Wunschhund BGS

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Da gebe ich dir recht, nur ein wenig Selbstverantwortung und Selbsteinschätzung sollte man schon zutrauen.

Wieviele Stücke Schalenwild hast du denn schon geschossen? Wieviele davon flüchtig? Wieviele Anschüsse hast du denn schon gesehen? Wieviele Stücke Schalenwild hast du schon mit dem Messer abgefangen? Wie oft bist du mit einem Nachsuchenführer mitgelaufen? Im 2ten Jagdjahr wird das alles noch nicht allzu oft gewesen sein können und darum ist in Sachen Lernen mit Sicherheit noch ganz viel Luft nach oben.
 
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Ein Mitjäger war auch der Meinung er müsse einen BGS haben, nicht vom Verband wohlgemerkt. Der Hund hatte von grundauf einen an der Klatsche und war jagdlich m.E. nach unbrauchbar. Hieran konnte man sehen, dass die verantwortungsvolle Zucht (auch unter den Fittichen eines Verbands!) durchaus seine Berechtigung hat.
 

z/7

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Ich schildere ein Erlebnis, dass sich vor nicht allzu langer Zeit ereignet hat: am späten Vormittag erhält ein "gestandener" SHF den Anruf eines Försters (Hundeobmann im Hegering, hat selbst noch nie einen Hund auf regulärer Prüfung geführt!) mit der Bitte um Nachsuche auf Rotschmaltier! Was war geschehen? Eine Erlaubnisscheininhaberin hatte beim Frühansitz ein Schmaltier beschossen und das dem Förster gemeldet (sie selbst ohne jegliche Rotwilderfahrung!!). Da sie einen 1,5j BGS mit FCI-Papieren aus Polen hat, der nach ihrer Aussage die Schweisshundeprüfung hat (sie meinte damit die BP Schweiss), fühlte sie sich in der Lage, das ST zu suchen und erhielt von dem Förster auch die Erlaubnis dazu alleine loszuziehen - bar jeglicher praktischer Erfahrung von Hund und Führer sowie ohne jegliche Revierkenntnis incl. der Reviergrenzen!!!!!
Ja nu. Das Stück könnte auch in 20 m Entfernung hinterm nächsten Busch liegen. Alle happy. Ohne genaueres zu wissen, kann man dazu gar nix sagen......

Wie kann jemand ohne jegliche Hundeerfahrung Hundeobmann sein? Mir scheint, da liegt der Fehler gaaaanz woanders.
 
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@ z/7: Am Anschuss keinerlei Pirschzeichen - es war ein Vorderlaufschuss!
Da gebe ich Dir Recht - wie kann so jemand Hundeobmann werden? Bei einer Öffentlichkeitsveranstaltung des Hegeringes stellt er mit Wiki-Wissen die einzelnen Hunderassen vor: bei den Schweisshunden gibt es 2 verschiedene Typen, a) den Verweisertyp und b) den Verbellertyp! Der Weimaraner ist ein idealer Familienhund....
Ich habe mich bei dieser Veranstaltung eigentlich nur geschämt - früher waren Förster jagdliche Vorbilder.....
 

z/7

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Es ist Vorschrift, daß jeder Revierpächter einen brauchbaren Hund zur Verfügung haben muß. Da sollte doch ein Pool von Leuten mit etwas mehr Erfahrung vorhanden sein?
 
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Es ist Vorschrift, daß jeder Revierpächter einen brauchbaren Hund zur Verfügung haben muß. Da sollte doch ein Pool von Leuten mit etwas mehr Erfahrung vorhanden sein?

Glaubst du noch an das Christkind? Ich nicht mehr. Ähnlich verhält es sich mit den brauchbaren Hunden in den Revieren.
 
S

scaver

Guest
einen BGS sucht man nicht im Internet, wenn man hier fragen muss, hat man schon die rote Karte verdient, gilt für alle Spezialisten besonders Nachsuche. Da bin ich mal ganz wenig versöhnlich.
Ich, nach dem was man so im Leben erlebt hat, glaube dies verbellen zu dürfen.
Nebenbei: Auch ein Jungjäger kann, je nach Engagement, schon nach 2 Jahren weiter sein als macher Alte. Aber auch der sollte hier nicht fragen müssen.
sca
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Ich frag mich ja immer, wer so viel Wild krank schiesst, daß wir so viele Spezialisten brauchen und diese wie auch immer angeblich fit halten. Da muss es ja in einigen Regionen furchtbar um die Jagd bestellt sein.

Was das anscheinend beständige Aufspringen weiterer Trittbrettfahrer auf Job und Rasse angeht, da sollten sich die Traditionsverein mal fragen, ob sie es mit der Überhöhung und Glorifzierung ihrer jagdlichen Tätigkeit nicht übertreiben und so insbesondere bei eher unbedarften oder jagdarmen Jägern den Weg zum SHF über die Hintertreppe fördern. Dazu kommt, daß "Besorg dir einen Hund" immer noch einer der idiotischsten Hauptratschläge ist, der jagdlosen Jägern gegeben wird.

Sachstand selbst in den Traditionsvereinen ist doch, daß die Masse eher unterdurchschnittlich mit Nachsuchen ausgelastet ist und bei weitem nicht jede dokumentierte Nachsuche dieses Attribut und den Spezialisten verdient. Macht aber nichts, Vorhaltung kann auch wichtig sein. Wir müssen aber eben nicht hundert Spezialisten in einer Region vorhalten, wo sich dazu noch 200 Gebrauchshunde mit einer Schweissprüfung über jede simple Totsuche freuen.

Ich habe nicht das Gefühl, daß von den Traditionsverbänden und SHF immer offen und ehrlich der Alltag dargestellt wird. Statt dessen wird von den Aspiranten ein Buch nach dem anderen und entsprechende Werbung verschlungen, wo es natürlich immer nur super spannende und aufregende Nachsuchen gibt und der NSF und sein Hund der Held des Tages sind.

Als da vor ein paar Jahren der Chris Balke und sein Hund sich fein in der VW Werbung herausstellten, da träumte hier die Hälfte der JJ vom Schweißhund und einer entsprechenden Karriere. Da war auch jedes Mittel recht einen Hund zu bekommen.
 
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Ich frag mich ja immer, wer so viel Wild krank schiesst, daß wir so viele Spezialisten brauchen und diese wie auch immer angeblich fit halten. Da muss es ja in einigen Regionen furchtbar um die Jagd bestellt sein.

Was das anscheinend beständige Aufspringen weiterer Trittbrettfahrer auf Job und Rasse angeht, da sollten sich die Traditionsverein mal fragen ob sie es mit der Überhöhung und Glorifzierung ihrer jagdlichen Tätigkeit nicht übertreiben und so insbesondere bei eher unbedarften oder jagdarmen Jägern den Weg zum SHF über die Hintertreppe fördern.

Es wird ja nicht nur krankgeschossen, sondern viel Wild wird beschossen, nur weiß das Wild in den ersten Minuten nicht das es tot ist und geht noch mal eben 100 - 300 m. Dieses muß man mit einem gut eingearbeiteten Gebrauchshund schnell einsammeln. Wird es schwieriger, ruft man die Kavallerie!
 
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. Wir müssen aber eben nicht hundert Spezialisten in einer Region vorhalten, wo noch 200 Gebrauchshunde mit einer Schweissprüfung sich über jede Totsuche freuen.

Ich bin jedes Jahr auf vielen Jagden wo es an Spezialisten fehlt. Dazu kommen die Jagden wo ganz üble Pfuscher unterwegs sind. Einen Überhang an ernsthafen NSF sehe ich nicht in meiner jagdlichen Realität.
 
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