Bayern Verbissgutachten 2024

Registriert
7 Aug 2016
Beiträge
2.082
Wenn diese knapp 367 Tsd. Rehe tatsächlich alle erlegt worden wären und das noch mit einem Anteil von mindestens 50% weiblichen, dann sähe es verbissmässig deutlich besser aus, aber so lange ein meiner Ansicht nach deutlich zweistelliger Prozentbereich nur mit dem Bleistift erschossen wird und es weiterhin genügend Züchter, Mäster und Zoodirektoren gibt, für die Jagd reiner Selbstzweck ist, wird´s mit dem Verbiss und Waldumbau weiterhin schlecht ausschauen. So viel kann der Staat und ein paar vernünftige und engagierte Revierinhaber gar nicht wegzwicken, wie da an anderer Stelle nachwächst (den Begriff Rehpuff kannte ich übrigens bislang noch nicht, er trifft´s aber vielerorts ganz gut). Dann werden nach dem nächsten Verbissgutachten die Abschusszahlen wieder hoch gesetzt und welch ein Wunder, in der nächsten Periode haben wir wieder neue Rekordzahlen, wobei der Anteil der "Bleistift-Rehe" steigt und steigt.
... solange hier mit so vielen Vorurteilen und Unterstellungen argumentiert wird,
wird es für den Waldumbau weiterhin ganz schlecht ausschauen.
Das ist wie im Kindergarten - man zeigt auf die Anderen und merkt den Balken im Auge nicht.
Meine Streckenliste beinhaltet 250% bei zu vernachlässigendem weiblichen Überhang.
Nachdem ich die Kommunikation mit dem Amt gesucht habe, mussten wir einbremsen.
Sonst wäre das locker 300% geworden ... .
Das wird das letzte Mal sein, dass mehr als gefordert auf der Streckenliste vermerkt wird.
Denn unsere Verwaltung kann mit der Thematik 'Reduktionsabschuß' nicht umgehen.
 
Registriert
12 Feb 2024
Beiträge
110
Ja, das Traurige an der Sache ist ganz einfach, dass das, was zweifellos wichtiger ist als die Jagd, nämlich der generationenübergreifende Waldumbau, unser Wald der Zukunft im Zeichen des Klimawandels, dabei je nach Standort mehrheitlich oder zumindest teilweise auf der Strecke bleibt und das halte ich für absolut unverantwortlich.
Und ja, ich könnte unseren Pflichtabschuss ganz locker doppelt erfüllen und wenn ich wirklich wollte, wahrscheinlich auch mit Faktor 2,5 bis 3, aber das liegt nicht an mir, sondern an unseren Nachbarn, die eben genau das seit Jahrzehnten nicht tun.
Aber weil auch unsere Verwaltung hier in ihrer eigenen Bürokratie gefangen ist, erfülle ich eben einfach meinen Abschuss plus die 20%, die ich gem. Verbissgutachten drüber gehen darf und damit endet mein Jagdjahr auf Reh zum 15.01. (Bayern). Die 2-3 Stück, die dann bis 31.03. erfahrungsgemäß noch dem Verkehr zum Opfer fallen, kommen somit noch oben drauf. Kann ich ja nicht wissen 😇
Damit habe ich mein legales Maximum abgeliefert, mehr kann bzw. darf ich nicht tun und weil ich als "Schiesser & Schlächter" im Hegering ohnehin bereits seit Jahren unter Beobachtung stehe, werde ich mich da auch nicht angreifbar machen.
Mal sehen, was das neue Verbissgutachten bringt. Mein Jagdvorstand hat schon die Bereitschaft signalisiert, notfalls auch eine eigeninitiative Abschusserhöhung zu beantragen. Wenn die durchgeht, dann kotzt die Hegeringleitung 🤮🤣

Waidmannsheil & Horrido 🙋‍♂️
 
Registriert
7 Aug 2016
Beiträge
2.082
.... Mal sehen, was das neue Verbissgutachten bringt. ....
:ROFLMAO: ... ich habe kein Verbissgutachten.
Ich würde trotzdem gerne einen signifikanten Reduktionsabschuß durchführen.
Mein Amt ist zu wenig sensibel, als es das wirklich versteht - ich bekam keine Freigabe.
Also werfe ich auch 2024 ein paar Dutzend Rehe in alle Himmelsrichtungen.
Daher finde ich persönlich solche und ähnliche Storys für eher lächerlich ... :cool:
 
Registriert
1 Sep 2019
Beiträge
131
Ja, das Traurige an der Sache ist ganz einfach, dass das, was zweifellos wichtiger ist als die Jagd, nämlich der generationenübergreifende Waldumbau, unser Wald der Zukunft im Zeichen des Klimawandels, dabei je nach Standort mehrheitlich oder zumindest teilweise auf der Strecke bleibt und das halte ich für absolut unverantwortlich.
Und ja, ich könnte unseren Pflichtabschuss ganz locker doppelt erfüllen und wenn ich wirklich wollte, wahrscheinlich auch mit Faktor 2,5 bis 3, aber das liegt nicht an mir, sondern an unseren Nachbarn, die eben genau das seit Jahrzehnten nicht tun.
Aber weil auch unsere Verwaltung hier in ihrer eigenen Bürokratie gefangen ist, erfülle ich eben einfach meinen Abschuss plus die 20%, die ich gem. Verbissgutachten drüber gehen darf und damit endet mein Jagdjahr auf Reh zum 15.01. (Bayern). Die 2-3 Stück, die dann bis 31.03. erfahrungsgemäß noch dem Verkehr zum Opfer fallen, kommen somit noch oben drauf. Kann ich ja nicht wissen 😇
Damit habe ich mein legales Maximum abgeliefert, mehr kann bzw. darf ich nicht tun und weil ich als "Schiesser & Schlächter" im Hegering ohnehin bereits seit Jahren unter Beobachtung stehe, werde ich mich da auch nicht angreifbar machen.
Mal sehen, was das neue Verbissgutachten bringt. Mein Jagdvorstand hat schon die Bereitschaft signalisiert, notfalls auch eine eigeninitiative Abschusserhöhung zu beantragen. Wenn die durchgeht, dann kotzt die Hegeringleitung 🤮🤣

Waidmannsheil & Horrido 🙋‍♂️
Welche Rolle spielt bei euch die Hegeringletung bei der Abschussplanung? Das ist doch erstmal eine Angelegenheit, welche Jagdgenossenschaft und Pächter aud Basis des waldzustandsberichts und des revierweisen Gutachtens unter sich ausmachen.
 
Registriert
12 Feb 2024
Beiträge
110
Welche Rolle spielt bei euch die Hegeringletung bei der Abschussplanung? Das ist doch erstmal eine Angelegenheit, welche Jagdgenossenschaft und Pächter aud Basis des waldzustandsberichts und des revierweisen Gutachtens unter sich ausmachen.
Ja, da hast Du im Prinzip Recht und wenn Vorstand und Pächter es so wollen und das Gutachten es einigermaßen hergibt, dann hat die Hegeringleitung praktisch nur noch formelle bzw. Kenntnis nehmende Funktion und die untere Jagdbehörde wird den vorgeschlagenen Abschuss dann in aller Regel auch so festsetzen, wie gewünscht. Wenn die sich aber komplett quer stellen, den Jagdberater involvieren und die ganze Sache aufbauschen, dann wird da auch gerne mal ein "Staatsakt" draus und beim Thema "Staatsakt" kommt ja dann inzwischen auch unser neuer "Jagdminister" Aiwanger in´s Spiel, der ja auch eher für "Hege" als für Abschuss steht. Tja, schwierige Zeiten für jemanden, der gerne "sauber" bleiben, aber trotzdem was tun möchte :(
Klar, einfach "wegballern" und sich am A.... lecken lassen geht auch, aber ich seh nicht ein, warum ich mich mit einem begründeten und sinnvollen Anliegen in den "Untergrund" begeben und angreifbar machen lassen soll.
 
Registriert
12 Feb 2024
Beiträge
110
Als Beweis:
Pro erlegtem Reh jeweils 2 Ohren vorweisen und in die Akte heften ... oder einen Wedel ...
Damit hätte ich kein Problem, nur mein Hund wird´s mir ziemlich übel nehmen, denn der liebt Rehohren über alles und die putzen richtig gut durch (wie "Filzpropfen"). Seitdem er die kriegt, kommen wir meistens mit einer Entwurmung im Jahr hin.
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.596
Mal eine direkte Frage: Wie hoch ist der Abschuß auf 100 ha, bei welchem Waldanteil?
Wir haben zuletzt 33 Stück auf 220ha geschossen, das Jahr davor 40 oder 41. Der Waldanteil liegt bei etwa 100ha, also etwa 45%.
die Postkartenabschüsse kann man ja mal stichprobenartig überprüfen. Da werden die Zahlen schnell weniger.
Der war gut...
Du musst Jungjäger mit gerade erst bestandener Jagdprüfung (14 Tage Intensivkurs, bei Jagdschule in anderem Bundesland) sein, sonst wüßtest Du, wie man den körperlichen Nachweis ganz einfach umgeht, bzw. die Jagdgenossen verar...t.

Der einzige funktionierende körperliche Nachweis läuft über den Geldbeutel: Eigenbewirtschaftung und der Jäger kauft das Stück, oder er liefert es ab und die Jagdgenossenschaft verkauft das Stück auf eigene Kasse.

Alles andere ist unpraktikabel und nicht sicher.
 
Registriert
30 Dez 2014
Beiträge
191
@Diplomwaldschrat
Du schreibst, dass ihr 22St auf 220ha erlegt habt.
Gibt es bei euch keinen 3 Jahresplan der festsetzt was ihr entnehmen sollt?
Falls ihr keinen habt, wie wird der Abschuss festgelegt, am Jahresanfang oder nach der Strecke im Januar?
Falls auch bekannt, wer legt ihn fest, Sie selbst oder...
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.596
33 Stück. Das ist das Soll (Minimum/Jahr).

Festgelegt wird das von den Hausherren (Bundesforst), da Eigenregie sind die Quasi Grundbesitzer und Jagdausübungsberechtigte in einer Person.
Was ich gehört hab, haben die sich auf anderen Liegenschaften aber blutig hart getan, die Abschusspläne zu erfüllen.

das Jagdjahr 2024/25 wird das dritte im laufenden 3 Jahresplan.
Die Zahlen sind hoch, aber solange das Adulte Rehwild bei nahezu 100% Hautdasselbefall (mit sehr hohen Befallszahlen je Stück) liegen, seh ich keine Veranlassung, den Abschuss zu senken. Verbiss ist noch nicht da, wo ich hin will, aber im Vergleich zu dem vor drei Jahren zurück gegangen. Im Vergleich zum Beginn, wo ich in das Revier gekommen bin, ist der Verbiss merklich zurück gegangen, bzw. wächst inzwischen deutlich mehr hoch als früher. Aber die Eichen bring ich auch noch nicht hoch.

Eine Beobachtung aus diesem Winter: Ich hab an einer Stelle bei jedem Ansitz zwischen 8 und 10 Rehe beobachtet, die regelmäßig aus der Gründüngung beim Nachbarn aufgetaucht sind. Mitte Januar kam eine längere Frostperiode, jetzt stehen die wieder im Wald (bei mir) und verbeißen vermutlich auch wieder gescheit... :mad:
 
Registriert
22 Nov 2015
Beiträge
3.007
Du musst einfach alle Rehe schießen - dann kommen auch keine Rehe mehr in den Wald und verbeißen die jungen Bäume!

Aber alle alten (wertvollen) Bäume musst Du natürlich zeitgleich als Methusalembäume kennzeichnen, nicht damit die versehentlich von einer Motorsäge verbissen werden und sinnvoll genutzt werden könnten.

Noch ein Tipp:
Solange irgendwelche Säugetiere von Zecken befallen werden, sollte man die auch konsequent abschießen - egal welche Spezies. Ein besseres Zeichen einer Überpopulation dieser Säuger als einen Befall mit einem flugunfähigem Insekt gibt es nicht! Da ist Dasselfliegenbefall ja Kindergeburtstag!

Nur noch irre, was teilweise abläuft....

33 Stück. Das ist das Soll (Minimum/Jahr).

Festgelegt wird das von den Hausherren (Bundesforst), da Eigenregie sind die Quasi Grundbesitzer und Jagdausübungsberechtigte in einer Person.
Was ich gehört hab, haben die sich auf anderen Liegenschaften aber blutig hart getan, die Abschusspläne zu erfüllen.

das Jagdjahr 2024/25 wird das dritte im laufenden 3 Jahresplan.
Die Zahlen sind hoch, aber solange das Adulte Rehwild bei nahezu 100% Hautdasselbefall (mit sehr hohen Befallszahlen je Stück) liegen, seh ich keine Veranlassung, den Abschuss zu senken. Verbiss ist noch nicht da, wo ich hin will, aber im Vergleich zu dem vor drei Jahren zurück gegangen. Im Vergleich zum Beginn, wo ich in das Revier gekommen bin, ist der Verbiss merklich zurück gegangen, bzw. wächst inzwischen deutlich mehr hoch als früher. Aber die Eichen bring ich auch noch nicht hoch.

Eine Beobachtung aus diesem Winter: Ich hab an einer Stelle bei jedem Ansitz zwischen 8 und 10 Rehe beobachtet, die regelmäßig aus der Gründüngung beim Nachbarn aufgetaucht sind. Mitte Januar kam eine längere Frostperiode, jetzt stehen die wieder im Wald (bei mir) und verbeißen vermutlich auch wieder gescheit... :mad:
 
Registriert
22 Jan 2008
Beiträge
251
Interessant ist auf jeden Fall , wie sehr sich die prozentualen Anteile der Fallwildzahlen unterscheiden.🤣🤣
 
Registriert
14 Nov 2011
Beiträge
90
Beim Staat waren 4,6% Fallwild und bei Privatjagden 17% beim Reh.

Mal angenommen diese Zahlen stimmen:
Könnte das an der Struktur der Grundstücke der BaySF liegen? Also größere zusammenhängende Flurstücke. Privatgrundstücke sind häufiger von Straßen durchzogen bzw voneinander getrennt?
Liegt es an der höheren Wilddichte?

Falls man diese zahlen anzweifeln will:
Was hat ein Jäger für eine Motivation mehr Fallwild anzugeben als er wirklich hatte? Wildunfälle werden ja durch die Polizei zu 90% erfasst, das wäre also nachweisbar. Da wäre es doch leichter die Abschusszahlen zu schönen als die Fallwildzahlen.
 
Registriert
21 Sep 2023
Beiträge
133
Du musst einfach alle Rehe schießen - dann kommen auch keine Rehe mehr in den Wald und verbeißen die jungen Bäume
Warum denn alle? Reicht doch wenn der Pächter seine Hausaufgaben macht und den Wildbestand etwas reduziert? Das hat er anscheinend nicht so wirklich gemacht sonst würde nicht sein zurechtgehegter Zoo in die Naturverjüngung einfallen uns seinen eigenen Lebensraum degenerieren? Falls es 2-3 rehe wären, wäre doch alles okay. Die Naturverjüngung würde artenreich kommen und die 2-3rehe hätten da n gutes Leben drin. Aber nein der Nachbar muss seinen Bestand "hegen" damit er auch ja jeden Abend Anblick hat... Das wild ist ihm dabei scheinbar egal. Der Wald sowieso....
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
144
Zurzeit aktive Gäste
587
Besucher gesamt
731
Oben