Die Frettchen und das Beissen

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Mit der Kategorie bin ich mir nicht ganz sicher, also bitte verschieben sollte es falsch sein.

Zum Thema: Ich gehe nun schon seit ein paar Jahren mit Frettchen auf befriedeten Bezirken jagen, seit einer Zeit auch mit meinem Sohn (5). Er hat riesen Spass an der Sache und ich möchte ihm natürlich nach und nach weitere Aufgaben übertragen, (Wofür hat man sich sonst die Mühe gemacht :21: ) damit er auch nicht den Spaß daran verliert. Ich habe immer mal wieder gelesen, dass die anwesenden Foristi schon als Kind selbst die Frettchen während der Jagd betreut hatten. Nach dem er nun etwas die Lust am Netze- und Heringe-Tragen und "stell Dich in das Loch dahinten, das haben wir vergessen" verloren hat, soll er eigentlich das Frettchen betreuen.

Jetzt ist es aber so, dass das Frettchen beisst. Es beisst richtig! Nicht ein wenig knabbern oder so....es beisst zu und hält fest. Mittlerweile habe ich trotz aller Vorsicht dieses schmerzvolle Vergnügen gehabt. Seit gestern werde ich nun eine schöne Narbe am Unterarm haben, da mir dieses ....tier aus der Kiste drangesprungen ist. Lange Rede kurzer Sinn, meinem Kumpel haben wir dann gestern Abend zwei neue Frettchen besorgt.

"Die sind alle Handzahm, die beissen nicht!" Sohnemann und ich sind natürlich mitgefahren. Streichel hier streichel da! .... und schon wieder schnappt einer zu! "Ja das ist ja weil Deine Hände noch nach Kaninchen riechen!" .... :25:

Nach dem langen Vorgeplänkel nun die Fragen!

1. Gibt es Frettchen die nicht beissen? Die ich mit meinem 5 jährigen Sohn spielen/jagen lassen kann?

2. Wenn es diese geben sollte, wie kann ich es testen? Vorher ein paar Kaninchen streicheln und dann mit der Hand vor die Schnauze?
 
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Diejenigen eines Kollegen mit denen ich jagen durfte haben nicht gebissen.
Waren alles selbst gezogene Tiere, die sogar mit den Hunden der Familie gespielt haben.
Es gab den einen oder anderen der nicht ganz so verschmust war, aber gebissen hat nie einer.
 
G

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Guest
Auch ein Frettchen kapiert nach der Schelle das beißen nicht erlaubt ist. Auch hier kann man das Frettchen erziehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Frettchen teilweise eher aus Schreck beißen und weniger aus Boßhaftigkeit.

Bis die Erziehung gefruchtet hat, war das Anfassen mit Lederhandschuhen ziemlich angenehm. Da kannst du dann auch mal ausgiebig ein Kanichen anfassen und dann an die Frettchen ran. Schnappt es, gibt es was auf den Deckel.
 
A

anonym

Guest
JEDES Frettchen beisst! Und zwar genauso, wie jeder Hund beisst!

Das gehört zum Erwachsenwerden dieser Tierarten und es ist die Aufgabe des Frettchen-/Hundeführers früh (noch im Welpenalter) erzieherisch einzugreifen. Beim Hund fällt dies einfacher, weil er sich freiwillig unterwerfen möchte. Dieser Wille fehlt dem Frett. Dennoch, sobald es zu doll wird: SCHNIPP, gibt es (leicht !!) eine mit dem Finger auf die Nase. Simon Whitehead macht es auf seiner DVD vor.
Innerhalb von einer Woche hatten unsere Fretts das drauf und da war auch ein 1/4 Iltis dabei, die generell eher schwierig sind. Alles eine Frage der frühen konsequenten Intervention.

Je älter das Frett, desto schwieriger. Es ist aber nicht unmöglich!

Je mehr man Angst zeigt (vorsichtiges Heranführen der Hand, Zurückzucken bei Bewegungen des Fretts, usw), desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es beisst.
Keine Angst vor Schmerz oder Blut, dafür aber ein konsequenter Schnipp auf die Nase und du wirst in einer Woche ein handzahmes Frettchen haben (zumindest zu 99%)...

Gaaanz selten hat man auch ein Frettchen, dass so gut wie gar nicht beisst oder zumindest eher leicht. Das ist aber eher die Ausnahme, als die Regel. Und Frettchenführer, bei denen die Frettchen quasi nie beissen, machen intuitiv bereits alles richtig bei der Erziehung.

Viel Erfolg, es wird mit jedem Frettchen einfacher... :24:
 
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meine Frett beissen MICH nicht.bei fremden Leuten sag ich immer ich garantier für nix.Wer glaubt ein wildfremdes Frett anfingern zu müssen,evtl noch mit Schweiß an den Fingern, der hat selber wohl zu hohe Erwartungen......
 
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Dem Post von Gorilla ist nicht viel hinzuzufügen.

Ich habe selbst Frettchen. Richtig bösartig gebissen, wude ich noch nie. Junge Frettchen beissen eigentlich überall rein. Dies muss man Ihnen abgewöhnen.

Hin und wieder zwicken aber auch die älteren Frettchen aus Spielspass oder Übermut. Dabei kann es auch passieren, dass das Frett langsam den Druck mit den Fangzähnen erhöht um zu sehen was passiert. Spätestens jetzt sollte man den "Biss" lösen, sonst fliesst Blut. Das passiert aber meist dann, wenn man zu wild mit den Biestern spielt. Die Frettchen untereinander sind meist wesentlich gröber. Insbesondere in der Ranz.
Ich hatte mal ein Frett, das wollte ständig meiner Freundin in der Ranz in die Hand zwicken. Nach der Kastration war es bedeutend ruhiger, jagd aber immer noch wie der Teufel.

Einen 5-jährigen würde ich nicht ohne Aufsicht mit dem Frett spielen lassen.

EDIT: Hat jemand zufällig kräftige Albinofretts in Hessen oder RLP und würde nächstes Jahr einen Welpen abgeben?
 
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Vielen Dank für die klaren Antworten.

Im besonderen
REDSTAG schrieb:
Einen 5-jährigen würde ich nicht ohne Aufsicht mit dem Frett spielen lassen.

bestätigt mich! Er ist einfach nicht so weit.

gorilla schrieb:
Je mehr man Angst zeigt (vorsichtiges Heranführen der Hand, Zurückzucken bei Bewegungen des Fretts, usw), desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es beisst. ...

.... Und Frettchenführer, bei denen die Frettchen quasi nie beissen, machen intuitiv bereits alles richtig bei der Erziehung.

Ich mache leider durch die schlechten Erfahrungen anscheinend alles falsch! Denn ich bin innerlich immer total angespannt, wenn ich das Frettchen halte, da muss ich wohl erst an mir arbeiten. Ärgerlich! :25:


PS:
dernieauslernt schrieb:
meine Frett beissen MICH nicht.bei fremden Leuten sag ich immer ich garantier für nix.Wer glaubt ein wildfremdes Frett anfingern zu müssen,evtl noch mit Schweiß an den Fingern, der hat selber wohl zu hohe Erwartungen......

Du hälst mich wohl für ganz deppert!
 
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@fabolous:
Eine Frage habe ich noch...

Du hast geschrieben, dass du bereits Frettchen hast. Mit welchem Alter hast du sie bekommen? Waren sie schon erwachsen? Hat dein Züchter Dir die Frettchen als handzahm verkauft?

Die Welpen zwicken eigentlich immer. Ich hab meine meist grade noch vor der Jagdsaison handzahm bekommen, dafür muss man sich aber viel mit den Tieren beschäftigen. Sie sind als Welpen doch relativ rapiat und müssen erst lernen, dass man nicht in alles reinbeissen darf. Untereinander gehen sie ja auch nicht grade zimperlich miteinanderum.
Dabei darf man eigentlich keine Angst haben und sollte auch keine Handschuhe tragen. Richtig bösartig hat mich noch kein junges Frett gebissen, man muss es jedoch konsequent richtig unterbinden und wissen wie man eine "Fangzahndruckmethode" rechtzeitig löst.

Es ist auch viel einfacher ein Frett mit 8 Wochen ruhig zu stellen wie einen kleinen Rülpel mit 12 oder mehr Wochen. Zumindest sagen mir das meine eigenen bescheidenen Erfahrungen. Ich würde mir kein unerzogenen Frett mehr mit 12 oder mehr Wochen zulegen. Vorallem nicht gleich drei :12:

Mein erstes Frett hatte ich mal als Welpen mit Hühnerherzen aus der Hand gefüttert. Nach dieser Tat taufte ich es "Mephisto". :31:

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A

anonym

Guest
REDSTAG schrieb:
...Die Frettchen untereinander sind meist wesentlich gröber. Insbesondere in der Ranz...

Aber hallo!! Wen die mal richtig loslegen fliegen die Fetzten (im wahrsten Sinne des Wortes :12: ) und danach wird wieder zusammengekuschelt im Schlafsack... :18:

faboules schrieb:
...Ich mache leider durch die schlechten Erfahrungen anscheinend alles falsch! Denn ich bin innerlich immer total angespannt, wenn ich das Frettchen halte, da muss ich wohl erst an mir arbeiten. Ärgerlich!...

Das ist natürlich nicht einfach und auch ich habe hier einen Beisser, bei dem ich viel zu lange zu viel Respekt hatte. Und jedes mal hat er dann doch gezwickt, teils mit (leichtem) Blutverlust. :13:
Irgendwann dacht ich mir aber: Mannomann, du bist fast 100 kg schwerer, 1,85 Meter größer und hast im Gegensatz zu diesem Monster zwei Daumen!
:29:
Und was soll schon groß sein? Den Finger wird es dir nicht abbeißen! Also einfach völlig respektlos und ohne Scheu vor Schmerzen an die Sache rangehn. Wenn du das schaffst wirst du merken, wie innerhalb kürzester Zeit das Frett seinerseits wesentlich mehr Respekt hat. Und das gänzlich ohne Zwang, Druck oder Verschlechterung der Tier-Mensch-Beziehung. Im Gegenteil! Seit ich unserem Beißer respektlos und ohne Scheu begegnet bin hat sich das Verhältnis verbessert... :28:

Also: Niemals aufgeben und keine Angst vor Bissen... :15:
 
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Also das meiste ist schon gesagt worden. Falls du dir nochmal frettchen holen solltest dann in dem entsprechenden Alter wo man Sie noch erziehen kann. Frettchen die man mitten in der Saison kaufen kann haben meistens ein Fehlverhalten was der Grund ihres Verkaufs ist. Ich habe selber acht Fretts und davon beißt keines, selbst wenn ich schweiß an den Fingern habe. Ich würde mir die Zeit nehmen und mich viel mit dem frettchen beschäftigen wenn du glück hast legt es sich. Die ruckartigen Bewegungen reizen das frettchen geradezu zum zubeissen. Immer mit der Ruhe die Sache angehen.

Wmh und Gruß Camos
 
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Ich selbst habe keine Frettchen. Wir gehen immer mit dem meines Kumpels, der übrigens auch gebissen wird. Also kann es an dem fehlenden Bekanntheitsgrad mir gegenüber nicht liegen. Allerdings hat er halt das *zeige keine Angst* Verhalten, welches mir fehlt.

Aber die Tipps werde ich mir zu Herzen nehmen. Wahrscheinlich/Hoffentlich läuft alles anders wenn zwei Frettis bei uns einziehen, dann mit dem entsprechendem Alter.

Die 100 kg Mehrgewicht habe ich :20: , zwei Daumen auch :27: :27: , 185 cm schaffe ich nicht ganz... :19:

Aber:

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Es tut halt weh, wenn man sich einen Mephisto aus dem Arm reisst.... :22:
 
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Ich hatte vor Jahren Gelegenheit mit einem ganzen Wurf Frett zu arbeiten, die von der ersten Minute an von den 2 jagdbegierigen Knaben des Besitzers bespielt wurden. Damals 7 und 10 Jahre alt. Wirklich zahm und auf Ruf wie ein Hund kommend. Mit unseren Dackeln haben sie getollt, obwohl diese jede Katze oder Iltis gefasst hätten. Hund und Frett ( naturfarbene) konnten miteinander, da viel, sehr viel gemeinsame Jagdpraxis. Erst Hund Bau ausfindig machen lassen, dann Frett setzen und los gings.
Etwas OT aber eines war dann doch mal verloren an den Bahngleisen ca. 5 Kilometer vom Garten des Besitzers und wurde dann praktisch im Nachbargarten innerstädtisch auf direkter Linie vom Kaninchenbau auf dem Weg nach Hause aufgegriffen. Klingt wie Jägerlatein es gibt aber Zeugen, die sich erinnern.
 
A

anonym

Guest
Gutsnobrain schrieb:
...
Etwas OT aber eines war dann doch mal verloren an den Bahngleisen ca. 5 Kilometer vom Garten des Besitzers und wurde dann praktisch im Nachbargarten innerstädtisch auf direkter Linie vom Kaninchenbau auf dem Weg nach Hause aufgegriffen. Klingt wie Jägerlatein es gibt aber Zeugen, die sich erinnern.

:shock:

Krass! Mal davon abgesehn, dass ich nicht erwartet hätte, dass es überhupt die richtige Richtung einschlägt, ist die Ausdauer erstaunlich!!

Fähe oder Rüde?
 

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