Zündhütchen steht vor

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18 Dez 2017
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Hallo zusammen,

ich habe heute auf dem Schiesstand die offene Visierung auf meiner Heym SR30 in .308 ausprobiert. Dabei ist mir aufgefallen, dass bei ca 70% der abgeschossenen Hülsen der S&B 124grs FMJ das Zündhütchen etwas übersteht (nicht viel, aber merklich, ein paar Zehntel mm). Sonst ist der Hülsenboden völlig unauffällig. Bei den noch nicht verwendeten Patronen ist der Hülsenboden glatt. Bei jeder anderen bisher verschossenen Munition habe ich so etwas nicht erlebt, da steht das abgeschlagene Zündhütchen im selben Niveau wie der Hülsenboden. Leider ist es mir erst nach dem Schiessen aufgefallen, sonst hätte ich noch andere Munition ausprobiert. Einer der Mitschützen meinte, ich solle mal den Stoßboden vom Büchsenmacher überprüfen lassen. Augenscheinlich sieht man da nichts, aber das mag nichts heißen.

Mir kam dann der Gedanke, dass die 124grs S&B von allen bisher verschossenen Patronen die mit der geringsten E0 sind. Kann man dadurch auf eine schwächere Ladung schliessen und dies eventuell die Ursache der überstehenden Zündhütchen sein? Allerdings war es ja nicht bei allen Patronen so... Differenzen in der Ladung innerhalb des selben Loses? Die Waffe selbst ist erst ein paar Monate alt, wäre natürlich sehr ärgerlich, wenn es da Probleme gäbe.

Bevor ich mich zum Büchsenmacher bewege, würde ich noch andere, bereits früher verwendete Munition ausprobieren, die bisher keine vorstehen Zündhütchen gezeigt hat. Z.B. die S&B 147grs. Wenn es da auch auftritt, ist definitiv etwas faul mit der Waffe. Oder was wäre eure Einschätzung?

Vielen Dank!
 
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Der Verschlussabstand bildet sich da im Zündhütchen ab . Da das sehr leichte Geschoss wohl auch mit entsprechend offensivem Pulver geladen ist , liedert die Hülse eben an dem Punkt an den sie der vorschnellende Schlagbolzen befördert hat .
 
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Es könnte daran liegen dass die S&B etwas schwach geladen sind und / oder dein Gewehr einen etwas größeren Verschlussabstand hat. Ist der Druck nicht hoch genug die Hülse im Patronenlager zu „strecken“ hat es aber sicher genuck Druck um das Zündhütchen Richtung Verschluss heraus zu drücken. Nur eine theorie...
 
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18 Dez 2017
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Ok... ihr meint also auch, eher unbedenklich und einfach nochmal probieren, ob das mit anderen Patronen (wie bisher) nicht passiert?
 
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Ok... ihr meint also auch, eher unbedenklich ...
Wenn die Diagnose tatsächlich zu großen Verschlussabstand ergibt, dann ist das alles andere als unbedenklich.

Kennst Du den Papierschnipseltest zur Ermittlung des Verschlussabstands?
 
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Dieser „Papierschnipselstest“ hilft zu wissen wie man als Wiedelader die Matrize einstellt als Relativmaß Patronenboden zu Verschluss. Da unbekant ist wie die Patronen selbst in der Toleranz liegen hilft nur der Gang zum Beschussamt (oder zum Büma). Die können dann mit GO und NO-GO Lehren feststellen ob Deine Büchse i.O. ist. Sollte auch nicht die Welt kosten.
 
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Da das Problem nur bei den S&B auftritt würde ich mir mal keine Sorgen um falschen Verschlussabstand machen. Vielleicht sind die Patronen eben an der unteren Grenze was die Ausenmaße betrifft. Wäre denkbar das der Gasdruck der sich in der Hülse aufbaut das ZH rausdrückt, da die Hülse nicht unbedingt am Stoßboden anliegt. Theoretisch sollte die Hülse dann im Lager zurückrutschen bis sie anliegt, aber eventuell ist da das ZH schon ein Stück rausgedrückt.
 
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Ein "paar Zehntel" ist schon viel. Bei einem mir bekannten 98er waren zwar die Zündis noch an Ort und Stelle, aber die Hülsen gedehnt bis zum reissen: Lauf weiter reindrehen und neu garnieren.
ich würde das checken lassen, besser is das.
 
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Habe den gleichen Effekt bei 8x68S und alten RWS-Hülsen mit Berdan-Zündern (in einem 98er). Alle anderen Hülsen (Boxer) und Zündhütchen (gleiche Ladung, gleiches Geschoss) zeigen keine Auffälligkeiten.
 

tar

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Bin mir gar nicht sicher, dass das "weiter reingedreht" werden könnte, da die Oberteile komplett als Hülsenlauf verkauft werden und einen abgeschliffenen Rückstoßstollen um den Lauf vor dem System haben, zudem ist die Verriegelung mit den Kugeln komplett anders, da wird sich vermutlich nichts "setzen" wie bei den 98er Rückstoßstollen.
 
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Danke für all die Kommentare... ich bilde mir ein, zu wissen, woran es liegt. Ich habe die Sache mit den Schusspflastern auf dem Hülsenboden probiert. Bei den 147grs S&B sowie bei Federal Trophy Copper (nur um noch einen Vergleich zu haben), kann ich 4 Schusspflaster aufkleben und kann die Waffe (gerade noch) spannen. Mit 5 Schusspflastern lässt sich die Waffe nicht spannen. Bei den 124grs S&B, also den Patronen mit dem hervorstehenden Zündhütchen, passen mindestens 5 Schusspflaster rein, vllt auch 6, aber da ich etwas Sorge habe, den Verschluss nicht mehr aufzukriegen, habe ich nicht mehr probiert. Hatte zuerst nämlich Schusspflaster auf eine Pufferpatrone geklebt und bei 7 Schusspflastern konnte ich die Waffe nicht mehr spannen und den Verschluss nur noch mit großer Mühe wieder öffnen.

Ich schliesse daraus, dass die 124grs S&B minimal kürzer sind (mindestens um die Dicke eines Schusspflasters)... und das würde doch ein nach dem Schuss leicht hervorgetretenes Zündhütchen erklären. Oder irre ich mich?
 
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Wenn die Patrone mit dem Hülsenboden am Stoßboden ansteht, kann das Zündhütchen ja maximal bündig mit dem Hülsenboden sein und nicht weiter rausstehen. Daher ist die Erklärung durchaus realistisch.
 
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Danke für all die Kommentare... ich bilde mir ein, zu wissen, woran es liegt. Ich habe die Sache mit den Schusspflastern auf dem Hülsenboden probiert. Bei den 147grs S&B sowie bei Federal Trophy Copper (nur um noch einen Vergleich zu haben), kann ich 4 Schusspflaster aufkleben und kann die Waffe (gerade noch) spannen. Mit 5 Schusspflastern lässt sich die Waffe nicht spannen. Bei den 124grs S&B, also den Patronen mit dem hervorstehenden Zündhütchen, passen mindestens 5 Schusspflaster rein, vllt auch 6, aber da ich etwas Sorge habe, den Verschluss nicht mehr aufzukriegen, habe ich nicht mehr probiert. Hatte zuerst nämlich Schusspflaster auf eine Pufferpatrone geklebt und bei 7 Schusspflastern konnte ich die Waffe nicht mehr spannen und den Verschluss nur noch mit großer Mühe wieder öffnen.

Ich schliesse daraus, dass die 124grs S&B minimal kürzer sind (mindestens um die Dicke eines Schusspflasters)... und das würde doch ein nach dem Schuss leicht hervorgetretenes Zündhütchen erklären. Oder irre ich mich?
Ich weiß natürlich nicht wie dick deine Schußpflaster sind, aber mein Bauchgefühl rät mir solch eine Waffe vom Fachmann prüfen zu lassen.
 

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