Abpraller / Schuss auf sehr kurze Entfernung

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Guten Abend,

vielen Dank für die zahlreichen Infos. Ich als Jungjäger muss sagen, dass mir das Thema Apraller/Querschläger echt viel Spaß an der Jagd nimmt. Bin in einem Feldrevier. Laut den Berechnungen kann ich von einer Kanzel nur 17Meter weit schießen. Ist viel flach hier. Keine Ahnung wie ich da was erlegen soll... Sehe auch viele Kanzeln an Feldern aus dem Auto wo och mich frage wo da ein Kugelfang sein soll.
Oft stehen die Kanzeln an Plätzen wo sie "schon immer" standen - unabhängig davon, ob sich das Gelände in den letzten 100 Jahren verändert hat...
 

Wheelgunner_45ACP

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Guten Abend,

vielen Dank für die zahlreichen Infos. Ich als Jungjäger muss sagen, dass mir das Thema Apraller/Querschläger echt viel Spaß an der Jagd nimmt. Bin in einem Feldrevier. Laut den Berechnungen kann ich von einer Kanzel nur 17Meter weit schießen. Ist viel flach hier. Keine Ahnung wie ich da was erlegen soll... Sehe auch viele Kanzeln an Feldern aus dem Auto wo och mich frage wo da ein Kugelfang sein soll.
Ja, das ist ein gerne übersehenes Thema. Und mich wundert, wie oft das gut anscheinend geht.
 
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Für Schalenwild dürfte beispielsweise das Geco-Zero geeignet sein (wenn bleifrei-Auflage besteht). Nach Aufprall zerlegt sich das Geschoss in mehrere kleine Splitter (fliegen nicht weit, weil leicht, somit unmittelbare Gefährdung in der Nähe des ersten Aufschlages, dann aber nicht mehr viel weiter) und ein Heck-Teil, das noch ca. 66% der Ursprungsmasse ausmacht (von 136grs also noch rund 90grs). Das Heck-Teil ist damit auch weitaus leichter als sonst übliche bleifreie Deformatorgeschosse mit Restmassen von 99%+ aus beispielsweise reinem Kupfer und wird deshalb nach dem ersten Aufschlag lange nicht so weit fliegen (deformiert wohl auch zumindest noch 1,2fach, dürfte also auch schlechtere Flugeigenschaften nach dem ersten Aufprall aufweisen.) Es bleibt natürlich auch hier ein Restrisiko, aber der Grundsatz lautet -> je schwerer ein Geschoss bei gleichem Kaliber (ich meine damit bei ungefähr gleicher V0) ist, umso schwerer hat es die Luft und die Erdanziehungskraft das Geschoss zu verlangsamen und zu Boden zu bringen. Man werfe einen Stein und einen Federball und schaue welcher weiter fliegt.
 
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Ein guter Bekannter/Wiederlader hat auch mit Apprallern zu tun gehabt. Ist zwar nichts Schlimmes passiert, aber...
Er schießt jetzt eine .308 mit 125 grs Ballistic-Tip. Da ist der Treffersitz schon wichtig und es darf auch nichts grobes davor sein, aber bisher keine längeren Fluchten im Vergleich zu 168 grs. Er bleibt dabei...Sauen aber nur bis 50-60kg.
 
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Hat er Ausschuss?
Ein Stück Wild ist ja im Prinzip auch ein Hindernis, wenn auch gewollt.
 
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Danke für die Feedbacks. Die Munitionswahl ist ein guter Tipp. Gestern hätte ich fast meinen ersten Bock des Lebens geschossen. Hab mich aber wieder wegen Apraller nicht getraut. Stelle war im Wald. Hinter dem Stück 450 Meter Wald ohne Wanderweg. Trotzdem kein Gegenhang. Boden normaler Wald eben. Schussdistanz 75M von einer 3,5m hohen Kanzel. Mach ich mir da zu viel Sorgen? Schieße Sellier und Belliot. Schieße .308 Win. Teilmantel 11,7g/180grs. Bisher sehr gute Erfahrung. Habe damit eine Sau erlegt. 50kg. Lag sofort.
 
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Das Geschoss zerlegt sich komplett und ist aus Blei. Mahlzeit.

Edit:
Was dir sicher genug ist, kannst nur du wissen. Eine hier erteilte Absolution hilft dir im Worst Case überhaupt nicht.
...und Kupfersplitter sind besser?

Wie ich schon schrieb: Etwas Wildbret opfern....und etwas weiter vorne anhalten und je nach Wildart Höhe anpassen.

Bezüglich Ballistic-Tip. Die sind in größeren Kalibern kein reines Varmint-Geschoss mehr. Mantel wird nach hinten etwas stärker.
 
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Ich probier das diese Saison auch mit reduzierter Leistung, habe in 308 ein Laborierung mit dem 110 grn CX auf ca 880ms (2100 Joule auf 100m) aus 52cm Lauf. Am Schießstand sieht die Ladung brauchbar aus. Kommende Woche ein Feldversuch sollte ich Anblick haben.
 
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Danke für die Feedbacks. Die Munitionswahl ist ein guter Tipp. Gestern hätte ich fast meinen ersten Bock des Lebens geschossen. Hab mich aber wieder wegen Apraller nicht getraut. Stelle war im Wald. Hinter dem Stück 450 Meter Wald ohne Wanderweg. Trotzdem kein Gegenhang. Boden normaler Wald eben. Schussdistanz 75M von einer 3,5m hohen Kanzel. Mach ich mir da zu viel Sorgen? Schieße Sellier und Belliot. Schieße .308 Win. Teilmantel 11,7g/180grs. Bisher sehr gute Erfahrung. Habe damit eine Sau erlegt. 50kg. Lag sofort.
Ne du machst dir nicht zuviele sorgen…

Wenn ich das Gelände nicht kenne und keinen sicheren Kugelfang hinter dem Stück weiß, dann wird nicht geschossen und fertig.

Ist mir auch schon wie oft passiert aber lieber einmal nicht geschossen als das eine mal Zuviel!
 
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Gestern hätte ich fast meinen ersten Bock des Lebens geschossen. Hab mich aber wieder wegen Apraller nicht getraut. Stelle war im Wald. Hinter dem Stück 450 Meter Wald ohne Wanderweg. Trotzdem kein Gegenhang. Boden normaler Wald eben. Schussdistanz 75M von einer 3,5m hohen Kanzel. Mach ich mir da zu viel Sorgen?
Jeder ist für seinen Schuss selbst verantwortlich!

Absolution können wir Dir nicht erteilen. Laut DEVA kann es unter 10 Grad Einschlagwinkel in den Boden zu Abprallern kommen. Liess die entsprechende DEVA Studie bzgl. Winkel und Energie und zieh selber Deine Schlüsse.

Ein bekannter Statistiker und Ballistik-Experte sagte mal sinngemäß, dass es im Wald nur deshalb zu wenigen Jagdunfällen käme, weil dort ausreichend viele Bäume seien.
 

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