barry08 schrieb:
... Der Thread ist echt Zucker :wink:
Eine Sternstunde des Jagdgebrauchshundewesens, ein Feuerwerk der jagdkynologischen Rhetorik. :mrgreen:
Am Ende wundere ich mich noch selbst, wie ich mit meinem Hund überhaupt jagen kann - ohne Einweisen, ohne Klicker, ohne Pfeife, ohne aus seiner Ausbildung eine Raketenwissenschaft zu machen und ganz ohne rasseideologische Verblendung oder die Erhebung des Führens eine bestimmten Rasse zum Lifestyle.
Liebe Hundeführer, solche Threads sind gewiss nicht dazu geeignet, den (zu) vielen Jägern ohne Hund den Gewinn an Jagd- und Lebensqualität durch die Ausbildung und Zusammenarbeit mit dem vierbeinigen Jagdhelfer schmackhaft zu machen. Wenn am Ende das Gefühl übrig bleibt, mit der Entscheidung für den einen oder anderen Hund oder mit der Entscheidung für die eine oder andere Ausbildungsmethode habe man sich quasi weltanschaulich festgelegt und sich für ein "Lager" entschieden, dann läuft ganz gehörig etwas falsch.
Ich führe u.a. einen Retriever. Ich führe ihn, weil seine Eigenschaften und Fähigkeiten ganz hervorragend zu meinen jagdlichen Wünschen und Möglichkeiten passen und habe ihn wiederum zu diesem Zweck ausgebildet - mehr nicht. Ich bin weder religiös noch weltanschaulich mit dieser Hunderasse verbunden. Ich überhöhe ihre Anlagen und Fähigkeiten nicht - weiß sie aber sehr wohl zu schätzen und lasse sie ihr (nach fast zwei Jahrzehnten Erfahrung mit Hunden dieser Rasse) auch nicht absprechen.
Zusammen mit der Wahl dieses Hundes habe ich mich aber eben nicht auch ausdrücklich für Tweed und Querflinte oder für Dummytrainig, Klickern und Einweisen entschieden.
Tragt doch bitte nicht dazu bei, Euch selbst auf stereotypen in den "Hundelagern" reduzieren zu lassen. Der "knallharte teutsche Drahthaarführer in Loden" der außer sich selbst nur noch die "Retrievertussie in Jack Wolfskin mit Leckerlibeutel an der Bauchtasche" kennt, der zeichnet von sich selbst eine Karrikatur. Wer will das schon?