@äsungsfläche
Es wurde in der Zeitung kritisiert, dass sich Hunde auf landwirtschaflichen Nutzflächen lösen. Ich habe mich als Jäger und Hundehalter gefragt: Besteht eine Relevanz für den Jäger? Für eine Diskussion zu dieser Frage schien mir ein Jagdforum geeignet.
Es ging mir nicht um die Frage: Finden wir es gut, wenn jeder (Nichtjäger) seine Hunde im Revier frei laufen lässt? Sondern um die Relevanz des Themas für den Jäger.
Und als Pächter eines Feldrevieres bin ich überwiegend auf landwirtschaftlichen Nutzflächen unterwegs. Wo ich u.a. versuche, Schäden am Eigentum des Landwirtes durch Wildtiere möglichst klein zu halten.
Ich bin nicht aufgeregt und will niemandem an die Gurgel (
@hobo57). Ich für meinen Teil bin in dieser Frage gefestigt. Aber aus verschiedenen Gründen finde ich diesen Thread sehr erhellend. Das will ich ausführen.
Ich gehe einfach davon aus, ohne es belegen zu können, (das entspricht meiner Erfahrung sowie Menschenkenntnis die ich mir zubillige) dass mehr als 90 Prozent aller Jäger so wie ich verfahre. Das sie die Notdurft ihrer Jagdhunde auf landwirtschaftlichen Nutzflächen während der Jagd (oder auf Spazier-/Kontrollgängen in ihrer Jagd) nicht entsorgen.
Ich gehe weiter davon aus, dass mehr als 99 Prozent der jagenden Nutzflächenbesitzer/Landwirte ebenfalls so verfahren. Auch auf fremden Flächen. Schlichtweg weil sie etwas großzügiger sind in dieser Frage der Naturnutzung.
Was ist aber zu erleben: Die jagenden Landwirte drehen beinahe durch. Sie kreischen: Das ist mein Eigentum. Wie komme man dazu? Anmaßung! Genauso könne man als Landbesitzer den Hund erschießen (phantasievolle Auslegung, in meinem Augen im Kontext aber zulässig).
Eine weitere Fraktion ewiger Besserwisser pochen auf Recht und Gesetz und sehen das teutsche Waidwerk am Ende. Wahrscheinlich wohnen sie mehrheitlich in der Stadt und fahren mehr wie 100 km ins Revier. Und haben noch nicht mal einen Hund.
Und die Mehrheit schweigt und denkt: Lass sie schwätzen. Überflüssige Diskussion. Mein Hund scheixxt natürlich im Revier wenn er muß. Und da bleibt es selbstverständlich liegen.
Die haben Recht. Die Diskussion ist überflüssig wie ein Kropf (im übrigen wie das meiste hier. Es dient im wesentlichen der Unterhaltung). Und wenn DKDK auf seinem Ansitz an der mahdreifen Wiese heute Abend Waidmannsheil hatte (was ich ihm von Herzen wünsche, er kann ja noch berichten) und sich sein Hund auf der kurzen Totsuche gelöst hat so liegt die Wurst da immer noch.
Das eigentlich interesante an der Diskussion ist, dass eine eigentlich nahezu durchgängig geübte Verhaltensweise (Hund scheixxt auf Nutzfläche) hier solch emotionale Kontroversen auslöst und in einem Medium wie diesem für den unkundigen Leser der Eindruck entstehen könnte es gäbe eine ernsthafte wenn nicht gar wesentliche Fraktion der Stuhlaufglauber unter der Jägerschaft. Im Leben nicht!
Dies wirft ein Schlaglicht auf manch andere hier ablaufende Diskussion. Sie sind häufig abgehoben, unehrlich und überflüssig wie ein Kropf. Aber sie unterhalten zuweilen. Und sind deswegen in Ordnung. Für was ist so ein Forum sonst da? Für den Jungjäger? Um endlich zu erfahren: Was ist das beste Kaliber für Schwarzwild?