Bayern Verbissgutachten 2024

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Viele der Staatsforsten sind wirklich groß und dadurch auch weniger Verkehr. Allerdings gibt es natürlich auch einen Zusammenhang zwischen der Populationsdichte. Wir hatte früher einen wirklich gering Abschuss mit viel Verkehrsunfällen. Nach dem der Abschuß verdoppelt wurde ging auch die Anzahl der Verkehrsunfälle drastisch zurück.
 
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Wir haben jetzt das 8te Jahr in Folge im Rahmen des Erlaubten ( Abschuss hoch gesetzt + 20% auf Basis Verbissgutachten ) richtig hingelangt und unsere Unfallzahlen sind um gut 2/3 runter gegangen, aber auch andere "Kalamitäten", wie Hundeattacken, Rehe in Gärten und Einzäunungen, etc. sind stark rückläufig.
 
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Das kann ich bei uns im Revier in ähnlicher Form bestätigen! : nachdem das Revier übernommen wurde, stellten wir fest, dass zwar jede Menge Rehwild da war, jedoch waren die überwiegend klapper dürr, auffällig viele Knopfböcke und ebenfalls mehr Parasiten Befall als ich es sonst kannte. Nachdem wir dort 2 Jahre nach dem Motto " Zahl, aber mit Wahl" Wahl im Bezug auf den Tierschutz, nicht Trophäenkriterien, hat sich die Gesundheit des Wildes deutlich verbessert. Auch kommt mittlerweile in dem Waldteil(ca 20%) die Verjüngung wieder einigermaßen hoch. so hat sich ein neuer Einstand fürs Rehwild entwickelt, ich habe den Eindruck, dass es dem Wild generell besser geht, durch weniger innerartliche Konkurrenz und die Lebensraumverbesserung. Ich schätze mal der Vorgänger hat nur Böcke geschossen und auch da "nach alter Väter Sitte"
 
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12 Feb 2024
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Das kann ich bei uns im Revier in ähnlicher Form bestätigen! : nachdem das Revier übernommen wurde, stellten wir fest, dass zwar jede Menge Rehwild da war, jedoch waren die überwiegend klapper dürr, auffällig viele Knopfböcke und ebenfalls mehr Parasiten Befall als ich es sonst kannte. Nachdem wir dort 2 Jahre nach dem Motto " Zahl, aber mit Wahl" Wahl im Bezug auf den Tierschutz, nicht Trophäenkriterien, hat sich die Gesundheit des Wildes deutlich verbessert. Auch kommt mittlerweile in dem Waldteil(ca 20%) die Verjüngung wieder einigermaßen hoch. so hat sich ein neuer Einstand fürs Rehwild entwickelt, ich habe den Eindruck, dass es dem Wild generell besser geht, durch weniger innerartliche Konkurrenz und die Lebensraumverbesserung. Ich schätze mal der Vorgänger hat nur Böcke geschossen und auch da "nach alter Väter Sitte"
Trophäen spielen bei uns auch keine Rolle, weil unser Boden das einfach nicht hergibt. Ein 250 gr. Bock ist bei uns schon ein relativ guter, knappe 300 gr. haben wir alle paar Jahre mal einen, der sich bei den Nachbarn den Winter über an den div. "Drive-In´s" durchgefressen hat. Und ja, die Stückgewichte haben definitiv zugelegt und im Frühjahr haben wir jetzt keine abgekommenen und komplett verschissenen Durchfall-Rehe mehr. Beides für mich auch ein Indiz von mehr und besserer Nahrung und weniger Stress. Was bei uns auch geholfen hat, war die konsequente Entnahme von einigen uralten Territorial-Geissen, die teilweise kaum noch vernünftige Zähne im Maul hatten. Wo so eine alte Matrone rausfällt, ist ruckzuck Platz für 2-3 Jüngere bzw. Schmalrehe, die sich dann stressfrei entfalten können.
 
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Eine Beobachtung aus diesem Winter: Ich hab an einer Stelle bei jedem Ansitz zwischen 8 und 10 Rehe beobachtet, die regelmäßig aus der Gründüngung beim Nachbarn aufgetaucht sind. Mitte Januar kam eine längere Frostperiode, jetzt stehen die wieder im Wald (bei mir) und verbeißen vermutlich auch wieder gescheit... :mad:
Wird eine quälende Beobachtung gewesen sein :(
Die Rehe haben nur den einen Sinn in ihrem Dasein, nämlich "Deinen" Wald zu verbeißen.
Es nimmt schon sehr traumatische Strukturen an bei manchen Zeitgenossen. Da kann von Erholung im Wald keine Rede sein. Jeder Besuch wird zur reinen Qual, weil sich alle Wiederkäuer gegen einen verbündet haben.

wipi
 
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Warum denn alle? Reicht doch wenn der Pächter seine Hausaufgaben macht und den Wildbestand etwas reduziert? Das hat er anscheinend nicht so wirklich gemacht sonst würde nicht sein zurechtgehegter Zoo in die Naturverjüngung einfallen uns seinen eigenen Lebensraum degenerieren? Falls es 2-3 rehe wären, wäre doch alles okay. Die Naturverjüngung würde artenreich kommen und die 2-3rehe hätten da n gutes Leben drin. Aber nein der Nachbar muss seinen Bestand "hegen" damit er auch ja jeden Abend Anblick hat... Das wild ist ihm dabei scheinbar egal. Der Wald sowieso....
Den Begriff „Sprung“ lernt man offensichtlich nicht mehr, oder?

Aber natürliches Verhalten oder Biologie wird ohnehin überbewertet in unserer bunten Einhornwelt…
 
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Stress bei der Ausübung der Jagd ist nicht nur eine Frage der Perspektive, sondern auch des Reviers. Wer wie ich ein "Stadtrevier" hat, sprich ein Revier, das sich ringförmig um eine Kleinstadt mit ca. 25.000 Einwohnern schliesst, ist Kummer, Störung, Sabotage und Sachbeschädigung und somit Stress rund um die Uhr gewohnt. Das hat mit Jagd im eigentlichen Sinne oft schon nicht mehr viel zu tun ... leider 😭
 
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Den Begriff „Sprung“ lernt man offensichtlich nicht mehr, oder?

Aber natürliches Verhalten oder Biologie wird ohnehin überbewertet in unserer bunten Einhornwelt…
Sprung bzw. 2 Sprünge:
Wenn 36 Stück Rehwild neben 42 Stück Rehwild liegen - auf Kugelschußentfernung.
Geschlechterverhältnis 32/46
Im freien Feld - ein Bahndamm im Hintergrund als Windbremse.
Ein Anblick für Götter (y)
Die Anfrage auf einen Reduktionsabschuß ist 2023 nicht wohlwollend aufgenommen worden.
 
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Also ... heut war´s soweit. Ich bin mit unserem AELF-Förster von 10-16 h durch die Botanik gestapft und wir haben die Verbissdaten zusammen erhoben. Ist ein ganz Junger, erst seit einem Jahr da, stammt aus Rheinland-Pfalz und hat in BW (Rottenburg) studiert. Der wundert sich ziemlich über so manche bayerische (jagdliche) Gepflogenheit, genau wie über unseren brandneuen Reichs ... äh ... Freistaatsjagdminister 🤣 Gleichwohl sieht er die Bedeutung des Verbissgutachtens durchaus kritisch bzw. real. Wahrscheinlich hätten wir das auch in 4 h schaffen können, aber ich habe den offenen jagdlichen und forstlichen Austausch mit einem, der mein Sohn sein könnte, wirklich genossen.
 
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Tagespresse

Minden/Detmold (gl). Derzeit werden in Nordrhein-Westfalens Wäldern landesweit Verbissaufnahmen durchgeführt, so auch in den 18 Forstbetriebsbezirken des Regionalforstamtes Ostwestfalen-Lippe. Dabei stellt forstliches Fachpersonal fest, ob sich junge Forstpflanzen gut entwickeln können. Sind die Winterknospen abgefressen oder ist die Rinde beschädigt (beides durch Wildtiere wie Rehe oder Damwild; Verbiss auch durch Hasen), wird dies dokumentiert, teilt der Landesbetrieb Wald und Holz mit.

Ein übermäßiger Verbiss an jungen Waldbäumen könne das Nachwachsen heimischer Wälder erschweren und gefährden. Die Ergebnisse der Verbissaufnahmen werden laut Landesverband im Herbst jeden Jahres den mit der Jagd befassten Personen mitgeteilt und können als Verhandlungsgrundlage für den Abschluss künftiger Jagdpachtverträge dienen.

In den vergangenen Jahren sind durch Dürre, Stürme und Borkenkäfer große Teile des heimischen Waldes zu sogenannten Kahlflächen geworden. Auf diesen Flächen gilt es, zügig artenreiche, klimaangepasste Mischwälder neu zu begründen oder die vorhandene Naturverjüngung zu übernehmen. Um dieses Ziel zu erreichen, brauche es angepasste Wildbestände in den Wäldern, betont der Landesverband Wald und Holz. Mit dem Verbissgutachten soll festgestellt werden, ob die waldbaulichen Zielsetzungen durch den Einfluss des Wildes gefährdet sind. Neben einer Gefährdungseinstufung enthält so ein Gutachten Handlungsempfehlungen zur Bewirtschaftung der Wildbestände. Seit 2018 soll alle drei bis fünf Jahre für jeden Jagdbezirk in NRW, der eine gewisse Mindestbewaldung aufweist, ein Verbissgutachten erstellt werden.
 
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6 Sep 2012
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Ja, die Aufnahmen laufen gerade (noch). Ist gesetzlicher Auftrag nach §22 (5) LJG NRW.
Was die Tagespresse wieder versaubeutelt hat ist der Unterschied zwischen dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW (Forstverwaltung) und dem Landesverband Lippe. Der Landesverband hat zwar auch sehr viel Wald, hat aber mit der Aufnahme der Verbissgutachten nichts zu kriegen. Nur dass das vom hoheitlich zuständigen Förster vom Landesbetrieb auf deren Flächen gemacht wird.
 
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24 Mai 2019
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Ja, die Aufnahmen laufen gerade (noch). Ist gesetzlicher Auftrag nach §22 (5) LJG NRW.
Was die Tagespresse wieder versaubeutelt hat ist der Unterschied zwischen dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW (Forstverwaltung) und dem Landesverband Lippe. Der Landesverband hat zwar auch sehr viel Wald, hat aber mit der Aufnahme der Verbissgutachten nichts zu kriegen. Nur dass das vom hoheitlich zuständigen Förster vom Landesbetrieb auf deren Flächen gemacht wird.
...ansonsten sachliche PM
 

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