Aber Eure Waldrettungsaktionen ist alles purer Wahrheit und nichts als die pure Wahrheit. Nur wenn man mit offenen Augen durchs Leben geht, sieht man leider zuviele Beispiele wo es nicht am Rehlein liegt, sondern schlicht und einfach Scheiße gebaut wird. Aber Schuld sind immer die anderen.
Also nochmal l a n g s a m und zum M i t s c h r e i b e n:
Die Rehleins sind nicht schuld, weder am Waldsterben, noch an überhöhten Wildbeständen. Die Rehe aggieren aufgrund von Instinkten und nutzen Optionen, die ihnen die Umwelt bietet, sich schnell und massiv zu vermehren. Da dahinter keine willentliche Entscheidung steht und auch keine böse Absicht, kreidet das niemand den Rehen an. Die Optionen bieten sich aktuell und in den kommenden Jahren an sehr vielen Waldorten über die ganze Republik, weil:
aufgrund des sich abzeichnenden Klimawandels und dem Wettergeschen der letzten drei bis fünf Jahre in Folge von a) Stürmen und b) Trockeheit die Fichte sich auf sehr vielen Standorten verabschiedet und auch weitere Baumarten (und ja, auch welche, von denen das bis vor 3 Jahren niemand erwartet hätte) Probleme bekommen haben. Vorsichtige Menschen erkennen diese Problematik und gehen davon aus, dass es erst der Anfang ist. Umsichtige Menschen reagieren darauf, damit das nicht der Anfang vom Ende wird. Andere Personen erkennen die Gefahr nicht, oder wollen sie nicht erkennen und kritisieren die umsichtigen Menschen für ihr tun, in dem sie denen die Schuld an der Situation im Allgemeinen und dem Wildproblem im Besonderen geben. Es weiß gegenwärtig niemand, welche Baumart(en) in Zukunft noch wachsen können. Wir haben eine relativ gute Vorstellung davon, was mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr funktionieren kann, beim Rest tappen wir im Dunkeln. Vor 20 Jahren galt die Esche noch als zuverlässige Baumart. Inzwischen müssen wir froh sein, wenn der eingeschleppte Pilz uns 1 bis 3% überleben lässt. Es kann künftig jede Baumart treffen! Wir wissen es nicht. Drum ist der einzig mögliche Weg, möglichst viele verschieden Baumarten auf der Fläche zu haben. Das funktioniert halt leider nicht mit Schalenwildbeständen, die schon relativ hoch sind und die sich erfahrungsgemäß bei einem Überangebot von Äsung und Deckung auf den Kalamitätsflächen freudig vermehren! Es gibt da grundsätzlich zwei Möglichkeiten: 1. alles zäunen, den Lebensraum fürs Wild weiter reduzieren und die Abschussvorgaben in gleicher Höhe aber eben auf reduzierter Jagdfläche zu realisieren,
oder 2: weniger Zäunen, den Wildbestand auf einem tragbaren Niveau halten oder auf ein solches absenken und den erhöhten Zuwachs konsequent abzuschöpfen. Mehr jagen, mehr erlegen aber dem Wild mehr Lebensraum lassen.
Also für mich, da ich passionierter Jäger bin und mit Freuden jagen gehe, stellt sich die Frage nicht, was da mehr Sinn macht...
Wir haben kein Problem mit dem Wild, wir haben ein Problem mit Personen, die unsere Probleme nicht erkennen (wollen) oder uns die alleinige Schuld an der gegenwärtigen Situation geben, nur um sich aus der Verantwortung in dieser Gemeinschaftsaufgabe stehlen zu können. Wer sich auf Dauer so verhält verliert aber über kurz oder lang das Vertrauen der Öffentlichkeit. Ich denke, die Zeichen stehen eher auf kurz, denn auf lang!