Stöberhunde, wie haltet ihr es damit oder wie sind eure

Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
Ich denke ich weiß was schlimmer ist als den Hund bei der Jagd zu verlieren und ihn geschlagen, halbtot oder tot ausm Wald zu tragen.
z.B. wenn der 19 Monate junge Hund zu dir morgens aufs Bett/Sofa krabbelt, sich einrollt, nochmal tief einatmet und einfach so verstirbt...

Ich habe den Eindruck, Du weißt nicht wirklich, wovon Du redest.

Mir ist ein 2j. Brandlrüde an Tetanus gestorben. Es hat drei Tage gedauert und alle Infusionen und Hoffnungen haben nicht geholfen. Wenn Du das mal miterlebt hast, weißt Du, warum diese Impfung für uns so wichtig ist. Ist hart, aber nichts im Gegensatz zu einem tödlich geschlagenen Hund. Meine Wachteline war da auch erst 5.
Ein Hund, der nach einem Seufzer im Bett einschlummert....?
 
Registriert
22 Okt 2010
Beiträge
1.619
4 Jahre lang bin ich mit meinem Cocker durchgegangen, er jagt durchaus weit aber so alle 30-40 Minuten ist er mal wieder bei mir, groß suchen mußte ich ihn nie. Vor 2 Wochen war ich auf der ersten DJ des Jahres und wurde explizit als Schütze an einem dichten, etwa 10 Hektar großen Waldstück mit viel Naturverjüngung abgestellt, der Hund sollte vom Stand geschnallt werden. Gesagt getan, der Hund jagt an und kommt zurück, kapierte nicht ohne mich loszulegen, daß Ganze wiederholte sich zigmal in der ersten 3/4 h, ich hab ihn dann erstmal wieder angeleint, denn einen wildreinen Stand braucht keiner. Kurz drauf kamen 2 Frilis über einen Siefen auf uns zu, sichtig aber für mich aufgrund starker Deckung nicht zu beschießen, dieser Reiz reichte um den Hund auf eine weite Reise zu schicken, für die nächsten 3 h jagte er weit und ausdauernd, kam wie beim Durchgehen ab und an mal zu mir zurück und weiter ging es, der Knoten war geplatzt. Ich werde mal ausprobieren, ob die Mischung aus durchgehen und standschnallen langfristig klappt, Lehrmeinung ist ja, daß meist nur eine Variante richtig funktioniert.

Ein reiner vom Stand zu schnallender Hund wie eine Bracke oder auch viele Wachtel, die dann am Ende der Jagd irgendwo im übernächsten Dorf einzusammeln sind, wäre nichts für mich, ich gestehe das ich mir da vermutlich ständig Gedanken um den Hund machen würde, da ist mir meine Variante lieber, das ist aber ausdrücklich nicht als Wertung zu verstehen!

und es klappt gerade mit ECS, mache es seit 15 Jahren .
 
Registriert
23 Jul 2009
Beiträge
6.380
Ich habe hier aktuell einen 15 Monate alten DD mit VJP, HZP und BP.
Meine Hündin ist extrem kurzjagend und führerbezogen. Eine Stöberprüfung würde ich im Moment nicht bestehen, da sie sich nie mehr als 50m von mir entfernt. Dadurch gehen mir einige Jagdeinladungen durch die Lappen, dafür wird mir mein (nicht wildscharfer) Kurzjager hoffentlich lange erhalten bleiben.
Brauch der Hund ja auch nicht bestehen.
Ist ja nen Vorstehhund.
Zum stöbern gibts ja Hunde die das können, weil sie dafür auch die Anlagen mitbringen.
 
Registriert
23 Jul 2009
Beiträge
6.380
Ich habe den Eindruck, Du weißt nicht wirklich, wovon Du redest.

Mir ist ein 2j. Brandlrüde an Tetanus gestorben. Es hat drei Tage gedauert und alle Infusionen und Hoffnungen haben nicht geholfen. Wenn Du das mal miterlebt hast, weißt Du, warum diese Impfung für uns so wichtig ist. Ist hart, aber nichts im Gegensatz zu einem tödlich geschlagenen Hund. Meine Wachteline war da auch erst 5.
Ein Hund, der nach einem Seufzer im Bett einschlummert....?

Klar weiß ich wovon ich rede.
Weils eben nicht logisch zu verstehen ist, dass der 19 Monate junge Hund einem einfach so wegstirbt und man ihn nicht reanimiert kriegt!

Tetanus ist ne Infektion/Krankheit.
Da weiß man was los ist/war.
Genauso wie Räude, Krebstumore, Autounfälle und Jagdunfälle, etc.

Fänd ich alles nicht so schlimm wie den vielversprechenden Junghund einfach so einbuddeln zu müssen, weil er vermutlich nen plötzlichen Herztod gestorben ist.
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
...Fänd ich alles nicht so schlimm wie den vielversprechenden Junghund einfach so einbuddeln zu müssen, weil er vermutlich nen plötzlichen Herztod gestorben ist.

OK, wenn das für Dich der Supergau ist, dann drücke ich Dir die Daumen, dass Dir die von mir beschriebenen Erfahrungen auch weiterhin erspart bleiben! ;-)
 
Registriert
23 Jul 2009
Beiträge
6.380
OK, wenn das für Dich der Supergau ist, dann drücke ich Dir die Daumen, dass Dir die von mir beschriebenen Erfahrungen auch weiterhin erspart bleiben! ;-)
Nach dem einen Todesfall und einem vom Auto angefahrenen Hund hab ich erstmal genug... Mir kann das jetzt gern alles bitte erspart bleiben! :)
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
Nun ist halt die Frage, ob man eine Brandlbracke so ausbilden kann (oder ob man sie überhaupt ausbilden kann :roll:) dass sie auch weiss, wann sie zurückzukommen hat. Das heißt, kann ich die so abführen, dass ich sie abrufen kann solange sie noch in Sicht- bzw. Hörweite ist? Oder kommt dann eher: "Hach, soll der nur mal pfeifen, einwirken kann er eh nicht mehr auf mich und am Ende ist er froh wenn ich überhaupt wieder komme ..."

Geht, kenne etliche Bracken, die als Durchgehhunde eingesetzt werden. Sind vllt einen Tick weiter als der durchschnittliche DJT, aber durchaus praktikabel.

Was das Zurückkommen betrifft: Der Orientierungssinn von Bracken ist phänomenal. Von wegen auf der eigenen Fährte zurückkommen. Wird schon auch gemacht, aber nur, wenn es nicht bequemer geht.

Ob der Hund sich von anderen Jägern oder gar Spaziergängern überhaupt einsammeln läßt ist erstens angewölft und zweitens angewölft. Und hat nicht wirklich was mit der Fähigkeit, zurückzufinden zu tun. Wird der Hund nicht mitgenommen, muß er halt selber zurücklaufen, zähneknirschend. Darum halt ich das für Quatsch, anderen Jägern zu verbieten, den Hund mitzunehmen (vorausgesetzt, er läßt sich einsammeln). Ich erinnere mich lebhaft an einen Fall, wo zum Sammelplatz fahrende Schützen einen völlig erschöpften Wachtel nicht mitgenommen haben. Wurde Tage später verendet gefunden.

Wenn ich den Hund zum Stöbern einarbeite, mach ich das allein oder in der Mini-Truppe. Der Hund möglichst der einzige oder maximal ein weiterer Hund im Treiben. Da lernt er, selbständig wegzugehen, zu jagen, und zurückzukommen. Erst wenn er das kann, kommt er auf größere Jagden mit. Viele machen den Fehler, die Hunde viel zu früh auf Massen-Events mitzunehmen. Was der Hund da wie verinnerlicht ist völlig zufällig, und mancher ärgert sich über das Ergebnis.

Garmin ist für mich vor allem ein Mittel, den Hund rechtzeitig fürs 2. Treiben wieder einzusammeln, wenn ich einen weitjagenden Hund hab, oder für die Hatz bei Nachsuchen. Bei kurzjagenden Hunden ist das ne Zusatzversicherung für den Fall x, oder um schneller zum Standlaut zu kommen.

Wem Garmin nicht reicht, der kann noch Mobilfunk dazuhängen. Bei Standschnallern empfehlenswert.

Was man auf jeden Fall tun sollte, um sich über die Jagdweise des Hundes zu orientieren: die aufgezeichneten Positionsdaten nach der Jagd anschauen, evtl. mit Berichten von Schützen und den eigenen Eindrücken abgleichen. Erfährt man sehr viel darüber, wie der Hund so tickt.
 
A

anonym

Guest
Ich habe mich lange mit der Frage auseinandergesetzt. Bei uns kommen ja die Sauen erst und es ist absolut schrecklich, wenn man beobachtet, was läuft. Das fängt bei FLG auf vielen Jagden an, geht über Vorstehhunde zur Nachsuche, keine Westen, keine Meuten, aufgestellt wird, wie bei Fasanentreiben, kein Versicherungsschutz usw.

Ich habe die einzige Bracke hier und war auf diversen Jagden. Das war. Heute nehme ich sie nicht mehr mit. So lange es keine weitgefassten Tagesversicherungen für Hunde gibt, so lange keine deutlichen Ansagen zu verwendeten Waffen kommen, sehe ich nicht ein, den Hund einem zusätzlichen Risiko auszusetzen.

So halte ich es auch mit Nachsuchen. Kommt hier schon im Vorfeld Firlefanz, dann bleibe ich zuhause. Ja, ich bin sogar so weit, dass ich dann ganz klar sage, dass es mir schxxxegal ist, was da im Wald wegen irgendeiner Null liegt, die meinem Hund schon im Vorfeld gute Chancen vermasselt hat und ich nicht der Zauberer bin, der sich anschließend ausrichten läßt, wenn der Hund keinen Erfolg hat. Sicher habe ich Hunde zur Jagd. Doch das heißt noch lange nicht, dass ich sie verheize, nur weil manche zu schwach / dämlich / knausrig sind, die Umfeldbedingungen für Risikominimierung zu schaffen oder bei der Nachsuche erst selbst rumstöpseln, das Tier hochmachen usw.

Es ist hier nicht anders, als früher auf den Baujagden. Man steht und wartet auf den Hund, während die Horde im Gasthaus sitzt. Man hat schlaflose Nächte, während andere sagen "dann war er schlecht ausgebildet, veranlagt, etc.". Stirbt er, gleiche Kommentare. Von irgendwelchen Bierdümpeln in grüner Montur. Stehe ich in der TK und sehe in die Augen des geschlagenen Hundes, dann geht`s mir nicht mal um`s Geld, sondern dann weiß ich, dass es MIR das alles nicht wert ist. Und schon gar nicht für so manche Idioten. Siehe oben.

Ich habe viele Jagden mit Hunden mitgemacht, habe tw. sehr professionellen Standard gesehen (bei colchicus zum Beispiel, was mich sehr beeindruckt hat), aber ich habe noch öfter das Gegenteil gesehen. Und ich habe in die Gesichter derer gesehen, die immer alles besser wissen, und selbst zu knausrig sind, sich eine anständige DJ-Waffe zu kaufen.

Ich definiere mich nicht über den Hund, muß niemandem `was beweisen, habe zwei Hunde auf der Jagd verloren, einen davon selbst notgetötet. Mir reicht es. Ich habe keinen Bock mehr, ohne Hund nach Hause zu kommen und zu weinen wie ein kleines Kind. Für die vielen Blödköpfe und die schwachen Ausrichter ganz sicher nicht mehr.

Das ist meine ehrliche Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
Muß ich Dir leider recht geben. Soviel Ahnungslosigkeit macht sprachlos. Gipfelnd in dem Kommentar: "Ist doch egal, was für nen Hund man schnallt (Hauptsache, es hat vier Beine und ne Nase)."
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Mitglied 13815

Guest
@Bora & @ z/7:thumbup:

Danke Euch, klare Ansagen. So sehe ich das im Prinzip auch. Gut auch die Info, dass man die Distanz (relativ) in den Griff kriegen kann.

Da ich mit zunehmendem Alter immer (noch) ungeselliger werde und Menschenansammlungen hasse (es gibt nur 1 Ausnahme - okay, mit Familie 2 ...), bin ich ohnehin kein Freund von "Gesellschaftsjagden" oder ähnlichen Veranstaltungen. Da werden weder Hund noch Herr hingehen. Vielleicht nimmt man da dem Hund da ein Erlebnis, aber er soll ja in erster Linie für mich da sein und nicht für die von Euch oben genannten.

Dann bleibt die Frage wie weit er jagt eher ein Problem der Geduld des Führers (und der Reviernachbarn), Straßenverkehr etc. mal außen vor.
 
Registriert
22 Jan 2013
Beiträge
1.354
Ich habe mich lange mit der Frage auseinandergesetzt. Bei uns kommen ja die Sauen erst und es ist absolut schrecklich, wenn man beobachtet, was läuft. Das fängt bei FLG auf vielen Jagden an, geht über Vorstehhunde zur Nachsuche, keine Westen, keine Meuten, aufgestellt wird, wie bei Fasanentreiben, kein Versicherungsschutz usw.

Ich habe die einzige Bracke hier und war auf diversen Jagden. Das war. Heute nehme ich sie nicht mehr mit. So lange es keine weitgefassten Tagesversicherungen für Hunde gibt, so lange keine deutlichen Ansagen zu verwendeten Waffen kommen, sehe ich nicht ein, den Hund einem zusätzlichen Risiko auszusetzen.

So halte ich es auch mit Nachsuchen. Kommt hier schon im Vorfeld Firlefanz, dann bleibe ich zuhause. Ja, ich bin sogar so weit, dass ich dann ganz klar sage, dass es mir schxxxegal ist, was da im Wald wegen irgendeiner Null liegt, die meinem Hund schon im Vorfeld gute Chancen vermasselt hat und ich nicht der Zauberer bin, der sich anschließend ausrichten läßt, wenn der Hund keinen Erfolg hat. Sicher habe ich Hunde zur Jagd. Doch das heißt noch lange nicht, dass ich sie verheize, nur weil manche zu schwach / dämlich / knausrig sind, die Umfeldbedingungen für Risikominimierung zu schaffen oder bei der Nachsuche erst selbst rumstöpseln, das Tier hochmachen usw.

Es ist hier nicht anders, als früher auf den Baujagden. Man steht und wartet auf den Hund, während die Horde im Gasthaus sitzt. Man hat schlaflose Nächte, während andere sagen "dann war er schlecht ausgebildet, veranlagt, etc.". Stirbt er, gleiche Kommentare. Von irgendwelchen Bierdümpeln in grüner Montur. Stehe ich in der TK und sehe in die Augen des geschlagenen Hundes, dann geht`s mir nicht mal um`s Geld, sondern dann weiß ich, dass es MIR das alles nicht wert ist. Und schon gar nicht für so manche Idioten. Siehe oben.

Ich habe viele Jagden mit Hunden mitgemacht, habe tw. sehr professionellen Standard gesehen (bei colchicus zum Beispiel, was mich sehr beeindruckt hat), aber ich habe noch öfter das Gegenteil gesehen. Und ich habe in die Gesichter derer gesehen, die immer alles besser wissen, und selbst zu knausrig sind, sich eine anständige DJ-Waffe zu kaufen.

Ich definiere mich nicht über den Hund, muß niemandem `was beweisen, habe zwei Hunde auf der Jagd verloren, einen davon selbst notgetötet. Mir reicht es. Ich habe keinen Bock mehr, ohne Hund nach Hause zu kommen und zu weinen wie ein kleines Kind. Für die vielen Blödköpfe und die schwachen Ausrichter ganz sicher nicht mehr.

Das ist meine ehrliche Meinung.

:thumbup::thumbup::thumbup:
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.042
Dieser Fred zeigt mir nur eines, viele Hundeführer sind einfach keine Jagdgebrauchshundeführer, dafür fehlen die notwendigen Nerven, die Wildschärfe, Jagdverstand oder der notwendige Fleiß.
 
A

anonym

Guest
@Bolle, hast Du Stöberhunde geführt? Welche, auf welchen Jagden?

Die Vorsteher sind doch eine ganz andere Liga und das meine ich zunächst wertfrei.
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.042
Ich habe keine Stöberhunde geführt, weil ich keine Jagdmöglichkeiten in ausreichendem Maß dafür habe und ich für meine bestehenden Jagdmöglichkeiten mit den vielseitigen DD sehr gut bedient bin. Nur man kennt ja genug gute Stöberhundführer und die heulen nicht so rum wie die Strategen hier. Die bilden ihre Hunde vernünftig aus und rüsten die mit der heute sinnvollen Technik aus und gehen bewußt das Risiko Jagd ein.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
123
Zurzeit aktive Gäste
245
Besucher gesamt
368
Oben