Bayern Verbissgutachten 2024

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Es ist soweit, die bayrische Steckenliste für 2022/2023 ist veröffentlich:


Danach wurde wiederholt mehr Rehwild erlegt als im Vorjahr. Ich bin gespannt, wie positiv sich das ganze auf das Verbissgutachten auswirkt!

Werden die Förster die dieses Jahr, für das 2024 Verbissgutachten im Wald aktiv sind, uns eine Verbesserung der Verbiss Situation bescheinigen und uns Jäger loben oder sind es vielleicht doch nicht die Rehe aber wer ist es dann?

Fragen über Fragen....bin gespannt auf Eure Meinung

Info:
366.731 Stücke Rehwild für 2022/2023
354.439 Stücke Rehwild für 2021/2022
Eine Steigerung des Abschusses von 3,4 %
=
eine Abnahme des Verbisses um 3,4 %?

Also wer glaubt, damit wären die Lobbyisten des nachwachsendes Rohstoffes Holz in Bayern zufrieden, der zieht sich die Hose auch mit der Kneifzange an.
 
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Wartezimmerverbiß kann nur dort eine entscheidende Rolle spielen, wo viel zu viele im Wartezimmer lungern.
Das ist eben an einer bewachten Kirrung ganz schnell der Fall. Die leiben Rehlein bemerken den Wächter und trauen sich nicht ran, verbeissen dann aber in der Deckung.

Eine artgerechte Fütterung(AFS) kann man ohne Weiteres in einer Tannennaturverjüngung anlegen, solange da immer ein Futterangebot da ist, gibt es mit Verbiss keine Probleme.

Ach ja, und was die im Eingangsbeitrag genannten Abschußzahlen angehen, da sind wir in unserem Revier, 1200 ha, 25 % Waldanteil, mit 8 Stück auf 100 ha, ja weit drüber. Wir haben Anfang Dezember, bei 40 cm Neuschnee, angefangen zu füttern. Mit wegtauen des Schnees ging dann die Annahme wieder zurück, wir machten dann Pause bis vor ca. 1 Woche, bei starkem Frost haben wir dann wieder begonnen zu füttern. Annahme ist derzeit sehr gut.

Abschuss wurde ohne Kirrung erfüllt! Verbiss-Situation: Tragbar!
 

z/7

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Wäre dann quasi auch eine Möglichkeit der Wildlenkung, aber vermutlich nicht gewollt. Genau so wie Ruhezonen, Äsungsflächen und dergleichen. Eigentlich schade drum.

wipi
Natürlich ist das eine Art Wildlenkung. Alles, was man macht, lenkt iwo hin. Ist nur die Frage, wo.
 

z/7

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Das ist eben an einer bewachten Kirrung ganz schnell der Fall.
Bestreit ich ja nicht, ich bezog mich lediglich auf die Anzahl. Wartezimmereffekt geht auch ohne Kirrung, an jeder Wildwiese und jedem Waldrand kann man das beobachten.

Ihr könnt das Thema drehn und wenden wie ihr wollt, am Ende landet man immer bei der Anzahl.

Proßholz ist schön und gut, aber eben auch eine Erweiterung der Biotopkapazität. Und Ansitzen muß man irgendwann, und schwupp, hat man einen Lenkungseffekt.

Man kann bewußt damit arbeiten, so, wie ihr das anscheinend macht, aber die meisten denken das nicht zuende. Die meinen, Ablenkfütterung ist der Stein der Weisen, und sie könnten im übrigen weitermachen wie bisher. Das funktioniert so nicht, nur, wenn es in ein Gesamtkonzept als ein Teil eingebettet ist.
 
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Wenn diese knapp 367 Tsd. Rehe tatsächlich alle erlegt worden wären und das noch mit einem Anteil von mindestens 50% weiblichen, dann sähe es verbissmässig deutlich besser aus, aber so lange ein meiner Ansicht nach deutlich zweistelliger Prozentbereich nur mit dem Bleistift erschossen wird und es weiterhin genügend Züchter, Mäster und Zoodirektoren gibt, für die Jagd reiner Selbstzweck ist, wird´s mit dem Verbiss und Waldumbau weiterhin schlecht ausschauen. So viel kann der Staat und ein paar vernünftige und engagierte Revierinhaber gar nicht wegzwicken, wie da an anderer Stelle nachwächst (den Begriff Rehpuff kannte ich übrigens bislang noch nicht, er trifft´s aber vielerorts ganz gut). Dann werden nach dem nächsten Verbissgutachten die Abschusszahlen wieder hoch gesetzt und welch ein Wunder, in der nächsten Periode haben wir wieder neue Rekordzahlen, wobei der Anteil der "Bleistift-Rehe" steigt und steigt.
 
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Wenn diese knapp 367 Tsd. Rehe tatsächlich alle erlegt worden wären und das noch mit einem Anteil von mindestens 50% weiblichen, dann sähe es verbissmässig deutlich besser aus, aber so lange ein meiner Ansicht nach deutlich zweistelliger Prozentbereich nur mit dem Bleistift erschossen wird und es weiterhin genügend Züchter, Mäster und Zoodirektoren gibt, für die Jagd reiner Selbstzweck ist, wird´s mit dem Verbiss und Waldumbau weiterhin schlecht ausschauen. So viel kann der Staat und ein paar vernünftige und engagierte Revierinhaber gar nicht wegzwicken, wie da an anderer Stelle nachwächst (den Begriff Rehpuff kannte ich übrigens bislang noch nicht, er trifft´s aber vielerorts ganz gut). Dann werden nach dem nächsten Verbissgutachten die Abschusszahlen wieder hoch gesetzt und welch ein Wunder, in der nächsten Periode haben wir wieder neue Rekordzahlen, wobei der Anteil der "Bleistift-Rehe" steigt und steigt.
Schön, dass Du auch Deine Meinung mitteilst.
Leider halte ich solch pauschale Vorwürfe erstens für wenig sinnvoll und brauchbar und zweitens glaube ich auch noch zu allem Überfluss, dass man vielerorts nicht auf jedes Reh Funken reißen muss um dem Waldbau genüge zu tun.
Aber jeder darf ja seine eigene Meinung haben.

Insbesondere bei den großen Kalamitätsflächen kommt soviel Äsung, dass die Bäumchen wenig gefährdet sind (meine nicht ich, sondern der ÖJV).

wipi
 
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Wenn diese knapp 367 Tsd. Rehe tatsächlich alle erlegt worden wären und das noch mit einem Anteil von mindestens 50% weiblichen, dann sähe es verbissmässig deutlich besser aus, aber so lange ein meiner Ansicht nach deutlich zweistelliger Prozentbereich nur mit dem Bleistift erschossen wird und es weiterhin genügend Züchter, Mäster und Zoodirektoren gibt, für die Jagd reiner Selbstzweck ist, wird´s mit dem Verbiss und Waldumbau weiterhin schlecht ausschauen. So viel kann der Staat und ein paar vernünftige und engagierte Revierinhaber gar nicht wegzwicken, wie da an anderer Stelle nachwächst (den Begriff Rehpuff kannte ich übrigens bislang noch nicht, er trifft´s aber vielerorts ganz gut). Dann werden nach dem nächsten Verbissgutachten die Abschusszahlen wieder hoch gesetzt und welch ein Wunder, in der nächsten Periode haben wir wieder neue Rekordzahlen, wobei der Anteil der "Bleistift-Rehe" steigt und steigt.
Hast Du Beweise für Deine pauschale Anschuldigungen?

Wenn ja lege diese vor. Wenn nicht wäre eine Entschuldigung angebracht!
 
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Hast Du Beweise für Deine pauschale Anschuldigungen?

Wenn ja lege diese vor. Wenn nicht wäre eine Entschuldigung angebracht!
Bei wem soll er sich denn entschuldigen? Bei den wenigen, die sich bemühen, den Waldumbau voran zu bringen? oder bei denen, die den Abschussplan auf dem Papier erfüllen? Bei den Zoodirektoren? bei den Rehstreichlern?

Wenn man sich hier für pauschale Anschuldigungen gegen "den Forst"/"die Forst"/ die Förster entschuldigen müsste, dann hätten hier einige sehr viele Posts mehr auf dem Konto...

Fakt ist: Ich den aller meisten Bereichen ist der Verbiss zu hoch und gefährdet den nötigen Waldumbau. Schuld ist natürlich nicht die Jägerschaft vor Ort, sondern das Verfahren an sich ist fehlerhaft, wenn es zu dem Ergebnis kommt, dass der Verbiss zu hoch ist.
Fakt ist aber, dass die Verbisssituation nicht wesentlich geändert hat. Die meisten "roten" HG sind seit Jahrzehnten rot. Wo der Staatswald größere Anteile an der Jagdfläche hat, sind die HG seltsamer weise eher im grünen Bereich. Ja, erhöhte Abschusszahlen zu fordern ist ein simpler Ansatz, aber eben auch der einzige, auf den die Grundbesitzer einen direkten Einfluss haben (wenn überhaupt). Die Praxis zeigt, dass dort, wo schärfer gejagt wird, der Wald sich einfacher verjüngen läßt und sich auch deutlich gemischter verjüngt. Die Statistik zeigt eindeutig einen direkten Zusammenhang von beiden Größen, auch wenn jedem Praktiker klar ist, dass es weitere Einflussfaktoren gibt, auf die der Waldbesitzer oder -bewirtschafter eben nur bedingt Einfluss hat, wenn die Jagd eben nicht stimmt. Die scharfe Bejagung ist nicht alles, aber ohne eine entsprechende Jagd ist alles andere für die Katz.

Es stimmt schon, die Abschusszahlen steigen seit Jahren stetig an. Ob in Echt oder nur auf dem Papier sei mal dahin gestellt. Die "maßvolle" Erhöhung um 10 bis 20% in den vergangenen Jahren zeigt aber auch, dass wir der Entwicklung gnadenlos hinterher laufen. Wir sind offensichtlich weit davon entfernt, den jährlichen Zuwachs auf ganzer Fläche jagdlich abzuschöpfen, sonst würden die Streckenergebnisse einbrechen! Aber genau da müssten wir langsam mal hinkommen, dass wir den Rehwild-Bestand mal tatsächlich im Zuwachs limitieren. Es wäre für den Wald(umbau) wichtig, mal über ein paar Jahre hinweg wirklich auf ganzer Fläche so viel zu schießen wie es geht, bis man eine Stagnation der Streckenergebnisse bekommt. Erst dann kann man davon ausgehen, dass man die Zuwachs auch abschöpft. Dann und erst dann käme man mal vor die Entwicklung und müsste nicht immer der Bestandesentwicklung hinterher laufen. Dann hätten wir im Wald vielleicht auch mal die Situation, wie sie sich gerade beim Schwarzwild abzeichnet: Die Bestände sind rückläufig, die Schäden im Feld sind rückläufig und (abgesehen von einigen, die lieber viele Sauen schießen und viele Schäden haben wollen) sind die meisten doch ganz froh, dass der ewige Kampf um die Feldschäden mal etwas entspannter ist und sie nicht jede Nacht irgendwelche potentiellen Schadflächen bewachen müssen.
Sind die Sauen weniger? ja! Sind die Sauen ausgestorben? nein!
 
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Da ist nicht viel mit Meinung. Einfach den Zuwachs bei der Streckenliste auf die gesamte bayrische Jagdfläche umrechnen. 😏 Sinn macht das aber sowieso alles nicht, weil nur revierweise oder maximal hegeringweise Aussagen vernünftige Schlüsse zulassen.
 
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Besser, ausführlicher und vernünftiger als Diplomwaldschrat es erklärt hat, kann man es nicht darlegen. Dem gibt es aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen.
 
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die Postkartenabschüsse kann man ja mal stichprobenartig überprüfen. Da werden die Zahlen schnell weniger.
 
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Ja, der physische Nachweis wäre der ultimative Schrecken für all jene Bleistift-Jäger. Wahrscheinlich hätte das einen irren Schwarzmarkt für Rehohren zur Folge 🤣
 
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Muss grad selber darüber schmunzeln. Sehe mich schon a la Monty Python - Das Leben des Brian - bei der nächsten Hegering- oder Kreisgruppenversammlung mit einem langen Mantel vor der Tür stehen: lange Rehohren, spitze Rehohren, grosse Rehohren ... 😁
 

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