Zustand deutscher Wälder so schlimm wie seit 200 Jahren nicht mehr

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Das ist der wichtigste Satz in der ganzen Debatte! Er gilt, seit der Mensch "wirtschaftet". Gleich ob vorindustriell betrachtet, im Industriezeitalter oder etwa in postindustriellen Gesellschaften unter dem Aspekt des Klimawandels.

Das Maß der Dinge ist der Mensch mit seiner Definition vom Lebensraum...
Mir scheint, dass der Post von Busch inhaltlich über das hinausgeht, was du so aufzählst, weil eben nicht der Mensch allein das Maß der Dinge ist: die Natur selbst sorgt für Lebensraumveränderung und auch für solche Biotope, die eine besondere Artenvielfalt garnicht zulassen:
Geringe Artenvielfalt nicht automatisch gleich degenerierte Natur.


Dass dann einige solcher Lebensräume mit unserer Kulturlandschaft ganz gut harmonieren, ist quasi Zufall und wollte ich erst garnich dazuschreiben :D
 
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Der Anthropozentrismus ist aber die Quelle, aus der sich eine mehrheitsfähige Konsensgesellschaft speist, in der somit ein klar definierter Naturschutz nebst Grenzen die Existenz einer Gesellschaft durch verantwortungsbewusstes, nachhaltiges Wirtschaften sichert. N. ist ein anthropozentrisch definierter Begriff oder siehst Du das etwa anders?
 
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Ja, das sehe ich anders. Der Anthropozentrismus führt nämlich nicht dazu, dass die Gesellschaft sich Grenzen setzt, die dann z.B. Naturschutzaktivitäten ermöglichen. Das ist nicht "Naturschutz für den Menschen". Anthropozentrismus führt eher zu einem utilitaristischen Naturverständins und eben nicht zu Schutz von irgendetwas um dessen selbst Willen. Richtig ist aber, dass es eine menschliche Entscheidung ist, solche Grenzen zu setzen und zu akzeptieren und dass die zumindest in den Grundzügen mehrheitsfähig sein müssen. Wobei man sich da noch genug streiten kann.
 
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Mir scheint, dass der Post von Busch inhaltlich über das hinausgeht, was du so aufzählst, weil eben nicht der Mensch allein das Maß der Dinge ist: die Natur selbst sorgt für Lebensraumveränderung und auch für solche Biotope, die eine besondere Artenvielfalt garnicht zulassen:
Geringe Artenvielfalt nicht automatisch gleich degenerierte Natur.


Dass dann einige solcher Lebensräume mit unserer Kulturlandschaft ganz gut harmonieren, ist quasi Zufall und wollte ich erst garnich dazuschreiben :D

Natürlich reduziere ich, aber das ändert doch bei einem realistischen Blick auf die Welt nix am Kern des Beschriebenen.
Die Wechselwirkungen zw. dem Handeln des Menschen und der Natur sind bekannt. Es ändert aber nix daran, dass wir vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften haben und nicht mehr "nur" Natur. Wo menschliche Gesellschaften leben, definiert der Mensch, was "Natur" ist und das anthorpozentrisch, seit der Mensch existiert.
 
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Ja, das sehe ich anders. Der Anthropozentrismus führt nämlich nicht dazu, dass die Gesellschaft sich Grenzen setzt, die dann z.B. Naturschutzaktivitäten ermöglichen. Das ist nicht "Naturschutz für den Menschen". Anthropozentrismus führt eher zu einem utilitaristischen Naturverständins und eben nicht zu Schutz von irgendetwas um dessen selbst Willen. Richtig ist aber, dass es eine menschliche Entscheidung ist, solche Grenzen zu setzen und zu akzeptieren und dass die zumindest in den Grundzügen mehrheitsfähig sein müssen. Wobei man sich da noch genug streiten kann.


Also lieber Mohawk, ich will gewiss nicht als "Oberlehrer" fungieren, aber der A. hat ganz klare Dimensionen.

Bitteschön:
https://de.wikipedia.org/wiki/Anthropozentrismus

Und nachdem Du das gelesen hast, möchte ich Dich fragen, WOHER denn bittschön "gesellschaftliche Grenzen" und daraus resultierende Naturschutzaktivitäten resultieren?

Wenn nicht vor dem Hintergrund weltanschaulicher, ethischer Definitionen durch die jeweiligen Gesellschaften. Für mich ist das klar ein Produkt der "Evolution" vor klarem menschlichen Selbstverständnis, welches weder durch Selbtaufgabe noch Unterordnung definiert ist. ;)
 
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Natürlich reduziere ich, aber das ändert doch bei einem realistischen Blick auf die Welt nix am Kern des Beschriebenen.
Die Wechselwirkungen zw. dem Handeln des Menschen und der Natur sind bekannt. Es ändert aber nix daran, dass wir vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften haben und nicht mehr "nur" Natur. Wo menschliche Gesellschaften leben, definiert der Mensch, was "Natur" ist und das anthorpozentrisch, seit der Mensch existiert.
Darüber magst du dich gerne mit Mohawk weiter unterhalten: oben ging es um Artenvielfalt ;)
 
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Mein lieber @Bluadwurz, Du begrenzt Anthropozentrismus auf den rein ethischen Aspekt und vergisst den real-sozio-ökonomischen Teil des Ganzen. Hinsichtlich diese Teils hatte ich Dir Recht gegeben, aber in der "realen Welt" reicht das eben nicht.
 
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Mein lieber @Bluadwurz, Du begrenzt Anthropozentrismus auf den rein ethischen Aspekt und vergisst den real-sozio-ökonomischen Teil des Ganzen. Hinsichtlich diese Teils hatte ich Dir Recht gegeben, aber in der "realen Welt" reicht das eben nicht.

Na na na mein Lieber, bei dieser Ausfahrt kommst mir nicht davon! :cool:

Was glaubst Du denn, WODURCH Dein "real-sozio-ökonomischer Teil" determiniert ist? Ich dachte, Du seiest Naturwissenschaftler (Forstwissenschaftler), aber wenn Du jetzt Deine geisteswissenschaftlich-humanistischen Neigungen durch derlei Feinheiten zum Besten geben willst, dann komm doch besser gleich nach Oberbayern und wir philophieren das bei Rotwein oder gern auch Klosterbräu auf der Terasse aus. ;)
 

z/7

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Ob also der Kennwert Artenvielfalt ein Weiser für ökologische Intaktheit ist, darüber habe ich manchmal Zweifel. In jedem Fall sind zu statische Betrachtungen von natürlicher Dynamik ein falscher Ansatz.
Arten kommen und gehen mit den standortsbedingten Lebensraumveränderungen.
Premium!

Irgendwo hab ich das auch schon mal festgestellt, daß die Diversität als neue Gottheit am Himmel des Artenschutzes eine Fehlentwicklung ist. Diversität um der Diversität willen erhöht nur die Entropie, und kann als sich selbst regulierendes System auf Dauer nicht bestehen. Wohingegen ein klug gestaltetes, dynamisches System wechselnder Zustände in geeigneten Größenordnungen stabile Gleichgewichtszustände hervorrufen kann. Das wäre das eigentliche Ziel.

@Mannlicher764 hatte oben einen Link eingestellt, mit einem Bericht zur künstlichen Gestaltung von Lebensräumen für eine Schmetterlingsart, die in anderen europäischen Ländern munter vor sich hinlebt, nur in S-H nicht. Der Wolf unter den Schmetterlingen, dünkt mir.
 

z/7

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Der Naturschutz ist aber nicht so anthropozentrisch, der orientiert sich u.a. am Lebensrecht der einzelnen Arten und nicht an dem, was wir denen übrig lassen (selbst wenn das auf der Basis eines nachhaltigen Wirtschaftens geschehen sollte). Die Referenz ist auch nicht zwingend die Kulturlandschaft um, 1850, das sind inzwischen gerade im Wald idealisierte Zustände, von denen angenommen wird, dass sie vor der Einwirkung des Menschen vorhanden waren bzw. von denen man glaubt, sie entstünden, wenn der menschliche Einfluss aufhöre.
Nicht Anthropozentrismus oder nicht ist das Problem, sondern die misanthrope Haltung, der die Existenz des Menschen an sich ein Greuel ist.
Der Mensch ist nun mal da und hat als eine Art unter vielen erst mal dieselbe Daseinsberechtigung wie alle anderen auch. Das Streben zu überleben, seine Art zu erhalten.

Uns unterscheidet, daß wir erkennen können, wenn wir unseren Lebensraum übernutzen. Anderen Arten hat die Evolution an dieser Stelle mehr oder weniger gut funktionierende instinktive Verhaltensweisen verschafft, die das mehr oder weniger gut verhindern. Wir müssen uns diese Grenzen selber setzen. Viele überkommene Tugenden sind Ausfluß von Erfahrungen, die man mit dem Überschreiten von Grenzen gemacht hat. Jede Generation verhandelt sie neu. Was wir hier erleben und diskutieren ist genau dieser Prozeß.
 
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Ich kann die Bezeichnung Kasper beleidigungstechnisch nicht einordnen, daher verzichte ich auf eine Antwort.
Wenn eine Krankenschwester, möglicherweise verheiratet mit einem jagenden Chefarzt, selbst die Jägerprüfung macht, kann ich mir gute Gründe dafür vorstellen.

Du schon, aber gewisse Besserwisser und Neidhammel eben nicht. ;)
 
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Nicht Anthropozentrismus oder nicht ist das Problem, sondern die misanthrope Haltung, der die Existenz des Menschen an sich ein Greuel ist.
Der Mensch ist nun mal da und hat als eine Art unter vielen erst mal dieselbe Daseinsberechtigung wie alle anderen auch. Das Streben zu überleben, seine Art zu erhalten.

Uns unterscheidet, daß wir erkennen können, wenn wir unseren Lebensraum übernutzen. Anderen Arten hat die Evolution an dieser Stelle mehr oder weniger gut funktionierende instinktive Verhaltensweisen verschafft, die das mehr oder weniger gut verhindern. Wir müssen uns diese Grenzen selber setzen. Viele überkommene Tugenden sind Ausfluß von Erfahrungen, die man mit dem Überschreiten von Grenzen gemacht hat. Jede Generation verhandelt sie neu. Was wir hier erleben und diskutieren ist genau dieser Prozeß.

Wo erkennst Du denn in unserer Gesellschaft erwähnenswerte misanthrope Strömungen? Es ändern sich Wertvorstellungen, Sekundärtugenden, etc., aber nicht durch den Einfluss misanthroper Minderheiten.
 

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