10,75x68

Registriert
19 Aug 2005
Beiträge
4.366
So richtig erkennen kann ich die Fehlkonstruktion der .416 Rigby nicht.... die Patrone hat einen, im Gegensatz zu den cordit-geplagten .300, .375 Holland & Konsorten, vergleichsweise zylindrischen Hülsenkörper und eine hochmoderne steile Schulter.

Aber zur 10,75....ich glaub, eine 10,75 braucht man nicht, weil sie besser ist als irgendwas, sondern weil sie ganze einfach gut ist.

Was mir an dem Ding gefällt ist, dass sie zu ihrer Zeit perfekt für das 98er System gemacht wurde,.... dann irgendwie von der Zeit und dem Lauf der Dinge überrollt wurde,.... aber doch nicht so, dass sie wirklich tot wäre,... und jetzt kann man so einen ballistischen Schatz heben und sich dran erfreuen....

;-)

Gruß

HWL


polemik ist das salz in der suppe

diese speziellen "magnums" haben mit dem gürtel natürlich noch viel schlimmere gebrechen

ein fehler der rigby ist das sie perfekt für das magnum system geschaffen wurde. die rigby hülse an sich ist zu groß für die leistung die vorn erreicht wird. die 404 hülse schafft fast das gleiche und in der praxis vergleichbares mit einer wesentlich schlankeren hülse. wer mehr möchte gehe zu Hernn Ziegenhahn, der baut gern eine 404 Schüler Magnum die dann wirklich eine klasse drüber liegt.
und die passt dann auch genauso wie die 10,75x73 in das normalsystem.

alle anderen erfreuen sich an der 10,75x68 die man auch im MAS haben kann wenn man extravagantes möchte

27001932vj.jpg
 
Registriert
29 Mrz 2013
Beiträge
755
Stolzer Preis? Man kann sich glücklich schätzen, wenn man es so günstig in diesem Zustand bekommt!
Wuni
 
Registriert
2 Dez 2008
Beiträge
11.178
Stolzer Preis? Man kann sich glücklich schätzen, wenn man es so günstig in diesem Zustand bekommt!
Wuni

Ob es seinen Preis wert ist, wird man sehen, wenn mein Büchsenmacher sein Urteil drüber gefällt hat...

Bei Käufen im Internett ist man ja immer irgendwie ein wenig "in Gottes Hand",..... aber ich hab mir gedacht, was soll da schon schief gehen.

Wenn der Lauf eingetroffen ist gibt ein pic "Verschluss /Lauf" .... und vielleicht auch schon vom Schaft.

Ich hatte gestern ein Gespräch mit einem Kumpel, der hat sich einen Lauf, geflutet, 650 mm, MüGe, in 8x68S für eine Sauer 404 für 2400 Euronen liefern lassen,......in Vergleich dazu investiere ich bis jetzt ja praktisch nur Taschengeld.

;-)

Gruß

HWL
 
A

anonym

Guest
Ja, sieht gut aus. 500,-- Euro ist aber auch ein stolzer Preis!
Wenn es so perfekt ist wie es aussieht, passt es doch. Wenigstens muss man kein schlechtes Gewissen haben, eine gute Ordonanzwaffe schlachten zu müssen (schon klar, das hat ein anderer hier schon gemacht ... aber es ist halt schon so). Schönes System!
 
Registriert
2 Okt 2008
Beiträge
5.546
Weil solche Brummer wie die 10,75x68 nicht zum Alltagsgeschäft eines Wald- und Wiesenjägers wie meinereiner zählen, habe ich nachgesehen, was es mit dieser Patrone für eine Bewandtnis hat: CIP 10,75 x 68

  • Für einen Schulteranlieger ist da nicht viel Schulter übrig geblieben. Reicht der kümmerliche Rest von Schulter um einen passenden Verschlussabstand sicher zu stellen?
  • Die ganze Patrone sieht irgendwie zusammengestaucht aus. Ein wenig mehr Geschoß könnte sie schon zeigen. Alles nur, damit die Patronenlänge mit 81mm noch locker ins Normalmagazin passt?
  • Bei 5.000 J hat der Konstrukteur scheinbar kalte Füße bekommen. Oder ist ein p[SUB]max[/SUB] von 3,3 kbar bei derart großen Kalibern Standard?
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
2 Dez 2008
Beiträge
11.178
Weil solche Brummer wie die 10,75x68 nicht zum Alltagsgeschäft eines Wald- und Wiesenjägers wie meinereiner zählen, habe ich nachgesehen, was es mit dieser Patrone für eine Bewandtnis hat: CIP 10,75 x 68

  • Für einen Schulteranlieger ist da nicht viel Schulter übrig geblieben. Reicht der kümmerliche Rest von Schulter um einen passenden Verschlussabstand sicher zu stellen?
  • Die ganze Patrone sieht irgendwie zusammengestaucht aus. Ein wenig mehr Geschoß könnte sie schon zeigen. Alles nur, damit die Patronenlänge mit 81mm noch locker ins Normalmagazin passt?
  • Bei 5.000 J hat der Konstrukteur scheinbar kalte Füße bekommen. Oder ist ein p[SUB]max[/SUB] von 3,3 kbar bei derart großen Kalibern Standard?

Was den Verschlussabstand angeht, scheint der problemlos auszureichen, zumindest gabs diesbezüglich keine Klagen, deine Bedenken scheinen also mehr oder weniger unbegründet.

Der optische Eindruck den uns die Patrone bietet speist sich im wesentlichen aus den 81,00 mm langen 22,5 g VMR/TMR Laborierungen von RWS und DWM.

FN_98_cal10,75x68_1.jpg

Ein normaler 98er verträgt problemlos Patronen bis 84,00 mm, kann aber mit geringfügigen Modifikationen auch Patronen wie die 8x68S von bis zu 86,5 mm aufnehmen.

"Moderne" Bleifreipillen sind länger, und damit geladene Patronen dürften bei bis zu 87,00 mm Patronenlänge eine hübsche Patrone abgeben.

Was den Gasdruck angeht ist "mehr" nicht gleichbedeutend mit "besser". .....und große Patronen müssen nicht auch noch hohen Gasdruck haben.

Niedriger Gasdruck sorgt unter anderem auch dafür, dass Hülsen unter ungünstigen klimatischen Bedingungen problemlos aus dem Patronenlager gezogen werden können,... und das kann auch schon mal darüber entscheiden, ob man gefressen wird, oder einen Bettvorleger mit nach Hause nehmen kann. :cool:

Ich denke daher, dass der niedrige Gasdruck nicht eine technische Grenze für die damaligen Ingenieure war, sondern bewusst gewähltes Konstruktionsziel.

...und 5000 Joule.... is ja jetzt nicht so wenig, und wem das nicht langt....404.....


Gruß

HWL
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
2 Okt 2008
Beiträge
5.546
Danke für die Information.

Angesichts der Frage, wer gerade am besten Weg ist, wessen Bettvorleger zu werden, gibt man sich mit 3,3 kbar doch gerne zufrieden. Die Chance, zu Lebzeiten noch eine zweite Patrone ins Lager zu bekommen, ist einfach zu verlockend.
 
Registriert
31 Mrz 2009
Beiträge
10.330
Ich hatte gestern ein Gespräch mit einem Kumpel, der hat sich einen Lauf, geflutet, 650 mm, MüGe, in 8x68S für eine Sauer 404 für 2400 Euronen liefern lassen,......in Vergleich dazu investiere ich bis jetzt ja praktisch nur Taschengeld.
2400€?
Du sprichst nur von einem Wechsellauf?
Hat der Goldeinlagen oder ist der von Atzl handgeläppt?
Oder ist das echt der Preis direkt von Sauer?

Wenn du aufs Geld achtest kostet deine Custom 10,75x68 auch nicht mehr...
 
Registriert
15 Aug 2013
Beiträge
2.469
Sorry - aber ohne Herstellerlaubnis bekam ich vo Lothar Wlther weder Preiangebote für Rohlinge in .308 achtkant,
oder .375 achtkant, noch für .223 Achtkant mit angefäßter Laufschiene...
nur über lizensierte BüMa...
Hat sich das geändert ?
oder nur für Kunden aus AT ?
Auch die Beurteilung durch Behörden in D. war leider "unterschiedlich" d.h. für mich teuer...:thumbdown::evil:.
P.:)
 
Registriert
2 Dez 2008
Beiträge
11.178
Sorry - aber ohne Herstellerlaubnis bekam ich vo Lothar Wlther weder Preiangebote für Rohlinge in .308 achtkant,
oder .375 achtkant, noch für .223 Achtkant mit angefäßter Laufschiene...
nur über lizensierte BüMa...
Hat sich das geändert ?
oder nur für Kunden aus AT ?
Auch die Beurteilung durch Behörden in D. war leider "unterschiedlich" d.h. für mich teuer...:thumbdown::evil:.
P.:)

Da hat sich nichts geändert....

Mein deutscher BüMa hat bei Lothar Walther den Auftrag gegeben, den Rohling auf Kontur # 724 zu drehen und bekommt ihn so geliefert.... nach D.

Ich hab das aber auch gar nicht anders probiert...

Gruß

HWL
 
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
10.297
Hallo,

aaaaalso,...als man die 10,75x68 konstruierte (vermutlich bei Mauser für ihr 98er "Afrika-Modell" 1904) wollte man die Abmessungen des Systems optimal ausnutzen und dabei kam dann diese Patrone mit der extrem steilen und schmalen Schulter herraus. Änderungen hat es nur am Stoßboden des Verschlußkopfes bedurft (von 12mm auf 12,6mm aufweiten).
Da bei 84,5mm Schluß im 98er-System ist, mußten die Geschosse weit reingesetzt werden. Um ihnen ausreichend Halt zu geben entschied man sich für den extrem langen Hülsenhals.
Die damaligen Labos der 10,75x68 (die VMR-Labo von RWS bis 1991 gefertigt, dann wohl den neuen Projekten 6,5x65(R) und .30R Blaser und den damit verbundenen Kosten "geopfert" ) lagen bei einer Eo von knapp über 5200Joule.
Es gab noch eine schwächere Labo mit 4300Joule, die wohl für stärkeres Wild der nördl. Hemisphäre (Elch, Bär, Wisent) gedacht war.
Die Vorkriegslabos der größeren .404 Jeffery, alias 10,75x73 lagen auch nur bei ca. 5500Joule und es war die Zeit, in der die .404 ihren Ruf als Universal-Dickhäuterpatrone zementierte.
Die größere Hülse der .404 war halt dem langsträngigen Cordit geschult.
Die .416Rigby wurde vorm Krieg nie mit Cordit geladen, sondern wie die anderen Rigby-Patronen .350Mag. und .275 bei DWM mit normalem Blättchenpulver wie auch 8x57J, 9,3x62 oder 10,75x68. Die engl. Munitionshersteller kauften diese Patronen bei der DWM ein und versahen sie mit ihren Firmenschachteln. (98er Systeme wurden auch nie in England gefertigt, sondern bei Rigby, Westley Richards, H&H und Gibbs von Mauser importiert).
Mit heutigem TLM kann die 10,75x68 und ein 22,5g Standardgeschoß auf rd. 6000Joule gebraucht werden, im Rahmen des zulässigen Gasdrucks, selbstverständlich.
Das alles bei weniger als 5g Pulver!!!

Eine ähnliche Konstruktion, bei der man versuchte das Maximum an Platz aus einem System herrauszuholen ist beim 98er Magnumsystem die .505Gibbs.
Auch hier die steile, schmale Schulter und der rel. lange Hülsenhals.

P.S. die 10,75x68 (3300bar Piezo) hat gerade mal einen um 50bar höheren Pmax als die .416Rigby (3250bar Piezo).
Beide liegen also im Bereich einer 6,5x57R oder 8x57JRS. ;-)


Die .416 ist eine "Legende", aber wie bei allen Legenden ist nur "ein kleines Fünkchen" Wahrheit dran.
Seit ihrer Einführung 1911 und dem 2.WK., also in der "großen Zeit" der Safaris in Afrika und Indien wurden ganze 114 Büchsen .416Rigby gebaut (und die wohl ausschleißl. von John Rigby & Sons), das sind per anno 4 Stück. Kein Vergleich zu den Repetierern in 9,3x62, 10,75x68 oder auch .404 die in derselben Zeit von vielen Herstellern auf den Markt kamen, letztere auch nur, weil man den Standard-98er dafür "vergewaltigen" konnte.
Die 10,75x68 muß schnell so beliebt gewesen sein, daß sie schon 1910 normalisiert wurde.

Grüße
Sirius
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
130
Zurzeit aktive Gäste
616
Besucher gesamt
746
Oben