Ich beziehe mich auf die Definition im aktuell gültigen Kriterien-Katalog von 2001:
http://s3.amazonaws.com/iucnredlist-newcms/staging/public/attachments/3097/redlist_cats_crit_en.pdf
"Population is here defined as the total number of individuals of the taxon."
Wobei taxon bei der Übersetzung ins Deutsche ein false friend sein kann.
Gemeint ist damit einfach eine Gruppe von Individuen, die von anderen Gruppen nach Art und Raum abgegrenzt ist.
(Ergänzt dazu sind auch die Ausführungen von Sven Herzog zum Populationsbegriff lesenswert:
https://djz.de/wp-content/uploads/sites/3/2017/11/PopulationsbiologieWolf2017.pdf )
Ergänzend dazu verweise ich auf die Ausführungen zur Anwendung der IUCN-Kriterien auf nach politischen Grenzen definierte "Populationen" aus dem Jahr 2003, wo unter Punkt 4. "Scale Aplicability" klar darauf verwiesen wird, dass Abgrenzungen von Populationsbegriffen nach geopolitischen Grenzen zu Verfälschung der Ergebnissen führen (können) und so erfasste Werte der Korrektur bedürfen:
http://s3.amazonaws.com/iucnredlist-newcms/staging/public/attachments/3101/reg_guidelines_en.pdf
Bezüglich der IUCN-Definition der Subpopulation hast du recht. Das habe ich falsch erinnert. Ich hatte als Kriterium max. einen erfolgreichen (sprich mit nachkommen gesegneten) genetischen Austausch in 5 Jahren im Kopf.
Die IUCN schreibt dagegen max. 1 zuwanderndes Individuum pro Jahr, ohne zu bewerten, ob sich dieses dann erfolgreich vermehrt.
(Was unter dem Strich keinen großen Unterschied zwischen beiden Definitionen ausmachen wird. Klar ist: Es darf nur relativ selten einen Austausch geben, um einen Populationsteil als Subpopulation bezeichnen zu dürfen.
Bezüglich des guten Erhaltungszustands verweise ich auf den ersten Link, und dort die Kriterien zu verletzlichen "vulnerable" Populationen.
Die Unterpunkte A bis C greifen nicht, weil die dort verlangen Kriterien nicht zutreffen.
Bleibt Punkt D und der sagt: Verletzlich ist eine Population, wenn sie weniger als 1000 geschlechtsreife Individuen hat.
Also ist die europäisch-asiatische Population, zu der unsere Wölfe gehören, weit davon entfernt, verletzlich zu sein und damit auch nur in die mildeste Gefährdungskategorie zu fallen.