Realistische Arbeit von Hunden

Registriert
7 Feb 2002
Beiträge
3.708
Der kleine Arian ist weggelaufen und am nächsten Tag versuchen ( wahrscheinlich die Besten) ihn zu finden.
Leider hat es nicht geklappt. Natürlich gibt es Möglichkeiten, es ist ein Verbrechen passiert, er wurde im Auto mitgenommen, da wird es schwierig für den Hund.
Immer wieder laufen Ältere aus dem Altersheim fort. Bei uns wurde noch keiner am nächsten Tag von einem Hund gefunden.
Oft Wochen später nur 500 oder 1000 Meter entfernt im Graben.

Das Helmholz Institut hat versucht herauszufinden was Hunde können. Das Ergebnis ernüchternd.

Ein Fuchs wurde furchtbar schlecht bei der Baujagd beschossen. Alle paar hundert Meter lag etwas Schnee. Wir haben über 10 km nachgesucht, waren immer auf der Spur. Für den Hund eine Kleinigkeit.
Nachsuche Keiler 50 kg. Quer durch die Suhle, wohl 15 Sauen waren da unterwegs, Abends angeschossen, nächsten Tag um 13 Uhr nach 1500 Meter gefunden.

1000 Meter Schweißprüfung, 0,2 Liter am nächsten Tag kein Problem. Die gleiche Prüfung, keiner kannte das Gelände, ich lege selber die Fährten,
keine Strecke vorgegeben, völlig Willkürlich gelegt. 6 Hunde treten an. Verbandsschweißprüfung gesagt wurde nur jetzt sind sie 80 Meter abgekommen.
Keinen Hinweis gegeben, 5 durchgefallen, der 6 hatte Glück.

Im Netz werde ich immer als " der hat keine Ahnung " beschrieben. Ich biete dann an eine Fährte zu legen mit 0,2 Wildschweiß auf 1000 Meter über Nacht.
Nicht im Wald , bei uns im Feld. Kommt jemand hin, gebe ich dem 100€, versucht hat es noch keiner.

Natürlich weiß ich das oft 48 Stunden Schweiß gelaufen werden und viele ankommen. Ich frage mich dann, warum als Beispiel die ELM Schweißprüfung
mit Hirschabschuss für den Suchensieger nicht mehr Zulauf hat.

Ich glaube nicht, das ein Maintrailer mich nach 24 Stunden, einmal Quer durch die Stadt gelaufen, wiederfindet.

Andere behaupten, das schafft er noch nach einer Woche, allein mir fehlt der Glaube.
 
Registriert
9 Okt 2001
Beiträge
960
Ich glaube nicht, das ein Maintrailer mich nach 24 Stunden, einmal Quer durch die Stadt gelaufen, wiederfindet. Andere behaupten, das schafft er noch nach einer Woche, allein mir fehlt der Glaube.

Da bin ich voll bei dir. Ich habe im Laufe der Jahre zu Mantrailern ab und an Zeitungsartikel gelesen oder Fernsehbeiträge gesehen, die mich regelmäßig kopfschüttelnd zurückgelassen haben. Behauptet wird viel – Nachweise der behaupteten Leistungen habe ich kaum gesehen.
 
Registriert
8 Mrz 2023
Beiträge
1.325
Eine Schweißfährte zu arbeiten ist für einen brauchbaren und ausgebildeten Hund ohne Zweifel machbar, eine reine Duftspur dagegen, also Gesundfährte , sicherlich nicht nach einigen Tagen. Ich hatte zweimal das zweifelhafte Vergnügen solche Suchen nach entlaufenen Hunden zu begleiten ohne jeden Erfolg, jedes Gespann suchte in eine andere Richtung. Als dann noch esoterische Telepathie dazu kam, habe ich mich verabschiedet, völliger Humbug. Das Thw macht bei mir jährlich eine solche Übung, da werden dann warme Menschenfährten gearbeitet, das klappt.
 
Registriert
25 Dez 2020
Beiträge
811
Denke da kommen einfach viele Faktoren mit dazu die man nicht einkalkulieren kann.
Hab neulich ein Video gesehen von einem ex Fremdenlegionär der einem Hund "entkommen" wollte mit ich glaube ca. 30 min Vorsprung.
Der hat sich halt irgendwo abgeseilt, ist durch nen Bach usw.
Keine Chance. Der Hund konnte ihn nicht finden. Wer weiß wo vermisste evtl. Verwirrte Personen runterfallen, reinfallen, durchlaufen, ein Fahrrad benutzen oder was auch immer. Das verändert die Fährte massiv und macht es teilweise unmöglich für den Hund ihr zu folgen
 
Registriert
30 Jun 2017
Beiträge
470
Letztes Jahr, Einsatz meiner Feuerwehr:

Suizidale Person verabschiedet sich aus seiner Wohnung. Aufgrund Hinweise aus der Familie und Lebensgefährtin, dass er sich zum Wasser hingezogen fühlt und ein mittelgroßer, deutscher Fluss fußläufig zwei Minuten von der Wohnung entfernt liegt, wurden Polizei, Feuerwehr, Mantrailing-Gespann alarmiert.

Der Hundeführerin die Situation geschildert, der Hund zog auch zum Fluss. Boote wurden gewässert, damit gesucht und irgendwann abgebrochen.

Ende vom Lied:
Der gute Herr saß fünf Gehminuten von seiner Wohnung auf einer Bank und dachte über sein Leben nach. In der völlig entgegengesetzten Richtung.

Aussage von der Hundeführerin:
Die Wetterlage (Aufziehendes Gewitter) habe die Witterung durcheinander gebracht.

Ende.

🤦‍♂️
 
Registriert
7 Jul 2008
Beiträge
5.240
Ich habe mehrere sog. Mantrailer auf einer künstlichen Schweißfährte erlebt.
Das erlebte hat MIR vollkommen gereicht. :rolleyes:
Wenn man dann noch die überwiegend adipösen Hundemuttis der Suchhundstaffeln gesehen hat, kann man sich gut vorstellen dass da nach 5 Minuten ernsthafter Suche eine Reanimation angezeigt ist. Der Suchenden, nicht des/der Gesuchten!

Es mag da durchaus Spezialisten geben, aber die sind dünn gesäht, ähnlich den ernsthaften Nachsuchenführern, wahrscheinlich noch dünner!!

Bausaujäger
 
Registriert
30 Jul 2010
Beiträge
1.454
Gibt es überhaupt irgendwelche Prüfungen oder sonst was anhand dessen man ein qualifizierten Mantrailing-Gespann bewerten kann? Ich finde irgendwie das das als Hundebespaßung überall aus dem Boden sprießt. Wenn ich dann am WE einen Hund an der Schleppleine umringt von 6 Personen (Bodyguards???) in gelben Warnjacken (Anzeigenhauptmeister lässt grüßen) sehe muss ich immer schmunzeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
11 Aug 2012
Beiträge
3.891
Bei diesem Rettungshundestaffelwesen geht es meiner Ansicht nach den Leuten oft in Wirklichkeit um soziale Aspekte.

Aber gut, das gibt es überall und ich würde das als Komponente nun auch nicht nur negativ sehen.
 
Registriert
14 Dez 2000
Beiträge
2.819
Erstens drücke ich weiterhin die Daumen, das Arian noch lebend gefunden wird.

Zweitens kann man die Arbeiten bei Nachsuchen und den Mantrailern nicht vergleichen. Die Unterschiede sind schlicht zu groß. Dazu kommt noch, dass die Motivation sehr unterschiedlich ausgeprägt ist.

Drittens habe ich sehr viele Mantrailer bei ihren Einsätzen scheitern sehen. Dies waren alles Hunde von NGO´s, wie DRK, THW usw. Dies bedeutet natürlich nicht, dass diese alle nichts taugen. Vielleicht hatte ich nur die Falschen vor Ort oder es war tatsächlich nicht leistbar (weshalb auch immer). Allerdings habe ich auch behördliche Mantrailer gesehen, welche absolut beeindruckende Leistungen am Folgetag zeigten. In wie weit die Stehzeit variabel ist kann ich nicht beurteilen. Es wird aber sicher auch an der Witterung liegen.

Ganz allgemein gilt wohl, dass Hundeführer oder Ausbilder dazu neigen sich "von aussen" nichts sagen zu lassen. Die sind qua Amt / Berufung schon selper schlau. Dies gilt sowohl im alltäglichen, bei gezielter Ausbildung oder Einsätzen. Damit natürlich auch bei den Jägern, wie man ja regelmäßig hier lesen kann.
Ein wenig mehr Demut und Offenheit gegenüber anderen wäre sicher hilfreich.

wipi
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
2 Feb 2005
Beiträge
2.503
Ich glaube nicht, das ein Maintrailer mich nach 24 Stunden, einmal Quer durch die Stadt gelaufen, wiederfindet.

Andere behaupten, das schafft er noch nach einer Woche, allein mir fehlt der Glaube.
Auskunft einer hauptberuflichen Hundeführerin der BW-Polizei: "Wir suchen bis 48 Stunden, nur in Ausnahmefällen und unter optimalen Bedingungen mal länger."

Gelegentlich liest man von Einsätzen, bei denen Mantrailer noch Monate alte Fährten verfolgen. Die Erfolgsquote würde ich im "Zufallsbereich" ansiedeln.
 
Registriert
2 Apr 2005
Beiträge
3.590
Ohne Bodenverwundung (versiegelte Oberfläche statt Waldboden) kann man das ziemlich abhaken…
 
Registriert
30 Jan 2016
Beiträge
3.142
Ich habe mit meinem Hund in jungen Jahren auch Mantrailing versucht. Läuft alles unter bester Hund von allen und Ehrgeiz.

Das war jetzt nicht mit „Mutti und ihr Fifi versucht das mal“ sondern anspruchsvolle Suchen. Es ging durch Wohngebiete, Fußgängerzonen, Parks. Aus der Erinnerung nach war so nach 500 m aber Schluss. Es wurde ein Tuch abgelegt, und dann ging die Person, der das Tuch gehörte, einfach irgendwo hin und der Hund musste suchen ab dem Tuch.

Die meisten Suchen hatten max. eine halbe Stunde Abstand zwischen Tuch auslegen und finden. In dieser kurzen Zeit haben die Hunde, die es öfters gemacht haben, auch meist die Person gefunden. Die Fährten waren aber meist so, dass es Geruchsbarrieren gab also zum Beispiel eine Mauer.

Ging es über festen Bodenbelag ohne diese Orientierungen, musste man immer wieder neu ansetzen. Also zum Beispiel über einen Schulhof, Straße,… im Sommer war über 25° war dann relativ schnell Ende Gelände. Auch beim besten aller Hunde.

Ging es länger als eine halbe Stunde sank die Erfolgsrate deutlich. Ich glaube, dass der Hund schon sehr engagiert und von Jugend an ausgebildet sein muss und dann überhaupt noch was zu finden. Außerdem zerfallen menschliche Geruchspartikel ja nach einiger Zeit und da scheint es mir einfach auch unmöglich etwas zu riechen.

Und wenn ich mir jetzt einen Parkplatz vorstelle über den ein Mensch gegangen ist, wo sollen da nach 24 oder 48 Stunden noch Geruchspartikel sein, an denen sich ein Hund orientieren kann?

Es wäre interessant zu wissen, wann solche Hunde Menschen gefunden haben. Ich tippe mal darauf, dass das eher irgendwo auf dem Gelände war, wo BodenVerwunderung, Partikel an Sträuchern oder gute Umweltbedingungen es den Hund noch leichter gemacht hat.
 
Registriert
12 Jul 2017
Beiträge
2.090
Wie lange sich ein „Geruch“ hält, kann man recht schön auf der Kunstfährte beobachten.

Selbst bei idealen Witterungsbedingungen halte ich aus meiner Erfahrung alles über etwa 96 Stunden für völlig utopisch …

Aber ich habe auch keinen ausgebildeten Mantrailer-Hund am Strick.. vllt liegt es daran 🤷🏻‍♂️
 
Registriert
27 Aug 2012
Beiträge
1.772
In urbanen Gebieten, mit versiegelten Boden und trockenen warmen Wetterist nach kurzer Zeit (so 2 Stunden) Schluss, wenn der Hundeführer nicht unterstützend eingreift
- Wind beachten
- Partikel, Blätter usw., die sich in Ecken ansammeln und den Hund verweisen lassen.

Eigentlich ist eher dann ein Hangeln entlang von Verweiserpunkten, und mehr ja/nein Entscheidungen

Besser ist es bei Verschütteten, eingeklemmten Personen, hilflosen Personen selbst in unwegsamen Gelände usw. da durch den kontinuierlichen "Nachschub" immer wieder frisches Material kommt und der Hund diesen besser verfolgen kann.
 
Registriert
3 Mrz 2014
Beiträge
3.534
Für Flächen-, Lawinen- und Trümmersuche sind Hunde mit entsprechend fittem Führenden sehr gut geeignet.
Klassische Fährtensuche in Grenzen.
Sog. Mantrailer mit ihren meist weiblichen Führerinnen predigen mMn Hokuspokus.
Hier rücken die des öfteren an bei Vermisstensuchen. Überlebensgürtel mit fester und flüssiger Nahrung für Hund und Mensch wie für eine Gobiquerung und haben noch nie irgendwas gefunden.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
114
Zurzeit aktive Gäste
252
Besucher gesamt
366
Oben