Zukunftsjährlinge und starke Böcke für Zukunft?

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Aber sag das mal einem Öko. Viele Böcke, viele Fegschäden: So einfach ist das. Fegeschäden verhindet man am besten mit einem hohen Bockkitzabschuss der den Jährlingsbestand niedrig gestaltet.
Drum schießen die Ökos auch die Böcke! Schon wieder ein ins Leere geganhener Seitenhieb.😉
 
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Wenn denn die Gehörnausbildung keine Hinweise über die Veranlagung gibt, wie sieht es beim Rotwild aus?
Übertragt Euer Verhalten mal auf´s Rotwild. Nicht als Wechselwild, sondern großflächig als Standwild vorhanden. Wie üwrdet Ihr hier beim Abschuss vorgehen? Auch Zahl vor Wahl oder wie?

wipi
Da liegt der Fall anders. Genetik spielt sicher immer mit, wird aber beim Rehbock durch die Winterfütterung sehr leicht positiv beeinträchtig. Beim Rotwild werden die Geweihe im Sommer geschoben, also ein Spiegel der Äsung und des Biotops. Beispiel Heidehirsche Schottland vs. Donauauen. Ein Bekannter der sein Rotwild 24 Stunden mit Semmeln und Brot füttert, erzielt auch ganz schöne Brummer. Zusätzlich bekommen sie noch Kalkpräparate. Aber es gibt auch Linien die schon als Spießer eine ziemliche Krone aufhaben. War vor ein paar Tagen in dem Gatter, hab aber diese monströsen Spießer nicht mal fotografiert, da sie mit der Wirklichkeit nix zu tun haben.

Beim Rotwild als sozial lebende Wildart hat die Rangordnung des Alttieres angeblich Einfluss auf die Spießer. Kümmernde Kälber wo das Alttier zu früh erlegt wurden, werden immer Mickerlinge bleiben, egal wie sie von der Genetik her ausgestattet sind.

Nachdem beim Vorhandensein von mittelalte Böcken grad die starken Jährlinge der geschonten starken Bockkitze abwandern müssen, ist es ja beim Rudeltier Rotwild wieder anders.
Meine Devise: Jedes Kitz und jedes Kalb, egal welches Geschlecht. In der Jugendklasse beim Rotwild könnte man auch nach Zahl schießen, solang der Gesamtabschussanteil nicht überschritten wird.
Bei uns haben die Reviere im Rennverfahren eine bestimmte Anzahl frei. Erlegen sie einen Spießer ist der Abschuss eines weiteren Hirsches mit vielleicht 6er schon erst mal zu. Also meldet man den Spießer nicht oder macht Kahlwild draus. Das ist doch das Problem. Es gibt Regeln und Vorgaben deren Einhaltung anders als in CZ niemand ernst nimmt.
 
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Da liegt der Fall anders. Genetik spielt sicher immer mit, wird aber beim Rehbock durch die Winterfütterung sehr leicht positiv beeinträchtig. Beim Rotwild werden die Geweihe im Sommer geschoben, also ein Spiegel der Äsung und des Biotops. Beispiel Heidehirsche Schottland vs. Donauauen. Ein Bekannter der sein Rotwild 24 Stunden mit Semmeln und Brot füttert, erzielt auch ganz schöne Brummer. Zusätzlich bekommen sie noch Kalkpräparate. Aber es gibt auch Linien die schon als Spießer eine ziemliche Krone aufhaben. War vor ein paar Tagen in dem Gatter, hab aber diese monströsen Spießer nicht mal fotografiert, da sie mit der Wirklichkeit nix zu tun haben.
Es mag ja weit verbreitet sein Rehwild zu füttern und dort dann auch im Winter zu erlegen, aber es wird noch lange nicht überall so gemacht. In NRW z.B. verboten und wohl auch nicht erforderlich.
Beim Hirsch spielt es aber schon eine Rolle wie er aus dem Winter, auch wenn er erst später schiebt.
Nachdem beim Vorhandensein von mittelalte Böcken grad die starken Jährlinge der geschonten starken Bockkitze abwandern müssen, ist es ja beim Rudeltier Rotwild wieder anders.
Meine Devise: Jedes Kitz und jedes Kalb, egal welches Geschlecht. In der Jugendklasse beim Rotwild könnte man auch nach Zahl schießen, solang der Gesamtabschussanteil nicht überschritten wird.
Bei uns haben die Reviere im Rennverfahren eine bestimmte Anzahl frei. Erlegen sie einen Spießer ist der Abschuss eines weiteren Hirsches mit vielleicht 6er schon erst mal zu. Also meldet man den Spießer nicht oder macht Kahlwild draus. Das ist doch das Problem. Es gibt Regeln und Vorgaben deren Einhaltung anders als in CZ niemand ernst nimmt.
Ich stimmer Dir zu, dass eigentlich bei allen Wildarten "die Karten im Herbst gelegt werden". Wer da nicht zu Potte kommt muss entweder weit ins neue Jahr noch stören oder hat im Frühjahr die Konsequenzen zu tragen.
Das beim heiligen Rotwild viel gemauschelt wird ist mir bekannt. Dennoch könnte man es großflächig recht leicht bejagen. Wäre da nicht der Neid...................

wipi
 
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Mein Großvater hatte über 50 Jahre die gleiche Jagd gepachtet und dort sehr selektiv gejagt. Ziel waren starke Ernteböcke. Und die gab es dort und zwar regelmäßig. Viele Medallienböcke! Wie ist man vorgegangen?

Jährlinge wurden so gut wie gar nicht erlegt (höchstens Kümmerer; aber auf's Wildpret bezogen), eben aufgrund der Erfahrung, dass Du nie weißt, wie der Jährling im Folgejahr schiebt.

Bei den älteren Böcken wurde jedoch konsequent ALLES erlegt, was nicht ein vernünftiges 6'er Gehörn (dickstangig, starke Vereckungen, lange Enden und gut geperlt) geschoben hat. Um dies festzustellen war man viel mit dem Spektiv unterwegs.

6'er wurden NUR erlegt wenn sie reif waren. Das hieß: Fünfjährig aufwärts. Die Böcke waren mitunter namentlich bekannt und kartographiert. Kein Witz!

Dazu wurde im Winter gefüttert. Darüber hinaus war es ein gut strukturiertes Feldrevier mit einigen Walremisen und insgesamt gutem Äsungsangebot und vor allen Dingen Ruhe! Aufgrund des starken Eingriffes bei den mäßig veranlagten mittelalten Böcken war der Bestand nicht zu hoch. Auch Ricken hat man gut bejagt, zumindest die alten und jungen Schwachen.

Das kann man nun gut oder schlecht finden. Es war aber so! Und das Ergebnis waren regelmäßig starke Ernteböcke.

Was hat mich das gelehrt?

Natürlich gib es bei Böcken auch eine erbliche Veranlagungen zur Gehörnbildung! Bestimmte Gehörnformen und Besonderheiten bzw. Ausprägungen und Abnormitäten kamen in jenem Bestand über die Jahrzehnte immer wieder vor.

Eine kapital Trophäe benötigt jedoch zusätzliche Faktoren, wie ein gutes Biotop, Ruhe und angepasste (!!!) Wilddichte (wenig Streß) und für die "ganz Dicken" sicherlich auch (Winter) Zufütterung.

Bruns/Satorius/Lotze haben ihre Jahrzehnte lange Erfahrung ihrer "Hege mit der Büchse" in dem nachstehenden Büchlein graphisch dokumentiert. Natürlich ist das aus der Zeit gefallen und von vorgestern. Aber es zeigt eben auch, dass es sehr wohl möglich ist durch Selektion an Qualität zu kommen. Darüber hinaus wunderschöne Zeichnungen und ein wenig nostalgisch.

Im Übrigen halte ich es auch bei der Bockjagd mit dem Alten Fritz: Jeder möge nach seiner Facon selig werden. Waidmannsheil!
 

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Mein Großvater hatte über 50 Jahre die gleiche Jagd gepachtet und dort sehr selektiv gejagt. Ziel waren starke Ernteböcke. Und die gab es dort und zwar regelmäßig. Viele Medallienböcke! Wie ist man vorgegangen?

Jährlinge wurden so gut wie gar nicht erlegt (höchstens Kümmerer; aber auf's Wildpret bezogen), eben aufgrund der Erfahrung, dass Du nie weißt, wie der Jährling im Folgejahr schiebt.

Bei den älteren Böcken wurde jedoch konsequent ALLES erlegt, was nicht ein vernünftiges 6'er Gehörn (dickstangig, starke Vereckungen, lange Enden und gut geperlt) geschoben hat. Um dies festzustellen war man viel mit dem Spektiv unterwegs.

6'er wurden NUR erlegt wenn sie reif waren. Das hieß: Fünfjährig aufwärts. Die Böcke waren mitunter namentlich bekannt und kartographiert. Kein Witz!

Dazu wurde im Winter gefüttert. Darüber hinaus war es ein gut strukturiertes Feldrevier mit einigen Walremisen und insgesamt gutem Äsungsangebot und vor allen Dingen Ruhe! Aufgrund des starken Eingriffes bei den mäßig veranlagten mittelalten Böcken war der Bestand nicht zu hoch. Auch Ricken hat man gut bejagt, zumindest die alten und jungen Schwachen.

Das kann man nun gut oder schlecht finden. Es war aber so! Und das Ergebnis waren regelmäßig starke Ernteböcke.
So hat mein Vater das auch gemacht, die Zahl der Medallien war nicht gering.
Und so hab ich das später selber anderweitig wieder erlebt - und mitgemacht, weil der Beständer nun mal der ist, der bestimmt welche Musik gespielt wird.
Ich hab auch Versuche gesehen die beim Abgehen der Wiesen vor dem Mähen gefundenen Kitze zu markieren. Man hatte also auch immer wieder Rehe, deren Alter man nicht nur schätzen musste. Man konnte einfach nachschlagen wie alt es ist. War kein Fehler.

Was ich mir davon mitgenommen habe:
1. Manche Böcke kann man über die Jahre wiedererkennen. Aber nicht alle.

2. Bezogen auf das Gehörn "schwache" Jährlinge oder Knopfer können später noch ganz anders werden. Ein starker Jährling wird aber in aller Regel auch später ein guter Bock.

3. Die Zeit der Geweih-Bildung ist beim Rotwild eine andere als beim Rehwild. Beim Rehwild fällt sie einfach in die Zeit, in der man auch füttert. Lässt man das Füttern kann man wenig dazu sagen ob/dass der Kopfschmuck wirklich aussagekräftig ist. Es ist ein Stück weit den Umständen, sprich: dem Zufall, geschuldet ob der Bock gewissermaßen "was übrig hat" um es in einen Kopfputz zu investieren.
Um ein wenig mehr eine Veranlagung zu sehen und im Gesamtbestand über die Jahre hinweg zu fördern macht es also viel Sinn zu füttern.

4. Ohne Spektiv bist ein glatter Depp. Die wahren Füchse mit gutem/starkem Rehwild im Bestand haben alle eins. (Ob jeder drüber redet ist wieder eine andere Sache.)

5. Ruhe ist wichtig! Das betrifft nicht nur die bösen Nicht-Jäger. Das ist auch Sache des Jägers selber. Ich durfte mal bei einem Beständer waidwerken, der war selber praktisch jeden Tag auf dem Ansitz. Er hätte Freude gehabt an starken Böcken, war sich aber selber im Weg. Der starke Bock nimmt sich den attraktivsten Standort - und das ist im Zweifel auch der, auf dem weniger Druck herrscht. Es konnte gar nicht anders enden als dass er nur die 2. Garnitur im Revier hatte.

6. Höhere Bestände - nach vielfach vorherrschender moderner Ideologie der Tod des Waldes und der Untergang des Abendlands - sind kein Problem.
A) Kann man eine Fütterung lenkend dahin legen wo sie auch optimal die nötige Ruhe bietet und natürlich nicht dort liegt wo man Schäden vermeiden möchte.
B) Weiß ich auch eine größere Eigenjagd, in der es praktisch nur ums Rotwild geht. Da wurden (und werden wohl immer noch) vielleicht 3 oder 4 Rehe je 1000 Hektar erlegt, reiner Beifang, mehr nicht. Fast die ganze Fläche ist Wald. Und dem gehts gut! Ich bin da öfter zum Sport oder für eine Schwammerlpirsch unterwegs, das ist nicht nur Hörensagen, ich seh es schon mein Leben lang selber.

7. Dem Abschussplan ist es egal welches Reh man erlegt.
Es tut schlicht niemand weh die (im Körperbau) schwachen Schmalrehe und Jährlinge bevorzugt zu erlegen, also gibt es auch keinen Grund das zu verteufeln.
Abnormitäten bei den Böcken können laut Lehrbuch ein Hinweis auf eine Verletzung oder Krankheit sein. Meist waren sie es bei dem was ich gesehen und erlebt habe nicht, (zumindest) nicht nachweisbar. Da sofort die Kugel fliegen zu lassen ist auch im Sinne des Abschussplans egal. Der Erkenntnisgewinn kann aber höher sein wenn man solchen Böcken das ein oder andere Jahr zuschaut.
 
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Ich hab schon verschiedene Situationen mitgemacht. Im Feldrevier meines Vaters haben wir immer sehr viel Rehwild in Anblick gehabt, teilweise über Jahre die gleichen Böcke mehrmals im Jahr beobachtet. Wir haben selektiert nach schwachen Jährlingen und versucht wenig Mittelalte zu erlegen. Über die 18 Jahre wurden weder die Trophäen stärker, noch stiegen die Gewichte oder es waren weniger ganz schwache Einjährige dabei.

Dann hat es mich in die andere Ecke von Deutschland verschlagen und ich begann in einem Waldrevier. Als ich anfing wurde wenig Rehwild aber wahllos erlegt. Es kam alles vor vom ganz schwachen Knopfbock bis zu gelegentlichen Goldmedaillen. War einfach keiner dabei, der die Zeit und die Fähigkeiten hatte mehr als 5 Stück im Jahr zu erlegen. Seit ca 10 Jahren jage ich da jetzt recht viel und erlege ohne Selektion jedes erreichbare Stück Rehwild in der Jagdzeit. Jetzt merkt man schon, dass unter einem Gabler und mit weniger als 14 kg kein Jährling mehr vorkommt. Auch die Schmalrehe sind stärker, aber ich hab jetzt keine alten Böcke mit >5 Jahren mehr auf der Strecke. Starke Böcke sind immer noch dabei aber alt sind sie nicht. Mir macht die aktuelle Art zu jagen am meisten Freude, vielleicht sehe ich das in 10 Jahren aber auch wieder anders.
 
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Ich hab schon verschiedene Situationen mitgemacht. Im Feldrevier meines Vaters haben wir immer sehr viel Rehwild in Anblick gehabt, teilweise über Jahre die gleichen Böcke mehrmals im Jahr beobachtet. Wir haben selektiert nach schwachen Jährlingen und versucht wenig Mittelalte zu erlegen. Über die 18 Jahre wurden weder die Trophäen stärker, noch stiegen die Gewichte oder es waren weniger ganz schwache Einjährige dabei.

Dann hat es mich in die andere Ecke von Deutschland verschlagen und ich begann in einem Waldrevier. Als ich anfing wurde wenig Rehwild aber wahllos erlegt. Es kam alles vor vom ganz schwachen Knopfbock bis zu gelegentlichen Goldmedaillen. War einfach keiner dabei, der die Zeit und die Fähigkeiten hatte mehr als 5 Stück im Jahr zu erlegen. Seit ca 10 Jahren jage ich da jetzt recht viel und erlege ohne Selektion jedes erreichbare Stück Rehwild in der Jagdzeit. Jetzt merkt man schon, dass unter einem Gabler und mit weniger als 14 kg kein Jährling mehr vorkommt. Auch die Schmalrehe sind stärker, aber ich hab jetzt keine alten Böcke mit >5 Jahren mehr auf der Strecke. Starke Böcke sind immer noch dabei aber alt sind sie nicht. Mir macht die aktuelle Art zu jagen am meisten Freude, vielleicht sehe ich das in 10 Jahren aber auch wieder anders.
Das ist genau dass, was die Landesforstverwaltung als sogenanntes Jagdkonzept verkauft. Wahllos alles erlegen was Jagdzeit hat.
 
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Fast, wahllos den geringen Anteil des Gesamtbestandes erlegen der sich dem Jäger beim Ansitz im Waldrevier zeigt. Das ist weit entfernt von "alles" erlegen. Keine Pirsch, keine Drückjagd, 3 1/2 Monate Jagdruhe.
 
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Das ist genau dass, was die Landesforstverwaltung als sogenanntes Jagdkonzept verkauft. Wahllos alles erlegen was Jagdzeit hat.
Es ist jedenfalls ein besseres Konzept, als versuchen, jagdliche Defizite durch Ansprechaberglauben mit Fütterung zu kompensieren. Ein Konzept, das (außerhalb von extremen Notzeiten) Fütterung beinhaltet, ist kein Jagdkonzept sondern ein Zuchtkonzept.
 
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Ich vermute auch, dass hier wieder zum Teil Feld und Waldjäger aneinander vorbei reden.
In unserem Wald gilt es Chancen zu nutzen, da sich die meisten Rehe eh nie zeigen.

Ich kenne eine Rewildstudie, die gezeigt hat, dass etliche Ricken ihre Reviere verlassen und sich viele Kilometer weit entfernt beschlagen lassen, um dann zurück zu kehren.
Blöd, wenn dort nicht selektiert wurde 😉
 
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Ohne Wertung.
Ist die ganze Diskussion nicht total müßig?

Bei Reviergrößen von 100-500 Hektar ist doch alles irgendwie grenznah, mit allem was dazugehört. Fraglich ob Hege dort oft zum Erfolg führt.
Wenn jemand aber Freude dran hat, warum nicht?

Genauso soll einer, wenn er mag, er das Wild sauber erlegt und der Pächter/Förster es freigibt den über -lauscherhohen 6er Jährling im Bast am 2. April schießen. Meins wäre das nicht, aber das tut nichts zur Sache.

Ich bleibe dabei, die Jagd ist für die meisten ein Hobby, das lebt jeder so aus wie er es für richtig erachtet und er Freude dran hat (und er es darf, sofern er nicht Pächter oder Eigenjagd Besitzer ist). Der Thread kann noch 100 Seiten haben, "Culler" und "Zoodirektoren" werden auf Seite 100 die gleichen Argumente/Sticheleien austauschen wie auf Seite 1.
 
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.... wir haben ein einfaches Prinzip - was passt, wird geschossen.
Was passt, entscheidet jeder selbst - das funktioniert.
(Bei mir im Revier und auch bei den Nachbarn im Revier.)
Es liegen dann keine 3 jährigen 6er, keine angesäugten Gaisen ... .
Alles top - das Rehwild wird im Schnitt schwerer.
Meistens kommen alle zu einem Erntebock - was will man mehr.
Abnorme gibt es auch ab und zu - aktuell mein Mitjäger einen 3 Stangenbock,
der aktuell mind. 4 Jahre alt ist und sich wahrscheinlich in seiner Jugend
den Schädel schwer verletzt hatte.
Extrem starke Stirnzapfen - höchst interessanter Bock, diesen Winter zugelaufen.
-
Bei der ganzen Aufmerksamkeit um die Böcke - schaut dass die Mädels nicht älter
wie 5 Jahre werden. Das ist gut für die Kitz-Anzahl und das Wildbretgewicht .... ;)
 

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Ich hab schon verschiedene Situationen mitgemacht. Im Feldrevier meines Vaters haben wir immer sehr viel Rehwild in Anblick gehabt, teilweise über Jahre die gleichen Böcke mehrmals im Jahr beobachtet. Wir haben selektiert nach schwachen Jährlingen und versucht wenig Mittelalte zu erlegen. Über die 18 Jahre wurden weder die Trophäen stärker, noch stiegen die Gewichte oder es waren weniger ganz schwache Einjährige dabei.

Dann hat es mich in die andere Ecke von Deutschland verschlagen und ich begann in einem Waldrevier. Als ich anfing wurde wenig Rehwild aber wahllos erlegt. Es kam alles vor vom ganz schwachen Knopfbock bis zu gelegentlichen Goldmedaillen. War einfach keiner dabei, der die Zeit und die Fähigkeiten hatte mehr als 5 Stück im Jahr zu erlegen. Seit ca 10 Jahren jage ich da jetzt recht viel und erlege ohne Selektion jedes erreichbare Stück Rehwild in der Jagdzeit. Jetzt merkt man schon, dass unter einem Gabler und mit weniger als 14 kg kein Jährling mehr vorkommt. Auch die Schmalrehe sind stärker, aber ich hab jetzt keine alten Böcke mit >5 Jahren mehr auf der Strecke. Starke Böcke sind immer noch dabei aber alt sind sie nicht. Mir macht die aktuelle Art zu jagen am meisten Freude, vielleicht sehe ich das in 10 Jahren aber auch wieder anders.
So ist, so kenne ich das im Waldrevier.
Für meinen 300 ha. Pirschbezirk standen per anno 45 Reh auf dem Plan. Diese 135 Rehe per Dreijahresplan sind auch erlegt worden. Das Durchschnittsgewicht ist von 9kg auf 16 kg bei Jährlingen gestiegen. An ein Schmalreh unter 14 kg kann ich mich nicht erinnern. Das hat allerdings schon ein paar Jahre gebraucht.
Mehrjährige Rehe haben zwischen 18 und 22 kg an den Haken gebracht.
Alte Böcke gab es schon noch. Mindestens alle zwei Jahre lag ein mehr als fünf jähriger.
Wenn es denn Aussagekraft haben sollte (ich meine eher nicht) dann war das Trophäengewicht allerdings max. durchschnittlich - der schwerste an den ich mich entsinne hatte 280g.
Wichtig ist, dass ausreichend Rehe erlegt werden. ausreichend bedeutet, in den allermeisten Revieren könnte man den Abschuß ohne Probleme für den Jäger, bestens für den Rehwildbestand um mindestens 50% erhöhen
 
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Die Jäger werden mehr, die Reviere immer kleiner. gefühlt hab ich hier im Westen alle 200m eine Grenze, dazu zwei vielbefahrene Straßen. Hege mit der Büchse kann man da getrost vergessen.

Schon Scharping stellte nach ein paar Jahren fest, dass die Erfolge des Reichsjagdgesetz beim Rotwild sich nicht auf das Rehwild übertragen ließen.

A. von Bayern hat ja dann in seinem steirischen Revier viele Aspekte der Rehwildhege untersucht und mit vielen Mythen aufgeräumt. Allerdings muss man auch sagen, dass das Revier groß genug war, man viele Kitze markieren konnte und so wirklich aussagekräftige Ergebnisse bekam.

Bei uns hier ist das doch viel "Kaffeesatzleserei" - wie alt ist der Bock ? Nach dem Schuss, anhand des Zahnabschliffs ist es eine grobe Schätzung, vor dem Schuss - anhand der "üblichen" Merkmale beinahe willkürlich. Wie oft erwies sich ein "starker, alter" Bock nach dem Schuss anhand des Zahnabschliffs als "jung", wie oft stand man vor einem "Fehlabschuss" (weil zu jung), der sich dann aber hinterher lt. Zähnen als steinalt erwies ?

Eine Komponente ist auch die geografische Lage - im Osten habe ich deutlich stärkeres Rehwild als hier im Westen, ohne ein anderes "Hegekonzept" zu fahren.

Ich halte mich inzwischen nur noch bei den offensichtlichen jungen (wenn man es denn überhaupt sagen kann, siehe oben) 6ern zurück (also 1-2 Jahre). Wenn ich denke, dass der Bock älter als 3 Jahre ist, kann er auch geschossen werden.

Spießer/Gabler bis Lauscherhöhe sowieso alles frei.
 

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