Zustand deutscher Wälder so schlimm wie seit 200 Jahren nicht mehr

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Mein Großvater hat einmal gesagt dass man mit dem Wald kein Geld verdienen kann, weil ein Wald halt keine Fabrik ist. Man könne heute nicht voraussehen was bis zur Erntezeit alles passiert.
Stürme, Schädlinge, Trockenheit, Hitze,Kälte, Wild das alles gibt es schon seit 100000 Jahren. Was glaubt Ihr würde der Forst heute zu einer Brontosaurier Herde sagen? Neu ist halt das man damit Geld verdienen will und dann kommen die "Begleiterscheinungen". Mein Großvater war nur gelernter Baumwart
 
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Die Bedeutung des mathematischen Begriffes



ist Dir aber geläufig? ;)

Doch, schon.

Als Hydrogeologen, den die Grundwasserneubildungsrate interessiert, ist mir die prozentuale Zusammensetzung der Evapotranspiration unter bewaldeten Flächen schnuppe. Die wird nur auf unbewaldeten Flächen für unsereinen wichtig und ist stark Klima und Jahreszeiten abhängig.

Gruß,

Mbogo
 
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Mein Großvater hat einmal gesagt dass man mit dem Wald kein Geld verdienen kann, weil ein Wald halt keine Fabrik ist. Man könne heute nicht voraussehen was bis zur Erntezeit alles passiert.
Stürme, Schädlinge, Trockenheit, Hitze,Kälte, Wild das alles gibt es schon seit 100000 Jahren. Was glaubt Ihr würde der Forst heute zu einer Brontosaurier Herde sagen? Neu ist halt das man damit Geld verdienen will und dann kommen die "Begleiterscheinungen". Mein Großvater war nur gelernter Baumwart
Das liegt am Standort und am Wald, und ist heute deutlich schwieriger geworden. Aber mein Vater sagt auch immer, Wald war zum Grundsteuer und Kammerumlage zahlen, heute nur noch Grundsteuer in NRW. Allerdings haben wir auch nur Eiche/Buche und Hybridpappel.
 

z/7

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ist mir die prozentuale Zusammensetzung der Evapotranspiration unter bewaldeten Flächen schnuppe.
Siehste. Mir nicht. Der eine Teil ist nämlich für den Stoffwechsel vom Baum wichtig, und beide besagen, was fürs Grundwasser übrigbleibt. Und das ist je nach Baumart durchaus sehr verschieden. Sollte Dir als Hydrodingens also nicht ganz schnuppe sein. Immerhin ergibt sich daraus u.U., wieviel von der Landschaft Dir langfristig weiterhin schnuppe sein kann.
 
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Also wenn man die alten Jagdbücher - meist von passionierten Förstern geschrieben - liest, dann gab es vor 100 Jahren auch schon große Ausfälle in den Wäldern, Nonnenfraß und Forleulen-Kalamitäten. Oder große Schneebruch-Katstrophen, wo verspäteter Schneefall im Frühjahr ganze Wälder flach legte.
Wer erinnert sich noch an die großen Windwürfe in Niedersachsen in den 70er Jahren ? Da mussten Waldarbeiter aus Schweden geholt werden, um das ganze Sturmholz weg zu bekommen. Oder die sehr heißen Sommer Mitte der 70er Jahren, die uns zusammen mit dem sauren Regen die Diskussion um das Waldsterben und letztendlich die Grünen beschert haben.

Wald ist nun mal nicht für die Ewigkeit gemacht.

Bei uns in der Gegend hat allerdings die Flurbereinigung dazu geführt, dass es viele sehr tiefe Vorfluter gibt, die das Wasser sehr schnell abführen. Auf sandigen Böden haben die Bauern inzwischen überall Beregnungsanlagen, was es früher in dem Ausmaß noch nicht gab. Frisst alles Grundwasser.

Oder besonders schlimm bei uns die Salzgewinnung. Die legt komplette Eichenwälder trocken. Aber verssucht mal als kleiner Waldbesitzer gegen die SWG zu klagen - wo du ein Gutachten vorlegst, machen die 15.


Man kann doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und außerdem gab es Umweltkatastrophen schon immer.

Die Kalamitäten, mit denen wir es aber in der Fläche zu tun haben, resultieren aus der Veränderung "normaler" meteorologischer Verhältnisse.
 
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Huhu Leute, wenn ich mir so die letzten Seiten, und die Antworten auf meine Post so anschaue. Wird es langsam "lustig" . Einerseits wird geschrieben, wir wissen nicht was passiert. Es wird herumexperiementiert, was die Baumarten betrifft. Man will ernten ohne zu säen. Die Bauern sollen gefälligst Bejagungsschneisen etc. machen, sonst gibt es kein Geld für Schäden (BW). Oder die Kulturen zäunen. Da ist der böse der Bauer , der säät und erntet.
Im Forst herrscht die wohl die Meinung vor, so gebt Ihr Euch, wir sind Gott. Der Rest stört nur unsere Ziele. Die einzige Stellschraube die Euch einfällt, ist schießen schießen schießen. danit dieses verdammte wiederkäuende Schalenwild verschwindet.
In Raffelsband ( Gemeinde Vossenack ) ist das Grünland komplett gegen des Forst gezäunt. Auf der Forstseite ist alles auf links gedreht, scheinbar (?) ein erhöhter Schwarzwildbestand. Da passiert wohl nicht genug.
Intervalljagden werden immer mehr bevorzugt. Wenn ich die veröffentlichen Zahlen in/um den Nationalpark Eifel anschaue, geht das auch in die Hose. Aus der Altmark bekomme ich mit, da? das Damwild mittlerweile ausweicht, wenn Drückjagden stattfinden. Das sind dann so kleine Jagden mit 2500 - >10000 ha ( Hegeringjagden ) . Klappt also auch immer weniger, vor allem seit der Wolf auch mitspielt. Die kommen nicht mehr aus´m Dickem raus. Schweine stellen sich, und sind auf Krawall gebürstet. Da merkt man sehr deutlich, eine Universallösung gibt es scheinbar nicht. In den veröffentlichungen des Nationalparkes liest man auch zwischen den Zeilen, Daß das Rotwild sich nicht an das Regularienwerk der Rotwildculler hält, auch bei Einzeljagd. Dafür ist der Verbiss aber nach oben gegangen, seit da keiner mehr abseits der Wege rumstapft.
Erst nix machen ( Naturverjüngung ), dann ix wissen ( Kima ), aber Schießen. Dat kannes nicht sein. Bishen mehr nachdenken kann man schon erwarten, und nicht nur übers Marketing zum Vertuschen der eigenen Fehler. Der Rest der Welt ist nicht Böse. Nur dummerweise schaut er sich schonmal Texte an, und vergleicht sie mit der Wirklichkeit.
Ein Plenterwald sieht schön aus, hält wohl auch länger. Aber einen Massenmarkt kann man damit auch nicht bedienen. Und die Naturverjüngung muß auch in spätestens 30 Jahren durchforstet werden. Dann sind die meisten hier Pensioniert, oder nicht mehr auf dieser Welt.
Hey Jungs, wie haben die Welt nur von unseren Enkeln geliehen!
 
M

Mannlicher764

Guest
Moin,
@Unterbacher ich gebe dir in einigen Punkten recht. Ein großes Problem ist die Vielfältigkeit der Standorte, der Niederschläge, des Klimas (atlantischer Einfluß oder kontinentalen) und eben auch der Wildmenge.
Ich schieße knapp 10Stck/100ha. Das ist soweit ausreichend das sich bei mir Baumarten wie Weißtanne (in einigen Teilen) , Douglasie, Buche ohne Zaun hochbekommen lässt. Ich kenne andere Landesteile und auch bundesweit einige Ecken da reichen nicht mal 20Stck/100ha.
Ich will auf über 10stck, allerdings sind meine Windwurfflächen demnächst nicht mehr so einfach bejagbar. Die Rehe können ohne gesehen zu werden zum Nachbarn austreten und wiederkommen. Die Flächen sind bürstendicht. Bei mir wurde nach dem Sturm nur Buche, Eiche, Douglasie, etwas Lärche gesät und Tanne gepflanzt und gesät, alles andere wie Birke, Eberesche, Traubenkirsche, Kiefer, Lärche, Sitkafichte und Fichte gibt es kostenlos.
Nun lebe ich aber in einem atlantisch geprägten Landstrich, in dem von der Buche nichts ordentliches zu erwarten ist außer Brennholz und deshalb ist es meine Öko-Baumart, die Eiche kommt in Teilen sehr schön, ist aber auch mehr Schutz als Nutz. Meine Bestrebungen sind dahingehend das alle Baumarten auf der Fläche vorhanden sind und dies sich nach unten bis in die zu erwartende Verjüngung fortsetzt.
Ein Problem ist nämlich, davon wollen ja ein paar beratungsresitende Kandidaten nichts wissen, das wir leider erst nach mehreren Jahren sehen ob eine neue Baumart (Klimawandel geschuldet) "zündet" oder nicht. Natürlich könnte man jetzt ha-weise neue Baumarten einbringen, aber was passiert wenn diese sich nach 10 Jahren als Fehlgriff bei mir herausstellen, aber beim @Stöberjäger und @Diplomwaldschrat oder @OberförsterVS sehr gut wachsen.
Momentan arbeite ich am liebsten mit dem was mir die Natur vorgibt, bzw was sich bewährt hat und baue neue Baumarten sukzessive an.
Ich habe z.B. einen Waldort da fällt jetzt flächig die Rotbuche im Alter 40 fast komplett aus, bzw zeigt Ausfallerscheinungen. Hingegen wachsen die Eiche, Hainbuche und Winterlinde sehr gut.

Ein Landwirt baut eine neue Maissorte an und stellt bei der Ernte oder danach fest, das die Sorte nix ist, dann hat er eine Saison verloren, eine Erkenntnis gewonnen und gut ist.
Das ist im Wald leider nicht so!
Ich würde mich freuen wenn hier mal nicht draufgehauen wird sondern objektiv geschrieben wird. Ich glaube keiner von uns hier schreibenden Kollegen ist erfreut über die momentane Entwicklung. Das sieht man schon an der Intention der Posts und dem Versuch des Austausches.

Mit den meisten "Nichtförstern" kann man sich auch sehr gut austauschen hier, da habe ich auch das Gefühl das man im persönlichen Gespräch besser auf die Problematik hinweisen kann, allerdings polarisieren einige Kandidaten, ohne substanziell etwas beizutragen, so sehr das man manchmal keine Lust hat weiter zu diskutieren.
Das ist schade für dieses Forum, denn von einem offenen Dialog lebt es und nicht von Beleidigungen, Verdrehungen und Pöbeleien (selten).
Ich bin etwas abgeschweift....

Gruß mannlicher
 
G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Huhu Leute, wenn ich mir so die letzten Seiten, und die Antworten auf meine Post so anschaue. Wird es langsam "lustig" . Einerseits wird geschrieben, wir wissen nicht was passiert. Es wird herumexperiementiert, was die Baumarten betrifft. Man will ernten ohne zu säen. Die Bauern sollen gefälligst Bejagungsschneisen etc. machen, sonst gibt es kein Geld für Schäden (BW). Oder die Kulturen zäunen. Da ist der böse der Bauer , der säät und erntet.
Im Forst herrscht die wohl die Meinung vor, so gebt Ihr Euch, wir sind Gott. Der Rest stört nur unsere Ziele. Die einzige Stellschraube die Euch einfällt, ist schießen schießen schießen. danit dieses verdammte wiederkäuende Schalenwild verschwindet.
In Raffelsband ( Gemeinde Vossenack ) ist das Grünland komplett gegen des Forst gezäunt. Auf der Forstseite ist alles auf links gedreht, scheinbar (?) ein erhöhter Schwarzwildbestand. Da passiert wohl nicht genug.
Intervalljagden werden immer mehr bevorzugt. Wenn ich die veröffentlichen Zahlen in/um den Nationalpark Eifel anschaue, geht das auch in die Hose. Aus der Altmark bekomme ich mit, da? das Damwild mittlerweile ausweicht, wenn Drückjagden stattfinden. Das sind dann so kleine Jagden mit 2500 - >10000 ha ( Hegeringjagden ) . Klappt also auch immer weniger, vor allem seit der Wolf auch mitspielt. Die kommen nicht mehr aus´m Dickem raus. Schweine stellen sich, und sind auf Krawall gebürstet. Da merkt man sehr deutlich, eine Universallösung gibt es scheinbar nicht. In den veröffentlichungen des Nationalparkes liest man auch zwischen den Zeilen, Daß das Rotwild sich nicht an das Regularienwerk der Rotwildculler hält, auch bei Einzeljagd. Dafür ist der Verbiss aber nach oben gegangen, seit da keiner mehr abseits der Wege rumstapft.
Erst nix machen ( Naturverjüngung ), dann ix wissen ( Kima ), aber Schießen. Dat kannes nicht sein. Bishen mehr nachdenken kann man schon erwarten, und nicht nur übers Marketing zum Vertuschen der eigenen Fehler. Der Rest der Welt ist nicht Böse. Nur dummerweise schaut er sich schonmal Texte an, und vergleicht sie mit der Wirklichkeit.
Ein Plenterwald sieht schön aus, hält wohl auch länger. Aber einen Massenmarkt kann man damit auch nicht bedienen. Und die Naturverjüngung muß auch in spätestens 30 Jahren durchforstet werden. Dann sind die meisten hier Pensioniert, oder nicht mehr auf dieser Welt.
Hey Jungs, wie haben die Welt nur von unseren Enkeln geliehen!
(y)DANKE(y)
 
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@ mannlicher In der Beschreibung steht etwas ganz entscheidendes, und zwar die Anmerkung zur Bejagbarkeit der Kalamitätsflächen. Ich bin öfter im nördlichen Sauerland mit den Hunden in Kyrillflächen. Hier gibt es Eigenjagden, da sind 70-80% des Waldes weg gewesen. Egal wie man zum Rehwildabschuß eingestellt ist. Wenn man vor solchen Flächen steht, dann bekommt das Rehwild erst gar nicht. Es hat in den Flächen alles, was es braucht, und tritt nicht mehr aus. Bleibt die herbstliche Drückjagd. Da spielen die mit den Hunden Karussell und wenn sich die Hunde auf die Sauen konzentrieren, was sie ja auch eigentlich sollen, dann sieht man ab und an welche beim Durchgehen, die Schützen sehen die aber nie, oder hochflüchtig. Deshalb ist die Idee Rehwildbestände nach Kalamitäten in dem derzeitigen Ausmaß stark reduzieren zu können utopisch. Man muss gucken, wo was geht, und wo es Not tut. Da kann man auch beruhigt viele erlegen, aber von der Idee den Bestand großflächig zu beeinflussen, bin ich seit Kyrill von ab. Nachtsichttechnik und Nachtjagd und was da alles diskutiert wird, hilft alle nichts, wenn die im Bestand bleiben, das einzige was helfen würde, wäre mit dem Forstmulcher viele Schneisen offen zu halten. Wenn ihr Glück habt haltet ihr eure Rehwildstrecken, wenn ihr Pech habt, schießen alle weniger, weil man einfach nicht dran kommt. Aber Rehwildstrecken bei den Dickungen, die die Wälder bald bieten, zu steigern. Dazu gehört viel Zeit und so mancher frustrierender Ansitz.
 
M

Mannlicher764

Guest
@Dergerl du hast den Faden mit deinem Post #19 doch erst angezündet und immer weiter ohne sachlichen Bezug, inhaltlose Phrasen gedroschen...
 
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27 Sep 2006
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Wenn auf der "Gegenseite" immer nur "Die einzige Stellschraube die Euch einfällt, ist schießen schießen schießen." kommt, dann muss man einfach mangelnde Diskussionsfähigkeit unterstellen.

Ich wiederhole es gerne immer wieder: es wird an ganz vielen Schrauben gedreht. EINE davon ist die Dichte an verbeissendem Schalenwild. EINE. Nicht "die einzige". Kapiert das endlich. Solange das nicht sitzt, hat es keinen Sinn, über eine der anderen Schrauben zu reden. Da sind meine Neffen ja aufnahmefähiger und die sind erst 3.

PS:

Da das mit den Kalamitätsflächen stimmt, müsste man auf denen und um die herum das Rehwild sofort soweit dezimieren, dass es in der Phase der "Unsichtbarkeit" sich nicht soweit erholen kann, dass es Schäden macht ... :whistle:
 
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M

Mannlicher764

Guest
@H.PB genau das ist das was ich bei mir auch habe. In Zukunft wird es schwierig die Strecken zu halten. Das Biotop ist perfekt auf Rehe abgestimmt.
Naja, wenn die Verjüngung läuft....
 

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