Zweijähriger Hund noch jagdlich ausbildbar?

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17 Jul 2008
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Ein Problem ist immer nicht über den eigenen Tellerrand zu schauen.

Ich und praktisch 80 % der Reviere um mich rum brauchen keinen Hund der Spurlaut ist, oft genug macht er in seinem Leben keine Schweißarbeit und Stöbern nur in Verbindung mit Wasserarbeit.
Viel wichtiger ist ein ruhiger Hund der unter der Flinte sucht und den angeflickten Hasen auch mal von 400 Meter bringt und sauber vorsteht.

Damit gibt es durchaus unterschiedliche Voraussetzungen für Zucht und Ausbildung.

Schon 1900 Stand im Vorwort des DGStB :

Im Schilfrohr heute und morgen im Feld.

Im Walde verwiesen oder verbellt,

Raubzeug gewürgt,

das Verlorene gebracht.

Das ist es,

was den Gebrauchshund macht.

Laut jagen oder weit stöbern war damals nicht erste Priorität, das ist sicher heute in vielen Revieren anders. Nur eine Sichtweise zu sehen halte ich für bedenklich.​

Die Frage ist nun, wen genau Du mit dem "über-den-Tellerrand-schauen" gemeint haben könntest.
Du hast Recht, wenn Du den Einsatz der deutschen Vorstehhunde in der Historie so beschreibst, wie Du ihn bis heute betreibst. Laut jagen und Stöbern im Wald war nicht nur "damals nicht erste Priorität", es war nie auf dem Schirm der Vorstehhunde (und vieler anderer Rassen!) - auch wenn manche das anders sehen.
Und wenn das heute anders ist, ist @macmilans Frage durchaus sehr berechtigt...
 
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Wer mitliest merkte das sich immer mehr alles um Spurlaut ( halte ich sehr viel von und haben meine Teckel alle )Stöbern drehte, wenig um die alten Anforderungen.
Auch kann unter der Flinte suchen und Spurlaut weit stöbern durchaus zu Kontroversen führen.

Mal eine Frage da ich selber früher wenig heute nicht mehr auf Drückjagden bin, weshalb werden da doch wohl viele Vorsteher eingesetzt?

Ich habe mit nur Teckeln solche mitgemacht und fand es einfach gut!!!

Wenn Vorsteher da so deutlich oft fehl am Platz sind warum kauf ich mir dann nichts was für Drückjagd besser geeignet ist?

Ich hole mir doch auch keinen Teckel mit BU von 60 cm und 11 kg zur Baujagd,

und auch der DK ist dafür nicht geeignet auch wenn mein Jagdkollege sagt, seiner zeigt immer genau an ob was im Bau ist.

Ein guter Hund macht

einen guten Jäger,

ein guter Jäger macht

einen guten Hund.
 
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Also ich mache bei recht vielen großen DJ mit und fading nie Vorstehhunde im Einsatz ( auch wenn Bolli jetzt gleich aufschreien wird), da sind aber auch fast nie Treiber und nur im Ausnahmefall Durchgeher mit Terriern dabei! Leider zu meinem Bedauern viel zu wenig Dackel!
 
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... und ich mache ebenso bei vielen Drückjagden mit (und organisiere auch einige) und bei allen sind Vorstehhunde gemeinsam mit Terriern nicht nur im Einsatz, sondern tragen den Hauptteil der Strecke bei. Der beste "Sauhund" ever hier im Umkreis war ein max. sichtlauter KLM. Der beste lebende ein JRT.
 
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Mag ja sein - vielleicht haben wir auch unterschiedliche Vorstellungen von guten Hunden bei Drückjagden....
 
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Das Thema Vorstehhunde auf Drückjagden hatten wir ja schon lange nicht mehr.🤣

PS. @FSK 300 warum sollte ich aufschreien? Du jagst in deinem Umfeld und ich in meinem Umfeld und das unterscheidet sich nun mal.
 
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Ich muss gestehen, dass ich ungefähr um Ostern herum hier ausgestiegen bin und die letzten Seiten eher überflogen habe. Als unerfahrener Hundeführer (nur 2 DD, 1 PRT, alle lediglich BP) maße ich mir zu der ganzen JGHV-HT-wasauchimmer-Thematik keine Meinung an.

Aber ich habe eine Fachfrage an die versammelten Kynologen: Könnte es denn Sinn machen, zusätzlich zum sehr individuell interpretierbaren und tagesformabhängigen Phänotyp (Aussehen und Verhalten) den Genotyp (also die DNA des Hundes) zu untersuchen?

Technisch und wissenschaftlich wären die Grundlagen dafür seit vielen Jahren vorhanden. Wir analysieren heute die genetische Struktur einer Krebserkrankung aus einer Blutprobe (!) des Patienten, verfolgen die genetische Veränderung eines SARS-CoV-2 Virus fast in Echtzeit und können Medikamentengaben an die jeweilige genetische Konstitution des Patienten anpassen.

Hat in der Hundewelt keiner das Geld für ein Forschungsprojekt "Wir finden das Spurlaut-Gen" oder liegt das Desinteresse an neueren Methoden an mangelndem Wissen um diesselbigen?
edit: Vermutlich lässt sich Spurlaut nicht an einem einzelnen Gen festmachen, daher wäre das Projekt recht komplex... aber einfachere Dinge wie der Nachweis verschiedener Rassen in einer Gebrauchskreuzung wären sicher machbar!

Mit neugierigen Grüßen
Baffi2003
 
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Ich muss gestehen, dass ich ungefähr um Ostern herum hier ausgestiegen bin und die letzten Seiten eher überflogen habe. Als unerfahrener Hundeführer (nur 2 DD, 1 PRT, alle lediglich BP) maße ich mir zu der ganzen JGHV-HT-wasauchimmer-Thematik keine Meinung an.

Aber ich habe eine Fachfrage an die versammelten Kynologen: Könnte es denn Sinn machen, zusätzlich zum sehr individuell interpretierbaren und tagesformabhängigen Phänotyp (Aussehen und Verhalten) den Genotyp (also die DNA des Hundes) zu untersuchen?

Technisch und wissenschaftlich wären die Grundlagen dafür seit vielen Jahren vorhanden. Wir analysieren heute die genetische Struktur einer Krebserkrankung aus einer Blutprobe (!) des Patienten, verfolgen die genetische Veränderung eines SARS-CoV-2 Virus fast in Echtzeit und können Medikamentengaben an die jeweilige genetische Konstitution des Patienten anpassen.

Hat in der Hundewelt keiner das Geld für ein Forschungsprojekt "Wir finden das Spurlaut-Gen" oder liegt das Desinteresse an neueren Methoden an mangelndem Wissen um diesselbigen?
edit: Vermutlich lässt sich Spurlaut nicht an einem einzelnen Gen festmachen, daher wäre das Projekt recht komplex... aber einfachere Dinge wie der Nachweis verschiedener Rassen in einer Gebrauchskreuzung wären sicher machbar!

Mit neugierigen Grüßen
Baffi2003
Das ist bei unseren Hunden schwierig, eine genomische Zuchtwertschätzung bedingt eine gute Stichprobe, die sich aus den Nachkommenprüfungen ergibt. Die Zuchtpopulationen unserer Hunde ist dafür zu klein.
 
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Baffi2003: es gibt durchaus Rasse(n), wo aufwendiger Genetische Untersuchungen durchgeführt werden und wo regelmässig bei grösseren Veranstaltungen z.B. von der Tierärztl, Hochschule Hannover Blutentnahmen durchgeführt werden!
Das ist auch im europäischen Ausland nicht unüblich - so hat man z.B. vor ein paar Jahren in Schweden in die Schiller-Bracke die 2farbige serbische Bracken eingekreuzt, hat dann aber bei genetischen Untersuchungen festgestellt, dass Schiller und Serb. Bracke genetisch identisch sind!
 
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Baffi2003: es gibt durchaus Rasse(n), wo aufwendiger Genetische Untersuchungen durchgeführt werden und wo regelmässig bei grösseren Veranstaltungen z.B. von der Tierärztl, Hochschule Hannover Blutentnahmen durchgeführt werden!
Das ist auch im europäischen Ausland nicht unüblich - so hat man z.B. vor ein paar Jahren in Schweden in die Schiller-Bracke die 2farbige serbische Bracken eingekreuzt, hat dann aber bei genetischen Untersuchungen festgestellt, dass Schiller und Serb. Bracke genetisch identisch sind!
Zur Abgrenzung der Populationen reicht die Stichprobe, zur Zuchtwertschätzung auf Merkmale mittels genomischer Zuchtwertschätzung innerhalb der Population ist sie zu klein, und das selbst bei dem relativ hoch erblichen Merkmal: Laut
 

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