagt sich Fuhr, besser man erhält die Jagd auf Schalenwild als dass dies öffentliche Aufgabe für "Wildtiermanager" wird.
Und nicht vergessen: wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!
 
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Re: WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrie

Wir Jäger sind n u r die Endnutzer, unsere Einflußmöglichkeiten stehen hinter denen, die die Fläche bewirtschaften zurück. Wir haben selten Einfluß auf Land- und Forstwirtschaft. Das wird regelmäßig d e m Jäger bewußt, der sich in Revierverantwortung begibt.
Oft schmerzlich, ausgemähte Kitze in der Landwirtschaft, Vorgaben des Forst im Wald.

Das ist unsere Ausgangssituation. Das oft Jäger mit ehrenamtlichen Engagement Regelungen bzw. Absprachen herbei führen, die nicht Gegenstand von Pachtverträgen sind und dem Gemeinwohl dienen, Stichwort: Artenschutz/-vielfalt wird vielfach unterschätzt. Genau genommen ist der volkswirtschaftliche Erlös nicht annähernd bezifferbar.

Soviel zur Vorrede:
Wer also die N o t w e n d i g k e i t nicht sieht, dass Prädatorenjagd sinnvoll ist (Stichwort Waldschnepfe: Auch dort hat der Fuchs Einfluß) und nicht versteht das man zur Prädatorenjagd regelmäßig zwei Sorten Hunde braucht (Über bzw. Untertage), der hat auch wenig bis nichts für Hundeausbildung und Hundearbeit übrig.

Diesen Faden weitergesponnen und der falschen Argumentation unser Grünen-Gutmenschenpartei folgend: "W I R brauchen k e i n e Jagd, die Natur regel sich selber" sind solche Kolumnen wie zu diskutierende "F u h r s Welt" schädlich. Sie sind zum einen schädlich, weil diese abgedruckte Meinung als generelle Meinung der in der nicht jagenden Öffentlichkeit wahrgenommen wird bzw. werden kann und weil sie den E i n d r u c k vermittelt dass W I R Jäger uns mit der grünen Politik abgefunden bzw. arrangiert haben.

Dem ist mitnichten so, denn :

1. Sind wir überhaupt nicht mit der grünen Politik einverstanden
2. Werden die Beiträge zum Artenschutz regelmäßig negiert und als Selbstzweck dargestellt
3. Erzeugen wir ökologisches Lebensmittel
4. Tun wir dies, was uns per Gesetz verpflichtend aufgetragen wurde.
.
.
.

Dafür brauchen wir Handwerkszeug, sei es fundierte Kenntnisse zur Fallenjagd oder hoch spezalisierte Jagdhund auf Topniveau.
Wenn als Hr. Fuhr meint, dass es Gezerre sei und man sich in der grünen Welt arrangieren müsse, kann ich Ihm nur entgegen das es seine Welt, eben Fuhr´s Welt sei, die mit der Wirklichkeit wenig bis noch weniger gemeinsam hat.

Schreibt ein Schalenwildjäger, dem die Jagd in seiner G E S A M T H E I T am Herzen liegt und dem es nicht egal ist tortenstückartig Zugeständnisse, in welcher Form auch immer und wenn es eine fehlgeleitete Kolume ist zu machen.
 
Y

Yumitori

Guest
Re: WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrie

OberförsterVS schrieb:
Aber soweit, dass es nur ein Wahrheit gibt, geht Ihr nicht? Oder doch? Das wäre dann "Nordkorea".

Woher kommt das Jagdrecht? Richtig. Es ist ein Eigentumsrecht, erkämpft in der Revulotion 1848.
Forderungen, die der Inhaber des Jagdrechtes haben könnte, spielen in Euren Betrachtungen keine Rolle. Das ist, ebenso wie mancher grüner Blütentraum eine verzerrte oder zumindest unvollständige Wahrnehmung.

Im grünen Parteiendunst tummeln sich auch radikale Jagdgegner. Gewinnen diese die Oberhand, dann mögen Eure düstren Prognosen zutreffend sein. Vielleicht sagt sich Fuhr, besser man erhält die Jagd auf Schalenwild als dass dies öffentliche Aufgabe für "Wildtiermanager" wird.
Und nicht vergessen: wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!

Moin,

dass es nur eine Wahrheit gäbe, hat niemand gesagt. Richtig ist, dass das Jagdrecht ein eigentumsgleiches Recht ist, hat auch niemand bestritten, ganz im Gegenteil. Wenn man aber die Jagd auf Schalenwild erhalten will, so kann man das durchaus tun, ohne die Niederwildjagd zu opfern, nein, besser formuliert, sie sogleich in vorauseilendem Gehorsam aufzugeben oder als Verhandlungsmasse abzugeben.
Denn auch die Niederwildjagd wird auf Grundeigentum ausgeübt, oder etwa nicht ?
Jagdrecht ist unteilbar und muss es auch bleiben.
Grössten Widerspruch verdient der Spruch: "wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!"
Das sagen alle, die
a) entweder zu bequem zu einer geistigen Auseiandersetzung sind oder -
b) hierfür zu dumm oder -
c) tatsächlich glauben, eine sich wie auch immer bildende Mehrheit habe immer recht. Dies ist nicht der Fall, Mehrheit allein ist immer - wie alles sog."basisdemokratische" absoluter Unsinn.
Manchmal sogar gefährlich, wie sich 1933 ja klassich bewiesen hat.


Es mag ja sein, dass sich Fuhr genau das sagt, was Du beschreibst - aber es ist halt einfach, sollte Deine Interpretation stimmen - falsch. Natürlich gibt es radikale Jagdfeinde (mit Gegnern kann man ja oft noch diskutieren, mit Feinden nicht). Aber gerade hierin liegt doch d i e Möglichkeit; ihrer dümmlichen Radikalität wegen kann man sie recht leicht desavouiren. Und genau das ist es, was ich von jagdlichen Interessenvertretern erwarte - eine in der Sache knallharte und ebenso radikale Sprache führen wie unsere Feinde, ich will's mal so formulieren, wie ich es vor nicht allzu langer Zeit in der Signatur einer sehr geschätzten userin gelesen habe:
>>Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft, hat schon verloren<<

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Re: WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrie

Also ich weiß nicht. Eine Aufgabe der klassischen Niederwildjagd habe ich da nicht heraus gelesen. Ist die Essenz der Glosse nicht eher die Hinterfragung einer Allianz zw. Tierschutztaliban und Jägern vs. Landwirte irgendwo in Bayern?
Ich hab das Buch von Fuhr gelesen; darin ist er modernen Jagdpositionen - z.B. Jagdzeiten Schalenwild - durchaus aufgeschlossen; wenn ich mich recht entsinne.
 
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Re: WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrie

Das war vom Brecht, der linken Socke, aber damit hatte er Recht...

Ich stimme Dir zu, dass Mehrheit nicht gleich Wahrheit ist und immer wieder habe ich den Eindruck in einer Ochlokratie zu leben. Weil aber das Mehrheitsprinzip gilt (nebenbei: einer Aristokratie, in der die wirklich Besten regieren könnte ich etwas abgewinnen; leider versteht man heutzutage Leute, die aufgrund der Verdienste ihrer Vorfahren meinen, etwas besseres zu sein), hilft es nicht, den Blick vor dieser Realität zu verschließen.

Fuhr schreibt ja auch nur seine Meinung, er ist weder Abgeordneter noch Regierungsmitglied und er geht gerne zur Jagd. Sein Buch verleihe ich rundherum, es ist schlüssig und gut geschrieben und kommt auch bei Nichtjägern und kritisch distanzierten gut an.

Natürlich ist auch Niederwildjagd (ich subsumiere Rehe in diesem Faden nicht darunter) ein eigentumgleiches Recht, aber hier überwiegt vermutlich die Jagdfreude den wirtschaftlichen Nutzen, deshalb mag es den Inhabern eines solchen Jagdrechtes vielleicht auch egal sein, wer wie jagt.
Nur der Satz "Fuchs vor Reh" wird, im Wald, regelmäßig gegen die Eigentümerinteressen gerichtet sein und das entspricht nicht meiner Sicht.
 
A

anonym

Guest
Re: WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrie

OberförsterVS schrieb:
...Woher kommt das Jagdrecht? Richtig. Es ist ein Eigentumsrecht, erkämpft in der Revulotion 1848...

Und Du bist tatsächlich der Meinung, dass nach allem, was die Grünen in letzter Zeit haben verlautbaren lassen, ihnen dass individuelle Recht am Eigentum auch nur einen Pfifferling wert ist?

Wenn dies im Wege steht, dann wird eben zur Durchsetzung der - vorgegaukelt altruistischen - grünen Wahrheitslehre enteignet.

Dem Verein geht es um das Oktroyieren ihrer Idiologie, alles weitere ist nicht von Interesse.
Was richtig ist, entscheiden die Grünen, siehe z.B. http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... a96a1.html

Frei nach Henry Ford: Wir berücksichtigen in der Bürgergesellschaft jede politische Meinung, solange sie der grünen entspricht.
 
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Re: WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrie

Ganz ehrlich, die Niederwildjagd wird auf Dauer an den politischen Interessen von Grünen, Nabu & Consorten als auch den wirtschaftlichen Interessen der Land und Forstwirtschaft geopfert werden. Ich werde so lange es geht dagegen an halten, aber gegen Nachts mähenden Mähdreschern, 9m Grasmähern, Hecken wegmachen, übermäßige Insektizidgaben etc. kann keiner gegenan hegen.
 
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Re: WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrie

Tach,

Ich glaube Skogmans Kritik an Fuhrs Welt trifft es nicht ganz, der Verweis auf das Gezerre ..... ist aus dem Zusammenhang gerissen. Fuhr fordert auf, unsere Interessen mit unseren natürlichen ges. Bündnispartnern
zu pflegen und das wäre nun mal zuerst die Land- u. Fowi.
Ich kann auf der Seite kein weich werden gegenüber Jagdgegnern oder Ökofaschisten erkennen. Er mahnt aus
meiner Sicht lediglich an, sich nicht in "Kleinigkeiten" zu
zerreißen.
Ich bin in der glücklichen Lage in Hochwildreviere geboren
zu sein, aber glaubt mir ich habe manchen Hirsch, manche
Sau usw.für ein Taube, eine Ente oder eine Gans leben lassen also erspart uns allen das Oportunistengetöse.
Als Beispiel nur der Bock: Wer wird dazu gezwungen den
Bock im Winter zu erlegen oder gehts bei dem ganzen
Geschrei nur um Capreolus terminalis (Zitat HLöns)

Grüße La
 
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Re: WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrie

Die Zukunft der Jagd entscheidet sich an der Niederwildjagd!!!
Erst ist es unser Niederwild, wenn erstmal genug Wölfe und Luchse da sind, kommt das Schalenwild dran. Dieses darf dann in bestimmten Gebieten nicht mehr oder nur noch sehr restriktiv bejagt werden, damit die Großprädatoren auch genug zu fressen haben. Clever eingefädelt von unseren Gegnern: langfristige Abschaffung der Jagd durch die Hintertür. Wirklich sehr clever, denn keiner merkt es, noch nicht. Spätestens, wenn Schalenwildabschüsse zurückgenommen werden (müssen), damit Wolf und Luchs nicht hungern müssen, gehts los. Ich meine mich erinnern zu können, dass in einem Wolfsgebiet schon mal laut darüber nachgedacht wurde.
Meine einzige, nicht unberechtigte, Hoffnung beim Niederwild ist die Tatsache, dass es zusammen mit vielen stark bedrohten, nicht bejagbaren Arten (Wiesenbrüter, Trappen pp.) in einem Boot sitzt und alle unter den gleichen Prädatorenproblemen leiden.
 
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Re: WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrie

Ich zitiere hier nochmal meinen Post aus einem anderen Thread. Hier haben die Jäger das Niederwild schon aufgegeben.
Skogman ich bin da ganz bei dir.
Zitat:
Ich hab es grad an Stecher geschrieben. Hier bei uns ist der Ausdruck Niederwild fast aus dem Jägervokabular verschwunden. Es dreht sich, jahrein jahraus, nur noch um Schwarzwild. Und ich rede hier von Niederwildrevieren. Das SW macht halt Schaden. Man hat hier gänzlich den Blick für das Niederwild verloren. Füchse, Waschbären, etc. werden bei Abend-und Nachtansitz pardonniert, weil es könnte ja gleich die Sau kommen. Mir könnte höchstens fast das K**tzen kommen. Früher hatte ich als Bub die Rebhühner überall in Anblick. Im nahegelegenen Werrabogen wurden an einem Tag mit 2 Treiben zwischen 100-150 Hasen erlegt. Und das jedes Jahr. Ich weiß es, da die Strecke bei uns im Garten gelegt wurde ( Gastwirtschaft). Der Bereich den ich sehe wenn ich aus dem Fenster schaue, hatte früher ca. 8 kleine Landwirte in Bewirtschaftung. Es gab Gräben, Hecken, Raine und die Fläche war in viele kleine Parzellen geteilt. Heute hat das ein Landwirt unter dem Pflug. Gräben, die ja früher der Entwässerung dienten, werden einfach zugeackert. Böschungen begradigt. Hecken abgeholzt. Schnell, schnell, schnell und immer größer.
Dabei durft ich schon einmal miterleben das inensive Prädatorenbejagung gut tut. Als ich in dem Revier, in dem ich vorher rausging, anfing, hatten wir nie Anblick auf Hasen. Aber pro Ansitz immer mehrere Füchse. Wir haben uns damals entschlossen vorerst für 2 Jahre intensiv dem Raubwild, unter Beachtung der Gesetze, nachzustellen. So konnten manchmal an einem Abend ein ganzes Geheck Jungfüchse erlegt werden. Beim Frühansitz im Winter bin ich nicht selten mit 3 Füchsen an einem Morgen heimgezogen. Nach ziemlich genau 2 Jahren hatten wir plötzlich Hasen da. Man konnte sie mittags in den Rüben sehen. Auch bei jedem Ansitz hatte man wieder Hasen. Wir haben die Raubwildbejagung sehr intensiv fortgesetzt. Der Hasenbesatz wuchs an und wir freuten uns. Auch unterstützende Maßnahmen wurde durchgeführt. Wildäcker, Proßholz, etc.
Nach vier Jahren sagte mein damaliger Jagdherr, nun haben wir etwas geschafft, wer möchte darf sich zu Weihnachten einen Hasen schießen. Ich erinnere mich noch gern an die Zeit. Wenn eine Maßnahme greift, sind die Früchte umso süßer. Und mein erster Hase hat sehr gut geschmeckt.
Etwas abgeschweift, aber so war es....
Fazit: Jeder kennt sein Revier und die Gesetze und weiß was wann zu tun ist.
 
Y

Yumitori

Guest
Re: WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrie

Clayperon schrieb:
OberförsterVS schrieb:
...Woher kommt das Jagdrecht? Richtig. Es ist ein Eigentumsrecht, erkämpft in der Revulotion 1848...

Und Du bist tatsächlich der Meinung, dass nach allem, was die Grünen in letzter Zeit haben verlautbaren lassen, ihnen dass individuelle Recht am Eigentum auch nur einen Pfifferling wert ist?

Wenn dies im Wege steht, dann wird eben zur Durchsetzung der - vorgegaukelt altruistischen - grünen Wahrheitslehre enteignet.

Dem Verein geht es um das Oktroyieren ihrer Idiologie, alles weitere ist nicht von Interesse.
Was richtig ist, entscheiden die Grünen, siehe z.B. http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... a96a1.html

Frei nach Henry Ford: Wir berücksichtigen in der Bürgergesellschaft jede politische Meinung, solange sie der grünen entspricht.


Moin,

keiner Person, die der Grünen Partei nahesteht, ist das Eigentumsrecht oder auch nur ein wesensgleiches dinglihes Recht etwas wert, es sei denn,. es geht um ein solches dieser Person selbst. Im Zweifel wird mit der sog. Sozialbindung des Eigentums argumentiert, auf dass man fröhlich die Enteignung durch die Hintertür vollziehen kann.
In Art. 14 des GG seht aber, dass Eigentum z u g l e i c h dem Wohle der Allgemeinheit dienen soll. Eine Enteignung durch die Hintertür haben die Verfassungsväter nicht gewollt und nicht einmal Cicero, bei dem erstmals eine Art Sozialbindung auftaucht, hat das so gesehen.
Beiden Grünen und den ihnen nahestehenden Personen geht es ausschließlich um Kontrolle, Verbote und die nächstgrösseren Schritte zur Diktatur.
Machen wir uns aber nichts vor - alle, die auf dem Wege zur Macht über eine Kolaition mit den Grünen nachdneken, sind keinen Deut besser als diese selbst !
Früher hatten die Raubritter Pferde,Lanzen, Rüstungen und grobe Schwerter - heute haben sie vor allen Dingen Sitze im Europa-Parlament.
Habe die Ehreund
Waidmannsheil
 
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Re: WuH 12/13 - Fuhrs Welt - Niederwildjagd schon abgeschrie

rico 61 schrieb:
... Er mahnt aus meiner Sicht lediglich an, sich nicht in "Kleinigkeiten" zu zerreißen. ...
Genau das tut er. Nur das seine "Kleinigkeiten" u.a. die Fangjagd und die Hundeausbildung sind. Für die Niederwildjagd sind diese "Kleinigkeiten" allerdings überlebenswichtig.
 

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