Ökologische Jagd

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Es ist mir wirklich schleierhaft, wie man nach dem Lesen meiner wirklich sehr ausführlichen Beiträge zu dem Ergebnis kommen kann, dass es mir "zu sehr um den wirtschaftlichen Aspekt der Forsten" gegangen wäre.
Ich verbuche das einmal unter "wenn man partout nicht verstehen will, dann will man eben nicht". ;) Deshalb ist mir auch schon lange klar, das "diskutieren" für die Jäger nix bringt. Auf ein Minimum an Einsichtsfähigkeit kann man nicht hoffen. Es sind andere Maßnahmen nötig.



Ich wüsste nicht, wo ich geschrieben hätte, dass es in NP´s um wirtschaftliche Aspekte ginge und bei einer jagdlich politischen Grundsatzdiskussion bin ich auch nicht bereit, den NP bzw. die NP Politik in allen Facetten zu beleuchten.



Es gibt unterschiedliche Vorstellungen von "ökologisch", wie es unterschiedliche Vorstellungen von "waidgerecht" gibt. Das ist in Ordnung. Was aber weder ethisch noch ökologisch akzeptabel sein kann, ist eine Situation, bei der dem massenhaften Töten von Füchsen kein angemessener Ertrag auf der anderen Seite gegenüber steht, der diese Handlungen rechtfertigt.



Was ich geschrieben habe, gilt prinzipiell für jede von Dir genannte Art.
Soweit die Auswirkungen aufs Ökosystem nicht nur von den "Hobbyjägern", sondern auch von fachlich versierten Wissenschaftlern so gesehen werden, wird auch niemand etwas gegen ein jagdliches Engagement an dieser Stelle haben. Ich habe es schon einmal in einem anderen Faden geschrieben. Anhand der Seitenzahlen im "Krebs" habe ich einmal plausibilisiert, welchen Anteil unsere Ausbildung in diesem Fachgebiet hat. Das reicht bei Weitem nicht, um für sich als Jäger dafür "Expertenstatus" in Anspruch nehmen zu können. Vielmehr reicht es gerade mal dafür, um zu verstehen (wenn man will), was uns die Wissenschaft ggf. dazu sagt.



Das mache ich in meiner Betrachtung jagdlicher Probleme auch. Nur muss man es als qualifizierter Jäger bzw. Revierverantwortlicher dann auch auf die Reihe bekommen, ein ausgeklügeltes Jagdkonzept zu entwickeln, anstatt mit wenig durchdachter Jagd zugunsten des Feldes die Probleme im Wald zu verschärfen.

Hierzu haben sich ja Kompetenzträger wie @Stöbi & Co. die Finger schon wund geschrieben. Hat man jedoch die seitenweise Kommentare dazu ebenso vollständig und aufmerksam gelesen, so erweckt das brutalstmögliche Zweifel, ob dies die Mehrheit der Leserschaft auch begriffen hat.

Zugegeben, es ist aber auch ein Kreuz heutzutage und für manche Menschen schwierig, in Zeiten von Twitter, Facebook u. ähnlichem Mist intellektuell Anspruchsvolleres über mehrere Zeilen hinweg tatsächlich zu erfassen. Jagdliche Fachmagazine wie zB die JiB haben sich darauf schon eingestellt und halten sich im Text kurz, dafür mehr Bildchen. Lieber mal was weggelassen als den Leser intellektuell überzubeanspruchen. Schließlich wollen ja auch bei uns die Trumps dieser Welt einmal gewählt werden.



Da haben wir etwas gemeinsam. Suche ich im Frühjahr die Einstände mit der WBK ab oder gehe ich mit dem Hund spazieren, dann erfreut die Balz der Fasanen ebenso mein Herz, genauso wie Hasen u. v. m., was kreucht und fleucht. Aber bei uns funzt das auch ohne dafür eine Unzahl von Fuchsn zu liquidieren. Freilich haben auch wir keine jagdbaren Bestände mehr, aber wir brauchen diese Jagd auch nicht, da wir jagdlich sinnvoll ausgelastet sind und sinnlose Beunruhigung vermeiden wollen. Die Tiere haben bei uns sehr viel Ruhe.



Da haben wir wieder was gemeinsam. Ich bin auch von Vielem überzeugt, nur beweisen kann ich nicht ganz so viel, sonst wäre ich ja der "King of Hunting", hätte die Politik schon längst überzeugt und Ihr wäret schon lange an der kurzen Leine, bis Ihr schnurstrax bei Fuß gerade aus marschieren würdet. :cool::D:giggle::coffee:



Das verstehe ich. An Deiner Stelle als zahlender Pächter würde ich den Spass an der Jagd und den Genuss der Arten auch höher bewerten, als die Maloche für den Dienstherrn und das Herumschlagen mit den Problemen, welche die Hobbyjäger im Wald nicht sehen (wollen). Ich kann absolut nachvollziehen, dass ein für sein Hobby zahlender Pächter andere Schwerpunkte setzt (solang er noch zahlen darf oder sich den Spass kaufen kann).



Auch an dieser Stelle sind wir vollstens d´accord.

Ebenso empfinde ich extreme Freude und Befriedigung beim Erbringen meiner ehrenamtlichen Dienstleistung für Gesellschaft und naturnahe Kulturlandschaft. Hormone des Glücks wirken durch meinen ganzen Körper, wenn ich die wunderschöne Naturverjüngung sehe, mir ausrechne, wie viel CO2 - Speicher hier wieder entstehen werden, weil es mich, meinen Hund und ein paar Gleichgesinnte gibt oder auch nur, wenn ich mit einer Halben Klosterbräu ganz profan mit dem Jagdfreund in der Wurschtkuchl werkle oder eine neue Gefriertrue bekomme und sich Fach um Fach mit gesundem Wildpret füllt, welches ich mit viel Passion und Herzblut fürs Jagen tierschutzgerecht und schonend erlegen konnte.

Und das Beste: Komm ich heim zu meinem wartenden Weib, freut sich mein liebes Frauchen auch noch über diese lang anhaltenden Glückshormone und die geschenkte freie Zeit für sie durch Intervalljagd.

Auch schön zu sehen, wenn der ein oder andere Wald-Opa mit seinen Enkeln hinaus geht und ihnen ihren Enkelwald zeigt. Der Opa sagt, der ein oder andere Euro wird für Dich nach jahrzehntelanger Durststrecke bestimmt mal wieder abfallen, weil hier so brave Jäger und fleißige Rehhundl wirken.

Dann muss man sich wahrhaftig nicht ärgern und spendet seine freie Zeit mit viel Freude im Herzen dem klimastabilen Enkelwald mit kulturlandschaftsangepasster Artenvielfalt. (y)

Kannst Du tatsächlich mit so viel Glücksgefühlen mithalten? ;) Ist Deine Frau bei so viel männlichem Glück ebenso glücklich oder bist Du - wie so Manche unter uns - schon geschieden, weil Hobbyjagd vor Ehe ging, nur noch der Fasan balzt, im Übrigen der Wald verbissen ist?
Und zack, kriegt wird de moralische Keule geschwungen und ein Loblied auf die einzig richtigen Gründe zum Jagen gesungen.
 
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Ich sehe die ganzen Jäger vor meinem geistigen Auge, die nur mit Widerwillen den Abzug ziehen.

Ich weiß ja nicht, was in Dir kurz vor dem Schuss so vor sich geht, nach der Aussage vermutlich sowas wie "geil, das ballere ich jetzt um!!".

Bei mir überwiegen da mehr so Gedanken wie "Passt das wirklich?" und "hoffentlich geht alles gut!". Ja, gerade über den letzten Satz werden jetzt viele ihre Mäuler zerreissen nach dem Motto "wie kann man nur schießen, wenn man sich nicht 1000% sicher ist!". Aber Fakt ist doch: wer noch nie eine Nachsuche produziert hat, hat in seinem Leben noch nicht viel gejagt. Und Schwarzwild gleich dreimal nicht.
 
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Und zack, kriegt wird de moralische Keule geschwungen und ein Loblied auf die einzig richtigen Gründe zum Jagen gesungen.

Was bist jetzt Du neuerdings so empfindlich? Springst doch sonst nicht gleich an.... ;) Keep Cool! :cool:

Aber noch einmal: Motivlagen können und dürfen selbstverständlich unterschiedlich sein, von mir aus auch das "wie". Muss innerhalb des Rechts niemand interessieren, SOLANGE das Ziel klar ist. Nix moralische Keule oder Loblied auf irgendwas. Ziele sind stocknüchtern und emotionslos. Die Umsetzung mit der Jagarei ist die nackerte Leidenschaft von mir aus bis zum Herzkasperl. ;)
 
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Die absolut missbräuchliche Verwendung des Begriffes "Ökologie" im Kontext dieses, lediglich eine Splittergruppe der heimischen Jägerschaft abbildenden, "Culling Clubs" wurde in vorherigen Beiträgen bereits hervorragend heraus gearbeitet.

Eines Mantels exklusiven "Erleuchtet seins" einiger weniger und damit ein bewußtes Abgrenzen gegenüber einer Mehrheit subdebiler und im Finstren der scheinbaren Ahnungslosoigkeit wandelnder DJV-affiner Crétins, wie sie die überwiegende Anzahl der Foristen in diesem Forum sein werden, fanden und finden wir ja nicht nur in unserer deutschen Geschichte ja immer wieder.

Da wird versucht zu überzeugen, wissenschaftliche Verfahren gebogen und mißinterpretiert (vor allem die unterschiedlichen Standpunkte werden nicht etwa diskutiert sondern derjenige Standpunkt als einzig gültige heran gezogen, der den "Erleuchteten" zur Absicherung der eigenen Zielstellung dient).

Und klappts dann nicht mit dem Überzeugen mit scheibaren "Argumenten", dann wirds schnell ungemütlich, und nach politische Zwangsmaßnahmen werden angedroht. (analog der ur-demokratischen Technik der "Diktatur des Proletariats").

Der gewünschte und sicher auch sinnvolle Umbau der Zellulose-Plantagen der Nachkriegszeit in stabile und artenreiche Mischwälder inkl einer gesunden Population an Herbivoren wie Rot und Damwild, Rehwild um Bereiche licht und offen zu halten, damit sich dort auch Tiere und Pflanzen wohlfühlen, die unter einem geschlossenen Blätterdach keine Chance hätten ist der eigentliche ökologische Auftrag. Das wird jedoch einen Privatwaldbesitzer, der mit dem geringsten Mittel-Einsatz eine maximale Rendite anstrebt, wenig interessieren. Nur sollte man dann mit dem Begriff "Ökologie" zurückhaltend umgehen.

Entlarvender Weise sind hier bekannte Protagonisten des "ökologischen Waldbaus", besonders im Privatwaldbesitzerbereich, sehr wenig zimperlich, wenn es um die Errichtung lukrativer Windkraftanlagen in ihren Wäldern geht.

Und das uns aktuell die klammen Kassen von über Jahrzehnte kaputt gesparter Forstverwaltungen, der Abbau von Waldpflegemaßnahmen etc auf die Füße fallen ist wenig überraschend. So wurden zB Waldarbeiter u.a. als "Ranger" weiter gebildet um sie Schulklassen unf Besuchergruppen führen lassen und dann die waldbaulichen Maßnahmen an zunächst ostdeutsche und jetzt vermehrt auch osteuropäische Fremdfirmen deligieren etc.

Aber sind die Strikturen erst abgebaut und steckt die Karre im Dreck ist guter Rat teuer. Und es fehlt weiterhin Geld und aktuell sogar sehr viel Geld - in Niedersachsen meldet die Landesfort für 2019 ein Defizit von 27 Miillionen Euro.

https://www.landundforst.de/landwir...andesforsten-defizit-27-millionen-euro-562573
 
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Was bist jetzt Du neuerdings so empfindlich? Springst doch sonst nicht gleich an.... ;) Keep Cool! :cool:

Aber noch einmal: Motivlagen können und dürfen selbstverständlich unterschiedlich sein, von mir aus auch das "wie". Muss innerhalb des Rechts niemand interessieren, SOLANGE das Ziel klar ist. Nix moralische Keule oder Loblied auf irgendwas. Ziele sind stocknüchtern und emotionslos. Die Umsetzung mit der Jagarei ist die nackerte Leidenschaft von mir aus bis zum Herzkasperl. ;)
Dieser Beitrag liest sich ganz anders, als deine vorherigen Beiträge.
 
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Den von mir kritisierten Beitrag #130 habe ich sehr genau gelesen. All meine Vorbehalte gegenüber den Ökojägern werden darin bestätigt.

Ich habe mir jetzt den Beitrag auch nochmal angeschaut. Und wie Du da die typischen Vorbehalte gegen einen ÖJV´ler "bestätigt" sehen kannst, ist mir ein Rätzel. Da beseitige ich doch grad alle Unklarheiten. :unsure:
 
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Ich find den saugut. Was stört Dich dran?

Ich glaube nicht, dass die anderen Foristen hier ihre eigenen Beiträge nicht ebenfalls "saugut" finden.

Darum geht es doch gar nicht. :rolleyes:

Nur wird die Sache schwer, wenn man fast schon zwanghaft versucht, andere durch mehr oder eher minder stichaltige Argumente (und deren hochfrequente Wiederholung) bzw. dem überheblichen Androhen von Zwangsmaßnahmen ("wenn wir erstmal an der Macht sind" - vor solchen Aussagen gruselt es jeden Menschen hierzulande, der nur einigermaßen in Geschichte aufgepasst hat) zu missionieren.

Mein Vorschlag:
  • Genieße, wie wir anderen auch, das herrliche Wildbret aus eingener Jagd/ausübung.
  • Lass Dich von Deinem Frauchen für die mehr oder minder langen Abscencen aus häuslichem Umfeld feiern (vermutlich wird sie die Zeit zuhause sehr genießen, in der Du auf dem Hochsitz Wache über den Deutschen Wald hältst ;)(y)) und lass Dich von mir aus auch stürmisch abliebeln von ihr, wenn Du als echter Held aus dem Busch wieder zurück kommst und die leeren Patronenhülsen geräuschvoll auf den Küschentisch fallen lässt...
  • Schieße mehr oder minder auftragsgemäß all das tot, was Du mit Deinem Gewissen, einerm ökologisch-ethischen Grundverständnis, dem Jagdrecht und Deiner Definition von Waidgerechtigkeit verantworten kannst.
  • Und vielleicht beobachtest Du in den Schusspausen auch mal die herrliche Natur- "nicht geschossen, ist auch gejagt", sagt das Sprichwort.

Aber dränge bitte den hier in Niederwildhege, Biotopverbesserung, ASP Bekämpfung und forstlichem Waldbau engagierten Leuten nicht impertinent Deine Wahrheiten als die obligat ihren und einzig seeligmachenden auf.

Und vor allem höre auf, durch Deine mehr oder minder unverholenen Drohungen in Richtung einer Grün plus X "Machtergreifung" zu provozieren.

Das was diese li-la-laune Partei bisher an jagdlicher und "ökologischer" Kompetenz gezeigt hat, lässt, freundlich formuliert, zumindest "Fragen" zurück.

https://www.topagrar.com/jagd-und-w...jagen-wildtierstiftung-entsetzt-11735051.html

https://www.gruene-hessen.de/landtag/pressemitteilungen/windkraft-im-wald-fu/
 
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Übrigens habe ich neulich noch diesen, mittlerweile 10 Jahr abgehangenen aber immer noch gültigen Welt Online Artikel gefunden, der der bekenndende ÖJVler Echard Fuhr einmal verfasste.

Ob er das wohl seinen rendite-hungrigen Waldinvestor-Junkern im ÖJV Brandenburg auch so unverblümt mitgeteilt hat...?

So wichtig ist der Hirsch für den deutschen Wald

Zitat:
"Als besonders geschickt erweist sich die Forstwirtschaft, wenn es darum geht, ökonomisches Handeln als ökologisch zu verkaufen. So deutet sie auch die ökonomischen Schäden, die das Wild verursacht, gern in ökologische Schäden um. Der Landesbetrieb Forst und Holz Nordrhein-Westfalen etwa sieht in hohen Wildbeständen das „größte Hindernis“ für die Erhaltung der biologischen Vielfalt im Wald.
Die Naturschutzorganisationen Nabu und BUND beten diese Behauptung nach. Sogar für Nationalparks, etwa in der Vorpommerschen Boddenlandschaft, zieht der BUND gegen „überhöhte“ Rotwildbestände zu Felde, was immer das in einem Gebiet, in dem die Natur ausdrücklich sich selbst überlassen werden soll, bedeutet."

https://www.welt.de/wissenschaft/um...g-ist-der-Hirsch-fuer-den-deutschen-Wald.html
 
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Es ist mir wirklich schleierhaft, wie man nach dem Lesen meiner wirklich sehr ausführlichen Beiträge zu dem Ergebnis kommen kann, dass es mir "zu sehr um den wirtschaftlichen Aspekt der Forsten" gegangen wäre.
Ich verbuche das einmal unter "wenn man partout nicht verstehen will, dann will man eben nicht". ;) Deshalb ist mir auch schon lange klar, das "diskutieren" für die Jäger nix bringt. Auf ein Minimum an Einsichtsfähigkeit kann man nicht hoffen. Es sind andere Maßnahmen nötig.

Es ist schon ein wenig spassig, wenn Du anders Denkenden Verständnis absprichst und diskutieren als sinnlos deklarierst.
Bist Du es nicht, der permanent seine Sicht der Dinge als einzige Wahrheit propagiert und andere Argumentationen bei Seite schiebst. Zur Diskussion gehören unterschiedliche Meinungen und Argumente, ansonsten ist sie überflüssig. Dies bedeutet aber auch, damit es sinnvoll wird, sich mit den Argumenten der Gegenseite auseinanderzusetzen und diese nicht pauschal wegzuwischen.


Es gibt unterschiedliche Vorstellungen von "ökologisch", wie es unterschiedliche Vorstellungen von "waidgerecht" gibt. Das ist in Ordnung. Was aber weder ethisch noch ökologisch akzeptabel sein kann, ist eine Situation, bei der dem massenhaften Töten von Füchsen kein angemessener Ertrag auf der anderen Seite gegenüber steht, der diese Handlungen rechtfertigt.

Welche Form von Ertrag meinst Du? Finanziell, Artenvielfalt, Schutz der Art vor Krankheiten wegen Überpopulation?
Für mich hat Prädatoren- Neozoenbejagung sehr wohl einen Ertrag. Im Bezug auf die Neozoen gibt es sogar einen "Auftrag".


Was ich geschrieben habe, gilt prinzipiell für jede von Dir genannte Art.
Soweit die Auswirkungen aufs Ökosystem nicht nur von den "Hobbyjägern", sondern auch von fachlich versierten Wissenschaftlern so gesehen werden, wird auch niemand etwas gegen ein jagdliches Engagement an dieser Stelle haben. Ich habe es schon einmal in einem anderen Faden geschrieben. Anhand der Seitenzahlen im "Krebs" habe ich einmal plausibilisiert, welchen Anteil unsere Ausbildung in diesem Fachgebiet hat. Das reicht bei Weitem nicht, um für sich al,s Jäger dafür "Expertenstatus" in Anspruch nehmen zu können. Vielmehr reicht es gerade mal dafür, um zu verstehen (wenn man will), was uns die Wissenschaft ggf. dazu sagt.

Leider suchst Du Dir scheinbar die Wissenschaftler aus, deren Sicht der Dinge Dir zur Meinungsbildung genehm sind. Alternative Meinungen oder eigene Erfahrungen und Sichtungen spielen keine Rolle.
So wie freilaufende Katzen einen negativen Einfluss auf diverse Arten (kein Wild) haben, so ist dies auch bei anderen Prädatoren. Kann man natürlich als gegeben akzeptieren, alternativ aber auch selbst mal drüber nachdenken, welche Einflüsse es auf Singvögel und Co. hat, wenn sich Prädatoren unkontrolliert vermehren, bis sie vielleicht wegen zu hoher Dichte selbst erkranken und elend dahin vegetieren und sterben. Ok, anschließend ist deren Zahl gesunken und der Druck lässt vorübergehend wieder nach.


Das mache ich in meiner Betrachtung jagdlicher Probleme auch. Nur muss man es als qualifizierter Jäger bzw. Revierverantwortlicher dann auch auf die Reihe bekommen, ein ausgeklügeltes Jagdkonzept zu entwickeln, anstatt mit wenig durchdachter Jagd zugunsten des Feldes die Probleme im Wald zu verschärfen.

Wir sind der Überzeugung ein sehr erfolgreiches Konzept für unser Revier zu verfolgen. Wird bei Dir nicht anders sein.
Es gibt Intervalljagd im Wald, allerdings dann auch an Kirrungen, von Februar bis November wird im Wald nachts nicht gejagd, dafür hängen wir Nistkästen auf. Dies insbesondere in Eichenbeständen um den Raupen des Prozessionsspinners auf den Leib zu rücken. Übrigens schon bevor dies NABU und Co. öffentlichkeitswirksam im Bereich bewohnter Gebiete taten. Es werden Äsungs- und Deckungsstreifen angelegt und im Rahmen der noch vorhandenen Möglichkeiten Prädatoren und Neozoen bejagd. Pflanzungen der Waldbesitzer werden nahezu ausschließlich ohne Zäunung vorgenommen und Naturverjüng verschiedener Bäume gibt es reichlich. Ach ja, revierübergreifend jagen wir auch noch.
Am Ende führten unsere Maßnahmen zu gesunkenen Wildschäden und einem neuen vorzeitigen Pachtvertrag zu geringeren Kosten. Den ganzen Aufwand muss ich leider in meiner Freizeit bewältigen und mit meinem eigenen Geld finanzieren


Da haben wir wieder was gemeinsam. Ich bin auch von Vielem überzeugt, nur beweisen kann ich nicht ganz so viel, sonst wäre ich ja der "King of Hunting", hätte die Politik schon längst überzeugt und Ihr wäret schon lange an der kurzen Leine, bis Ihr schnurstrax bei Fuß gerade aus marschieren würdet. :cool::D:giggle::coffee:

Wenn Du es nicht beweisen kannst, mach mal die Augen auf und gib acht, dass Dir niemand der Marschierenden auf die Füße tritt. Spätestens dann würdest Du sie aufreißen und wohl geblendet vom Glanz der Hobbyjagerei.



Das verstehe ich. An Deiner Stelle als zahlender Pächter würde ich den Spass an der Jagd und den Genuss der Arten auch höher bewerten, als die Maloche für den Dienstherrn und das Herumschlagen mit den Problemen, welche die Hobbyjäger im Wald nicht sehen (wollen). Ich kann absolut nachvollziehen, dass ein für sein Hobby zahlender Pächter andere Schwerpunkte setzt (solang er noch zahlen darf oder sich den Spass kaufen kann).

Damit ich die Jagd in der Freizeit genießen kann, muss ich Woche für Woche für meinen Dienstherren malochen und mich mit Problemen rumschlagen, welche die Verwirrten und Verirrten in unserem Land täglich produzieren.
Da die zuständigen Förster in unserem Bereich offensichtlich keine Probleme mit der hiesigen Bejagung haben, brauche ich nicht nach Problemen im Wald zu suchen, welche es wohl nicht gibt.

Kannst Du tatsächlich mit so viel Glücksgefühlen mithalten? ;) Ist Deine Frau bei so viel männlichem Glück ebenso glücklich oder bist Du - wie so Manche unter uns - schon geschieden, weil Hobbyjagd vor Ehe ging, nur noch der Fasan balzt, im Übrigen der Wald verbissen ist?

Danke der Nachfrage. Ich führe seit Jahrzehnten ein glückliches Leben, meine Gattin begleitet mich regelmäßig in dieser Zeit (auch zur Jagd) und unterstützt mich im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit mit viel Hingabe und Engagement. Ist übrigens noch meine erste.
Ach ja, bei uns ist der Wald weder verbissen noch von braunen, toten Monokulturen dominiert. Wird wohl auch so bleiben, zumindest solange ich noch mitwirken kann :p

wipi
 
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Wie war das dann vor ASP? .....

Davor gab es die ESP und Wildschäden sowieso.
Aber auch ohne Wildschadensabwehr macht die Jagd Sinn, wenn man leckeres Wildpret "ernten" kann.

....Für selbst vermarktetes Wildbret mag das gelten, für die Abgabe ganzer Drückjagdstrecken um ein paar Cent/Kilo wohl kaum.....

Selbstverständlich gilt es auch dann, denn der Preis spielt keine Rolle (bei welchem Preis wollte man die Grenze ziehen?!), so lange das Fleisch aufgegessen wird. Dann ist es immer noch sinnvoll verwertet.

....Ob das Wildbret getriebener und dann schlecht geschossener Sauen die dann noch zu spät aufgebrochen und ins Kühlhaus verbracht werden "herrlicher" ist als das bei Einzeljagd bei Pirsch oder Ansitz gewonnene ist auch so eine Frage.....

Schlecht geschossene (oder aufgebrochene!) Sauen gibt es auch bei der Einzeljagd ab und zu, ebenso gut getroffenes Wild bei Bewegungsjagden. Es kommt eher auf die Teilnehmer und die Organisation an.

.....Dann bleibt nur noch die Freude........

Freude an der Jagd und am Beutemachen ist nicht verwerflich, sogar vorteilhaft für das Ergebnis, so lange die Freude im Rahmen SINNVOLLER Jagdausübung entsteht. Sinnvoll wäre es aus meiner Sicht nicht mehr, wenn man z. B. Wild in Jagdgattern nur für Jagdspaß in völlig überzogener Dichte hält oder in offenen Revieren durch Fütterungen anlockt und so die Wilddichte künstzlich in die Höhe treibt.
 

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