Es ist mir wirklich schleierhaft, wie man nach dem Lesen meiner wirklich sehr ausführlichen Beiträge zu dem Ergebnis kommen kann, dass es mir "zu sehr um den wirtschaftlichen Aspekt der Forsten" gegangen wäre.
Ich verbuche das einmal unter "wenn man partout nicht verstehen will, dann will man eben nicht".
Deshalb ist mir auch schon lange klar, das "diskutieren" für die Jäger nix bringt. Auf ein Minimum an Einsichtsfähigkeit kann man nicht hoffen. Es sind andere Maßnahmen nötig.
Ich wüsste nicht, wo ich geschrieben hätte, dass es in NP´s um wirtschaftliche Aspekte ginge und bei einer jagdlich politischen Grundsatzdiskussion bin ich auch nicht bereit, den NP bzw. die NP Politik in allen Facetten zu beleuchten.
Es gibt unterschiedliche Vorstellungen von "ökologisch", wie es unterschiedliche Vorstellungen von "waidgerecht" gibt. Das ist in Ordnung. Was aber weder ethisch noch ökologisch akzeptabel sein kann, ist eine Situation, bei der dem massenhaften Töten von Füchsen kein angemessener Ertrag auf der anderen Seite gegenüber steht, der diese Handlungen rechtfertigt.
Was ich geschrieben habe, gilt prinzipiell für jede von Dir genannte Art.
Soweit die Auswirkungen aufs Ökosystem nicht nur von den "Hobbyjägern", sondern auch von fachlich versierten Wissenschaftlern so gesehen werden, wird auch niemand etwas gegen ein jagdliches Engagement an dieser Stelle haben. Ich habe es schon einmal in einem anderen Faden geschrieben. Anhand der Seitenzahlen im "Krebs" habe ich einmal plausibilisiert, welchen Anteil unsere Ausbildung in diesem Fachgebiet hat. Das reicht bei Weitem nicht, um für sich als Jäger dafür "Expertenstatus" in Anspruch nehmen zu können. Vielmehr reicht es gerade mal dafür, um zu verstehen (wenn man will), was uns die Wissenschaft ggf. dazu sagt.
Das mache ich in meiner Betrachtung jagdlicher Probleme auch. Nur muss man es als qualifizierter Jäger bzw. Revierverantwortlicher dann auch auf die Reihe bekommen, ein ausgeklügeltes Jagdkonzept zu entwickeln, anstatt mit wenig durchdachter Jagd zugunsten des Feldes die Probleme im Wald zu verschärfen.
Hierzu haben sich ja Kompetenzträger wie @Stöbi & Co. die Finger schon wund geschrieben. Hat man jedoch die seitenweise Kommentare dazu ebenso vollständig und aufmerksam gelesen, so erweckt das brutalstmögliche Zweifel, ob dies die Mehrheit der Leserschaft auch begriffen hat.
Zugegeben, es ist aber auch ein Kreuz heutzutage und für manche Menschen schwierig, in Zeiten von Twitter, Facebook u. ähnlichem Mist intellektuell Anspruchsvolleres über mehrere Zeilen hinweg tatsächlich zu erfassen. Jagdliche Fachmagazine wie zB die JiB haben sich darauf schon eingestellt und halten sich im Text kurz, dafür mehr Bildchen. Lieber mal was weggelassen als den Leser intellektuell überzubeanspruchen. Schließlich wollen ja auch bei uns die Trumps dieser Welt einmal gewählt werden.
Da haben wir etwas gemeinsam. Suche ich im Frühjahr die Einstände mit der WBK ab oder gehe ich mit dem Hund spazieren, dann erfreut die Balz der Fasanen ebenso mein Herz, genauso wie Hasen u. v. m., was kreucht und fleucht. Aber bei uns funzt das auch ohne dafür eine Unzahl von Fuchsn zu liquidieren. Freilich haben auch wir keine jagdbaren Bestände mehr, aber wir brauchen diese Jagd auch nicht, da wir jagdlich sinnvoll ausgelastet sind und sinnlose Beunruhigung vermeiden wollen. Die Tiere haben bei uns sehr viel Ruhe.
Da haben wir wieder was gemeinsam. Ich bin auch von Vielem überzeugt, nur beweisen kann ich nicht ganz so viel, sonst wäre ich ja der "King of Hunting", hätte die Politik schon längst überzeugt und Ihr wäret schon lange an der kurzen Leine, bis Ihr schnurstrax bei Fuß gerade aus marschieren würdet.
Das verstehe ich. An Deiner Stelle als zahlender Pächter würde ich den Spass an der Jagd und den Genuss der Arten auch höher bewerten, als die Maloche für den Dienstherrn und das Herumschlagen mit den Problemen, welche die Hobbyjäger im Wald nicht sehen (wollen). Ich kann absolut nachvollziehen, dass ein für sein Hobby zahlender Pächter andere Schwerpunkte setzt (solang er noch zahlen darf oder sich den Spass kaufen kann).
Auch an dieser Stelle sind wir vollstens d´accord.
Ebenso empfinde ich extreme Freude und Befriedigung beim Erbringen meiner ehrenamtlichen Dienstleistung für Gesellschaft und naturnahe Kulturlandschaft. Hormone des Glücks wirken durch meinen ganzen Körper, wenn ich die wunderschöne Naturverjüngung sehe, mir ausrechne, wie viel CO2 - Speicher hier wieder entstehen werden, weil es mich, meinen Hund und ein paar Gleichgesinnte gibt oder auch nur, wenn ich mit einer Halben Klosterbräu ganz profan mit dem Jagdfreund in der Wurschtkuchl werkle oder eine neue Gefriertrue bekomme und sich Fach um Fach mit gesundem Wildpret füllt, welches ich mit viel Passion und Herzblut fürs Jagen tierschutzgerecht und schonend erlegen konnte.
Und das Beste: Komm ich heim zu meinem wartenden Weib, freut sich mein liebes Frauchen auch noch über diese lang anhaltenden Glückshormone und die geschenkte freie Zeit für sie durch Intervalljagd.
Auch schön zu sehen, wenn der ein oder andere Wald-Opa mit seinen Enkeln hinaus geht und ihnen ihren Enkelwald zeigt. Der Opa sagt, der ein oder andere Euro wird für Dich nach jahrzehntelanger Durststrecke bestimmt mal wieder abfallen, weil hier so brave Jäger und fleißige Rehhundl wirken.
Dann muss man sich wahrhaftig nicht ärgern und spendet seine freie Zeit mit viel Freude im Herzen dem klimastabilen Enkelwald mit kulturlandschaftsangepasster Artenvielfalt.
Kannst Du tatsächlich mit so viel Glücksgefühlen mithalten?
Ist Deine Frau bei so viel männlichem Glück ebenso glücklich oder bist Du - wie so Manche unter uns - schon geschieden, weil Hobbyjagd vor Ehe ging, nur noch der Fasan balzt, im Übrigen der Wald verbissen ist?