"Weiche" bleifreie Deformatoren?

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Man könnte bei den Fragen des Vögelchens den Eindruck gewinnen, es wären bisher noch keine Rehe mit bleifreien Deformationen geschossen worden
Viele jagdliche Wiederlader der Generation vor mir, heute 70+x hier in der weiteren Umgebung, nutzen die Geschosse von Reichenberg seit vielen Jahren.
Lange bevor Bleifrei Pflicht wurde und ohne Vorbehalt .
 
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Wiederlader sind aber allgemein aufgeschlossener gegenüber verschiedener Geschossen, als Käufer von Fabrikpatronen.
Als bleifrei startete und es bei vielen wegen Ablagerungen im Lauf zu mangelnder Präzision kam und schlechterer Wirkung aufgrund zu hoher Geschossgewichte, man nahm ja das selbe Gewicht wie vorher. Die Büchsenmacher,mit denen ich zu tun habe, wussten da auch nicht richtig was mit anzufangen und verteufelten das ganze, weil sie soviele Probleme mit den Kunden hatten. Also fing ich an Wiederlader dazu zu befragen. Auffallend war, dass diese chemisches Reinigen im Standardrepertoire hatten und im bleifreien leichtere Geschosse verwendeten.
Mein Start ins bleifreie war dadurch nicht so holprig wie bei anderen. Damals kostete die Schachtel Barnes noch Anfang 40€ :whistle: Als die Ecostrike auf den Markt kam schoss ich die zur vollsten Zufriedenheit in 150gr in 30-06. Wirkte stets gut auch auf Rehwild.
 
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Bei den Teilmantel hat es früher ziemlich oft mit Kammertreffer dazu geführt das due Rehe innerhalb von 10 Schritt umfallen.
Wobei du dann bezgl. der Geschosskonstruktion nicht Äpfel mit Birnen vergleichen solltest.
Einen bleiernen Totalzeleger kann man allenfalls mit bleifreien Zerlegern ala Evogreen, Geco Zero, LOS Hunter vergleichen. Und da ist die Wirkung beim Kammerschuss nahezu gleich.

Bleifreie Deformationsgeschosse sollte man fairerweise mit geboundeten Bleigeschossen vergleichen. Auch da wären die Ergebnisse ähnlich.

Nah ja, wer kann sich nicht mehr an die "Aufbrechschüsse" auf Rehwild mit weichen Teilzerlegern erinnern. Und auch in Bleizeiten sind Rehe, je nach Treffer auch mal mehr oder weniger weit geflüchtet. Auch gab es da schon Nachsuchen.

Dieses verklärende Bild auf Bleigeschosse kann ich so nicht uneingeschränkt teilen.
 
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Wobei du dann bezgl. der Geschosskonstruktion nicht Äpfel mit Birnen vergleichen solltest.
Einen bleiernen Totalzeleger kann man allenfalls mit bleifreien Zerlegern ala Evogreen, Geco Zero, LOS Hunter vergleichen. Und da ist die Wirkung beim Kammerschuss nahezu gleich.

Bleifreie Deformationsgeschosse sollte man fairerweise mit geboundeten Bleigeschossen vergleichen. Auch da wären die Ergebnisse ähnlich.

Nah ja, wer kann sich nicht mehr an die "Aufbrechschüsse" auf Rehwild mit weichen Teilzerlegern erinnern. Und auch in Bleizeiten sind Rehe, je nach Treffer auch mal mehr oder weniger weit geflüchtet. Auch gab es da schon Nachsuchen.

Dieses verklärende Bild auf Bleigeschosse kann ich so nicht uneingeschränkt teilen.
Selbst verständlich muss man sas differenziert betrachten. Aber mit einem Geco TM, Nosler BT fielen mir die Rehe bei Kammertreffern ziemlich zeitnah um. Beim Nosler Accubond warwn es vieleich 5-7 Schritt mehr im Schnitt. Einzelfluchten gan es immer mal die bis 40 m waren bei Kammertreffern. Jetzt mit bleifreien Defos und Kammertreffern sind Fluchten von 25-30 m eher an der Tagesordnung. Und ich habe fast alles probiert in 3 Patronen.
 
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Gar nicht. Wenn genug Staudruck auftritt, splittern die Geschosse. Reicht es nicht, bleibt Vollmantelwirkung.

Bei Geschossen mit offener Hohlspitze hat man noch einen Freiheitsgrad mehr. Man kann nämlich dann die Hohlspitze mit beispielsweise Vaseline auffüllen, um den Staudruck zu erhöhen.
 
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Bei Geschossen mit offener Hohlspitze hat man noch einen Freiheitsgrad mehr. Man kann nämlich dann die Hohlspitze mit beispielsweise Vaseline auffüllen, um den Staudruck zu erhöhen.
Und wie sorgst Du dafür, dass die Vaseline drin bleibt?

Grade im Sommer stelle ich mir da eine ziemliche Sauerei vor.
 

Wheelgunner_45ACP

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Bei Geschossen mit offener Hohlspitze hat man noch einen Freiheitsgrad mehr. Man kann nämlich dann die Hohlspitze mit beispielsweise Vaseline auffüllen, um den Staudruck zu erhöhen.
Erst mal danach die Präzision testen. Nicht dass du eine Unwucht einbringst.

Dann lieber Geschosse vom Mayerl, der bohrt die Holzspitze auch Wunsch.
 
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Es gibt doch nur eine vernünftige Lösung und die besteht seit Jahrtausenden. Es ist egal, ob man an Geschosse von Speer, ein Schelm, wer an ein steinernes, mit harzigen Fasern gebondetes, hölzernes Verbundkerngeschoss denkt oder ein Geschoss von Hornady etc. vor Augen hat. Die Kombination aus Können, Erfahrung, Wucht, Treffersitz und die Verfügbarkeit eines Hundes um Fehler auszugleichen ist weder neu, noch unmodern.

Ich schiesse seit über 1o Jahren GMX, TSX, TTSX neuerdings Exergy, Grom, Z-Grom, Naturalis, Sako Powerhead Blade….ach, Impala war auch mal dabei….trifft man tödlich, wirkt es tödlich.

Viel wichtiger sind eine optimale Präzision und wiederholbare Ergebnisse, um sicher zu sein, dass das Werkzeug und der Handwerker nicht der Grund für eventuell abweichende Ergebnisse sind.

War vor 10 Tagen mit BogenJägern unterwegs. Typ, Form, Auszugsgewicht und Griff des Bogens, Spinewert des Pfeils…..ich sag’s Euch…alles simpler, als eine Sense optimal zu dengeln…..
 
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Ich bin kein Fan von Zerlegegeschossen, deshalb habe ich gezielt nach Deformierern gefragt.

Kupfer ist weicher als Messing.
Gleiches Kaliber, gleiche Geschwindigkeit, macht es einen Unterschied oder ist es eh egal, weil die Geschosse, egal aus welchem Material, bei einem Reh gar nicht ansprechen?
Der Titel des Fadens ist so nicht richtig und ein Widerspruch in sich selbst!
Unter dem englischen Begriff "Solids" versteht man Geschosse, die sich im Wildkörper in der Regel formstabil verhalten. Daraus resultiert, dass sie nicht "weich" sein können. In diese Gruppe fallen Vollgeschosse aus harten Legierungen(Messing), Geschosse aus Hartblei und dickwandige VM Rundkopfgeschosse. Letztere müssen richtungsstabil durch den Wildkörper gehen und eine entsprechende Wandstärke des Mantels aufweisen. Andernfalls können sie deformieren, ja sogar sich Zerlegen.
Der Threadstarter meinte offensichtlich homogene Geschosse, welche, der Übergang ist fließend und vom Zielwiderstand und der Auftreffgeschwindigkeit abhängig, deformieren und/oder splittern können.
Der Begriff "Bleigeschosse" wird in diesem und anderen Fäden immer wieder fälschlich für Mantelgeschosse mit Bleikern verwendet. Ich selbst schieße und jage durchaus mit Bleigeschossen, das sind aber gepresste oder gegossene, homogene Geschosse aus reinem Blei oder einer Bleilegierung. Auf der Jagd verwende ich meistens formstabile Messinggeschosse.
 
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Doch nun zu den "weichen Solids". Ende der 1980-er Jahre, also vor rund 35 Jahren, begann ich sowie einige Jagdfreunde, Barnes X Geschosse zu verwenden. Seltsamerweise haben die damals kaum jemanden interessiert. Es waren noch die Ur-Geschosse ohne Entlastungsrillen. aus 1bis 2 von 5 Waffen flogen sie excellent, aus den anderen gar nicht. Der Reinigungsaufwand war hoch. Wirkungsmäßig waren sie so wie die "modernen" Deformatoren. Wir mussten lernen, die schwachen Schußzeichen zu deuten und die oft spärlichen Schweissfährten zu verfolgen(wenn kein Hund da war). Die Durchschlagskraft war sehr hoch und nicht immer waren sie richtungsstabil im Wildkörper. Ich erinnere mich an ein "culling" im Damwildgatter, wo, unbeabsichtigt, mit 3 Schuß 5 Stücke lagen (6mmTCU, 75gr Barnes X). Vor gut 20 Jahren begann ich dann formstabile Messinggeschosse zu verwenden(Das sind die, welche in der "BRD" wirkungslos sind). Das sind echte Solids und nach MEINEN Erfahrungen(ca. 400 Stk. vom Küchenhasen bis zum Karpatenhirsch) töten sie etwas besser als die Barnes Deformatoren und Laufreinigung mache ich 1X im Jahr, wenn überhaupt. Bore Snake reicht.
Von Splittergeschossen halte ich nichts, verwende aber Nosler Partition in einigen Jagdwaffen, welche diese gut schießen. Wenn ich viele Löcher will nehme ich Schrot.
 

Wheelgunner_45ACP

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Egal was man von Jens Tigges und den Hunter Brothers hält, hier sieht man mal Beschusstest in Seife und wie die temporäre Wundhöhle im Maximum aussieht. Bei gleichem Kaliber und vergleichbarer Laborierung unterscheidet sich das nicht essentiell.

 
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Doch nun zu den "weichen Solids". Ende der 1980-er Jahre, also vor rund 35 Jahren, begann ich sowie einige Jagdfreunde, Barnes X Geschosse zu verwenden. Seltsamerweise haben die damals kaum jemanden interessiert. Es waren noch die Ur-Geschosse ohne Entlastungsrillen. aus 1bis 2 von 5 Waffen flogen sie excellent, aus den anderen gar nicht. Der Reinigungsaufwand war hoch. Wirkungsmäßig waren sie so wie die "modernen" Deformatoren. Wir mussten lernen, die schwachen Schußzeichen zu deuten und die oft spärlichen Schweissfährten zu verfolgen(wenn kein Hund da war). Die Durchschlagskraft war sehr hoch und nicht immer waren sie richtungsstabil im Wildkörper. Ich erinnere mich an ein "culling" im Damwildgatter, wo, unbeabsichtigt, mit 3 Schuß 5 Stücke lagen (6mmTCU, 75gr Barnes X). Vor gut 20 Jahren begann ich dann formstabile Messinggeschosse zu verwenden(Das sind die, welche in der "BRD" wirkungslos sind). Das sind echte Solids und nach MEINEN Erfahrungen(ca. 400 Stk. vom Küchenhasen bis zum Karpatenhirsch) töten sie etwas besser als die Barnes Deformatoren und Laufreinigung mache ich 1X im Jahr, wenn überhaupt. Bore Snake reicht.
Von Splittergeschossen halte ich nichts, verwende aber Nosler Partition in einigen Jagdwaffen, welche diese gut schießen. Wenn ich viele Löcher will nehme ich Schrot.
Verrätst Du uns, welches formstabile Messinggeschoss Dein Favorit ist? Formstabil, garantiert keine Splitter und richtungsstabil vor und auch im Zielmedium....wäre ein Traum.
 
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Verrätst Du uns, welches formstabile Messinggeschoss Dein Favorit ist? Formstabil, garantiert keine Splitter und richtungsstabil vor und auch im Zielmedium....wäre ein Traum.
Ich tippe mal das die den selben Namen wie eine häufig in Afrika vorkommende Antilope haben.
Das mit Richtungsstabil wäre noch zu überdenken.
 

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