BJV: Forstliches Gutachten - der BJV sieht keine jagdliche Relevanz

z/7

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Ein Weiserzaun dient dem Nachweis des Einflusses des Schalenwilds auf die Vegetation. Nicht mehr und nicht weniger. Es geht NICHT um Schadensersatz (analog Bayerisches Verbißgutachten - war übrigens das Thema, wenn ich mal daran erinnern darf), wie fälschlich behauptet, und Parameter wie "Natürlichkeit" spielen überhaupt keine Rolle dabei. Da reitet der ips nur drauf rum, weil er meint, damit irgendwas suggerieren zu können. Und manche fallen drauf rein. Ob die Reh auf den 25 m² äsen können oder nicht ist völlig banane. Andernorts müssen hunderte von ha eingezäunt werden, und kein Hahn kräht danach, wieviel Biotopfläche dadurch verloren geht.
 
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Wir haben 500 ha gepachtet. 250 ha Wald dabei. Wir jagen im Wald überhaupt nicht, nur an der Waldkante. Wir erlegen 18 Rehe im Jahr. Haben keine Nadelhölzer im Wald aber Naturverjüngung ohne Ende. Mehlbeere, Elsbeere, Eichen, Ahorn, Esche, Buche. Was machen wir falsch?
 
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Wir haben 500 ha gepachtet. 250 ha Wald dabei. Wir jagen im Wald überhaupt nicht, nur an der Waldkante. Wir erlegen 18 Rehe im Jahr. Haben keine Nadelhölzer im Wald aber Naturverjüngung ohne Ende. Mehlbeere, Elsbeere, Eichen, Ahorn, Esche, Buche. Was machen wir falsch?
... aus der Ferne ohne die genauen Umstände zu kennen natürlich erstmal pauschal alles.. Abschuss deutlich zu gering 😤

Du machst einfach das, was dich deine jagdliche Erfahrung gelehrt hat und dir Freude bereitet? Und nimmst dabei noch Rücksicht auf den Wald, so dass alle Eigentümer/Genossen zufrieden sind?

Jetzt sag bloß noch, das Rehwild tritt vor oder in der Dämmerung aus dem Wald aus und nicht erst in stockfinsterer Nacht ?😳🤣
 
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z/7

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Wir haben 500 ha gepachtet. 250 ha Wald dabei. Wir jagen im Wald überhaupt nicht, nur an der Waldkante. Wir erlegen 18 Rehe im Jahr. Haben keine Nadelhölzer im Wald aber Naturverjüngung ohne Ende. Mehlbeere, Elsbeere, Eichen, Ahorn, Esche, Buche. Was machen wir falsch?
Ihr schmückt euch mit fremden Federn. Und vermutlich verschenkt ihr mögliche Zuwachsabschöpfung.

Bei der Ausgangslage (Edellaubholzstandorte mit standortgemäßer Bestockung in großer Diversität) ist es keine Kunst, üppige Naturverjüngung zu haben.

Ich empfehle eine Anreicherung mit etwas Nadelholz. Damit ihr auch mal in den Genuß von Wildschaden kommt ;)
 
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Das Instrument der Weiserzäune ist für "Manipulationen" anfällig, seit es existiert - abgesehen davon ist es schon insoweit zu relativieren, als dass der Zustand INNERHALB des Zaun bereits im Ansatz ein unnatürlicher ist - und diesen unnatürlichen Zustand als Referenz oder Zielzustand darzustellen ist eben allerhöchst unseriös - und übrigens sogar gesetzeswidrig.
Oh ja, jetzt kommen sie wieder mit der Düngung im Weiserzaun. Blabla...
Mein Onkel, Ihn deckt der grüne Rasen seit knapp 20 Jahren, hat mir irgendwann mal berichtet, dass seine Mitjäger immer wieder über den Zaun gestiegen sind um die anlaufende NVJ heraus zu reißen.

Wenn ich als Förster einen WEiserzun anlege, dann will ich auch wissen, ob die Lichtverhältnisse überhaupt ausreichen. UNd: Wenn ich hier Weiserzäune plane, dann leg ich zuerst zwei Flächen fest (Eckpfosten) und der Jagdpächter darf raussuchen, welche der Flächen gezäunt wird. Und dann wird vorm Zäunen die VJ je Fläche (im Zaun und in der Reverenzfläche) in 5cm Höhenstufen erfasst. Es wird darüber auch nicht gefordert, dass die Ergebnisse im Zaun auch Außerhalb 1:1 erwartet werden. Die Diskussion läuft eher dahin, dass man anhand des Ergebnisses im Zaun das maximal Mögliche abschätzen kann, und davon ableiten kann "wieviel Prozent" davon außerhalb kommen sollte.
 
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eine differenzierte Herangehensweise und Betrachtung der gegebenen Verhältnisse vor Ort als "Ausrede" zu bezeichnen und zu ignorieren, ist schonmal die erste Grunddummheit für sich; das "eiserne Gesetz des Örtlichen" sollte Dir als Förschter eigentlich etwas sagen...
Kennst Du die Örtlichkeiten? Ich nicht und ich gehe mal davon aus, das @Der Zuagroaste diese auch nicht kennt, aber pauschal mal formuliert, dass das dort nix werden kann ohne Zaun. Ich seh das erstmal nicht so, denn die Fläche sieht recht übersichtlich aus und und kann auch bejagt werden. Das Feld ist in dem Gemeinschaftsjagdrevier sicherlich auch keine Jagdgrenze und dann sollte es doch möglich sein, wenn man sowohl Auf der Fläche, in den dahinterliegenden Wäldern und auch auf dem davorliegenden Feld jagen kann.
und seltsamerweise gibt es zweifelsohne auch (BaySF-)Reviere, wo´s trotz "beherztem Zulangen" eben nicht funktioniert (muss man nur in die Verbissstatistiken gucken)... welche "Ausrede" hast Du denn für die dort verantwortlichen staatlichen Jagdversager?
Die Reviere der BaySF, die ich kenne, sind verbisstechnisch Lichtjahre von den durchschnittlichen Gemeinschaftsjagdrevieren entfernt. Im Direkten Vergleich wüßte ich kein einziges staatliches Revier, das Vrbisstechnisch schlechter dasteht, als die umliegenden in Privater Hand. Wenn dort der Verbiss nach Einschätzung der örtlich zuständigen zu hoch ist, dann ist das zum einen, weil die mit einer Situation unzufrieden sind und sich (noch) nicht am Ziel sehen und zum anderen, weil 99 von 100 "Privaten" sich als die größten Waldbauern feiern würden, wenn sie nur einen Bruchteil davon in ihrem Revier erreicht hätten. Eigener Anspruch und andere Realitäten, nur so als Stichwort... Zudem kann es gerade in kleineren Revierteilen immernoch zu überlagerungen durch die Lieben züchtenden Nachbarn kommen.
So ist das eben; wenn eine (oder mehrere) Generation(en) Fichte 100 da den Vorbestand gebildet hat, aus der peinlichst jedes Laubholz rausgeklopft wurde; muss man sich nicht wundern, wenn auf der dann entstandenen Freifläche zuerst die Pioniere ankommen und, je nach Standortsqualität, die aufkommende Fi-NV im Zweifelsfall alles mögliche andere einfach ausdunkelt...
Im Moment sollte das Licht auf den Kahlflächen dieser Fichtenvorbestockungen nach Deinen Namensgebern überall ausreichen. Niemand behauptet, dass es ohne entsprechende Pflegeeingriffe im Jungwuchs und Dickungsstadium gehen wird, gerade dort, wo die Mischbaumarten auf eine durchschießende Fi-NVJ stoßen. Das Problem ist aber eher, dass es keinen Sinn mehr macht, kümmernde knöchelhohe oder abgestorbene Eichen, Buchen etc. heraus zu pflegen, wenn die nötigen Jahrestriebe mehrfach im Rehpansen verschwunden sind. Und ja, in so einem Pansen ist es sehr dunkel, aber ausdunkeln beschreibt aus forsstlicher Sicht etwas anderes.
 
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@Diplomwaldschrat
Du gehst von Dir aus und ich nehme Dir das auch ab. Aber leider gibt es auch andere...
Heute habe ich erfahren, dass in Oberfranken einem "Gutachter" diese Tätigkeit von Amts wegen aufgrund einer statt gegebenen Beschwerde entzogen wurde.
In dem Spiel gibt es nicht nur schwarz und weiß: Alle Jäger sind Bamibstreichler und alle Förster sind böse. Jede der beiden Parteien leidet eigentlich unter den eigenen schwarzen Schafen. Die gibt es auf jeder Seite. "Von Amts wegen" kann man da zunächst keine Zuordnung treffen. Ja ich kann mir auch denken, dass Naturverjüngung ausgerissen wurde, genauso wie sie gedüngt wurde. Auch auf den Verbisspunkten sorgten schon Löwescheren für ein entsprechendes Ergebnis.
Nun stelle ich mich als Kleinprivatwaldbesitzer und Jäger "in die Mitte". Nicht alle sind so wie Du eingestellt. Ich glaube auch, dass Du das lebst, was Du hier schreibst. Ich meine das ehrlich. Aber glaub mir, sollte ich merken das mich ein Öko besch..en will, hab ich ihn schon zwei Mal besch. ...en
 
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Wer die Hähersaat ernsthaft und fest als Verjüngungskonzept mit einkalkuliert, muss schon extrem verzweifelt sein... und wer sich dadurch eine kurzfristige Problemlösung erhofft, hat schlicht "den Knall nicht gehört"!
Was ich von Dir Knaller so höre ist alles andere als eine Problemlösung, weder kurzfristig noch mittel- oder langfristig.
Die Hähersaateiche in meinem Revier ist sehr oft bei einer Dichte von mindestens einer Pflanze/m² und das auch in Bereichen, wo weit und breit keine ältere Eiche zu sehen ist. Dass diese in vielen Fällen unter den Althölzern ausdunkelt brauch ich hoffentlich nicht erwähnen. Aber: Die Situation ist in meinem Revier und vielen anderen BEreichen dieser Republik gegenwärtig eher so, dass der Lichtmangel das geringste Problem der kleinen Eichen ist. Daran ist Dein Namensgeber nicht ganz unschuldig. Wie es im Rest der Republik ausschaut, in welcher Dichte die Eiche aus Hähersaat dort mitkommen könnte, weiß ich nicht. Hier würden die Hähereichen sehr häufig ausreichen, einen Mischbestand mit mindestens 30% Eiche begründen zu können. Das setzt allerdings zwei Sachen voraus: Zum einen müssten die Eichen zu einem gewissen Anteil +/- unverbissen aus dem Äser wachsen können, zum anderen müssen sie in der Folge (ab Äserhöhe) durch wiederkehrende Pflegeeingriffe begünstigt werden. Nur brauch ich keine Eichen mehr begünstigen, die bereits abgeäst wurden. Auch macht es keinen Sinn, kleinere Eichen frei zu stellen, wenn sie aufgrund der Freistellung dann erst recht verbissen werden.
 

z/7

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sollte ich merken das mich ein Öko besch..en will, hab ich ihn schon zwei Mal besch.
Das dürfte allgemein genommen sogar stimmen. Daß der Frust der Förster in manchen Fällen zu Beschei...erei ausartet, kommt ja nicht von ungefähr. Da ist vorher schon einiges passiert an Postkarten und ähnlicher Verarxxxe. Mancher denkt dann wohl, zahl ich in gleicher Münze heim.
 
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@Diplomwaldschrat
Du gehst von Dir aus und ich nehme Dir das auch ab. Aber leider gibt es auch andere...
Heute habe ich erfahren, dass in Oberfranken einem "Gutachter" diese Tätigkeit von Amts wegen aufgrund einer statt gegebenen Beschwerde entzogen wurde.
In dem Spiel gibt es nicht nur schwarz und weiß: Alle Jäger sind Bamibstreichler und alle Förster sind böse. Jede der beiden Parteien leidet eigentlich unter den eigenen schwarzen Schafen. Die gibt es auf jeder Seite. "Von Amts wegen" kann man da zunächst keine Zuordnung treffen. Ja ich kann mir auch denken, dass Naturverjüngung ausgerissen wurde, genauso wie sie gedüngt wurde. Auch auf den Verbisspunkten sorgten schon Löwescheren für ein entsprechendes Ergebnis.
Nun stelle ich mich als Kleinprivatwaldbesitzer und Jäger "in die Mitte". Nicht alle sind so wie Du eingestellt. Ich glaube auch, dass Du das lebst, was Du hier schreibst. Ich meine das ehrlich. Aber glaub mir, sollte ich merken das mich ein Öko besch..en will, hab ich ihn schon zwei Mal besch. ...en
Ich habe übrigens auch schon Jägern empfohlen, Weiserzäune zu fordern und diese eben genau dort zu platzieren, wo es Naturverjüngung geben soll, diese aber ausbleibt, weil zu dunkel. Und wenn die dann in Lichtschächte gestellt werden, dann einen weiteren Zaun im Dunkeln anzulegen.

@colchius: Wenn Du die nächste Zeit beabsichtigen solltest, einen neuen Jagdverband zu gründen - inhaltlich zwischen ÖJV und BJV, ich würde beitreten und hier für den Vorsitz in der örtlichen Kreisgruppe kandidieren...
 
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Das dürfte allgemein genommen sogar stimmen. Daß der Frust der Förster in manchen Fällen zu Beschei...erei ausartet, kommt ja nicht von ungefähr. Da ist vorher schon einiges passiert an Postkarten und ähnlicher Verarxxxe. Mancher denkt dann wohl, zahl ich in gleicher Münze heim.
Frust ist durchaus bezeichnend. Man redet sich über Jahre die Zunge fusslig, aber passieren tut auf der Fläche nix.
Bescheißen bei den Jägern? Wie kommt Du dadrauf? total abwegig. Postkartenabschüsse? Ein absolutes Märchen, dass ein Förster erfunden haben muss. Aber wenn ein Förster mal in einem Weiserzaun gedüngt hat, dann machen das ja alle. drum sind Weiserzäune ja auch illegal...
 
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@colchius: Wenn Du die nächste Zeit beabsichtigen solltest, einen neuen Jagdverband zu gründen - inhaltlich zwischen ÖJV und BJV, ich würde beitreten und hier für den Vorsitz in der örtlichen Kreisgruppe kandidieren...
Du wirst es nicht glauben, ich bin nicht sofort nach der Jägerprüfung 1976 in die BJV-Kreisgruppe eingetreten. Der BJV lag damals am Boden, wie heute. Ich habe mich tatsächlich beim ÖJV umgeschaut. Aber trotz meiner jungen Jahre und konnte ich bald zwischen den Zeilen lesen, was dort läuft. Viel Ahnung von der Jagd hatte sich sicher nicht. Vielleicht eher Bauchgefühl und meine Neigung und vielleicht Fähigkeit immer zwischen den Zeilen zu lesen. Beruflich bedingt lernte ich immer mehr Ökos kennen und es war einfach nicht meine Welt und ich könnte Bände schreiben.

Streitet Euch nicht, die guten und bösen Buben gibt es auf beiden Seiten. Da gibt sich keiner was. Aber jeder will der Heilige sein. Wenn wir im tschech. verp. STJR Wild erlegen, haben wir den körperlichen Nachweis in Form eines Handyfotos mit Wildmarke und geben das mit dem Watsaff sofort weiter. Wenn es etwas in Bayern eingeführt würde, es gäbe Heulen und Zähneknirschen, Ruf nach Bürokratieabbau!

Ein Gutachten bleibt immer ein Gutachten, mit Bandbreite nach oben und unten. Eine Wildschadensforderung von über 3000 Euro für verbissene (Eichelhähersaatbrennholzbuchen) hielt vor Gericht nicht stand, da ein Sachverständiger der Meinung war, bei der Beschattung hat die Eiche nie und nimmer einen Chance.

"Glaube keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast!"
"Mit dem Vergleich beginnt das Unheil!"
Zwei Merksätze aus meiner Denkweise.
Wir haben eine deutliche Verbisssenkung erzielt, als wir bei der Aufnahme selbst mitgingen. Wenn dann bei den Verbissprozenten Tannen mit Vogelbeeren verglichen werden, dann ist das einfach nur dumm.
Wir haben das Glück, einen Privatwaldförster zu haben, der sowohl menschlich, als auch fachlich was drauf hat. Gehst ums Eck, sieht es ganz anders aus.
 
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Wer die Hähersaat ernsthaft und fest als Verjüngungskonzept mit einkalkuliert, muss schon extrem verzweifelt sein... und wer sich dadurch eine kurzfristige Problemlösung erhofft, hat schlicht "den Knall nicht gehört"!
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Hier mal ein Beispiel für eine Hähersaat. Die Fläche ist 2020 dem Käfer zum Opfer gefallen, es stehen noch einige Kiefern auf der Fläche. Aus der Situation heraus haben wir die Fläche gezäunt und gleich im selben Herbst noch Laubholz (Esskastanie) gepflanzt. Im selben Zaun, aber nicht zu sehen, haben wir Douglasien und auch eine kleine Buchengruppe gepflanzt. Die Bäume mit dem dürren Laub sind alles Eichen aus Hähersaat. Im nach hinein hätten wir uns mindestens 30 bis 40% der Pflanzung sparen können. Weiß man's??? 80m weiter stehen ein paar Eichen mit BHD zwischen 15 und 18 cm. Am Waldrand stehen ein paar stärkere Eichen (200 bis 400m). Der nächste Eichenbestand im Baum- oder Altholzalter ist über einen Kilometer entfernt.
So, und jetzt erklär mir nochmal, warum die Eiche aus Hähersaat nicht als Beimischung zur Bestandsbegründung taugen sollte, insbesondere, wenn nichts gepflanzt wird und man auf Natürverjüngung angewiesen ist. Eine neue Generation mit 70 Fichte und 30 Kiefer kann es jedenfalls nicht sein.
 
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PS: Ach ja, die Fläche wurde natürlich intensivst gedüngt. In diesem Fall mit Eisen und Zink (siehe links unten im Bild). Wünschenswert wäre ein höherer Anteil von Cu oder auch Pb in der Luft, dann hätt es das Fe nicht gebraucht.
 
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Hier mal ein Beispiel für eine Hähersaat. Die Fläche ist 2020 dem Käfer zum Opfer gefallen, es stehen noch einige Kiefern auf der Fläche. Aus der Situation heraus haben wir die Fläche gezäunt und gleich im selben Herbst noch Laubholz (Esskastanie) gepflanzt. Im selben Zaun, aber nicht zu sehen, haben wir Douglasien und auch eine kleine Buchengruppe gepflanzt. Die Bäume mit dem dürren Laub sind alles Eichen aus Hähersaat. Im nach hinein hätten wir uns mindestens 30 bis 40% der Pflanzung sparen können. Weiß man's??? 80m weiter stehen ein paar Eichen mit BHD zwischen 15 und 18 cm. Am Waldrand stehen ein paar stärkere Eichen (200 bis 400m). Der nächste Eichenbestand im Baum- oder Altholzalter ist über einen Kilometer entfernt.
So, und jetzt erklär mir nochmal, warum die Eiche aus Hähersaat nicht als Beimischung zur Bestandsbegründung taugen sollte, insbesondere, wenn nichts gepflanzt wird und man auf Natürverjüngung angewiesen ist. Eine neue Generation mit 70 Fichte und 30 Kiefer kann es jedenfalls nicht sein.

Ich muss Dir - und ganz offensichtlich zu allererst einmal den Umgang mit der deutschen Sprache erklären, wobei ich da ganz massive Zweifel habe, ob Du die Erklärung verstehen wirst.
Wenn jemand, in diesem Falle ich, eine These in den Raum stellt, dann sollte jemand anderes, in diesem Falle DU doch bitte diese These vollständig lesen und versuchen, diese These erstmal ebenso vollständig in ihrem Sinn zu verstehen. Und erst DANN sollte er, also Du, eine PASSENDE Antwort formulieren. Andernfalls kann's peinlich enden... q.e.d.

Zur Erinnerung: Im gegebenen Fall habe ICH folgende These aufgestellt, die DU freundlicherweise zitiert hast (die hervorgehobenen Worte habe ich extra für Dich markiert, damit Du sie nicht wieder überliest):
Wer die Hähersaat ernsthaft und fest als Verjüngungskonzept mit einkalkuliert, muss schon extrem verzweifelt sein... und wer sich dadurch eine kurzfristige Problemlösung erhofft, hat schlicht "den Knall nicht gehört"!

Wenn Du richtig gelesen und verstanden hättest, hättest Du Dir Dein Geschwurbel sparen können, denn
1) habe ich NICHT geschrieben, dass man zufällig ankommende Ei-NV Ignorieren bzw. NICHT berücksichtigen und übernehmen soll (wobei ich mir ebenso bewusst bin, dass die "Lichtsteuerung" und die daneben aufkommende sonstige Wuchskonkurrenz schon genügend forstliche "Probleme" bereiten KANN, als dass es da irgendeines hungrigen Schalenwildäsers bedürfte, diese "Häher-Ei" wieder vergehen zu lassen)
und
2) bestätigst Du ja durch Deine Pflanzaktion ja geradezu meine These, denn offenbar hast Du ebenfalls NICHT "ernsthaft und fest" mit der Hähersaat gerechnet, weil Du Dir ja ansonsten die am Ende Geld verschwenderische Pflanzaktion ja hättest sparen können...

Soll man Dich jetzt also als Verschwender von Steuergeldern bezeichnen oder als schlechten Forstmann??? Oder sollen wir mit der Antwort auf diese Frage noch ein paar Jahre warten und schauen, was aus der Fläche dann geworden ist???
 

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