Stöberhundprüfung Niedersachsen

[Benji.308]

Moin zusammen,

der benachbarte Hegering möchte dieses Jahr im Dezember/Januar im Rahmen einer Drückjagd eine Stöberhundprüfung anbieten.
Da ich mit meinem Terrier immer mal wieder mit durchgehe und mir das Arbeiten mit dem Hund auf ein "Ziel" hin auch großen Spaß macht, überlege ich dort anzutreten.

Es wird wohl keinen richtigen Kurs geben, nur ein paar gemeinsame Übungseinheiten damit sich die Hunde und die Führer mal kennenlernen. So ganz ausdiferenziert ist das alles noch nicht aber auf dieses Konstrukt wird es etwa hinauslaufen.

Wenn ich mir die Prüfungsinhalte so anschaue, scheint das neben dem Gehorsam in erster Linie eine Anlagenprüfung zu sein, sprich der Hund kann es oder eben nicht.

Meine Frage wäre jetzt, wie man den Hund darüber hinaus auf die Prüfung vorbereiten kann? Hab auch schon mal geschaut ob ich irgendwas an Literatur finde aber die scheint eher sehr spärlich gesät.

Wäre schön wenn da einer ein paar Ratschläge für mich hätte.

VG
Benji

 

[z/7]

Als primäre Voraussetzung jeder Stöberarbeit ist das Vorhandensein von Laut entscheidend. Sollte in der einschlägigen PO erwähnt sein, wie das geprüft wird, und welche Kriterien entscheiden. Ach ja, da isses:

16Sie haben vorrangig zu prüfen, ob der Hund planmäßig und laut stöbert.

edith meint, etwas seltsam, daß das nicht genauer differenziert wird. Ist in der ganzen umfangreichen und detaillierten Beschreibung auch die einzige Erwähnung dieses Umstands überhaupt.

 

[Kasperlü]

"laut stöbern" würd mich ja stören.
Besser ist wohl leise stöbern und laut jagen!

 

[Busch]

Als erstes solltest Du Dir überlegen, wie Dein Hund veranlagt ist:
Ist er ein Satelliten-Sucher, der erwartet, daß sein Herr mit ihm durchgeht oder ein selbstständiger Stöberer, tief in der Deckung und auch weiter entfernt vom Stand suchend/jagend, dann ist er von diesem zu schnallen; der Alte bleibt am Platz.

Das was der (ja schon ältere) Hund nicht kennt, ist jetzt bis zur Prüfung kaum noch vernünftig einzuüben...
Die Gehorsamgeschichten kann man dagegen noch intensiv üben...

Die Art seines Lauts wird ja schon klar sein, zum jetzigen Zeitpunkt.

 

[Benji.308]

Ganz klar Satteliten-Sucher um Herrchen, dass ist was wir bisher auch gemacht haben, der Kleine ist kein Standschnaller.

Das muss ja bei der Anmeldung für die Prüfung auch schon direkt angegeben werden.

 

[z/7]

edith meint, etwas seltsam, daß das nicht genauer differenziert wird. Ist in der ganzen umfangreichen und detaillierten Beschreibung auch die einzige Erwähnung dieses Umstands überhaupt.

Evtl. gehen die davon aus, daß das mit der Festlegung der Rassegruppen abschließend abgehandelt ist. Daß viele Terrierrassen eher nicht laut sind, haben die Helden der lauten Jagd wohl nicht auf dem Schirm gehabt.

 

[Busch]

Ich verstehe das in PO so, daß der Hund spur- oder sichtlaut am Wild arbeiten soll.
Alles anderes wäre Blödsinn...

 

[wipi]

Ich würde es so zusammenfassen: der Hund muss sich lösen und mit Finderwillen das Gelände nach Wild und/oder frischen Fährten absuchen. Entsprechende Arbeiten bedingen dann eine spur-fährtenlaute Ausarbeitung. In beschriebenen Geländeabschnitten ist die Beurteilung "planmäßig" häufig nur eingeschränkt möglich und deshalb eher zweitrangig.

Ob dein Hund dies macht kannst Du eigentlich nur selbst beurteilen.

wipi

 

[Benji.308]

So ähnlich wurde mir der geplante Ablauf auch beschrieben. Wenn ich meinen Hund als "Durchgeher" antreten lasse begleite ich ihn und schicke ihn z.B. in Dickungen welcher er dann absuchen soll. Wild das sich dort drückt hat er hochzumachen und lautgebend zu verfolgen.
Wird das Wild erlegt oder er verliert es, hat er nach maximal 30 Minuten zu mir zurück zu kehren, mal so ganz grob.

Das macht mein Hund soweit auch, die Frage wäre wie bzw ob ich das noch weiter trainieren/ausbauen kann oder ist das wirklich eher nur eine Anlagenprüfung?

 

[2470]

Formal ist das eine Gebrauchsprüfung. Trotzdem würde ich das Stöbern an Deiner Stelle nicht mehr üben. Dein Hund hatte ja Praxis. Was ich üben würde ist der Gehorsamsteil und die Anschneideprüfung. Sonst kann es blöde Überraschungen geben, die leicht vermeidbar wären.

 

[Benji.308]

Formal ist das eine Gebrauchsprüfung. Trotzdem würde ich das Stöbern an Deiner Stelle nicht mehr üben. Dein Hund hatte ja Praxis. Was ich üben würde ist der Gehorsamsteil und die Anschneideprüfung. Sonst kann es blöde Überraschungen geben, die leicht vermeidbar wären.

Ja, im Prinzip ist das eine spezialisierte Brauchbarkeitsprüfung, welche den Hund quasi für genau diese Arbeit offiziell "befähigt". Wurde wohl mal wie die Schweiß- oder Bauprüfung für Hunde eingeführt, welche die allgemeine BrP nicht machen wollen/können.
Kann auch für die Versicherung ganz interessant sein, wenn man noch eine hat welche eine Brauchbarkeit für den VS-Schutz vorschreibt.

Mein Hund hat Praxis, sowohl bei Drück- als auch bei Treibjagden, Laut ist dabei definitiv gegeben.
Also da nicht weiter üben sondern auf das bereits vorhandene verlassen?

Gehorsam ist soweit gegeben (kann man natürlich immer mehr machen). Anschneideprüfung mach ich mir jetzt auch nicht so die Gedanken, dass übe ich mit ihm oft beim geschossenen Stück. Bei der Übernachtsfährte kam das ja auch, da war es aber nur eine Decke.

 

[oryx]

Formal ist das eine Brauchbarkeitsprüfung. Trotzdem würde ich das Stöbern an Deiner Stelle nicht mehr üben. Dein Hund hatte ja Praxis. Was ich üben würde ist der Gehorsamsteil und die Anschneideprüfung. Sonst kann es blöde Überraschungen geben, die leicht vermeidbar wären.

Ich habe es mal korrigiert

 

[Ips typographus]

Als erstes solltest Du Dir überlegen, wie Dein Hund veranlagt ist:
Ist er ein Satelliten-Sucher, der erwartet, daß sein Herr mit ihm durchgeht oder ein selbstständiger Stöberer, tief in der Deckung und auch weiter entfernt vom Stand suchend/jagend, dann ist er von diesem zu schnallen; der Alte bleibt am Platz.

und wenn man zu dem Schluss gekommen ist, dass man einen Standschnaller hat/haben will, dann sollte man diesen Quatsch erst gar nicht absolvieren...

Dass dieser gesamte Prüfungsteil von besonders "qualifizierten" Hundeleuten ersonnen wurde, zeigt sich bereits am ersten Satz der Nr. 6.1 -

 

[Busch]

und wenn man zu dem Schluss gekommen ist, dass man einen Standschnaller hat/haben will, dann sollte man diesen Quatsch erst gar nicht absolvieren...

Dass dieser gesamte Prüfungsteil von besonders "qualifizierten" Hundeleuten ersonnen wurde, zeigt sich bereits am ersten Satz der Nr. 6.1 -

Meine Bemerkung zielte auf meine Info darüber, daß der betr. Hund schon im Jagdbetrieb eingesetzt wurde. Nicht bekannt war mir, ob der Terrier vom Stand geht. Es gibt durchaus solche, aber es sind wenige...
Du weißt auch, daß qualifizierte standgeschnallte Hunde in vielen Gegenden unbekannt sind, jemand mit Hund "geht durch", so ists eben....

und bitte bitte, jetzt nicht wieder die übliche Diskussion, was besser ist...

 

[Busch]

Ja, im Prinzip ist das eine spezialisierte Brauchbarkeitsprüfung, welche den Hund quasi für genau diese Arbeit offiziell "befähigt". Wurde wohl mal wie die Schweiß- oder Bauprüfung für Hunde eingeführt, welche die allgemeine BrP nicht machen wollen/können.
Kann auch für die Versicherung ganz interessant sein, wenn man noch eine hat welche eine Brauchbarkeit für den VS-Schutz vorschreibt.

Mein Hund hat Praxis, sowohl bei Drück- als auch bei Treibjagden, Laut ist dabei definitiv gegeben.
Also da nicht weiter üben sondern auf das bereits vorhandene verlassen?

Gehorsam ist soweit gegeben (kann man natürlich immer mehr machen). Anschneideprüfung mach ich mir jetzt auch nicht so die Gedanken, dass übe ich mit ihm oft beim geschossenen Stück. Bei der Übernachtsfährte kam das ja auch, da war es aber nur eine Decke.

Was machtest Du bis jetzt mit dem Hund ?

Allgemeine Brauchbarkeit ? Brauchbarkeit Nachsuche Schalenwild ?