Veteranentag am 15.06.

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Anstelle des "Betonens" in der Öffentlichkeit habe ich eher das Gefühl, dass wir uns langsam einem "normaleren" Verhältnis zur Bundeswehr annähern. Genauso wie "Patriotismus" wurde, zumindest meinem Eindruck nach, alles was mit Bundeswehr zu tun hat bis vor einigen Jahren eher ignoriert bis hin zu verunglimpft. Stichwort "Soldaten sind Mörder" oder auch die großen Diskussionen damals, ob es anlässlich der WM 2006 denn ok sei, mal ne Deutschlandflagge aufzuhängen...Ich finde es grds. positiv, wenn man mit beidem wieder unverkrampfter umgeht, ohne ein Anhänger stumpfer Vaterlandsliebe oder einer millitarisierten Gesellschaft zu sein.

Gegen echten Patriotismus spricht nix, aber Deutsche (und nicht nur die) verfallen leider zu oft vom Patriotismus in den Nationalismus und in den Extremismus und glauben besser zu sein als ihre Nachbarn, deswegen muss das hissen von Flaggen genau beobachtet werden.
Und zu Nationen, die vor dem Haus die eigen Flagge hochziehen. Bspw Skandinavier, die sind dabei nicht so entspannt wie es scheint. In Schweden, Norwegen und Dänemark dürfen nur die Flaggen dieser drei aus dem nordischen Bund am Mast hoch, alles andere ist per Gesetz verboten, was einige deutsche Hausbesitzer in Schweden lernen mussten, in den beiden anderen wäre es ob der Vergangenheit ein echter Affront gewesen.
Im übrigen verschleiert sich das mit der aktuellen Generation auch in diesen Ländern, Flaggentage werden mittlerweile oft vernachlässigt. Es gibt sogar einen Verein, der das Flaggenhissen fördert und Flaggen verschenkt, weil es nicht mehr sehr verbreitet ist. Auch bei uns am Haus hängt die schwedische Flagge, wenn jemand da ist.
 
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Bist du für Norwegen sicher? Meines Wissens ist hier privat so ziemlich alles erlaubt (Reichskriegsflaggen, ISIS etc. mal außen vor gelassen). Ich hab bei Besuch aus der alten Heimat die deutsche Flagge draußen und wurde bisher nicht beschossen, trotz direkter Sicht auf einen großen Militärhafen.

Es gab wohl mal eine Regel, dass auf öffentlichen Gebäuden nicht fremd beflaggt werden durfte aber die wurde vor ein paar Jahren entschärft.

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Ernsthaft, ich könnte jeden Norweger verstehen, der über deutsche Flaggen vor norwegischen Häusern entsetzt ist.
Aber sicher lässt auch das nach. Ich empfinde es als unangemessen.
 
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Das einzige was die Norweger wirklich entsetzt sind deutsche Kennzeichen an Wohnwägen auf ihren Straßen! ;)

Mit nem zusätzlichen Steuerzahler können sie ganz gut leben…
 
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Zumindest besser als mit einem Landsmann aus anderen Kontinenten.

Die Dänen haben das Gesetz, daß das hissen fremder Flaggen unter Strafe stellt tatsächlich (erst) 2023 aufgehoben.
 
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Wenn die BW in der Bevölkerung wieder ankäme, wäre das ein Fortschritt. Wer für die BW in anderen Kontinenten tätig war, machte das als Zeit- oder Berufssoldat. Also berufsmäßig. Einen gefährlichen Job im Auftrag seines Landes auszuüben, ist aller Ehren Wert und verdient Respekt.
Respekt verdienen auch alle, die einen Teil ihrer Lebenszeit als Grundwehrdienstleistende für ihr Land gegeben haben. Ebenso wie alle aus lauteren Motiven Zivildienstleistenden. Und bei allen Polizeiberufen. Bei den 10jährigen THW/Feuerwehr/Zivilschutzleistenden bin ich mir nicht sicher, wie groß deren Entbehrungen waren. Berlinflüchtlinge (nicht die dort Geborenen) genießen meine tiefe Verachtung. So wie die Leute, die vor der Musterung drei Liter Cola und zwei Zahnpastatuben inkorporierten, um es auf T 5 zu schaffen.
Ich fand es schon recht einschneidend, 15 Monate in eher barackenähnlichen Behausungen zu verbringen, teilweise mit Vorgesetzten, auf die die Bezeichnung „Zivilversager“ zutraf. Eine solche Lebensgestaltung mit dem Alltag im öffentlichen Dienst zu vergleichen zeugt von grober Unkenntnis.
Ich würde heute dennoch wieder Wehrdienst leisten. Weil es die Pflicht eines jeden gesunden Bürgers (m/w/d) ist, sich für die Sicherheit seines Landes einzusetzen.
 
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Als "typisch deutsch" empfinde ich die Diskussion, ob die Einführung eines Veteranenabzeichens denn tatsächlich richtig sein könne, obwohl

- dies doch ehemalige NVA-, Wehrmachts- und Reichswehrangehörige, Soldaten des Kaiserlichen Heeres, des Deutschen Bundes und die Teenage Mutant Ninja Turtles ausschließt,

- man bei Feuerwehr, THW, jeweiliger Landesjägerschaft und dem örtlichen Schützenverein immer nur ein Abzeichen dafür bekommt, dass man dabei ist - und nicht dafür, dass man mal dabei war,

- seine Form doch in penetranter Weise an das Eiserne Kreuz erinnert und dadurch zartbesaitete Norweger oder andere sanfte Zeitgenossen seelisch traumatisieren könnte,

- Abzeichen jeglicher Art niemals einfach (was immer das heißen mag), sondern stets nur unter Aufbietung allerhöchsten Heldenmutes und unter Einsatz des eigenen Lebens (was immer das heißen mag) erworben werden dürfen und

- alle Mensch:innen, die kein Abzeichen bekommen doch sooo traurig sind.


Das Veteranenabzeichen ist ein Abzeichen. Keine Auszeichnung. Es ist auch kein Orden und es wird nicht als Ordensband an der entsprechenden Spange oder auch nur an der Uniform getragen, sondern ausschließlich an Zivilkleidung.

Es wird auf Antrag des das Abzeichen Begehrenden verliehen (d. h., diesem nicht bei Trommelwirbel des Heeresmusikkorps vor der angetretenen Truppe an die Heldenbrust geheftet, sondern - sehr stimmungsvoll! - per Post in einem Recyklingpapierumschlag mit zerknittertem Anschreiben ohne Unterschrift zugesandt) und dient dazu, seinen Träger als ehemaligen Soldaten der Bundeswehr zu kennzeichnen. Es ist klein, besteht aus billigstem Prägemetall ohne jegliche Farbeinlage und kommt in einer klaterigen Plastikbox, die bei Ferrero durch die Qualitätskontrolle für Ü-Ei-Beilagen fallen würde.

Ich habe es beantragt und zugeschickt bekommen. Als ich es in Natura vor mir liegen hatte, überkam mich kurzzeitig schauerartig tatsächlich das Gefühl, mein Land könnte mich vielleicht doch nicht so lieb haben, wie ich es umgekehrt habe, wenn es mir so etwas - und vor allen Dingen in DER stimmungsvollen Art und Weise! - als Anerkennung für meinen geleisteten Dienst dediziert....

Doch dann kam ich wieder zu mir und meine Gedanken wurden wieder klar:
Das Veteranenabzeichen ist keine Anerkennung! Es dient der Erkennung! Vielleicht auch noch dem sich Bekennen zu etwas - der Bundeswehr, dem Reservistenwesen, vielleicht sogar ganz hoch gegriffen auch zu unserem Land.

Aber es ist ein Abzeichen. Keine Auszeichnung.

Beim Veteranentag verhält es sich so ähnlich.
Dieser stellt ebenfalls keine Auszeichnung dar, sondern soll an die Veteranen und den von ihnen geleisteten Dienst erinnern.
Am liebsten selbstverständlich an einen von Sinn und Wirksamkeit erfüllten Dienst, wie man ihn sich wünschen würde. Bei denen, die dies so zu erleben nicht das Glück hatten, sicherlich aber auch an die Unerfreulichkeiten.

Worauf es am meisten ankommt, ist aber, daran zu denken und darüber zu reflektieren, WOFÜR dieser soldatische Dienst geleistet wurde. WAS er bewirken sollte und WARUM.

Dann kommt man direkt darauf, dass der Blick zurück in die Vergangenheit unmittelbar auch den in die Zukunft schärft! Entscheidend ist, Streitkräfte und Gesellschaft wieder intensiv zu verzahnen und den Soldaten als Bürger in Uniform fest in den Köpfen und Herzen aller Teile der Gesellschaft zu verankern. Der Veteran ist - gewissermaßen als Schnittmenge beider Gruppen - eigentlich nur Vehikel und Multiplikator dieser dringenden Erfordernis und sein Gedenktag ein Anstoß dazu.

Man kann der Gewerkschaftsbewegung auch ohne 1. Mai, der Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Vertreibung auch ohne Volkstrauertag und der Einheit in Freiheit ohne 3. Oktober gedenken. Diese Tage aber zu haben, macht es einfacher, dies im Jahrestrubel nicht zu vergessen.

Genauso kann/soll/wird es mit dem Veteranentag sein und ich freue mich darauf, auch dadurch hoffentlich in Zukunft vielleicht mal öfter auf der Straße, dem Bahnsteig oder sonstwo gegenüber jemandem in Flecktarn ein kurzes: "Danke für Ihren Einsatz!" zu hören!

M.
 
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Das hat so 3.-Oktober-Schwingungen...

Erklärung: am 15.06. wurde das erste Veteranenabzeichen verliehen, das man selbst beantragen muss und dann kommt das in einem tollen Briefumschlag, einer noch tolleren Plastikdose und mit wenigen warmen Worten zu Dir nach Haus. Die Gelegenheit, Sammel-Zeremonien abzuhalten, hat man leider verstreichen lassen.

Anhang anzeigen 255185
Jep, hab es vor einiger Zeit auf Antrag ebenfalls bekommen, 35 Jahre nach Dienstende. Finde die Vorgehensweise etwas beschämend, trage es aber dennoch gelegentlich.
 
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Veteranentag am 15.06.:​

Gibt es dann auch jährliches Salutschiessen auf dem Marktplatz durch unsere Böllerschützen und welches Kaliber empfielt ihr?
 
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Ich trage weiterhin mein gelbes Band am Janker, wer es kennt weiß was dahinter steckt .... Finde ich persönlich zurückhaltend und werde immer wieder darauf angesprochen
 
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Eine ganze Generation, die Wehrdienst nur von Bildern kennt, rollt auf die politische Bühne zu. Aufgewachsen mit dem Slogan "Komm zu uns und mach eine Ausbildung" sehen sie die Bw nur als Arbeitgeber. Eine Zeitung schrieb mal: "Personalgewinnung mit dem Image einer familienfreundlichen Behörde".

Da muss man sich nicht wundern, wenn immer mehr Leute denken, daß sich jeder ja selbst seinen Arbeitgeber sucht und Extrawürste für die Beschäftigten der Bw nicht verstehen.

Ein führendes Mitglied einer Regierungspartei hat das gerade mal wieder unterstrichen.

Man merke auf, die junge Generation der letzten Jahre musste schon viel opfern und Wehrdienst könnte ihr deshalb nicht signalisiert werden. Kein Wort von Landes- oder Denokratieverteidigung, kein Wort von Bürgerpflicht. Scheint so als müssten nur neue Angestellte gewonnen werden.

Wenn in 10 oder 20 Jahren mehr Leute vom Schlag Ricardas, der Generation Z und den Klimaklebern die Politik bestimmen gibt es bestimmt wieder einen neuen Traditionserlass. Die Verteidigung am Hindukusch könnte dann schon nicht mehr erinnerungswürdig sein.


 
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Wie war das ..... diejenigen, die sich heute über unsere Jugend aufregen . Die Schaum vor den Mund bekommen , wenn sie Straßen blockieren......
Das sind deren Eltern , die vor ein paar Jahren gegen Atomkraft die Straße blockierten. Die gene Pershings demonstrierten ...... und die Generation waren die Kinder der 68er . Die gegen den Staat waren . Gegen Vietnam . ......
Aber wie immer . Je länger es her ist , um so mehr wird sich nur noch an schöne Dinge erinnert .

Und wenn ich daran denke , was meine Kumpels vor knapp 50 Jahren in ihrem Grundwehrdienst gemacht und erlebt haben . Welche Bolzen sie da gedreht haben , und wie viel Alkohol sie vernichteten .... das muss mit einem Veteranentag und Veteranenmedallie geehrt werden . 😄
 

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