Die Bogenjagd hat in Mitteleuropa schätzungsweise 150 Jahre überhaupt keine Rolle gespielt.
In der Zeit der Feudaljagd hatte der Unfreie nur die Möglichkeit Kleinwild mit Netzen, Leimruten und Fallen zu fangen.
Als die Jagd mit Feuerwaffen jedem möglich war, kam kein Mensch mit jagdlichen Ambititonen auf die Idee, mit dem Bogen zu jagen, aber offensichtlich wird die Jagd als zu "unritterlich" und zu "unsportlich" gegenüber dem Wild empfunden und die Erlegung zu profan, um wieder "back to the roots" zu finden, wobei die Bogenjagd in Deutschland keine große Tradition hat. Generell jagten früher die mutigsten, tapfersten, cleversten und einfallsreichsten das Wild, wobei die anderen von Familie, Clan und Sippe zuarbeiteten. Heute ist es jedem Schwachmatikus und auch mit geringem Jagdverstand möglich Beute zu machen, wenngleich nicht bei jedem gleich.
Der Trugschluss fängt aber schon damit an, dass gedacht wird, mit HiTech-Equipment ajgen zu können wir ein kanadischer Trapper. Dem ist die Jagd schwer genug und er käme nie auf den Gedanken, sich mit der Bogenjagd die Jagd zu erschweren.
Mit der Bogenjagd wird in DE nicht an eine Vergangenheit angeknüpft, man macht sich die Welt romantisch. Ich habe da was in meinem Gedichtband eingefügt:
Etwas Epik statt Lyrik:
Homerische Jagd in unserer Zeit
Deine Kühnheit und deinen Mut zu messen mit dem wilden Getier des Waldes ziehest du hinaus, gewappnet und gegürtet mit dem scharfen Stahl den mächtigen Eber zu bezwingen.
Seine Hauer blinken aus seinem geiferndem Maule gleich dem Elfenbein, dir versprechend als Zeichen des Sieges die großes Ansehen und Ehre erheischende Trophäe.
Alleine deine menschliche Kraft reicht nicht aus, das Tier zu fällen, so du nicht nutzest deinen Geist umzusetzen den kühnen Plan in die Tat. Alsdann rüste dich, zu senden das tödliche Blei mit dem Donnerrohre in den Leib des Untieres. Dank der Kraft des Feuers nun eindringend in dessen Herz. Überwindend die Schaftlänge des Speeres, der über Äonen geschleudert durch der tapferen Recken Arm.
Nun da du stehest an des grimmen Ebers totem Leib, noch sehend das rinnende Blut aus der tödlichen Wunde, gerissen vom Geschoss den Äther schneller durcheilend als je ein Pfeil geschnellt vom Bogen.
Dann, oh Jäger, sei geschmückt dir das Haupt statt des Lorbeers mit dem noch edleren Gezweig der Eiche zum Siege über die dunklen Mächte des Hades. Dein Volk reicht dir huldigend den güldenen Pokal gefüllt mit dem Saft der Reben, Artemis zu opfern für die gelungene Heldentat. Würdigend Deines Mutes wirst du geschmückt, oh Jäger, mit dem grünen Zeichen des Sieges, kündend der Welt nicht geachtet das eigene Blut und Leben.
So du nach dem Sänger dieses Epos fragest, sei dir gewiss, aus der Quelle der Erkenntnis getrunken und diesen gefunden zu haben.
Er grüßt dich aus den unwirtlichen Gestaden derer, die nicht kennen die Europa, so reitend auf dem Rücken Jupiters in Gestalt des weißen Stieres.
Das Hohe Lied des Heroen singend, grub dies in den Fels des Olymp
der Epiker Sirikus Henrikules in der Fassung des Euripides
(vulgo Sir Henry)