Zeigt mal eure Wildacker

Registriert
17 Mrz 2018
Beiträge
1.641
...ich mache nun schon über zwei Jahrzehnte Wildäcker in meinem Revier, welches zur Hälfte aus Landwirtschaftlicher Nutzfläche und der anderen Hälfte zum größten Teil aus Kieferngehölz besteht, ich nutze dabei jede Fläche die mir sinnvoll erscheint , natürlich in Absprache mit Eigentümer oder Pächter. Ich hab da die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht, mal wurden sie bis zur Wurzel vom Rotwild abgeäst, manchmal gar nicht angenommen . Wenn ich im Frühjahr Hafer oder Mais für Sauen angebaut habe, hat das null Erfolg gebracht, das lass ich jetzt, für Schweine mach ich gar keine Wildäcker mehr. Seit ein par Jahren mach ich nur noch Äcker zur Winteräsung fürs Rotwild und das wenige Rehwild , da mein Revier in direkter Nachbarschaft zur Königsbrücker Heide liegt, (wo ein Rotwildbestand von 27,5 stk./100 ha. nachgewiesen ist ), versuche ich damit die Verbiss- und Schälschäden in Grenzen zu halten.
Ich baue dazu Roggen an, gemischt mit kaukasischen Buchweizen, der bis zum Frost keine schlechte Äsung ist, dann mach ich noch einige Flächen mit frostharten Herbstrüben, die bringen den besten Effekt .
Mich würde mal interessieren welche Erfahrungen ihr in Sachen Wildacker macht oder gemacht habt, was ihr anbaut, und für welche Wildart ?
hoppel61
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Du findest dazu schon eine Menge Beiträge unter Reviergestaltung.
Unsere Hauptwildart ist Rehwild, Damwild ist regelmässiges WW, Sauen fast Standwild , stabiler Hasen und Fasanenbesatz ist vorhanden. 375 ha, davon 20ha Wald, 10 ha Wasser, Rest Acker ohne Grünland.
Wir legen seit ca. 15 Jahren jährlich Wildäcker an, immer spät ca. Anfang/ Mitte Mai, um im Winter Deckung und Äsung zu haben. Gute Erfahrungen haben wir mit Mischungen z.B. von der Revierberatung Wolmersdorf, mischen heute aber meist selbst. Immer kommen Kleearten, Buchweizen, Hafer, Wicken, oder Lupinen und Kohl (Markstammkohl,Furchenkohl) in die Mischungen, etwas Sonnenblumen, ein paar Maiskörner.
Die Flächen werden vor Brutbeginn zur Hälfte gemulcht, die andere Hälfte bleibt stehen und wird im nächsten Jahr gemulcht und neu eingedrillt.
Direkt an den Flächen lege ich Bejagungsschneisen an, um Räuber erlegen zu können, das Schalenwild wird an Wechseln zu diesen Flächen bejagt. an einigen Flächen haben wir zusätzlich Wildobst (Hochstämme) gepflanzt und Salzlecken angelegt.
Für relative Ruhe sorgen Dornen und ungepflegte Graswege.

Nachsatz: Raps auf reinem Sandboden??? keine gute Idee, besorg Dir mal die Wildackerfibel von der Revierberatung Wolmersdorf.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
17 Mrz 2018
Beiträge
1.641
.... belesen dazu hab ich mich da zur genüge , der größte Teil war Unsinn, mir geht,s hier darum welche Erfahrungen ihr gemacht habt....und das der Raps nicht aufkommt dieses Jahr ist Schicksal, dank des Wetters, denk ich....
ho61
 
Registriert
10 Feb 2010
Beiträge
733
Bei uns sind die Wildäcker alle Verbrannt, da seit April so gut wie kein Niederschlag da war, noch nicht mal Nachts mit Tau.
 
Registriert
7 Jan 2017
Beiträge
2.813
Ich hab eine kleine Fläche von 100m2 auf einer Waldlichtung im Mischwald mit der Reh- und Hasengartenmischung von der Revierberatung Wolmersdorf angelegt. Die Bodenbearbeitung hab ich im Dezember von den Wildsauen erledigen lassen, einfach ein paar Löcher mit einer Eisenstange und ein paar Körner Mais rein. Mit einer Harke dann im Februar 50kg Kohlesauren Kalk eingearbeitet, Ende März 25kg Volldünger gestreut und etwas untergehakt und Ende April hab ich lose von Hand ausgesät und wieder etwas drüber geharkt. Die Mischung kam mitte Mai flächendeckend und komplett hoch, sah Traumhaft aus und wurde gut angenommen. Die Fläche wir ein mal jährlich gemäht, leider meist sehr spät im September wenn schon alles verbuscht ist. 2 Jahre hat das jährliche Mähen gereicht ohne weitere Pflege, jetzt im dritten Jahr ist kaum noch ein Unterschied zur normalen Waldwiese zu erkennen. Ich werde diesen Winter wieder das gleiche Programm fahren. Vielleicht hole ich mir aber mal eine Motorsense und mähe selber im Juli. Die stärkste Wirkung besteht auf Reh und Hase im Mai und Juni, Hasen sind bis August regelmäßig drauf.

Habt ihr einen Tipp für eine gute Herbst-Wintermischung für Rehwild/Hase? Ich hab da noch ein paar geeignete Ecken.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.244
@hoppel61 gute Idee....aber Du hast das falsche Thema. Hättest mal irgendwas zum meistbesuchten Thema hier gefragt...Es ist doch eine Schande: 7 Postings zu dem Thema!
Dann will ich mal was nachlegen:
Die Rotwild(früher Waldrandmischung) von Saaten-Zeller wird auf Golfplatzniveau gehalten. Nur die Brennnesseln werden einmal im Jahr geschröpft.

IMG_4488.jpg

Ein Streifen mit roter Lichtnelke....



IMG_0493.JPG

Der Rotklee hat sich nach 3 Jahren verabschiedet, aber das Gras ist immer noch anziehend für das Rotwild

IMG_4510.JPG

IMG_5326.JPG

Waldrandmischung, kräuterreich, seitdem gibt es hier auch Waldhasen..
 

Anhänge

  • Waldrandmischung (1).JPG
    Waldrandmischung (1).JPG
    90 KB · Aufrufe: 38
Registriert
17 Mrz 2018
Beiträge
1.641
Danke für den Tipp mit der Waldrandmischung, kannst du mir sagen in wie weit sie winterhart und ob sie mehrjährig ist....
hoppel61
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Winterwicken, Inkarnatklee, Welsches Weidelgras, heißt Landsberger Gemenge und ist Winterhart.

oder Reh- und Hasengartenmischung
reh_hasenmischung.jpg


zusätzlich Kohl, gut ist Markstammkohl, ist Winterfest und wird bei strengem Winter bis auf die Erde beäst/verbissen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.244
Man muss zwischen echten Wildäckern, d.h. die jedes Jahr neu bestellt werden und Grünlandgesellschaften unterscheiden. Mehrjährige Wildäcker wachsen nur auf dem grünen Tisch, wo sie erfunden wurden. Jede Fläche die nicht jährlich oder zweijährlich umgebrochen wird, entwickelt sich zu einer Grünlandgesellschaft. Die Kulturkleesorten verabschieden sich aus den ehemaligen Mischungen schneller als man schauen kann. Was übrig bleibt ist Gras mit dem man Augenauswischerei betreibt. Es gibt keine mehrjährigen Wildäcker aus den beliebten Äsungspflanzen wie Buchweizen, Hafer, Weizen, Raps, Rübsen, Markstammkohl.
Die Waldrandmischung oder jetzt Rotwildmischung ist eine Mischung aus verschiedenen Gräsern und Wildkräutern, im ersten Jahr sind da auch Kulturarten mit dabei. Die verabschieden sich nach einem Jahr.
Dieses artenreiche Grünland ist eben für das Wild interessant, die Wildkräuter sind mehrjährig. Starke Beäsung beeinträchtig natürlich die Bestände hinsichtlich der Vielfalt.
Wenn ein Wildacker schlecht angenommen wird, kann auch sein dass da ständig herumgehockt wird, auch Beobachten stört.
 
Registriert
17 Mrz 2018
Beiträge
1.641
20181009_093504.jpg
..... hier noch ein par Bilder von einigen Wildäcker, der hier ist zwischen Waldrand und Vorfluter etwa 6 Meter breit und etwa 300 Meter lang, bisher hatte ich immer Roggen drauf, den ich wenn er reif wahr abgemulcht hab , und wieder eingefräst habe, aber hier versuchs ich mal mit dieser Waldrandmischung ,.... ich glaub das ist ne gute Idee...
hoppel61
 
Registriert
17 Mrz 2018
Beiträge
1.641
20181009_203832.jpg20181009_203914.jpg
.... hier noch zwei Wildackerstreifen entlang von Vorflutern , die muss ich jedes Jahr neu bestellen , weil der Gewässerverband die Ränder auch zum räumen braucht...., das macht aber nichts.....
hoppel61
 
Registriert
17 Mrz 2018
Beiträge
1.641
.... ich hab auch noch einige kleine Wildwiesen die ich zweimal im Jahr mulche , aber ich glaube das sie mit der Zeit versauern, vielleicht sollte man sie mal kalken ,... was meint ihr....?
hoppel61
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
123
Zurzeit aktive Gäste
739
Besucher gesamt
862
Oben