Erfahrungen zur 22-250 Rem.

Westwood

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Hallo zusammen,

ich bin momentan ein wenig meinen Bestand am veräußern und habe eine Waffe im oben genannten Kaliber zum tausch angeboten bekommen.
Nun besitzt keiner meiner Jagdfreunde etwas vergleichbares und das einzige das ich wirklich im Netz finde ist Schädlingsbekämpfung auf der Insel....
Die einzigen Kommentare aus dem Bekanntenkreis waren das es Munitionszicken wären, die gefundenen Threads sind schon alle recht alt.

Kann mir jemand aus seiner Praxis Mitteilen wie sich genanntes Kaliber bei Raubwild und co. verhält?
Ist da im Nachgang noch was verwertbares?! Wenn ja welche Geschosse werden verwendet? Wirkung bei Rehwild?
Nach den genannten Leistungsdaten eigentlich nichts für mich aber die Plempe gefällt mir :confused:
 

Wheelgunner_45ACP

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Durch den typischen 14"-Drall der 22-250 kanns bei Bleifrei schwierig werden. Das was wohl halbwegs funktionierten kann, ist das 45grs Fox. Allerdings aber auf Kosten der GEE. Hab hier einen k98, der einen neuen Lauf braucht und das Kaliber ist mit in der Überlegung. Wenn dann allerdings mit einem 10er- Drall oder schneller wegen der Problematik
 
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Darf man das hier schreiben? In der PIRSCH 12/2021 steht ein kurzer Bericht dazu
 
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Ich habe eine Patrone davon in der Sammlung, geht in die Richtung 243 Win, nur eben noch extremer :cool:

Ein Freund hat das Kaliber vor Jahren geführt, neben den üblichen Nebenwirkungen dieser extrem rasanten Patronen hat er sich noch über die kurze Haltbarkeit der Waffe aufgeregt.
 
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@Wheelgunner_45ACP und ich haben uns schon massiv dazu via PN ausgetauscht. Weil ich einen Wechsellauf in dem Kaliber für meinen R8 habe.

Ich versuche mal eine Zusammenfassung:
Die Hülse "mag" nicht jedes Pulver, selbst wenn es scheinbar (z. B. laut QL) geeignet ist. Das halte ich für den Grund warum man ihr gerne mal nachsagt sie wäre eine Zicke.
Konkret: An R903 hab ich mir die Zähne ausgebissen. Hodgdon H4895 und Ramshot X-Terminator gingen hingegen z. B. sehr einfach auf Präzision zu bringen.

Der übliche Drall, wie @Wheelgunner_45ACP schon sagte, ist problematisch. Bleihaltige Mantelgeschosse gehen bis 50-55 grs. Danach ist Schluss - oder mal in einem Ausnahmefall viel Glück dabei.
Bleifrei wird es extrem schwierig. Da sollte man sich an maximal 45 grs orientieren. Das sorgt aber fast immer dafür, dass die für die 22-250 so typische GEE nicht mehr zu erreichen ist.

Die grad erwähnte GEE ist was Feines. Man darf von über 200 m ausgehen, sonst ist die Laborierung eher untypisch gestrickt. Meine Handladung hat grob 215 m GEE.
Grade auf Winterfüchse ist es sehr angenehm, man verschätzt sich gern mal auf verschneitem winterlichen Gelände. Wir hatten das Thema ja heute schon beim dem Probeschießen für den Jungjäger mit der 9,3... :cool:

Die Füchse sehen dabei teils nicht so schlimm aus wie man meinen möchte. Ich bin schlussendlich beim Ballistic Tip von Nosler geblieben. Ausschuss hat man mit der Patrone eigentlich immer zu erwarten, egal welches Geschoss man nimmt.
Der Ausschuss war bei im Grunde allen Füchsen bei mir immer mehr ein "Riss". Damit kann ein Kürschner eigentlich umgehen.
Weil die üblichen Geschosse so wirken als hätten die Füchse eine Handgranate verschluckt hören sie in aller Regel den Knall nicht mehr. Die fallen da wo sie standen in sich zusammen.

Reh mit dem Ballistic Tip hab ich probiert, als von vorneherein klar war, dass ich das Stück eh übernehmen will und darf. "Schön" sieht anders aus. Wobei das wahrscheinlich weniger schlimm ist als das Blei, das man dabei verteilt.
Bleifreier Deformator wäre dafür sicher angemessener. Ich habe aber meine Zweifel ob bei den geringen Geschossgewichten die Wirkung dann so super ist. (Mein Jagdherr schießt aber dennoch das 45 grs Fox auf Rehwild, aus der 5,6x50R.)

Ich hab mir an Bleifrei-Tests schon viel Geld auf dem Schießstand verbrannt. Viele fliegen wegen dem Drall gar nicht. Wenn was geht (wie z. B. das genannte 45grs Fox), dann hat man in der Paradedisziplin der 22-250 - der Distanz - massive Abstriche zu machen. GEE unter 200 m und weiter vorne raus auch nicht mehr viel Energie übrig.
Den Bereich unter 200 m kriegt man aber mit jeder Mittelpatrone ohnehin zusammen, also macht es die Sache eher sinnfrei. Zumindest in meinen Augen.

Wenn Du also passende Flächen hast, gerne auf Füchse oder weite Krähen losziehst, dann kann die 22-250 schon Spaß machen, erst recht wenn man noch einen Schalldämpfer mit dazu ins Spiel bringt.
Als reine Rehpatrone wüsste ich mir andere.
 

KHH

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Ich mag sie, die 22-250 🤩
Auf Rehwild keine Erfahrung, nur Raubwild. Da meine auch den langen 14er Drall hat, wird das mit schwereren Geschossen schwierig. Hatte mal Nosler bonded Performance probiert, irgendwas um 60gr. Naja, für ein Reh auf 100m kein Problem aber halt auch nicht besonders präzise. Munitionsfühligkeit kann ich sonst eigentlich nicht bestätigen. Die 50gr V-max sind sehr präzise aus meiner Waffe. Bzgl Entwertung ist es wie immer, mal besser und andermal weniger gut. Aber das hab ich auch bei 222 Rem, die nicht ganz so rasant ist. Von grösseren Kalibern brauche ich glaube nicht anzufangen. Haltbarkeit werde ich sehen - klar strapaziert das Ding den Lauf schon etwas. Orgien auf dem Stand mache ich damit nicht. Insofern sollte ich auch eine Weile Freude dran haben. Wenn Du Spass dran hast, warum nicht? Brauchen tut man sie sicher nicht unbedingt, ich würde auch mit meiner 222 oded 223 auskommen. Aber sie macht mir Freude. Für mich ein ausreichendes Argument.
 
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Ich gebe zu, ich mag sie auch. (y) :giggle:

Sie kann ja nix dafür, dass ich schon zigmal versucht habe was mit ihr zu machen wozu sie nie erdacht worden ist. :p

Die ihr eigene Präzision macht Spaß. Wenn man mal eine Laborierung hat, dann hat man einen Laserstrahl für die Fuchsjagd.
 
G

Gelöschtes Mitglied 17007

Guest
Servus,
ich habe etwas Erfahrung mit der "Varminter", und deren 40° AI Variante.
Sauber verladen schießt die auf BR-Niveau.
(Mehrheitlich "fliegt" sie gut/sehr gut so ab 90-95% Ladung.....)
Wichtig, extrem WICHTIG ist die tadellose REINIGUNG des Laufes.
Hier meine ich NICHT irgendeine "Reinigungsschnur" bei Gelegenheit mal durchziehen, sondern mit Putzstock, Bürsten und Patches gern mit etwas Ellenbogenschmalz reinigen.

Gruß
2RECON

Anm.: Meine .22-250 (später AI) ist eine Menke Remington 700 Umbau mit 8" Drall Shilen Lauf.
Ich habe die dem komplett frustriertem Erstbesitzer nach nicht mal 200 Schuß abgekauft.
ER war der Meinung das dieses Eisen einfach nicht zum schießen zu bringen wäre......
ER gehört noch heute zu denen die Laufreinigung als Überbewertet betrachten....na ja.
 
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Wie viele Erlegungen den bisherigen Reports vorausgingen, ist nicht ersichtlich.
Die 22-250 habe ich (neben anderen Kalibern) überall dort geführt, wo nicht mit Hochwild zu rechnen war.
Meine Waffe, ein 98er mit 60cm-LW-Lauf hatte einen 14"-Drall. Alles Wild wurde mit NBT erlegt. Wie schon Vorposter erwähnt haben, bietet die Patrone gut Voraussetzungen auch für weitere Schüsse. Montiert war ein fixes S+B 12x56/A4
Weder konnte ich bei Rehen intolerable Wildbretentwertung, noch bei Füchsen zu große "Löcher" festellen. Die Waffe ist inzwischen verkauft, weil der Tresor aus Altersgründen zu leeren ist.IMG_3672.JPG
Hat jetzt mit dem Dredd-Titel nur bedingt was zu run.
 
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Werter Westwood-

Entschuldigen Sie die seltsame Frage, aber ich habe es wohl vergessen:
Sind Sie Wiederlader?
Die Patrone .22-250Rem steht in dem Ruf, erst mit Handladungen aufzublühen.

Der werte Wheelgunner hat die Patrone schon ziemlich auf den Punkt gebracht-
Der gröbste Hemmschuh ist und bleibt der CIP-Drall, der Ihnen die ganz brauchbare
Auswahl an Geschossen jenseits der 55gr-Flachboden-Kugerl verwehrt.

Wenn Sie die Büchse lediglich auf Schadzeug und Raubwild einsetzen wollen, würde ich
wohl zuerst sehr leichte Geschosse mit 40gr wählen- leider ist mir nicht bekannt, ob derzeit
Fabriklaborierungen erhältlich sind.
Fuchs, Dachs, Waschbär, Marderhund und Krähen- na, das ist doch schon mal was!

Soll Reh auch mitgenommen werden, würde ich wohl zuerst die
SAKO GameHead 55gr-Laborierung versuchen, das dürfte von der Rotation und der Festigkeit her noch gehen.
Allerdings würde ich unter 100m wohl schon mit der Übernahme des Wildbrets rechnen.

Wenn Sie die Büchse wirklich WOLLEN, dann spendieren sie ihr einen LW mit DL1-203mm/1-8".
Dann kommen Sie in die Gegend von Swift Scirocco II 75gr, Hornady ELD-M75gr, N-AB 70gr, BARNES TSX 70gr oder TTSX 62gr.
Dazu müssen Sie die Hülse nicht proppenvoll stopfen, die 75gr bringen etwa 970m/s
die 70gr etwa 1000m/s und die TTSX um 1075m/s- alles Spitzenwerte, aber viele Nutzer
finden ziemlich schnell und ziemlich oft (bei der Laborierungserprobung meine ich damit)
gute Scheitelpunkte.

Lediglich für die oberste Klasse, etwa dem BARNES LRX 77gr, benötigen Sie einen
wirklich kurzen Drall, dort ist DL1-165mm/1-6,5" angesagt.

Ichselbst verwende die .22-250 als Ackley Improved/40° mit SS II 75gr, aus einem LW
mit DL1-203mm von LL635mm auf 1025m/s.
Jawohl, das ist warm.

Alle 40-45Schuß wird gereinigt, mit 5S eingeschmiert.
Die Vau300 beträgt noch 800m/s, aber das SS II packt auch Schüsse unter 100m ohne
Desintegration.
Auf solche Entfernungen bleibe ich tunlichst in der Brustmitte, und lasse den Pansen nicht
zu voll werden.
Ansonsten hatte ich bisher einen Schultereinschuß, ich war angenehm überrascht über
die recht geringe Entwertung.
Ein Schulterausschuß dagegen bleibt ein Schulterausschuß...

Bei Fuchs schneller Fall zur Seite, die Geschwindigkeit macht natürlich Wirkung.
Dachs ebenfalls gut, auf 152m mucksmaustot.
Waschbär Kopf, mei, er war halt in einem Apfelbaum.
Krähe ist wie immer, aber Wirbelsäule ist etwas anders- ich rate ernsthaft zu einem Rechen.

Die Versuche mit Hornady ELD-M 75gr ergaben sofort traumhafte Präzision,
aber der Einsatz zeigte "dramatisches Überreagieren", selbst als Feuerformladung.
Ich habe schlichtweg nicht die notwendigen Entfernungen als Alltag, und wollte auf jeden Fall
mit der Büchse Rehe erlegen.
Daher SS II 75gr.
Aber dieses Geschoss ist wirklich etwas setztiefenempfindlich-
Geschoßlehre und Mikrometer-Matritze sollten schon im Haushalt sein.

Die Lauflebensdauer sinkt natürlich mit dem schwereren Geschossen-
Ich rechne mit etwa 1000-1200Schuß, dann kommt exakt der selbe
LW #3190 Heavy Match Target in die SAKO 85.

Werter Westwood, wenn Ihnen die Büchse zusagt und Sie Wiederlader sind,
dann nehmen Sie sie.
Die AI-Version ist nicht nötig, ich habe sie nur, weil ich die Form grandios finde-
wegen der Geschwindigkeit ist es gewiß nicht nötig.
Aber ein Lauf mit DL1-203mm ist schon eine gewaltige Erweiterung der Möglichkeiten.
Und ein guter Büchsenmacher wird schon einen .223Rem-Lauf organisieren, den ein Kunde
irgendwo "vergessen" hat.
Lager reiben (gerne mit auf 6,00mm verlängertem Übergangskonus!), einsetzen lassen,
Beschuß, a Packerl TTSX 62gr, und schon haben Sie eine zukunftsfähige Niederwildbüchse.

Ich würde das "durchziehen".
Das ist keine schlechte Angelegenheit.
Wie sprechen die Anglikaner?
"It hämmers Schiet!"

derTschud, aber sowas von überzeugt...!
 
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Servus,
ich habe etwas Erfahrung mit der "Varminter", und deren 40° AI Variante.
Sauber verladen schießt die auf BR-Niveau.
(Mehrheitlich "fliegt" sie gut/sehr gut so ab 90-95% Ladung.....)
Wichtig, extrem WICHTIG ist die tadellose REINIGUNG des Laufes.
Hier meine ich NICHT irgendeine "Reinigungsschnur" bei Gelegenheit mal durchziehen, sondern mit Putzstock, Bürsten und Patches gern mit etwas Ellenbogenschmalz reinigen.

Gruß
2RECON

Anm.: Meine .22-250 (später AI) ist eine Menke Remington 700 Umbau mit 8" Drall Shilen Lauf.
Ich habe die dem komplett frustriertem Erstbesitzer nach nicht mal 200 Schuß abgekauft.
ER war der Meinung das dieses Eisen einfach nicht zum schießen zu bringen wäre......
ER gehört noch heute zu denen die Laufreinigung als Überbewertet betrachten....na ja.
Na ja, ich hatte meine .22-250 am Samstag mit in Phillipsburg , Lauf nur durchgezogen seit den letzten 50 Schuß am Oschenberg und gut über 4000 Schuß durch den Lauf .
Dazu noch in einem 98er System eingebaut.
Das ganze ist aber immer noch für 5cm /300m gut.
Was die Füchs anbelangt-mir ist noch nie einer auch nur 1 cm vom Platz mit der Waffe.
Ich hab einen Platz im Revier an dem man überriegelt mit Kugelfang auf etwas über 200 m Elstern aus den Büschen schießen kann , und dies auch schon des öfteren gemacht.
Oder Jungfüchse an die man mit Kugelfang nur aus einer Richtung angreifen kann, da der Platz aber 250m entfernt ist.
Für sowas ist eine .22-250 genial. Reh hab ich damit nur mal eines zu Testzwecken erlegt und das mit einem Reichenberg HDB, was sehr zivilisiert ausging.
 
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Das 60 grs NP war auch noch sehr präszise, aber die Wirkung auf Rehe gefiehl mir nicht.
Schwerere Geschosse habe ich nicht probiert, wozu auch. Das Gewehr hatte eine Seehuber-Handspannung, was den Schlabo leichter und die Erschütterung geringer machte:
Klick statt klatsch.
 
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Um Elstern und Krähen in Flashtauben zu verwandeln hab ich früher 40 grains V-Max geschossen. Mit ausreichend N-133 waren da gemessene 1206 m/s drin. Nur war da dann nach 20 Schuß Wechsel von 1 Cent zu 2 € und Laufentkupfern angesagt. Bin dann zu 50 grains V oder Zombie Max gewechselt mit so 1080 m/s . Der 12" LW-Matchlauf mag auch 70 grains Speer, was ich aber nicht weiter verfolgt hab.
Nachdem ich mit der Waffe jahrelang DJV geschossen und geübt hab und nach der vorhin schon genannten Schußzahl wohl der Übergang schon etwas gelitten hat gehen 55 grains Ballistic Tip mit RS 52 und 1100 m/s noch ganz brauchbar. Ich häng mal ein Bild dran das ich vor Jahren in Bremgarten gemacht hab nach 5 Probeschüssen vor der Landesmeisterschaft.22-250 v max.jpg
 
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Werter Westwood-

Wie Sie wissen, kommt man um den Ernstfall nicht herum, und der ist ja einwandfrei gegeben.
Die werten Nutzer haben nicht zufällig allesamt den besonderen Charme der "Originalen" erwähnt, und die AI ist einfach eine verboten scharfe Braut.

Wollen Sie uns nicht mitteilen, um welche Waffe es sich handelt?

derTschud, gespannt
 

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