Weibliches Rehwild 2023/2024

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Habt ihr nicht auch nen grauen Mitesser oder zwei da oben in der Rhön?
Ja, im weiteren Umfeld. In unserer Ecke aber keine bestätigten Risse oder der gleichen. Und zudem: warum sollte der ausgerechnet NUR Kitze fressen? und warum die alten Tanten verschonen?


(und mir wäre es eine Freude, wenn der Graue endlich mal unter den "naturschützenden" und alles verbeißenden Ziegen aufräumen würde. Will ich sehen, wie der Naturschutz auf dem nahe zu blanken Fels die Zäune nen halben Meter tief eingraben will...)
 
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Ja, im weiteren Umfeld. In unserer Ecke aber keine bestätigten Risse oder der gleichen. Und zudem: warum sollte der ausgerechnet NUR Kitze fressen? und warum die alten Tanten verschonen?
Da hast Du recht. Vermutlich einfach Geltgeißen zum Abwinken, die sich freuen, endlich der Ecke zwischen Abstellkammer und Abort zu entfleuchen. Denen muß es ja wie paradiesische Zuständ scheinen, bei Dir.
 
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Ich weiß nicht, ob es sich dabei zwangsläufig um Geltgeißen handelt. Meine Letzte hatte einen Fötus in der Tracht. etwa so groß wie mein kleiner Finger, von einer galertartigen Masse umgeben und optisch irgendwas zwischen Kaulquappe und Molch.
 

z/7

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Zwischen Beschlag und Geburt kann ne Menge passieren. Abgänge oder Resorption aufgrund Mangelernährung würden mich nicht wundern. Möglicherweise ist die Keimruhe ja ein Mittel, um die Mutter genau deshalb während der dürftigsten Zeit nicht übermäßig zu belasten. Hält die magere Situation darüber hinaus an, oder werden durch falsche Fütterung sogar weitere Stoffwechselprobleme entfacht, wird der Fötus das erste sein, was der Organismus als verzichtbar betrachtet.
 
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So, ich habe erstmal fertig, Abschuss zu 100% erfüllt. Heute Abend Dublette auf Ricke und Bockkitz. Hätte ich gesehen, dass das Kitz 14,5kg wiegt, wäre die Kugel drin geblieben, aber so ist das leider, wenn man 42 Stück schießen muss…. War aber auch seit Weihnachten extrem schwierig, überhaupt Anblick zu haben. Nun denn, ich darf ja 30% überziehen, aber ne, es reicht für dieses Jagdjahr. Wird auch immer schwieriger aus vielen Gründen und ich bin täglich draußen. Schauen wir mal, was das neue Jagdjahr bringt.
 
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Zwischen Beschlag und Geburt kann ne Menge passieren. Abgänge oder Resorption aufgrund Mangelernährung würden mich nicht wundern. Möglicherweise ist die Keimruhe ja ein Mittel, um die Mutter genau deshalb während der dürftigsten Zeit nicht übermäßig zu belasten. Hält die magere Situation darüber hinaus an, oder werden durch falsche Fütterung sogar weitere Stoffwechselprobleme entfacht, wird der Fötus das erste sein, was der Organismus als verzichtbar betrachtet.
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Gestern das erste Stück Wild (ein Bockkitz) mit der Frühaufschen Büchse erlegt.🌿
Bei bestem Wetter mit leichtem Schnee und -4* angesessen bei einem Nachbarn der mich auf ein Reh eingeladen hatte.
Die zugehörige Gaiß ist gestern Morgen der Straße zum Opfer gefallen. Vorgestern waren die beiden noch gemeinsam da.😔
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Lange stand das Kitz auf 25m spitz zu mir. Nach 30min musste eine Entscheidung her, da das Licht sich dem Ende entgegen neigte.🌄
Meine Auflage war gut, die Büchse schießt reproduzierbar auf 100m mit 4 Schuss auf eine 1 Cent Münze und ich war ruhig drauf. Also wegen des spitzen Winkels von oben etwas rechts vom Träger angehalten und fliegen gelassen.☝🏽
Lag im Knall, der Ausschuss perfekt am Brustkern (unten) zwischen den Blättern. 13kg bestes Wildpret, nebenbei für die Uni Prüfungen gelernt, was will man mehr?😍
IMG_2412.jpeg

Für die Statistik:
8,5x63 Reb mit Lutz Möller KJG
Entfernung: 25m
Lag im Knall

Kipplauf_Fan😎
 
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Nachdem wochenlang keiner von uns Anblick hatte, kam gestern ein Schmalreh an meinen Trester. Habe es schon einige Tage lang im Fährtenbild gesehen, dass dort Aktivität herrscht. Also habe ich mich gestern bei - 8 Grad hingesetzt. Habe mir ne alte Daunendecke mit aufn Ansitz genommen, sehr gemütlich :D naja, um 17 Uhr kamm dann eben das Schmalreh, lag direkt im Feuer der 308 mit geco zero. Im letzten Licht um 17.30, dachte ich, dass ich vom Glauben Abfalle: es kam dich glatt noch ne Ricke mit zwei Kitzen :eek: leider war ihnen das zu Heiss, dass an der Kirrung n totes Reh lag. Wir haben noch 4 Rehe offen für dieses JJ. Werde mich deswegen heute wieder ansetzen, vielleicht kommen sie ja heute raus. Wmh
 

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So Freunde,

wer die letzten zwei Seiten mitgelesen hat, der weiß von meinen Fehlern, meiner Situation und meinen Frust.

Jetzt sitze ich wieder auf Arbeit und kann mit Freude berichten, dass am letzten Wochenende die lang ersehnte Wendung kam.
Am Samstagmorgen habe ich angesessen, sehr früh raus und lange gesessen. Nichts. Frustriert bin ich dann Heim gefahren und habe mich aufgewärmt, dem Pächter per Jagd-Whatsapp-Gruppe mitgeteilt, dass ich erneut leer ausgegangen bin.

Kurz darauf rief er mich überraschend an und gab mir ein paar Tipps, ich solle mich auf die Wildäcker konzentrieren, die werden aktuell überrannt. Er säße zu Abend an, ob ich mich nicht auf einen von ihm empfohlenen Sitz setzen mag (der wo bei mir morgens immer die Rehe drunter lagen).

Auf dem Weg zum Sitz an der Reviergrenze kam dann noch der Pächter des Nachbarreviers und hat sich mir vorgestellt, sehr nett und überraschend für mich als JJ. Positive Erfahrung.

Als ich dann beim Sitz war konnte ich mit meiner preisgünstigen WBK drei Flecken im Wald hinter der Schwarzdornhecke, die Wiese von Wald trennt, erkennen. Also rauf auf den Sitz und abwarten. Es war gut zu sehen, dass das Wild im Einstand ruht und sich nicht bewegt. Die Chancen standen gut, dass die Stücke auf den Wildacker zu mir ziehen würden.

Zurückgelehnt und mal 100 Meter nach links geschaut und noch einen Sprung Rehwild, ebenfalls aus 3 Stücken beim Auswechseln auf den Wildacker ertappt. Diese zogen für ein kurzes Stück auch direkt zu mir, wechselten dann aber geschickt auf einen Wall und zogen parallel zum Wildacker auf der Kuppe immer näher, kein Kugelfang. Wie es kommen musste, zogen sie so lange auf der Kuppe, bis die Stücke hinter meiner Kanzel aus dem Sichtbereich verschwunden sind.

Inzwischen war es schon 15 Minuten nach Sonnenuntergang. Viel Zeit und Licht war nicht mehr da. Als ich erneut auf die Wiese schaute, erkannte ich einen dunklen Fleck, das Rehwild aus dem Einstand hat ausgewechselt und zog ebenso direkt auf mich zu. Plötzlich fiel hinter mir ein Ast und das Rehwild sprang sofort wieder an die Waldgrenze, die inzwischen von dichtem Nebel eingenommen wurde und sich sichtlich ausbreitet. Äußerst frustriert fing ich an mit dem Ansitz abzuschließen, als plötzlich aus dem Nichts (wie Rehwild das immer so gut kann) drei dunkle Flecken im Wildacker auf ca. 60 Meter standen. Kurz darauf schreckte das Rehwild am Waldrand, das sich gerade zurückgezogen hat. Jetzt verstand ich, dass beide Sprünge versuchten den Wildacker für sich zu haben. Das schien mir merkwürdig und für Rehwild kein bekanntes Verhalten, kennt ihr sowas?

Nun ging wirklich alles Schlag auf Schlag, es waren möglicherweise nur noch 2-3 Minuten Büchsenlicht und der Nebel kam auf 60-70 Meter runter. Da bemerkte ich ein Stück, dass so nah und breit zog, dass ich es noch ansprechen konnte. Weiblich. Also alles fertig gemacht, geschossen, sauber abgekommen und beobachtet. Ich konnte mit bloßem Auge nichts mehr erkennen, hörte aber wie das Stück im Laub schlegelte.

Wild geborgen, weiblich, ein guter Abend. Allerdings fehlten auf meinem Abschussplan noch 3 Stücke nach diesem Abschuss.

Den nächsten morgen habe ich ausgesessen, habe mich aber vom Pächter verleiten lassen "Abends" um 14:30 nochmal woanders anzusitzen. Gesagt, getan, zuhause abgemeldet.

Sobald ich auf den Sitz kam, erkannte ich ein Stück auf über 160m das seinen Lauf schonte und sichtlich Schwierigkeiten hatte sich zu bewegen. Leider... erneut ohne Kugelfang, zu weit wäre es mir nicht gewesen. Das Stück war aber auch nicht abgekommen, entweder frische Verletzung oder es kam trotz dessen gut zurecht.

Den gesamten Ansitz tat sich nichts, der Nebel wurde bei den fallenden Temperaturen zu Eis und schlug sich auf der Wiese nieder. Immer hatte ich einen Blick auf das laufkranke Stück. Es wurde dunkel und mein Pächter hatte schon abgebaumt, war auf dem Weg zum Auto das in Sichtweite stand, da wechselten recht zügig zwei Stücke aus, ein Bock und eine Ricke. Sie kreuzten die ecke der Wiese an der ich saß und waren auch kurz davor wieder abzutauchen als die Ricke in Richtung Pächter (300-400m) sicherte und sich nochmal breit stellt. Da fiel der erste Schuss, perfekt hinterm Blatt Herz Lunge Lunge, direktes taumeln und die Ricke lag an Ort und Stelle. Der Bock stand wie angewurzelt, ich zögerte erst, ließ dann aber doch fliegen. Er Sprang einige Meter, wendete und wurde langsam. Ich gab einen Laut von mir und er hat sich trotz perfektem Treffer nochmal stoppen lassen. Instinktiv habe ich einen zweiten, diesmal minimal schräg von hinten angetragenen Schuss fliegen lassen - erneut perfekt in der Kammer. Er Sprang 10m ab bis zum Feldweg, auf dem taumelte er schon und verschwand mit einem letzten Schritt im Wald an dem meine Kanzel grenzte.

Mein Pächter hat die Schüsse natürlich gehört, kam sofort mit etwas Abstand und nach Bestätigung per Telefon angefahren. Die alte Hündin durfte noch eine kleine Todsuche machen, bekam später die Leber.

Nun hab ich drei Stücke die am Do/Fr die Gefriertruhe füllen werden. Über zwei Lauscher durfte sich die inzwischen 17-Jährige Familienhündin aus meiner Kindheit schon freuen und ich bin erleichtert.
 
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So Freunde,

wer die letzten zwei Seiten mitgelesen hat, der weiß von meinen Fehlern, meiner Situation und meinen Frust.

Jetzt sitze ich wieder auf Arbeit und kann mit Freude berichten, dass am letzten Wochenende die lang ersehnte Wendung kam.
Am Samstagmorgen habe ich angesessen, sehr früh raus und lange gesessen. Nichts. Frustriert bin ich dann Heim gefahren und habe mich aufgewärmt, dem Pächter per Jagd-Whatsapp-Gruppe mitgeteilt, dass ich erneut leer ausgegangen bin.

Kurz darauf rief er mich überraschend an und gab mir ein paar Tipps, ich solle mich auf die Wildäcker konzentrieren, die werden aktuell überrannt. Er säße zu Abend an, ob ich mich nicht auf einen von ihm empfohlenen Sitz setzen mag (der wo bei mir morgens immer die Rehe drunter lagen).

Auf dem Weg zum Sitz an der Reviergrenze kam dann noch der Pächter des Nachbarreviers und hat sich mir vorgestellt, sehr nett und überraschend für mich als JJ. Positive Erfahrung.

Als ich dann beim Sitz war konnte ich mit meiner preisgünstigen WBK drei Flecken im Wald hinter der Schwarzdornhecke, die Wiese von Wald trennt, erkennen. Also rauf auf den Sitz und abwarten. Es war gut zu sehen, dass das Wild im Einstand ruht und sich nicht bewegt. Die Chancen standen gut, dass die Stücke auf den Wildacker zu mir ziehen würden.

Zurückgelehnt und mal 100 Meter nach links geschaut und noch einen Sprung Rehwild, ebenfalls aus 3 Stücken beim Auswechseln auf den Wildacker ertappt. Diese zogen für ein kurzes Stück auch direkt zu mir, wechselten dann aber geschickt auf einen Wall und zogen parallel zum Wildacker auf der Kuppe immer näher, kein Kugelfang. Wie es kommen musste, zogen sie so lange auf der Kuppe, bis die Stücke hinter meiner Kanzel aus dem Sichtbereich verschwunden sind.

Inzwischen war es schon 15 Minuten nach Sonnenuntergang. Viel Zeit und Licht war nicht mehr da. Als ich erneut auf die Wiese schaute, erkannte ich einen dunklen Fleck, das Rehwild aus dem Einstand hat ausgewechselt und zog ebenso direkt auf mich zu. Plötzlich fiel hinter mir ein Ast und das Rehwild sprang sofort wieder an die Waldgrenze, die inzwischen von dichtem Nebel eingenommen wurde und sich sichtlich ausbreitet. Äußerst frustriert fing ich an mit dem Ansitz abzuschließen, als plötzlich aus dem Nichts (wie Rehwild das immer so gut kann) drei dunkle Flecken im Wildacker auf ca. 60 Meter standen. Kurz darauf schreckte das Rehwild am Waldrand, das sich gerade zurückgezogen hat. Jetzt verstand ich, dass beide Sprünge versuchten den Wildacker für sich zu haben. Das schien mir merkwürdig und für Rehwild kein bekanntes Verhalten, kennt ihr sowas?

Nun ging wirklich alles Schlag auf Schlag, es waren möglicherweise nur noch 2-3 Minuten Büchsenlicht und der Nebel kam auf 60-70 Meter runter. Da bemerkte ich ein Stück, dass so nah und breit zog, dass ich es noch ansprechen konnte. Weiblich. Also alles fertig gemacht, geschossen, sauber abgekommen und beobachtet. Ich konnte mit bloßem Auge nichts mehr erkennen, hörte aber wie das Stück im Laub schlegelte.

Wild geborgen, weiblich, ein guter Abend. Allerdings fehlten auf meinem Abschussplan noch 3 Stücke nach diesem Abschuss.

Den nächsten morgen habe ich ausgesessen, habe mich aber vom Pächter verleiten lassen "Abends" um 14:30 nochmal woanders anzusitzen. Gesagt, getan, zuhause abgemeldet.

Sobald ich auf den Sitz kam, erkannte ich ein Stück auf über 160m das seinen Lauf schonte und sichtlich Schwierigkeiten hatte sich zu bewegen. Leider... erneut ohne Kugelfang, zu weit wäre es mir nicht gewesen. Das Stück war aber auch nicht abgekommen, entweder frische Verletzung oder es kam trotz dessen gut zurecht.

Den gesamten Ansitz tat sich nichts, der Nebel wurde bei den fallenden Temperaturen zu Eis und schlug sich auf der Wiese nieder. Immer hatte ich einen Blick auf das laufkranke Stück. Es wurde dunkel und mein Pächter hatte schon abgebaumt, war auf dem Weg zum Auto das in Sichtweite stand, da wechselten recht zügig zwei Stücke aus, ein Bock und eine Ricke. Sie kreuzten die ecke der Wiese an der ich saß und waren auch kurz davor wieder abzutauchen als die Ricke in Richtung Pächter (300-400m) sicherte und sich nochmal breit stellt. Da fiel der erste Schuss, perfekt hinterm Blatt Herz Lunge Lunge, direktes taumeln und die Ricke lag an Ort und Stelle. Der Bock stand wie angewurzelt, ich zögerte erst, ließ dann aber doch fliegen. Er Sprang einige Meter, wendete und wurde langsam. Ich gab einen Laut von mir und er hat sich trotz perfektem Treffer nochmal stoppen lassen. Instinktiv habe ich einen zweiten, diesmal minimal schräg von hinten angetragenen Schuss fliegen lassen - erneut perfekt in der Kammer. Er Sprang 10m ab bis zum Feldweg, auf dem taumelte er schon und verschwand mit einem letzten Schritt im Wald an dem meine Kanzel grenzte.

Mein Pächter hat die Schüsse natürlich gehört, kam sofort mit etwas Abstand und nach Bestätigung per Telefon angefahren. Die alte Hündin durfte noch eine kleine Todsuche machen, bekam später die Leber.

Nun hab ich drei Stücke die am Do/Fr die Gefriertruhe füllen werden. Über zwei Lauscher durfte sich die inzwischen 17-Jährige Familienhündin aus meiner Kindheit schon freuen und ich bin erleichtert.
ein kräftiges Waidmannsheil von mir, freut mich für Dich.
 
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Jetzt sitze ich wieder auf Arbeit und kann mit Freude berichten, dass am letzten Wochenende die lang ersehnte Wendung kam.
Am Samstagmorgen habe ich angesessen, sehr früh raus und lange gesessen. Nichts. Frustriert bin ich dann Heim gefahren und habe mich aufgewärmt, dem Pächter per Jagd-Whatsapp-Gruppe mitgeteilt, dass ich erneut leer ausgegangen bin.

Kurz darauf rief er mich überraschend an und gab mir ein paar Tipps, ich solle mich auf die Wildäcker konzentrieren, die werden aktuell überrannt. Er säße zu Abend an, ob ich mich nicht auf einen von ihm empfohlenen Sitz setzen mag (der wo bei mir morgens immer die Rehe drunter lagen).

Auf dem Weg zum Sitz an der Reviergrenze kam dann noch der Pächter des Nachbarreviers und hat sich mir vorgestellt, sehr nett und überraschend für mich als JJ. Positive Erfahrung.

Als ich dann beim Sitz war konnte ich mit meiner preisgünstigen WBK drei Flecken im Wald hinter der Schwarzdornhecke, die Wiese von Wald trennt, erkennen. Also rauf auf den Sitz und abwarten. Es war gut zu sehen, dass das Wild im Einstand ruht und sich nicht bewegt. Die Chancen standen gut, dass die Stücke auf den Wildacker zu mir ziehen würden.

Zurückgelehnt und mal 100 Meter nach links geschaut und noch einen Sprung Rehwild, ebenfalls aus 3 Stücken beim Auswechseln auf den Wildacker ertappt. Diese zogen für ein kurzes Stück auch direkt zu mir, wechselten dann aber geschickt auf einen Wall und zogen parallel zum Wildacker auf der Kuppe immer näher, kein Kugelfang. Wie es kommen musste, zogen sie so lange auf der Kuppe, bis die Stücke hinter meiner Kanzel aus dem Sichtbereich verschwunden sind.

Inzwischen war es schon 15 Minuten nach Sonnenuntergang. Viel Zeit und Licht war nicht mehr da. Als ich erneut auf die Wiese schaute, erkannte ich einen dunklen Fleck, das Rehwild aus dem Einstand hat ausgewechselt und zog ebenso direkt auf mich zu. Plötzlich fiel hinter mir ein Ast und das Rehwild sprang sofort wieder an die Waldgrenze, die inzwischen von dichtem Nebel eingenommen wurde und sich sichtlich ausbreitet. Äußerst frustriert fing ich an mit dem Ansitz abzuschließen, als plötzlich aus dem Nichts (wie Rehwild das immer so gut kann) drei dunkle Flecken im Wildacker auf ca. 60 Meter standen. Kurz darauf schreckte das Rehwild am Waldrand, das sich gerade zurückgezogen hat. Jetzt verstand ich, dass beide Sprünge versuchten den Wildacker für sich zu haben. Das schien mir merkwürdig und für Rehwild kein bekanntes Verhalten, kennt ihr sowas?

Nun ging wirklich alles Schlag auf Schlag, es waren möglicherweise nur noch 2-3 Minuten Büchsenlicht und der Nebel kam auf 60-70 Meter runter. Da bemerkte ich ein Stück, dass so nah und breit zog, dass ich es noch ansprechen konnte. Weiblich. Also alles fertig gemacht, geschossen, sauber abgekommen und beobachtet. Ich konnte mit bloßem Auge nichts mehr erkennen, hörte aber wie das Stück im Laub schlegelte.

Wild geborgen, weiblich, ein guter Abend. Allerdings fehlten auf meinem Abschussplan noch 3 Stücke nach diesem Abschuss.

Den nächsten morgen habe ich ausgesessen, habe mich aber vom Pächter verleiten lassen "Abends" um 14:30 nochmal woanders anzusitzen. Gesagt, getan, zuhause abgemeldet.

Sobald ich auf den Sitz kam, erkannte ich ein Stück auf über 160m das seinen Lauf schonte und sichtlich Schwierigkeiten hatte sich zu bewegen. Leider... erneut ohne Kugelfang, zu weit wäre es mir nicht gewesen. Das Stück war aber auch nicht abgekommen, entweder frische Verletzung oder es kam trotz dessen gut zurecht.

Den gesamten Ansitz tat sich nichts, der Nebel wurde bei den fallenden Temperaturen zu Eis und schlug sich auf der Wiese nieder. Immer hatte ich einen Blick auf das laufkranke Stück. Es wurde dunkel und mein Pächter hatte schon abgebaumt, war auf dem Weg zum Auto das in Sichtweite stand, da wechselten recht zügig zwei Stücke aus, ein Bock und eine Ricke. Sie kreuzten die ecke der Wiese an der ich saß und waren auch kurz davor wieder abzutauchen als die Ricke in Richtung Pächter (300-400m) sicherte und sich nochmal breit stellt. Da fiel der erste Schuss, perfekt hinterm Blatt Herz Lunge Lunge, direktes taumeln und die Ricke lag an Ort und Stelle. Der Bock stand wie angewurzelt, ich zögerte erst, ließ dann aber doch fliegen. Er Sprang einige Meter, wendete und wurde langsam. Ich gab einen Laut von mir und er hat sich trotz perfektem Treffer nochmal stoppen lassen. Instinktiv habe ich einen zweiten, diesmal minimal schräg von hinten angetragenen Schuss fliegen lassen - erneut perfekt in der Kammer. Er Sprang 10m ab bis zum Feldweg, auf dem taumelte er schon und verschwand mit einem letzten Schritt im Wald an dem meine Kanzel grenzte.

Mein Pächter hat die Schüsse natürlich gehört, kam sofort mit etwas Abstand und nach Bestätigung per Telefon angefahren. Die alte Hündin durfte noch eine kleine Todsuche machen, bekam später die Leber.

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Das ist einfach toll! kräftiges Waidmansgebrüll! hier in unserem Revier eine ähnliche Situation. Es ging monatelang nichts, Vorgestern dann mein erstes Reh nach dieser Durststrecke (siehe mein Beitrag vor dir) und gestern gleich ein zweites Schmalreh. Wenns läuft dann läufts.
 
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Jetzt sitze ich wieder auf Arbeit und kann mit Freude berichten, dass am letzten Wochenende die lang ersehnte Wendung kam.
Am Samstagmorgen habe ich angesessen, sehr früh raus und lange gesessen. Nichts. Frustriert bin ich dann Heim gefahren und habe mich aufgewärmt, dem Pächter per Jagd-Whatsapp-Gruppe mitgeteilt, dass ich erneut leer ausgegangen bin.

Kurz darauf rief er mich überraschend an und gab mir ein paar Tipps, ich solle mich auf die Wildäcker konzentrieren, die werden aktuell überrannt. Er säße zu Abend an, ob ich mich nicht auf einen von ihm empfohlenen Sitz setzen mag (der wo bei mir morgens immer die Rehe drunter lagen).

Auf dem Weg zum Sitz an der Reviergrenze kam dann noch der Pächter des Nachbarreviers und hat sich mir vorgestellt, sehr nett und überraschend für mich als JJ. Positive Erfahrung.

Als ich dann beim Sitz war konnte ich mit meiner preisgünstigen WBK drei Flecken im Wald hinter der Schwarzdornhecke, die Wiese von Wald trennt, erkennen. Also rauf auf den Sitz und abwarten. Es war gut zu sehen, dass das Wild im Einstand ruht und sich nicht bewegt. Die Chancen standen gut, dass die Stücke auf den Wildacker zu mir ziehen würden.

Zurückgelehnt und mal 100 Meter nach links geschaut und noch einen Sprung Rehwild, ebenfalls aus 3 Stücken beim Auswechseln auf den Wildacker ertappt. Diese zogen für ein kurzes Stück auch direkt zu mir, wechselten dann aber geschickt auf einen Wall und zogen parallel zum Wildacker auf der Kuppe immer näher, kein Kugelfang. Wie es kommen musste, zogen sie so lange auf der Kuppe, bis die Stücke hinter meiner Kanzel aus dem Sichtbereich verschwunden sind.

Inzwischen war es schon 15 Minuten nach Sonnenuntergang. Viel Zeit und Licht war nicht mehr da. Als ich erneut auf die Wiese schaute, erkannte ich einen dunklen Fleck, das Rehwild aus dem Einstand hat ausgewechselt und zog ebenso direkt auf mich zu. Plötzlich fiel hinter mir ein Ast und das Rehwild sprang sofort wieder an die Waldgrenze, die inzwischen von dichtem Nebel eingenommen wurde und sich sichtlich ausbreitet. Äußerst frustriert fing ich an mit dem Ansitz abzuschließen, als plötzlich aus dem Nichts (wie Rehwild das immer so gut kann) drei dunkle Flecken im Wildacker auf ca. 60 Meter standen. Kurz darauf schreckte das Rehwild am Waldrand, das sich gerade zurückgezogen hat. Jetzt verstand ich, dass beide Sprünge versuchten den Wildacker für sich zu haben. Das schien mir merkwürdig und für Rehwild kein bekanntes Verhalten, kennt ihr sowas?

Nun ging wirklich alles Schlag auf Schlag, es waren möglicherweise nur noch 2-3 Minuten Büchsenlicht und der Nebel kam auf 60-70 Meter runter. Da bemerkte ich ein Stück, dass so nah und breit zog, dass ich es noch ansprechen konnte. Weiblich. Also alles fertig gemacht, geschossen, sauber abgekommen und beobachtet. Ich konnte mit bloßem Auge nichts mehr erkennen, hörte aber wie das Stück im Laub schlegelte.

Wild geborgen, weiblich, ein guter Abend. Allerdings fehlten auf meinem Abschussplan noch 3 Stücke nach diesem Abschuss.

Den nächsten morgen habe ich ausgesessen, habe mich aber vom Pächter verleiten lassen "Abends" um 14:30 nochmal woanders anzusitzen. Gesagt, getan, zuhause abgemeldet.

Sobald ich auf den Sitz kam, erkannte ich ein Stück auf über 160m das seinen Lauf schonte und sichtlich Schwierigkeiten hatte sich zu bewegen. Leider... erneut ohne Kugelfang, zu weit wäre es mir nicht gewesen. Das Stück war aber auch nicht abgekommen, entweder frische Verletzung oder es kam trotz dessen gut zurecht.

Den gesamten Ansitz tat sich nichts, der Nebel wurde bei den fallenden Temperaturen zu Eis und schlug sich auf der Wiese nieder. Immer hatte ich einen Blick auf das laufkranke Stück. Es wurde dunkel und mein Pächter hatte schon abgebaumt, war auf dem Weg zum Auto das in Sichtweite stand, da wechselten recht zügig zwei Stücke aus, ein Bock und eine Ricke. Sie kreuzten die ecke der Wiese an der ich saß und waren auch kurz davor wieder abzutauchen als die Ricke in Richtung Pächter (300-400m) sicherte und sich nochmal breit stellt. Da fiel der erste Schuss, perfekt hinterm Blatt Herz Lunge Lunge, direktes taumeln und die Ricke lag an Ort und Stelle. Der Bock stand wie angewurzelt, ich zögerte erst, ließ dann aber doch fliegen. Er Sprang einige Meter, wendete und wurde langsam. Ich gab einen Laut von mir und er hat sich trotz perfektem Treffer nochmal stoppen lassen. Instinktiv habe ich einen zweiten, diesmal minimal schräg von hinten angetragenen Schuss fliegen lassen - erneut perfekt in der Kammer. Er Sprang 10m ab bis zum Feldweg, auf dem taumelte er schon und verschwand mit einem letzten Schritt im Wald an dem meine Kanzel grenzte.

Mein Pächter hat die Schüsse natürlich gehört, kam sofort mit etwas Abstand und nach Bestätigung per Telefon angefahren. Die alte Hündin durfte noch eine kleine Todsuche machen, bekam später die Leber.

Nun hab ich drei Stücke die am Do/Fr die Gefriertruhe füllen werden. Über zwei Lauscher durfte sich die inzwischen 17-Jährige Familienhündin aus meiner Kindheit schon freuen und ich bin erleichtert.
Wmh !
Kommentar: bei Deiner Schilderung wird nicht so ganz klar, auf was Du jeweils genau geschossen hast, außer dem Bock.
Auch weibliche Stücke haben Altersklassen !
Diese zu erkennen vor oder wenigstens nach dem Schuß gehört zur Jagd und ihrer Schilderung dazu.
Auch wenns so zahlreich Rehe gibt, gehört die Ansprache dazu; vor allem wenn man noch in der Lernphase ist, was ich bei Dir vermute.

Es sei nur mal so angemerkt... ;)
 

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