Dann will ich auch mal:
Training: Ich würde das Schießen auf DJ generell in zwei Situationen bzw. sogar zwei Wildartegruppen unterscheiden: 1. Das Schießen auf verhoffende Stücke insbesondere Rehwild und 2. auf Wild in Bewegung, v.a. Sauen aber auch Rotwild (ziehend), Fuchs etc.
Beim Schuss auf verhoffendes Wild sind zwei Dinge zu beachten: 1. Auf - sagen wir mal 50m innerhalb von2 bis 4 Sekunden einen Kuchenteller (oder vielelicht auch Tassenuntersetzer?). Auf der Rehscheibe wäre das ein guter Achter oder ein Neuner. Man muss nicht die Zehn genau in die Mitte treffen. Man wird deutlich mehr Beute machen, wenn man sich drauf versucht, sicher in dem Bereich Brustkorb abzukommen. Man steigert sich v.a. in dem man die benötigte Zeit verringert oder die Entfernung vergrößert. Den Treffersitz zu verkleinern bringt keinen wesentlichen Vorteil und meist geht das zu lasten der Zeit, die in aller Regel der imitierende Faktor ist bei Drückjagden. Trainieren läßt sich das sehr gut und kostengünstig, in dem man zuhause oder auch in ruhigen Phasen auf der Jagd (Nicht nur auf oder vor dem Treiben) bei leerer Kammer sich ein Ziel in entsprechender Entfernung sucht und aus dem Voranschlag heraus die Waffe hoch nimmt, ins Ziel fährt und es klicken lässt. Ich mache das heute noch, allerdings ohne Finger am Abzug und mit gesicherter Waffe auch um sichere Positionen für die schnelle und bewegliche Auflage zu finden.
Apropos Auflage: Oft sitze ich auf einem DJ-Bock. allerdings sind mir da in 19 von 20 Fällen die Gewehrauflagen für einen flüchtigen Schuss zu hoch. Da kann ich zwar für einen gezielten Schuss wie auf dem Ansitz gut auflegen, aber mitziehen/schwingen geht eher nicht.
Ich hab daher bei DJ immer eine Sitzauflage dabei, die mir eine deutlich erhöhte Sitzposition erlaubt. Ich hab eine Sytyrodurplatte mit 10cm höhe und etwa 25x60cm Sitzfläche.
Die erhöhte Sitzposition erlaubt zum einen das freie Mitschwingen bei nahen Distanzen. wenn man aufstehen will, muss man nicht so hoch rauf und wird dabei auch nicht so leicht wahrgenommen. Bei mittleren (ab 40m) und weiten Entfernungen kann ich aus der sitzenden Position sehr gut den linken Ellenbogen (Rechtssschütze) auf der Gewehrauflage posizionieren und kann dann mit dem Unterarm mitschwingen (vorfahren, vorhalten, was auch immer) hab aber eine Stabilisierung in der Höhe, die bei solchen Entfernungen wichtig ist. Auch auf verhoffendes Wild auf mittlere und weitere Entfernungen kann ich so schnell eine gute und sichere Position für einen sicheren Schuss finden. Ggf. setz ich auch den rechten Ellenbogen auf der Gewehrauflage auf. Was ebenfalls geht, ist den linken Fuß auf die Sitzbrettauflage oder eine entsprechende Latte (40 bis 50cm über Standfläche) aufsetze und den linken Ellenbogen aufs Knie aufsetze.
Steh ich auf einem Platz ohne jagdliche Einrichtung begleitet mich ein Bergstock auf den Stand. Der Vorteil: Sobald ich neben dem Vorderschaft auch den Bergstock in der linken habe, reduziert sich der Kraftaufwand (Waffe halten und ggf. zielen) sehr und man ermüdet nicht. Der Bergstock stabilisiert auch beim gezielten Schuss sehr gut in der Höhe und - auf weitere Entfernungen hat man die Höhenstabilität kann aber gleichzeitig mitfahren. Das funktioniert ganz gut, denn bei weiten Entfernungen ist die Winkelbewegung der Waffe/des Schützen vergleichsweise gering. Auf nahe Entfernungen und schnellen Stücken schießt man aber genau deswegen ohne besser, denn die Bewegung mit dem Stock führt zu eine kreisförmigen Bewegung um den Standpunkt des Stockes und man schießt zwangsläufig zu tief. Weil man nie genau weiß, ob man jetzt mit oder ohne Stock schießen muss, ist es vn Vorteil, wenn der Stock auch alleine stehen bleibt. Dazu hat meiner die Stahlspitze eines alten Fluchtstabs.
Der Schuss auf bewegte Ziele erfordert m.E. die Übung mit Munition. Schießkino ist gut, hat aber meist nur die Schussentfernung der Schießhalle und man gewöhnt sich u.U. auf Wild, dass in weiterer Entfernung gefilmt wurde, ein falsches Vorhaltemaß an. Elektronische Schießkinos können das Trefferbild anpassen, soweit ich weiß. und auch Fehler besser darstellen.