Zweijähriger Hund noch jagdlich ausbildbar?

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Kommt darauf an wer den Kurs anbietet.

Waldbesitzerverband und ÖJV bieten in Bayern einen Jagdscheinkurs an. Die Teilnehmer waren auf unserer DJ und haben die Hunde bei der Stöberarbeit und Nachsuche begleitet, haben Wild aufgebrochen und Straßen gesichert. Zudem gab es die Möglichkeit Schützen, HF und Jagdleiter Löcher in den Bauch zu fragen. Das Angebot wurde von allen Teilnehmern angenommen und ein Teil hat uns dann freiwillig bei der zweiten Jagd unterstützt.
Bei uns geht der Jagdscheinkurs der KJS auch- wenn kein Corona ist- auf einer Drückjagd als Treiber mit.
Der bei uns Niederwild unterrichtet, hat eine anerkannte Schweißhunde-Station. Der bringt den Teilnehmer neben seinem Fach zusätzlich vernünftige Ansätze über Hundeausbildung und arbeit nach dem Schuss und eine gute Schulung zum Anschuss bei. Ich kann das gerade gut beurteilen, weil mein erster gerade im Kurs ist. Nächstes Jahr ohne Corona sehe ich das dann noch mal bei meiner Zweiten.
 
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Die kommerziellen Schulen sind grundsätzlich (nur) daran interessiert, JS-Anwärtern zum Jagdschein zu verhelfen. Darauf - und NUR darauf - sind die Lehr- und Lernkonzepte zeitlich und didaktisch ausgerichtet. Da bleibt für alles außerhalb des Prüfungsstoffes keinerlei Raum.

Ich kenne auch nur ganz wenige KG-Kurse, in denen ein wirklich umfassende Life-Präsentation von möglichst vielen Jagdhunderassen und deren Arbeitsgebieten stattfindet, was organisatorisch übrigens auch gar nicht so einfach ist, will man´s nicht bei den 10 oder 15 08/15-Rassen belassen.

Deswegen wäre es ja eigentlich nur sinnvoll, wenn im Bereich Hundewesen nach der Erlangung des Jagdscheins wirklich fundierte Ausbildugskonzepte über den JGHV und die einzelnen Vereine laufen würden - wo, wenn nicht da, liegt denn das geballte Wissen?

Der JGHV müsste dann das breitere Programm stellen - allgemeiner Hundeführerlehrgang (VOR dem Hundekauf, inkl. sinnvoller Beratung zur revierbedingten Auswahl der geeigneten Rasse) -jagdliche Erste-Hilfe-Lehrgänge, etc..

Die einzelnen Vereine müssten dann eine fundierte rassenspezifische Ausbildung der HF vornehmen - vielleicht auch modular. Es liegt ja in ihrem Interesse. Ein gut ausgebildeter Hund ist die beste Werbung und ein gut ausgebildeter HF wird dem Tier besser gerecht.
 
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Wo ist denn dann der so vielgerühmte ehrenamtliche Einsatz der Jägerei, wenn er nicht mal von Praktikern für den jagdlichen Nachwuchs in bester Absicht erfolgt ?

Die einz. Rassen-Zuchtvereine haben andere Aufgaben, die sind in meinen Augen in Sachen reiner JJ-Ausbildung zu Rassen und Einsatz nicht gefragt, haben dann später mit ihren Erstlingsführern schon genug am Bein.

Die Hundegruppen der KGs könnten sich jedoch schon nützlich machen und was auf die Beine stellen und sie tun es auch in einigen Fällen.
Life-Präsentationen auch weniger geführter Rassen sind organisatorisch hinzubekommen, nat. muß man sich als Einzelner dazu aufraffen.
 
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Die einz. Rassen-Zuchtvereine haben andere Aufgaben, die sind in meinen Augen in Sachen reiner JJ-Ausbildung zu Rassen und Einsatz nicht gefragt, haben dann später mit ihren Erstlingsführern schon genug am Bein.
Vielleicht hab ichs nicht klar ausgedrückt...
JGHV und KJV sollten den allgemeinen Teil übernehmen: - Vorstellung der einzelnen Rassen VOR dem Kauf im Rahmen von Lehrgängen für angehende HF und Interessierte... Muss ja nicht für umsonst sein.

Die einzelnen Zuchtvereine sollten sich dann NACH dem Kauf ordentlich um ihre HF kümmern - gerne auch im Rahmen von Lehrgängen auf modularer Basis.

Der ehrenamtliche Einsatz der Jägerei erschöpft sich leider oft schon vor der Nutzung eines Reviers zur Hundeausbildung. Jeder will zwar einen fertigen Hund, auf den er zugreifen kann, die Unruhe der Ausbildung will man dann aber oft doch nicht im Revier haben...
Was glaubst du, was ich anstellen musste, um in den Nachbarrevieren auf Hase üben zu können, nachdem im alten Revier die Autobahn nicht gezäunt war und der Hund immer weiter ging?
 
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Bei unserem Lehrgang werden an einem
Sonntagvormittag auch die üblichen Hunderassen von der Hundeobfrau der Jägerschaft vorgestellt, das Interesse der Teilnehmer hält sich in Grenzen! Auch DJ - Termine werden wahrgenommen, aber auch da steigt das Interesse an der Hundesache kaum!

Aber mal ganz ehrlich: welche der Nicht-Hundeführer unter den Jagdscheininhaber kann Hunderassen ansprechen? Wenn ich mir so meine ehemaligen Erlaubnisscheininhaber oder die Hegeringmitglieder so ansehe, bin ich mir sicher, dass das keine 50% fertig bringen!
Oder grosse Teile unserer Waffenfreaks hier im Forum, die sich darüber streiten, welcher Drall in ihrem kastrierten Sturmgewehr der Richtige wäre, können das?
Ich glaube, das Ergebnis wäre ernüchternd, auch bei Leuten, die vor Jahren(als es noch keine Jagdschulen gab) die Jägerprüfung machten!
 
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Bei unserem Lehrgang werden an einem
Sonntagvormittag auch die üblichen Hunderassen von der Hundeobfrau der Jägerschaft vorgestellt, das Interesse der Teilnehmer hält sich in Grenzen! Auch DJ - Termine werden wahrgenommen, aber auch da steigt das Interesse an der Hundesache kaum!

Aber mal ganz ehrlich: welche der Nicht-Hundeführer unter den Jagdscheininhaber kann Hunderassen ansprechen? Wenn ich mir so meine ehemaligen Erlaubnisscheininhaber oder die Hegeringmitglieder so ansehe, bin ich mir sicher, dass das keine 50% fertig bringen!
Oder grosse Teile unserer Waffenfreaks hier im Forum, die sich darüber streiten, welcher Drall in ihrem kastrierten Sturmgewehr der Richtige wäre, können das?
Ich glaube, das Ergebnis wäre ernüchternd, auch bei Leuten, die vor Jahren(als es noch keine Jagdschulen gab) die Jägerprüfung machten!

Jup. Letztens sah einer meinen Kopov, der gerade einen Wechsel anfiel und läutend im Dickicht verschwand, mit fachmännischem Blick an und sagte: "Ha, der will! Terrier halt."
Ich begab mich dann samt meines verkannten Hundes nach Hause und habe leise in mein von den verstörenden Träumen der Nacht noch immer zerknautschtes Kissen geweint...
 
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Bei unserem Lehrgang werden an einem
Sonntagvormittag auch die üblichen Hunderassen von der Hundeobfrau der Jägerschaft vorgestellt, das Interesse der Teilnehmer hält sich in Grenzen! Auch DJ - Termine werden wahrgenommen, aber auch da steigt das Interesse an der Hundesache kaum!

Aber mal ganz ehrlich: welche der Nicht-Hundeführer unter den Jagdscheininhaber kann Hunderassen ansprechen? Wenn ich mir so meine ehemaligen Erlaubnisscheininhaber oder die Hegeringmitglieder so ansehe, bin ich mir sicher, dass das keine 50% fertig bringen!
Oder grosse Teile unserer Waffenfreaks hier im Forum, die sich darüber streiten, welcher Drall in ihrem kastrierten Sturmgewehr der Richtige wäre, können das?
Ich glaube, das Ergebnis wäre ernüchternd, auch bei Leuten, die vor Jahren(als es noch keine Jagdschulen gab) die Jägerprüfung machten!

Die Jagdschüler die mit mir durchgegangen sind hatten echt Glück.
Wir sind auf ne Rotte gestoßen und sie konnten die unterschiedlichen Arbeitsweisen von Bracken und Terriern beobachten. Fährtenlaut, Sicht und Standlaut vernehmen. Hat mich gefreut für die Damen und Herren, nur hat Ihnen der Lehrgangsleiter nach der Jagd angeraten meine "Rassen" bis zur Prüfung aus dem Gedächtnis zu streichen
😂😅🤣😂😬
 
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Vor einigen Jahren traf ich einen Jäger, der mich mit folgenden Worten seiner Frau vorstellte: „ Das ist der Nachsuchenführer D., der auch einen Rhodesien Ridgeback hat und mit dem die Nachsuche bei uns gemacht hat!“ Meine damalige HS - Hündin hatte 49cm Stockmass....
Ich musste mich sehr zurückhalten, um nicht unhöflich zu werden!
 

steve

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Die einz. Rassen-Zuchtvereine haben andere Aufgaben, die sind in meinen Augen in Sachen reiner JJ-Ausbildung zu Rassen und Einsatz nicht gefragt, haben dann später mit ihren Erstlingsführern schon genug am Bein.

Ich persönlich glaube, dass - Achtung Wortspiel - des Pudels Kern beim Thema Jagdhundeführung nicht so sehr im Jungjägerkurs angesiedelt ist. Es gibt doch wohl ausreichend gute Welpen aus denen man etwas machen könnte und die finden auch alle einen Käufer. Gerade ging im anderen Thread darum, dass derzeit den Züchtern die Bude eingerannt wird. Auch vor Corona hatten Züchter selten Sorgen ihre Hunde nicht loszubekommen. Da nehme ich für mich mit: Interesse an der Hundearbeit ist da.

Schaue ich dann mal wer der Teilnehmer des Welpenkurses den ich hier vor Ort erlebe später noch auf Prüfungen auchtaucht, dann liegt da eher der Hase im Pfeffer. VJP (oder Äquivalente) noch ja, HZP schon nur noch einige und darüber hinaus keine 10%. Das heißt, dass 90% bei HZP und BP vergammeln, obwohl sie teilweise tolle Hunde haben, die sicher bei entsprechender Ausbildung top Jagdhunde werden würden. Ist da nicht der Ansatzpunkt das Potential in diesen 90% zu heben? Und wer wenn nicht die Zuchtverbände deren Zuchtprodukte die Leute führen hätte daran das größte Interesse?

Ich habe selbstverständlich keinen Überblick was die einzelnen Zuchtverbände hier im Land so anbieten. Hundeführerlehrgänge zur HZP, zur VGP oder sogar zu VSchwP/VFschP fallen mir nicht gehäuft auf. Sicher sind diese aufwendig, bedürfen großen Einsatz ehrenamtlicher und natürlich auch entsprechender Reviere. Aber solche großen Verbände der Vorstehhunde oder auch der Wachtel, die müssten doch über Manpower und Reviere verfügen um mehr Führer an Prüfungen und später auch an ansprechende Leistungen auf der Jagd heranzuführen.
 
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Die Wachtelleute machen bezüglich der Fortbildung ihrer Erstlingsführer eine ganze Menge - zumindest hier in NDS.!
Auch wenn bei dem Klientel eine Berufsgruppe überwiegt, die die Hundeführung eh schon etwas professioneller sieht!
 
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Ich denke die Zuchtverbände tun sich schwer, auf die Hundeführer einzuwirken. Es gibt natürlich Aufrufe die Hunde prüfen zu lassen und dem Welpeninteressenten wird auch mitgeteilt, dass es erwartet wird bzw. man es gerne sieht, wenn er den Hund ausbildet und auch auf Prüfungen führt. Wenn der HF das dann aber nicht macht, hat der Verband aus meiner Sicht keine Möglichkeit irgendwie einzuwirken. Der Welpe gehört mit dem Kauf dem Hundeführer und der kann damit machen, was er will.
 

z/7

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Hatte ich regelmäßig, als der noch Welpe war... :LOL:
Das passiert mir auch mit den ausgewachsenen regelmäßig, obwohl meine ungefähr die 10fache Beinlänge eines Dackels haben.

Terrier ist natürlich auch beliebt, vor allem unter Jägern. Da frag ich mich oft, ob die überhaupt schon mal ne Bracke gesehen haben. Und wenn ja, ob die als Jagdhund erkannt wurde. Ich fürchte, nein.
 
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