Genauso ist das. Die EZB bzw. Herr Draghi haben vor zwei Wochen, passend zur baldigen neuen Kreditaufnahme Griechenlands am Markt angekündigt, dass die EZB jetzt nötigenfalls Staatsanleihen aufkaufen. Damit wissen die Banken, die neue Staatsfinanzierung Griechenlands ist ein risikofreies Geschäft weil im Zweifelsfall nimmt die EZB die in Zukunft ziemlich sicher wertärmeren oder sogar völlig wertlosen Papiere zum vollen Nennwert wieder zurück.
Eine Rückkaufgarantie gibt es aber nicht, das heißt, ein erneuter Kapitalschnitt irgendwann in der Zukunft ist eben nicht ausgeschlossen.
Die vor allem südeuropäischen Geschäftsbanken bekommen von der EZB Geld nachgeworfen zu 0,25% Zinsen. Dieses Geld schieben sie dann sofort weiter nach Griechenland zu 4,7% Zinsen. Damit verdienen sie mal wieder Milliarden. Risikofrei weil siehe oben.
Man fragt sich, wer sind die größeren Verbrecher. Diese Banken oder die EU-Politiker, die ihnen das erst ermöglicht und Griechenland wider besseres Wissen in den Euro aufgenommen haben.
Hier geht es jetzt aber böse durcheinander. Sorry, aber Deine Ausführungen zeugen von Bauchgefühl und nicht wirklich von Verständnis!
Banken refinanzieren sich generell ! auf Basis Euribor oder Libor zuzüglich Marge, die sich nach ihrem Standing / Rating richtet. Die Aussage, dass vor allem südeuropäische Geschäftsbanken das Geld hinterhergeworfen bekommen, ist daher schlicht falsch!
Dann schieben sie es zu 4,7 % weiter, ja und? Es gibt auch Anlagen zu 10 %. Die Differenz zum Marktzinssatz drückt das Opportunitätsrisiko aus. Üblicherweise hohe Verzinsung = hohes Risiko und umgekehrt. Daher resultiert der alte Bankerspruch: "Gier frisst Hirn".
Ob die Banken Milliarden verdienen, bleibt dahingestellt, weil sie eben keine Garantie auf Rückkauf durch die EU bekommen. Ist Griechenland pleite, verzichten Anleger wie Banken und Institutionelle mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder auf einen Großteil ihres eingesetzten Kapitals.
Verbrecherisch ist da gar nichts ! Es ist nur eine reine Chancen-/Risikoabwägung und die steht nun einmal jedem Kaufmann in dieser Welt gleichermaßen zu.
Nicht verbrecherisch sondern vielleicht fahrlässig oder grob fahrlässig wird es nur dann, wenn es hinsichtlich der eingegangenen Risiken keine ordnungsgemäße Portfoliosteuerung gibt und dies zur Bildung von Klumpenrisiken (cluster risks) führt (= Risiko bezogen auf einen Kreditnehmer oder ein Land oder eine Branche).
Moralisch völlig daneben dürfte eher sein, dass die "üblichen Verdächtigen" wie Deutsche und Goldman arrangieren. Ich bin mir aber sicher, dass sie selbst nicht zum langfristigen ! Anlegerkreis gehören werden. Streicht man sich mal eben kurz ein horrendes Salär für das Arrangieren ein und verabschiedet sich dann! Die Scherben überlässt man anderen Banken!
Wie sagte schon Herr Hermann Josef Abs: "Eine Bank lebt von den schlechten Geschäften, die sie unterlässt."
Ansonsten was die Aufnahme Griechenlands in die EU betrifft sind wir ganz sicher einer Meinung.