Zweijähriger Hund noch jagdlich ausbildbar?

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Sagen wir so, wenn es die Umstände hergeben, braucht man normalerweise sowas nicht zu sagen, denn dann veranlassen das die Richter von alleine - und wenn sie es nicht hergeben, isses sinnlos, sowas zu sagen, weil die Richter ab einem bestimmten Punkt nicht mehr dazu da sind, die individuellen Wünsche Einzelner solange zu befriedigen, bis dieser Einzelne vollkommen beglückt ist.



Na, die grundsätzliche Ausbildungsfahigkeit als solche, sollte man bei JEDEM Jagdhund voraussetzen dürfen. Allerdings lassen sich z.B. aus einem schlechten VGP-(Einzel-)Ergebnis keinerlei Rückschlüsse darüber ziehen, ob es der Hund ist, der nix taugt - oder der HF einfach a Depp is.
Auch das Ausmaß der Abteilung "blood, sweat and tears" kann den Außenstehenden zwar interessieren, irgendwie belegen, lässt es sich jedoch nicht.
Na ja, wenn ich gesagt bekomme, der Hund liegt derzeit im Bereich der Zehn, und ich weiß, ich habe damit mehr als Glück, halte ich schön die Schnauze. Ein weiterer Hase ist immer ein weiteres Risiko. Wenn ich das scheue, sehe ich zu weit weg von der Richtergruppe über den Acker zu laufen, und halte mich schön bedeckt.
Du bist noch nie eine Reitpferdeprüfung geritten, wo die Richter in der Mitte der Bahn stehen. Reiten hinter den Richtern und vor den Richtern, da kannst Du schon Unterschiede machen. Das habe ich schon mit Zwölf gelernt.
 

z/7

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Andere Gegend, andere Sitten.
In Nordwest-Deutschland werden Vorstehhunde ihrem Zweck nach ausgebildet und genutzt. Ich muss ehrlicherweise sagen, ich kenne keine Kofferraum oder Streckenplatzhunde. Das Verhalten ist hier in meinem Umfeld überhaupt nicht bekannt. Ich lese das nur hier im Forum.
So ist das aber leider. Je weniger Niederwild, desto unbeschäftigter der Hund. Daß es da ein Gefälle vom Norddeutschen Tiefland zu den Mittelgebirgen und dem Voralpenland gibt ist klar, die paar Hasen und Rebhendl hier werden meist gar nicht bejagt. Daher ja auch das Problem mit den Vorstehhunden auf DJ. Wenn Bolli seine Niederwildausgelasteten Hunde auch mal zum Sauenkleppern her nimmt, ist das das eine. Wenn aber ein KLM angeschafft wird, weil der so hübsch aussieht, aber der Führer ausschließlich auf Reh und vllt noch Sau im Walde waidwerkt, ist der Fehl-Einsatz vorprogrammiert. Gerade weil wir eigentlich nach wie vor einen Mangel an guten Stöberhunden haben.

Dazu kommen dann noch so Dinge wie völlig falsche Vorstellungen vom Stöbern, und was das auch für den HF bedeutet (den Hund aus den Augen zu lassen ist nicht jedermanns/fraus Sache), das Führen eines echten Stöberhundes ist keinesfalls leichter als das Führen eines Vorstehers, eine Bracke ist schneller für ihre Arbeit versaut als allen Beteiligten lieb sein kann, und zum Thema Schweißhunde muß man eh nix mehr sagen. Das erlebt man mit offenen Augen durch die Welt gehend permanent, ich könnte für jeden Fall guter Führung mindestens einen nicht im Sinne des Hundes und der Jagd gelaufenen nennen.
 
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Aber die Reitbahn ist ja was anderes, da hilft kein Ausweichen, denn der Raum ist begrenzt. Die Reitbahn hat auch den entscheidenden Vorteil, dass man an der Mimik der Richter ablesen kann, ob man korrekte Hilfen gibt und der Zossen grad in den Sieg hinein gearbeitet wird. Und dann wurde da zumindest zu meinen Zeiten noch Musik gespielt. Die Mädels waren auch hübscher als die in Wald und Feld und den Reiterball würde ich noch heute den bräsigen grünen Abenden vorziehen...
 
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Na ja, wenn ich gesagt bekomme, der Hund liegt derzeit im Bereich der Zehn, und ich weiß, ich habe damit mehr als Glück, halte ich schön die Schnauze. Ein weiterer Hase ist immer ein weiteres Risiko. Wenn ich das scheue, sehe ich zu weit weg von der Richtergruppe über den Acker zu laufen, und halte mich schön bedeckt.
Du bist noch nie eine Reitpferdeprüfung geritten, wo die Richter in der Mitte der Bahn stehen. Reiten hinter den Richtern und vor den Richtern, da kannst Du schon Unterschiede machen. Das habe ich schon mit Zwölf gelernt.
Deswegen sind Reiterrichter der richtige Weg!😉
 
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So ist das aber leider. Je weniger Niederwild, desto unbeschäftigter der Hund. Daß es da ein Gefälle vom Norddeutschen Tiefland zu den Mittelgebirgen und dem Voralpenland gibt ist klar, die paar Hasen und Rebhendl hier werden meist gar nicht bejagt. Daher ja auch das Problem mit den Vorstehhunden auf DJ. Wenn Bolli seine Niederwildausgelasteten Hunde auch mal zum Sauenkleppern her nimmt, ist das das eine. Wenn aber ein KLM angeschafft wird, weil der so hübsch aussieht, aber der Führer ausschließlich auf Reh und vllt noch Sau im Walde waidwerkt, ist der Fehl-Einsatz vorprogrammiert. Gerade weil wir eigentlich nach wie vor einen Mangel an guten Stöberhunden haben.

Dazu kommen dann noch so Dinge wie völlig falsche Vorstellungen vom Stöbern, und was das auch für den HF bedeutet (den Hund aus den Augen zu lassen ist nicht jedermanns/fraus Sache), das Führen eines echten Stöberhundes ist keinesfalls leichter als das Führen eines Vorstehers, eine Bracke ist schneller für ihre Arbeit versaut als allen Beteiligten lieb sein kann, und zum Thema Schweißhunde muß man eh nix mehr sagen. Das erlebt man mit offenen Augen durch die Welt gehend permanent, ich könnte für jeden Fall guter Führung mindestens einen nicht im Sinne des Hundes und der Jagd gelaufenen nennen.
Ich kann diesen Argumentationen nicht zustimmen. Die Hauptsaison für alle Hunde liegt im September bis Januar und da ist entscheidender, ob ich Zeit habe zur Jagd zu gehen oder nicht.
Alle Hunde, egal ob Laufhunde, Vorsteher, Vollgebrauchshunde oder Schweisshunde müssen von Februar bis zum Herbst mit Ersatzarbeiten ausgelastet werden, ansonsten lungern die nur rum und kommen auf Dummheiten.
 
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Na ja, wenn ich gesagt bekomme, der Hund liegt derzeit im Bereich der Zehn, und ich weiß, ich habe damit mehr als Glück, halte ich schön die Schnauze. Ein weiterer Hase ist immer ein weiteres Risiko. Wenn ich das scheue, sehe ich zu weit weg von der Richtergruppe über den Acker zu laufen, und halte mich schön bedeckt.

Bei einer AP wird nicht gemittelt (zumindest kenne ICH das so nicht), eine Arbeit, die gezeigt wurde, wurde ja gezeigt - und entsprechend bewertet, weshalb soll die "runtergezogen" werden durch eine andere, bei der der Hund eben nicht zeigen konnte, was er drauf hat???

Du bist noch nie eine Reitpferdeprüfung geritten, wo die Richter in der Mitte der Bahn stehen. Reiten hinter den Richtern und vor den Richtern, da kannst Du schon Unterschiede machen. Das habe ich schon mit Zwölf gelernt.

In der Bahn herrschen standartisierte Bedingungen, die man im Feld und im Wald nicht einmal dann hat, wenn man NICHT gerade am Hasen (oder sonstigem lebenden Wild prüft!
 
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Ich kann diesen Argumentationen nicht zustimmen. Die Hauptsaison für alle Hunde liegt im September bis Januar
Was hat das mit der Zweckentfremdung bzw. dem Nicht-Einsatz von Hunden der schlicht und ergreifend falschen oder falsch geführten Rasse zu tun?
 

z/7

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Na ja, wenn ich gesagt bekomme, der Hund liegt derzeit im Bereich der Zehn, und ich weiß, ich habe damit mehr als Glück, halte ich schön die Schnauze. Ein weiterer Hase ist immer ein weiteres Risiko. Wenn ich das scheue, sehe ich zu weit weg von der Richtergruppe über den Acker zu laufen, und halte mich schön bedeckt.
Du bist noch nie eine Reitpferdeprüfung geritten, wo die Richter in der Mitte der Bahn stehen. Reiten hinter den Richtern und vor den Richtern, da kannst Du schon Unterschiede machen. Das habe ich schon mit Zwölf gelernt.
Und das ist dann im Sinne einer korrekten Bewertung einer Leistung?

Ich könnt mich ja schon beömmeln, wenn man in der Bracken PO zwei Stufen für durchgefallen benötigt. Wie man bestanden und durchgefallen auf jeweils 5 bis 6 Stufen am besten noch mit V und H verteilen kann, völlig ungeachtet der Tatsache, daß man ohnehin mit der Schieblehre im Föhnsturm an Schneebällen rumfuhrwerkt? Das ist so typisch deutsch und fördert die Diskussionsfreude. in my humble opinion.
 
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Und das ist dann im Sinne einer korrekten Bewertung einer Leistung?

Ich könnt mich ja schon beömmeln, wenn man in der Bracken PO zwei Stufen für durchgefallen benötigt. Wie man bestanden und durchgefallen auf jeweils 5 bis 6 Stufen am besten noch mit V und H verteilen kann, völlig ungeachtet der Tatsache, daß man ohnehin mit der Schieblehre im Föhnsturm an Schneebällen rumfuhrwerkt? Das ist so typisch deutsch und fördert die Diskussionsfreude. in my humble opinion.

na dann beömmel Dich mal - aber bei der Bracken-AP gibt´s bewusst kein "bestanden" oder "durchgefallen"
 
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Du wirst nicht darum herum kommen - KEIN noch so unbedarfter Welpenkäufer käme von alleine auf den Gedanken, dass der Zwingename oder gar die VGP-Ergebnisse der Großelterngeneration auch nur im Ansatz von Relevanz wären, würde ihm dies nicht von Verkäuferseite aus eingeredet
Es gibt Rassen, da bekommt der Welpenkäufer, v.a. der Erstlingsführer, seinen Welpen vom Zuchtverein zugeteilt - und nicht nur dort hat sich die völlig fehlende züchterische Aussagekraft von Leistungsprüfungen längst rumgesprochen...

Irgendwie komme ich da grade nicht mehr so ganz hinterher. War denn genau das, was nun offensichtlich keinerlei Aussagekraft hat, nicht ein Teil der Argumentation gegen die "Verbandsfreie" Zucht?
Gruß mcmilan
 
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Daher ja auch das Problem mit den Vorstehhunden auf DJ. Wenn Bolli seine Niederwildausgelasteten Hunde auch mal zum Sauenkleppern her nimmt, ist das das eine. Wenn aber ein KLM angeschafft wird, weil der so hübsch aussieht, aber der Führer ausschließlich auf Reh und vllt noch Sau im Walde waidwerkt, ist der Fehl-Einsatz vorprogrammiert. Gerade weil wir eigentlich nach wie vor einen Mangel an guten Stöberhunden haben.
Es ist kein Fehleinsatz, wenn jemand ganz bewußt mit sil, spl oder fl Vorstehhunden auf Drückjagden durchgeht.
 
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Irgendwie komme ich da grade nicht mehr so ganz hinterher.

Jep!

War denn genau das, was nun offensichtlich keinerlei Aussagekraft hat, nicht ein Teil der Argumentation gegen die "Verbandsfreie" Zucht?
Gruß mcmilan

Auch für Dich nochmal: Eine Anlage ist eine ererbte Eigenschaft Vorstehen z.B.), eine Leistung eine rein antrainierbare und antrainierte Erledigung einer vorgegebenen Aufgabe (Apport z.B.)
 

z/7

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Es ist kein Fehleinsatz, wenn jemand ganz bewußt mit sil, spl oder fl Vorstehhunden auf Drückjagden durchgeht.
Nein, sehr wohl aber, wenn der Hund stumm mit Glöckchen vom Stand geschnallt die Forststraße bevölkert. Weil der Führer weder willens noch in der Lage ist, sich einen Hund einer geeigneten Rasse anzuschaffen und sich mit diesem auf geeignete Weise an der Jagd zu beteiligen. Und das ist hier leider nicht die Ausnahme, sondern die Regel, insbesondere bei Führern von Vorstehhunden, aber auch Terriers, Dackel, Bracken, Schweißhunden. Es hapert erheblich weniger an der Zucht als an der Ausbildung der Hundeführer. Und die ist leider in vielen Fällen so mangelhaft, weil man es nicht nötig hat.
 

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