Zecken - Was tun nach Zeckenbiss?

A

anonym

Guest
Tach Hubbert,
Borelliose ist kein Spass, da hast du recht. Aber die Nebenwirkungen einer Antibiotika-Therapie können einem auch den Sommer vermiesen. Verdauungsbeschwerden, extreme Sonnenempfindlichkeit, Akne usw.
Du bist Förster, Hundebesitzer, Jäger und in einem Risikogebiet zuhause. Ich empfehle nach jedem Gang durchs Revier oder mit dem Hund routinemäßiges Absuchen nach Zecken. Besonders die warmen Stellen wo die Sonne nie scheint beachten. Die Mühe lohnt, da Zecken in der Regel erstmal stundenlang eine geeignete Bissstelle suchen. Trotzdem wird dich die ein oder andere erwischen- wie mich kürzlich auch. Dann Bissstelle beobachten und bei Auftreten von unregelmäßigkeiten (Rötung wandert, breitet sich ringförmig aus, Lymphknoten schwellen an...) Hausarzt aufsuchen. In einem Risikogebiet sollte dieser gut geschult sein. Eine Blutuntersuchung ca. 1 Woche nach dem Biss gibt Aufschluss darüber, ob eine Infektion vorliegt. Bei einem positiven Ergebnis wird dann mit Antibiotika behandelt, es kommt bei dem Beginn aber nicht auf ein paar Tage an. Du solltest auch unbedingt darauf achten einen FSME-Impfschutz zu haben. Der Schutzstatus kann auch durch eine Blutuntersuchung ermittelt werden. Stumpfes "Draufimpfen" nach Impfpass würde ich genauso wenig empfehlen wie präventives Antibiotika einwerfen!
Gruß, HÄNK
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von frodo:

Nehmen wir an, damit es zur Übertragung kommt, muss die Zecke 24 h angedockt sein, das kommt bein Deinen 10/a. aber nur 1x vor (ich hoffe, das ist realistisch).
Bei dieser einen beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch infiziert ist, 5%.
<HR></BLOCKQUOTE>

Die Wahrscheinlichkeit liegt bei uns eher bei ca 35%. Da siehts schon anders aus, v.a., wenn die Zecke nicht gleich richtig erwischt und evtl. noch ein bisschen gequetscht wird.

Und bisher hast Du recht, ich hab die Biester immer echt schnell entdeckt. Da ich jedoch oft Wochenenden in irgendwelchen Jagdhütten verbringe, kann es dort schon mal öfter passieren, dass Du Dir ne Zecke am Freitag abend einfängst, und sie erst am Sonntag abend zu Hause beim Duschen findest.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von HÄNK:
Ich empfehle nach jedem Gang durchs Revier oder mit dem Hund routinemäßiges Absuchen nach Zecken. <HR></BLOCKQUOTE>

Klar, ich trage im Revier nie kurze Hosen, habe Bergstiefel, oder bei der Hundeausbildung meist Gummistiefen und dicke Lederhosen an. Im Revier halte ich nach einer Wiesendurchquerung etc auch meist an und suche kurz auf der Hose nach Zecken. Nur durch diese ganzen Vorsichtsmaßnahmen kann ich erst auf 10 Bisse/Saison kommen. Würde ich nicht so aufpassen, hätte ich sicherlich bei unserer Zeckenverseuchten Gegend mehr als 40 Bisse im Jahr. Es gab schon Tage, an denen ich mehr als 40 Zecken von der Hose gesammelt habe. Das geht mir wirklich auf den Zeiger!

Den Hund habe ich vor einer Woche mit EXspot behandelt. Die Wochen vorher durfte ich jeden Tag mehr als 3 Zecken von ihm absuchen, die sich schon festgebissen hatten.
icon_redface.gif


[ 09. Mai 2006: Beitrag editiert von: hubbert ]
 
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I hatte, so lange ich jage, oder Holz mache noch nie eine Zecke.
Vor dem Jagen/ Holzmachen schmiere ich mich mit Zedan ein, dann ist Ruhe.
Probiers mal.
Ich wohne übrigens auch in einem Risikogebiet.
Ich gehe nur mit langén Hosen und Stiefeln in den Wald.
Ausserdem wirkt nach dem Aufbaumen ein Blick auf die Hosenbeine oft Wunder, da kann es schon sein, dass 5-10 Zecken abgesammelt werden können.

[ 09. Mai 2006: Beitrag editiert von: bolde74 ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Berg&Wald:
(...)gibt es zum Kuckuck nochmal kein einziges präventives Insektenschutzmittel, welches die Biester wenigstens für ein paar Stunden abwehrt?
<HR></BLOCKQUOTE>


Autan

Das schützt tatsächlich für Stunden.
Sorgfältig auftragen und keine offene Körperstelle vergessen. Benetzung von Augen und Schleimhäuten allerdings unbedingt vermeiden.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:


Das ist klar. Ich lasse jedes Jahr das Blut einmal auf Anzeichen einer Infektion mit Borelliose checken.

Die Rötung tritt allerdings nur in einem Teil der Fälle auf, in denen Personen mit Borellien infiziert werden, daher muss man auch bei einem Biss ohne Rötung damit rechnen, dass eine Infektion vorliegt, insbesondere dann, wenn die Zecke erst nach mehr als 24 Stunden entfernt wurde oder bei der Entfernung gequetscht wurde.

Und bei ca 10 Bissen im Jahr ist es eine Frage der Zeit, bis man sich mal den Erreger einfängt. Dann zählt jede Stunde.

[ 09. Mai 2006: Beitrag editiert von: hubbert ]
<HR></BLOCKQUOTE>

Richtig , es kann ! es muß aber keine rötung der Bisstelle erfolgen.
Kopfschmerzen, Genikstarre und unerklärliche Gliederschmerzen sind Eindeutige Syntome für Neuroborrelliose, dann ist es allerdings schon 5 vor 12, aber auch dann noch restlos Heilbar.

mit habshintermir Gruße

Adam
 
A

anonym

Guest
@Dergel:

Danke, ich dachte schon es hat gar niemand Erfahrung mit präventiven Mitteln.
Ja, Autan wurde bei einem Test den ich ausgegraben habe mit Google, an 3. Stelle gereiht.
Den 1. Platz erreichte damals Zarazin Bio Hautschutz Lotion, gibts in Ö nicht mehr, in D schon.
2. Platz erzielte Nexa lotte Natur hautschutz Milch.
In Ö gibts anstatt Zarazin nun das: http://www.apo-shop.at/ireds3/page.php?P=355

Habe ich mir gestern gekauft und auf Unterschenkel, Hosenbeine und Hände aufgetragen, danach erfolgte notgedrungenes Pirschen durch regennasses Dickicht, da die Rehe schon ausgezogen waren.
Gestern keine Zecke!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Berg&Wald:
@Dergel:

Danke, ich dachte schon es hat gar niemand Erfahrung mit präventiven Mitteln.
Ja, Autan wurde bei einem Test den ich ausgegraben habe mit Google, an 3. Stelle gereiht.
Den 1. Platz erreichte damals Zarazin Bio Hautschutz Lotion, gibts in Ö nicht mehr, in D schon.
2. Platz erzielte Nexa lotte Natur hautschutz Milch.
In Ö gibts anstatt Zarazin nun das: http://www.apo-shop.at/ireds3/page.php?P=355

Habe ich mir gestern gekauft und auf Unterschenkel, Hosenbeine und Hände aufgetragen, danach erfolgte notgedrungenes Pirschen durch regennasses Dickicht, da die Rehe schon ausgezogen waren.
Gestern keine Zecke!
<HR></BLOCKQUOTE>

Denk dabei aber auch an Eure Hunde, !!
"Frontline" hat sich seidt Jahren bewährt, nicht das ihr auf den Weg eures Hundes, die Zecken nichts ahnend in die Familie bringt.

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weihei Adam
 
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Hallo zusammen,

weiß nicht ob es schon genannt wurden ist!
Mein Vater hatte mal in einer medizinischen Zeitung gelesen, dass Zecken die Borellioseerreger erst 24 Stunden nach dem Biss abgeben. Das heißt, wenn man alle sichtbaren Zecken vorher entfernt, kann man das Risiko deutlich mindern!

Lyme-Borelliose
Borelliose ist die zweite wichtige, von Zecken übertragene Krankheit. Sie wird häufig nicht gleich diagnostiziert. Ihre Symptome sind häufig uncharakteristisch. Die Borelliose ist so etwas wie ein "Chamäleon" unter den Infektionskrankheiten. Im Gegensatz zur FSME wird die Borelliose fast ausschließlich durch weibliche Zecken übertragen - und das auch nicht sofort beim Stich. Man vermutet, dass nach etwa 24 Stunden Saugzeit die Zecke so vollgesogen ist, dass sie einen Teil des bereits aufgesogenen Blutes wieder in die Wunde abgibt (sich quasi "übergibt"). . Dabei können Borellien aus der Zecke in den menschlichen Blutkreislauf gelangen. Wer nach einem Aufenthalt im Freien seinen Körper nach Zecken absucht und diese sofort fachgerecht (s.u.) entfernt, kann einer Infektion vorbeugen.

Rauhfusskauz

PS: 100% sicher kann man sich wahrscheinlich nie sein!!
 
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Wenn man den gesamten Thread durchliest, stellt man fest, dass alles, was aus heutiger Sicht richtig ist, irgendwo gesagt wurde...
Aus meiner Sicht und bitterer Erfahrung scheint mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass das Auftreten eines Erythems in vielen Fällen einer Borellieninfektion nicht
zu beobachten ist. Hier wähnt man sich also fälschlicherweise als nicht infiziert!

Die "prophylaktische" Doxicyclin-Gabe dauert einen Tag , wird ein bißchen höher dosiert als bei einer länger dauernden Therapie und macht den Borellien von vorne herein der Garaus. In dieser Zeit und bei der entsprechenden Dosierung ist nicht mit einer Resistenzentwicklung zu rechnen. Auch die anderen unerwünschen Arzneimittelwirkungen von Doxy, z.B. Lichtsensibilität, sind kaum zu befrüchten. Die magenverträglichkeit wird durch Einnahme während des Essens verbessert.
Hier nochmal Dr. Feuerleins Aussage als Zitat:
Ergo ist die auch ökonomisch vertretbare sichere Taktik eine andere: nach Bissen ABRIEGELND Doxycyclin 1 Tag einnehmen (Pfennigartikel), gelegtl. dann mal wieder testen.

@ hubbert Die Prophylaxe nach Zeckenbiss heisst also Doxycyclin, angepasste Dosierung für einen Tag.
Das Rozephin ist ein Präparat zur sicheren und erfolgreichen Behandlung einer Borellieninfektion, durchaus im fortgeschrittenen Stadium. Nur von und mit dem Arzt/Klinik! Aber auch Doxy - selbst in der Kurzzeit-Prophylaxe- nur nach Rücksprache mit Deinem Doc, nur er kann beurteilen, ob nicht irgend welche Gegenanzeigen vorliegen.
Bei Zusatzinteresse bitte Mail.

Gruß aus dem Hotzenwald

Dilldapp
 
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zum Zeckenentfernen bewährt sich am besten eine sogenannte Splitterpinzette die man sich in der Apotheke besorgt.neuerdings gibt es auch eine vereisungsmethode (z.b. "Tickner" nur in Apotheken.)Das Gerät enthält ein vereisungsspray welches die Zecke in wenigen sekunden schockgefriert und tötet.die Zecke kann dann mit einer intergrierten Spezialvorrichtung sauber entfernt werden.Kostet allerdings 20 Teuros.

ein sehr gutes buch zur Borreliose: "Borreliose -Zeckeninfektion mit Tarnkappe" von Ute Fischer und Bernhard Siegmund.

ein großes Problem ist daß 20-25% aller Laboranalysen falsch sind.es gibt nämlich 3 borreliose Unterarten und noch keine einheitlichen Standards um blut auf borrelien zu untersuchen.
Es ist heute noch nicht möglich eine borreliose definitiv zu bestätigen.
 
A

anonym

Guest
@Frodo: <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
zum Zeckenentfernen bewährt sich am besten eine sogenannte Splitterpinzette die man sich in der Apotheke besorgt.

Die Pinzette des Schweizer Offiziersmessers (gibt es auch als Ersatzteil um ca. 70 Cent)
ist auch sehr gut, die Spitzen dieser kleinen Metallpinzette berühren sich nur ganz vorne an den Greifkontakten, ein Quetschen der zecke wird so verhindert!

@ Halali: die Zeckenhaken kannte ich nicht. Interessant, dass in der "Bedienungsanleitung" steht, man soll die Zecke herausdrehen.
Was man ja lt. neuen Erkenntnissen gerade eben nicht machen soll.
Da kenn' sich einer aus.

[ 10. Mai 2006: Beitrag editiert von: Berg&Wald ]
 
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Schietegal, wie du die rausholst, und wenn du mit der Flöte lockst
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. Wichtig ist, dass der Leib dabei nicht gequetscht wird und somit kein Bakterienbelasteter Inhalt in die Wunde gelangt.
 

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