Leinenführigkeit in Brauchbarkeit

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Moin,
wir haben letztes Jahr unsere damals 1-jährige DK Hündin direkt vom Züchter gekauft. Sie sollte in die Zucht, ist aber aufgrund eines Zahnfehlers zuchtuntauglich und wurde daher abgegeben.
Sie arbeitet wirklich top und da wurde auch gute Vorarbeit geleistet, aber Zuhause haben wir schnell gemerkt, dass sie sich mit anderen Hunden nicht kann. Ein paar ausgewählte Hunde sind kein Problem, aber gerade bei fremden ist Theater.
Wir arbeiten mit unserer Trainerin daran, aber es wird nur schleppend besser.
Wir wollen jetzt trotzdem endlich mal die Brauchbarkeit ablegen, machen uns aber sorgen, was das simulierte Treiben (andere fremde Hunde) angeht.
Anderer Knackpunkt ist ihre Leinenführigkeit in fremder Umgebung. Zuhause und im bekannten Revier kein Problem. Aber neue Reviere sind ultra spannend und da muss sie schon öfter mal ermahnt werden. Da ist sie einfach aufgeregt.
Meine Frage jetzt: Wie streng sind die Prüfer in diesen beiden Punkten? Habt ihr da Erfahrung?
 
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Selbst wenn es bei der Prüfung klappen sollte und Ihr besteht was bringt das wenn ihr die anderen Probleme nicht in den Griff bekommt?
Ihr seid zur Jagd eingeladen und der Hund zerrt wie blöd an der Leine!?
Ihr seid zur DJ und die Dame pöbelt nur rum mehr und stört die anderen arbeitenden Hunde!?

Kennt die "Trainerin" sich mit Jagdhunden aus oder kümmert Sie sich um jeden Fall? "Trainer/in" kann sich heutzutage jeder nennen. Sorry klingt vielleicht etwas hart aber wenn ich jagen gehe (und noch jemanden einlade) will ich die Jagd genießen und mich nicht über den Pöbelhund des Gastes ärgern. Bekommt die Baustellen auf die Reihe und macht dann die Prüfung. Wir brauchen keine Prüfer die ein Auge zudrücken und jemanden durchziehen der nicht taugt. Das bringt weder dem Führer, noch dem Wild noch dem Hund selber etwas.
 
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Die Frage ist tatsächlich nicht "wie streng sind die Prüfer?", sondern wie gut ist der Hund auf die Prüfung vorbereitet!
Bei den genannten Problemen wird eine diesjährige Prüfung nicht mehr möglich sein. Deshalb rate ich dazu, im kommenden Frühjahr einen entsprechenden Vorbereitungskurs bei der Kreisjägerschaft o.ä. zu buchen und dann im Herbst die Prüfung abzulegen.
Grundsätzlich würde ich bei solchem Verhalten auf mangelnden Gehorsam/Unterordnung tippen. Da ist schlicht der Führer gefragt, selbigen anzutrainieren. Hierzu gibt es nicht den einen Weg, sondern viele Möglichkeiten selbigen einzufordern. Am Ende muss und wird es aber sicher auch um Konsequenz gehen, welche der Führer an den Tag legen muss.
Abgesehen von der damit verbundenen Arbeit macht es in der Regel auch Spaß, erweitert das Hundeverständnis und bei Erfolg verbessert sich auch das Verhältnis und gemeinsame erleben.

wipi
 
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In der Regel sind Prüfer erfahrene Jäger und Hundeführer und wissen schon, worauf es ankommt.
Die Prüfungsbedingungen sind auch in den entspr. PO rel. eindeutig niedergelegt.

Leinenführigkeit als ein Teil des Grundgehorsams ist nun wahrlich keine akademische Arbeit.
Mit Konsequenz üben, dann lernt das jeder Hund, zumindest für die Prüfungsanforderungen.
Stangenlaufen, Stangenlaufen, Stangenlaufen und kein Gesäusel...

Sozial unverträgliche Hunde sind allerdings ein Handicap, auch auf Prüfungen und im Jagdbetrieb sowieso ein no-go.
Wir haben jetzt September und schon im letzten Jahr übernahm man einen einjährigen Hund mit Verhaltensproblemen in solch zarten Alter ? Dann hat man aber wohl auch nicht sehr viel korrigieren können (wollen?).
Jetzt ists reichlich spät und sehr schade.

Wie man sieht, spricht alles für die Übernahme eines Welpen, den man mit ausreichenden Artgenossenkontakt und vernünftiger Führerlenkung sich zu normalem Sozialverhalten entwickeln lässt.

Von Hundekursen allg Hundeschulen für Jagdgebrauchshunde halte ich nicht viel, s. vorheriger post.
 
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Gehorsam üben oder besser beibringen ist die Parole, auf Krawall gebürstete Hunde machen einem das Leben zur Hölle.
Bei der „simulierten Treibjagd“ werden nicht beliebig viele Hunde in ein Treiben geschickt, man wird abgestellt, wie andere auch, dann gehen einige „Jägerinnen und/oder Jäger durch das z.B. Wäldchen, schiessen diverse Male u d Dein Hund muss nicht nur im Platz liegen bleiben, sondern darf auch kein Theater veranstalten. Und es wird noch besser, der Hund wird abgelegt, die Führerin oder Führer muss sich entfernen, so dass der Hund sie/ihn nicht mehr eräugen kann und dann wird in der Nähe geschossen. Dein Hund muss am Platz bleiben, ohne dass er angebunden ist.
Wie kriegt man das hin? Lies oben.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
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Je nach PO ist die Leinenführigkeit selbst meist gar nicht so das Problem. Im simulierten Treiben soll der Hund nicht in die Leine springen und bei der wirklichen Leinenführigkeit (meist nach der Schweißfährte) ist der Hund alleine unterwegs.

Meist ist eine schlechte Leinenführigkeit aber mit einem generellen "Ungehorsam" verbunden. Also kommt der Hund überhaupt wieder oder rennt lieber zu den anderen Hunden, bleibt er am Platz wenn man ihn ablegt, usw.

Meine Frage wäre, ob du einen Vorbereitungskurs für die Brauchbarkeit machst oder nur alleine (mit einer Trainerin) trainierst?
Sollte Letzteres der Fall sein, würde ich zu einem Vorbereitungskurs raten. Das trainieren mit anderen Hunden nimmt wahrscheinlich schon viele Probleme raus.
Ein Hund der nur allein übt und in der Prüfung auf einmal mit anderen zusammenlaufen soll, kann quasi nur durchfallen.
 
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Bei der Brauchbarkeit wird längst nicht die Maßstäbe wie bei der VGP angelegt, üblicherweise.
Allerdings gibt es bei der BrP nur "Bestanden" und "Nicht Bestanden". Bei HZP/VGP kann sich das auch mal "nur" in einer schlechteren Benotung niederschlagen sofern nicht komplett aus der Range.

Aber wie schon geschrieben, die reine Leinenführigkeit als Prüfungsfach selbst ist in der Regel gar nicht so das Problem. Meist ist es nur der Indikator das der Hund nicht richtig durchgearbeitet ist und eben auch Dinge wie Standruhe, Ablegen, etc. nicht richtig funktionieren.
 
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Gehorsam üben oder besser beibringen ist die Parole, auf Krawall gebürstete Hunde machen einem das Leben zur Hölle.

Gehorsam ist das Eine (wie @Busch geschrieben hat, eigentlich kein Hexenwerk), die soziale Unverträglichkeit mit anderen Hunden das Andere, hat nicht zwingend was miteinander zu tun.

Bei der „simulierten Treibjagd“ werden nicht beliebig viele Hunde in ein Treiben geschickt, man wird abgestellt, wie andere auch, dann gehen einige „Jägerinnen und/oder Jäger durch das z.B. Wäldchen, schiessen diverse Male u d Dein Hund muss nicht nur im Platz liegen bleiben, sondern darf auch kein Theater veranstalten.

der Hund muss selbstverständlich weder liegen noch sitzen, er muss sich nur ruhig verhalten.

Und es wird noch besser, der Hund wird abgelegt, die Führerin oder Führer muss sich entfernen, so dass der Hund sie/ihn nicht mehr eräugen kann und dann wird in der Nähe geschossen. Dein Hund muss am Platz bleiben, ohne dass er angebunden ist.

Ablegen wird bei einer "einfachen" BP in den meisten Bundesländern nicht geprüft - und schon gar nicht mit einem zwingend unangeleinten Hund.

Ich persönlich empfinde darüber hinaus diesen Zwang zum freien Ablegen als durchaus hinterfragenswert, weil in der Prraxis weitgehend irrelevant
 
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Ablegen wird bei einer "einfachen" BP in den meisten Bundesländern nicht geprüft - und schon gar nicht mit einem zwingend unangeleinten Hund.
Wird aber meist in der Anschneideprüfung bei der Schweißfährte abgefragt. Dabei ist das Aufstehen und etvl. auch entfernen erst mal kein direkter Fehler aber wenn der an das "Wild" geht gibts Probleme.

In einigen Bundesländern wie NDS kann man die BrP nur im Ganzen bestehen, fällt man irgendwo durch ist die gesamte Prüfung beendet.
 
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Wie was, wat dat denn ? Anschneideprüfung durch Ablegen des Hunds beim Wild ??
Ich dachte, da würde Wild ausgelegt und der Hund kommt zufällig drauf.

na, die tät ja dann sogar mein Hund bestehen...! ;)

Im Ernst, bei uns wird das letzte Stück der FSF mit freiem Verweisen gemacht und dann das Verhalten am Stück beobachtet ! Da ist der Hund quasi unkontrolliert und hat selbst gefunden, wie im richtigen Jagd-Leben !

Im der allg Brauchbarkeit Schalenwild (RLP) wird auch nix abgelegt, viell der Schweißriemen, weil der Hund zum Stück fand, sonst nix.
Natürlich sollte man das bei einem hungrigen Schweißhund besser so machen - Schone ! Ablegen !;)
 
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Wird aber meist in der Anschneideprüfung bei der Schweißfährte abgefragt. Dabei ist das Aufstehen und etvl. auch entfernen erst mal kein direkter Fehler aber wenn der an das "Wild" geht gibts Probleme.

In einigen Bundesländern wie NDS kann man die BrP nur im Ganzen bestehen, fällt man irgendwo durch ist die gesamte Prüfung beendet.

Es gibt die Anschneideprüfung ebenfalls nur in einer Minderzahl der BPs Bundesländer - zumal sie insbesondere in der Art und Weise, wie sie bei den niederen Saxen geprüft wird, eher unsinnig ist und ja sowieso nur von den Nachsuchenhunden verlangt wird.
Riesiger organisatorischer Aufwand für nix!

Und wenn der Hund nach ner Minute aufsteht und zu seinem HF kommt oder irgendwo jagen geht, darf das absolut null Einfluss auf diesen oder einen anderen Prüfungsteil haben... ebenso wenig, wie wenn er aufsteht, zum Stück geht und dieses (lediglich) beleckt.
 
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Ich würde den Hund dieses Jahr nicht auf einer Prüfung führen, stattdessen muss mit dem Hund gearbeitet werden. Erstmal der Grundgehorsam und dann ab Frühjahr in der Gruppe auf die Prüfung hinarbeiten. Eine Prüfung ist immer nur eine Momentaufnahme im Leben des Hundes, da kann trotz bester Vorbereitung immer etwas schief laufen und man fällt durch. Aber mit der Unsicherheit bei den einfachsten Fächern zu scheitern zu einer Prüfung zu fahren würde ich mir nicht antun wollen.
Nebenbei bemerkt, unsere Hunde spüren haargenau wie wir uns fühlen. Sind wir aufgeregt, unsicher und nervös sind es viele unserer Hunde auch und das ist wahrlich nicht die beste Vorraussetzung für eine gute Prüfung.

Um auf die Eingangsfrage zu kommen sind meiner Ehrfahrung nach die Prüfer nicht streng, es gibt ein Regelwerk (PO) nach dem sie richten. Abweichungen oder Verstöße müssen entsprechend behandelt werden. Prellt der Hund in die Leine ist es aus, orientiert sich der Hund nicht am Führer und geht auf der falschen Seite mit Baum vorbei, sodass die Leine sich verheddert ebenso. Klare Regeln.
 
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Wie was, wat dat denn ? Anschneideprüfung durch Ablegen des Hunds beim Wild ??
Ich dachte, da würde Wild ausgelegt und der Hund kommt zufällig drauf.

na, die tät ja dann sogar mein Hund bestehen...! ;)

Im Ernst, bei uns wird das letzte Stück der FSF mit freiem Verweisen gemacht und dann das Verhalten am Stück beobachtet ! Da ist der Hund quasi unkontrolliert und hat selbst gefunden, wie im richtigen Jagd-Leben !

Und schon das ist eigentlich hinterfragenswert - weil eben normalerweise gerade NICHT, wie im richtigen Jagd-Leben, in dem der SH gar nicht in die Verlegenheit kommt/kommen sollte, in "freier Folge" zu einem verendeten Stück zu gelangen (außer über die Hetze).

Im der allg Brauchbarkeit Schalenwild (RLP) wird auch nix abgelegt, viell der Schweißriemen, weil der Hund zum Stück fand, sonst nix.
Natürlich sollte man das bei einem hungrigen Schweißhund besser so machen - Schone ! Ablegen !;)

und zwar soweit vom Stück entfernt, dass er den SHF nicht beim Aufbrechen "stört" - und deshalb auch angeleint...
 
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Allerdings gibt es bei der BrP nur "Bestanden" und "Nicht Bestanden". Bei HZP/VGP kann sich das auch mal "nur" in einer schlechteren Benotung niederschlagen sofern nicht komplett aus der Range.

Aber wie schon geschrieben, die reine Leinenführigkeit als Prüfungsfach selbst ist in der Regel gar nicht so das Problem. Meist ist es nur der Indikator das der Hund nicht richtig durchgearbeitet ist und eben auch Dinge wie Standruhe, Ablegen, etc. nicht richtig funktionieren.

Wenn der Hund bei der VGP eine schlechtere Benotung bekommt ist er nicht durchgefallen.
Da ich bei der Brauchbarkeit höchstens die gleiche Benotung geben könnte, ist er auch da nicht durchgefallen.
 

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