ZF für Studentenbudget, oder brauch ich gar keins?

MSP

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Mit 4-fach auf 100m muss man erstmal einen Streukreis von 10cm schaffen sagt der Praktiker..hüstel...
 

JBB

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Mh... also ich hab mit nem Abs 9 (4er mit fettem Punkt in der Mitte) mit dem alten Hensoldt 4x32 auf 70m unter 2cm geschafft... also sry, 10 sind... Wenn man sauber schießen kann, sollte, egal welche Vergrößerung, der Unterschied nicht gewaltig sein. Die KuK Schützen schaffen das auch.

Ok, vllt ist mein Anspruch auch zu hoch, denn 5 ist die absolute Oberkante bei mir, was ich als ok ansehe. Aber gut, muss jeder selber mit sich ausmachen.
 

MSP

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Bleibe dabei. 10cm auf 100m bei der gegebenen Ausstattung ist eine praxisgerechte und nicht ganz einfach zu erfüllende Anforderung. Darum geht es hier.
 
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SirVito:
O.K. warum Durchschauen?

Auf dem Foto sieht es so aus, als ob der Zahn der Zeit da schon in Form von Korrosion dran genagt hat. Eine angegriffene Brünierung ist natürlich kaum relevant. Tieferehender Rost an den Teilen, die Druck ausgesetzt sind (sind ja satte 4000bar ca.), wäre dann aber unschön. Sicher ist ein 98er ein System mit viel Reserven und ich habe noch keinen gesehen, der durchgerostet wäre, aber drauf hinweisen sollte man schon, finde ich. Eine Durchsicht, ob Lauf, Patronenlager und Verschlusszylinder in Ordnung sind, darf man sich schon gönnen.
Auch den Verschluss mal demontieren und Schlagbolzen und Feder anschauen und die Öffnung, wo der Schlagbolzen durchschlägt. Zudem, wie der Stoßboden ausschaut. Ob da etwas abgenutzt ist oder die Fläche noch ordentlich aussieht - denn darüber ergibt sich auch der Verschlussabstand, der eingehalten werden sollte.
Wie schon gesagt: der 98er ist sehr robust, aber der Teufel auch ein Eichhorn und Vorsicht ist besser als....
Es passiert nicht oft, aber wenn es passiert, dann meist folgenreich.


Nun zum wahrscheinlicheren Teil, das ist für mich der deutsche Stecher. Wenn man den mal auseinander genommen hat, sieht man, auf welch kleiner Fläche da teilweise die Metallteile aufeinander reiben/ gleiten. Mit der Zeit bilden sich Abnutzungen und Einlaufspuren. Bestenfalls kriecht er und löst schwer aus - im ungünstigsten Fall wird der Schlagbolzen nicht sicher gehalten und löst aus, obwohl dies nicht beabsichtigt war. Auch, ob beim sichern der Bolzen sauber von der Abzugsrast abgehoben wird und beim Entsichern zuverlässig wieder gehalten wird.

Letztlich schaue ich mir meine Waffen auch an den Punkten an - und rate nicht ausschließlich nur Dir dazu.

Auf dis Geschichte mit der Pflege komme ich, da der Verschlusszylinder matt aussieht und auch narbig. Etwas Öl tut sowohl der Gleiteigenschaft als auch der Lebensdauer der Waffe insgesamt gut. Natürlich nicht im Patronenlager und dem Lauf ;)
 
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Grundsätzlich kann man mit einem 98er und 6-facher Vergrößerung mit Absehen 1 so schießen, wenn alles in Ordnung ist und die Munition passt (Treffpunktlage ist hier nebensächlich - ging darum, ob die Munition ordentlich zusammen schießt):
 

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Mal eine Frage zum Verständnis meinerseits. Für mich schaut es so aus, dass das ZF nur einen Turm zur Höhenverstellung hat, also Seitenverstellung über Support. ...Wie kann es dann eigentlich sein, dass das (unzentrierte) Absehen seitlich verstellt/verschoben ist, spricht das nicht wirklich für einen Defekt?
 
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Die Waffe ist wohl sehr ungepflegt, das heißt in punkto Stabilität erstmal nix.
Gut reinigen, Flugrost entfernen, Schußleistung prüfen.

Montagebasis SEM Vorderfuß scheint aufgelötet und nicht in eingeschwalbte Hülse geschoben, wäre positiv.

Die Änderung von Montage oder ZF ist bei solchem Püster ganz klar unwirtschaftlich.

Zum Glas:

Ich hatte just gleiches Nickel-Modell auf einem 98er mit SEM und habe es ersetzt.
Es geht nur gegen Bauähnliche (Hensoldt/Zeiss 1,5-6x36, ist auch ein altes ZF, jedoch sind guterhaltene erhältlich).
Jedoch: die Schienenquerschnitte Nickel/Zeiss waren unterschiedlich, daher brauchte mein Büchsenmacher auch ein neues Oberteil, das andere Oberteil hat er verwendet, jedoch mußte er es "zwingen", was suboptimal war - damit Kosten gleich ein paar hdt Euro.
Entscheidend ist, die Fußplatten bleiben auf der Waffe.

Wie gesagt, besser in Umbau dieser Waffe nix investieren !

Die Schußleistung prüfen bei mehreren Vergrößerungen (für mich mit passd. Mun. wird's über 5-6cm auf 100 m schmerzhaft, mit sowas jage ich nicht! ).
Wenn die Büchse auf 100 m mit 6fach schießt und auf 30-50 m mit 2,5fach - dann ist das Glas, trotzdem es vergammelt ist, schußfest ! Nickel hatten viele alte Jäger auf Ihren Waffen !
Das Absehen verschiebt sich wohl nur scheinbar optisch deswegen, weils kein Zentriertes ist, wenns lose(defekt) wäre, kriegst Du gar keinen Streukreis hin - dann ist die Optik Schrott !

P.S. mit dieser Nickel-Optik und meiner Waffe wurden von mir und einem guten Kumpel so einige (bayer. :)) Rehe erlegt, in meiner Studentenzeit, es ist also möglich !
 
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JBB

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Sollte es wirklich nur ein Turm sein, dann könnte der Verdacht aufkommen, ja.

Dennoch ist letztendlich der Test auf der Bahn das Kriterium. Wenn sich das Glas als schussfest erweist, warum dann nicht jagen gehen?

Zum Thema Montage... ich hab an einem 98er Kammerstengel ändern lassen und eine andere Montage drauf machen lassen. Montage hab ich selbst auf den Tisch gelegt, die hatten nur Schiene, ich wollte geteilte Basen. Hat mich alles in allem ca. 220€ gekostet, mit dem Nachteil durch die geteilten Basen passt nicht jedes ZF, da gekröpfte Pica/Weavermontagen selten sind. Aber eine Option.

NUR sollte das Ausgangsmaterial einigermaßen vernünftig sein, sonst ist es wirklich nur Geld verschleudern. Aber einen 98er umbauen ist am Ende oft teurer wie ein Billigrepetierer.
 
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Werter SirVito-

Willkommen im Wild&Hund-Forum.

Die Waffe zeigt auf dem Bild einige Dinge, die mich persönlich sehr nachdenklich stimmen.
Die Rostspuren halte ich für beachtlich- sollte das Patronenlager und das Laufprofil
ähnlich aussehen, würde ich daraus keinen Schuß abgeben wollen.
Zuallererst würde ich mich zum Thema "Laufreinigung" schlaumachen.
Auch die Bahnen, auf denen der Zylinder in der Hülse läuft, und den Verschlußzylinder
selbst vollständig reinigen, wenn notwendig auch mit rostlösendem Reiniger.
Lesen Sie bitte die Veröffentlichungen zu diesem Thema im Forum-
dies halte ich für den ersten, unumgänglichen Blick.

Dann würde ich mich auf dem gut frequentierten Schießstand umsehen.
Lassen Sie sich vom Personal über die wahren Spitzenleute aufklären,
und streben Sie ein Treffen mit einem der Cracks an.
Ein wahrer Meister der Büchse wird Ihnen ganz unverblümt sagen,
ob generell noch etwas zu retten ist, oder ob Sie eine Tomatenstange gekauft haben.

Das Glas selbst hat eine nicht korrekt arbeitende Mechanik, die häufigste technische
Ursache für unnötige Schweinereien auf der Jagd.
Nur eine gründliche Erprobung bringt Sicherheit.
Zehn Schußgruppen je 5Schuß bei ständig wechselner Vergrößerung betrachte ich
als Minimum- gehen Sie bitte diesbezüglich sehr gründlich vor, bevor Sie an die
Jagdausübung denken.

Generell betrachte ich vierfache Vergrößerung je 100m bei der Jagd auf Zielgröße
Zigarettenschachtel als ausreichend- tatsächlich ist die Vergrößerung weit weniger wichtig,
als oftmals angenommen. Es ist von höherer Priorität, daß Sie das Ziel sauber aufnehmen
können. Es ist also sehr wohl eine Frage der Übung, danach der Munitionsverträglichkeit.

Die ersten drei Punkte bilden zumindest meine Vorgehensweise.
Sicherheit für Sie persönlich, Sicherheit für die Erlegung.
Gönnen Sie sich etwas "Büchsenkultur".
So etwas zeigt Wirkung.


@ebbe

Was wir rumschreien wegen Reinigung?
edit
Eine gebrauchte Büchse in diesem Zustand ist ein Problem- selbst SirVito findet
die Sache zumindest fragwürdig, wenn auch aus anderen Gründen.

edit

@MSP

Die maximale Streuung von 100mm/5S/100m ist ja wohl die Höhe!
Welcherlei Bedeutung soll man solch einer Aussage beimessen?
Was soll so etwas?
edit


derTschud, nicht in bester Stimmung.
 
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@SirVito:
Noch Info zur Ergänzung: das Nickel 2,5-6x E/D/S hatte m.W. kein 42er Objektiv, eher 36 mm !
Halt mal n Zollstock/Schieblehre dran ….

und Jungjäger: höre bitte auf die wohlgesetzten Ratschläge des ehrwürdigen Foristen Herrn Tschud ! ;)
 
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Für die dir zur Verfügung stehenden 300-400 EUR gibts auf jeden Fall viele andere Gebrauchtbüchsen am Markt, die ich lieber in meiner WBK stehen hätte als das hier besprochene geschenkte Exemplar.

Schade wäre es, wenn sich ein Jungjäger mit seiner ersten Büchse gleich negative Erfahrungen auf der Jagd einfängt, egal wecher Art - ob krank geschossenes Wild etc.

Ich pflichte dem ein oder anderen hier bei, dass es bei dem augenscheinlichen Zustand des Gewehres Sinn macht vor der Benutzung einen Fachmann einmal drüber schauen zu lassen.
 
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Na, für den Kurs von 300-400 Euronen gibt's auch nicht viel Besseres...
- aber die Tauglichkeit der Optik entscheidet über den Praxisnutzen ! Schußfest, mechanisch in Ordnung und klares Bild müssen bei einem ZF schon sein !
Ausgeschossene 98er gibt's selten... man müßte eh noch mehr Bilder der Waffe sehen, um besser zu beurteilen.

Ich bezahlte damals einer Jägerwitwe 250 Euro für eine 70-80 Jahre alte Büchse, die mich als Backup bei der NS o.ä. nie im Stich ließ...Ich prüfte sie im Wald/Stand auf Herz und Nieren und ein paar hdt Euro an Investition wurden nat. reingesetzt, weil ich sie zur handlichen Busch-Waffe machen ließ.

Alte Jagd-98er wurden bekanntlich aus Militärsystemen und auch z.B. abgedrehten MGLäufen gebaut, die sind kaum kaputtbar (entgegen mancher Plastik-Lego-Spritze der Neuzeit!)
 
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