Der Zustand des Rotwilds in DE

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Es gibt ja schon einige Studien zu diesem Thema. Gott sei Dank sind ja einige RW Gebiete miteinander vernetzt, so dass dort ein Austausch stattfinden kann, auch gibt es RW Gebiete mit ausreichender genetischer Vielfalt.

Aber dieses Thema wird früher oder später leider in (fast)jedem RW Gebiet aktuell.

Ich finde, dass es ein großer Fehler war und ist, dass es Kernreviere und freie Gebiete gibt. Es müssten noch Randgebiete und Wandergebiete deklariert werden mit entsprechenden Anforderungen an die Abschüsse.

Dies ist leider in der Praxis kaum durchzuführen, da es leider an dem ein oder anderen Pächter außerhalb der Kernreviere scheitert.....

Meiner Meinung nach sollten Hirsche vom 3. bis zum 10 Kopf außerhalb der Kernreviere geschont werden und der Abschuss verboten und auch , wenn er stattfinden sollte, entsprechend sanktioniert werden um das Wanderverhalten ,vor allem der mittelalten Hirsche, zu gewährleisten.
Kahlwild über einen Gesamtabschussplan soll und darf dort natürlich erlegt werden.

Aber es ist ein recht seltsames Phänomen hier in de. Da gibt es Studien, Forschungen, Gelder, Kampanien für den Schutz von Elefanten in Afrika zuhauf, aber die größte in Deutschland lebende Säugetierart wird behandelt wie Kroppzeug.
Vom 3.Kopf an, da kann man mitgehen, doch bis zum 10. Kopf, das muß nicht sein, da der Hirsch in dieser Altersklasse sich kaum auf sogenannte Wanderschaft begibt, doch wohl eher einen ruhigen Feistplatz sucht, um danach in`s großflächige,zusammenhängende Kerngebiet zurückzukehren.Daß zuerst Hirsche auf Wanderschaft gehen, war schon immer so, da hast Du absolut recht. Ein Beschuß dieser Hirsche, ist richtigerweise aus wildbiologischen Gründen zu untersagen. Auf diese Art begründen sich auch immer neue Rotwildgebiete. Alsbald stellen sich dann auch Tiere ein und so breitet sich Rotwild aus. Dieser Prozess wurde seit jeher unterbunden.
 
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Wildbiologisch-genetische Untersuchungen haben zuallerst das Wildtier im Fokus, sie wurden nicht dafür gemacht, von den Jagdverbänden ausgeschlachtet zu werden.

Wildbiologische Untersuchungen liefern Fakten, darüber sind wir uns wohl einig. Punkt.
Und selbstverständlich ist es das Recht - und sogar die (gesellschaftspolitische) Pflicht einer Interessensvertretung (und da gehört in diesem Moment eine Regierung ebenso dazu, wie eine NGO), diese Fakten a) zu hinterfragen/hinterfragen zu dürfen und b) auch zu interpretieren und daraus Schlüsse zu ziehen, Aktionen anzustoßen, im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten.

Wie kommst Du eigentlich dazu, einem - in diesem Fall - Jagdverband dieses Recht abzusprechen, dem Wissenschaftler eine Plattform zu bieten, seine FAKTEN zu präsentieren und sich dann einer offenen Diskussion dazu zu stellen.
Ich mache mir aber sehr wohl Gedanken, wenn man Ergebnisse im Raum stehen hat und KEINE Diskussion über deren Konsequenzen zulassen will.

Mich interessieren in beiden Bereichen die Fakten, sonst erstmal gar nix.

Das ist Dein gutes Recht, Du darfst Dir sogar danach sogar Deine Meinung dazu bilden und diese laut verkünden; Du kannst es aber auch lassen - was Du ja angekündigt hast, erstmal zu tun; das steht Dir alles frei!
Aber diese Rechte hat jede und Jeder andere ganz selbstverständlich ebenso.
 
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"Bei den Rothirschen der Rotwildhegegemeinschaft Krofdorfer Forst handelt es sich somit um
eine kleine, stark isolierte Population
mit unterdurchschnittlicher Allelanzahl. Eine direkte
Gefahr einer Inzuchtdepression kann aus den Ergebnissen nicht abgeleitet werden. Die
Population erscheint genetisch stabil mit einer moderaten Drift. Die unterdurchschnittliche
Allelanzahl sollte jedoch als drohende Gefahr für eine Inzuchtdepression gewertet werden.
Um eine Aussage über das Maß der Isolation und den Grad der Differenzierung zu
benachbarten Populationen treffen zu können, sind weitere Untersuchungen nötig."




 
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Ich würde es begrüßen, wenn sich das Rotwild durch Wanderung Gebiete erschließen kann. Bewirtschafteten In dem Sinne würde ich es nur in den so genannten Rotwildgebieten lassen.
Fakt ist auch, daß zu große Rotwildbestände in aller Regel nicht mit Land- und Forstwirtschaft vereinbar sind und daß jagdgesetzliche Regelungen Rotwild begrenzen können.

Anders der Wolfs-Fakt: noch unter Vollschutz, kein Objekt jagdlicher Regulierung - Schäden an Weidetieren, die staatlich weitgehend übernommen werden.
 
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Fakt ist auch, daß zu große Rotwildbestände in aller Regel nicht mit Land- und Forstwirtschaft vereinbar sind und daß jagdgesetzliche Regelungen Rotwild begrenzen können.

Nee, das ist nicht Fakt, das ist Interpretation - und zwar eine sehr freie solche, die vom gelieferten Fakt völlig unberührt ist - insbesondere ist die Definition von "zu groß" allerhöchst relativ!
FAKT ist nämlich AUCH, dass es keine direkte Korrelation zwischen der Höhe eines Bestandes und der Höhe des Schadens besteht.

Anders der Wolfs-Fakt: noch unter Vollschutz, kein Objekt jagdlicher Regulierung - Schäden an Weidetieren, die staatlich weitgehend übernommen werden.

Auch das ist Interpretation, weil FAKT ist nur: soviel sind als "Wolf" festgestellt, soviel Meldungen betreffen Hund/Schakal, Meerschweinchen o.a.

P.S. FAKT ist auch das von Dir einschränkende Wort "weitgehend", das eine juristisch nicht begründbare Ungleichbehandlung beinhaltet, die sich nämlich aus der Kassenlage und nicht aus dem konkret umgesetzten Schutz ergibt.
 
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Anders der Wolfs-Fakt: noch unter Vollschutz, kein Objekt jagdlicher Regulierung - Schäden an Weidetieren, die staatlich weitgehend übernommen werden.
Ah komm, bei der großen Zahl an Hunderisse die durch DAS Institut attestiert werden ist der Begriff „weitestgehend“ ziemlich dehnbar.

Warte nur auf die Meldung: Nachweislich Kuh vom Dackel gerissen 😅
 
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Nee, das ist nicht Fakt, das ist Interpretation - und zwar eine sehr freie solche, die vom gelieferten Fakt völlig unberührt ist - insbesondere ist die Definition von "zu groß" allerhöchst relativ!



Auch das ist Interpretation, weil FAKT ist nur: soviel sind als "Wolf" festgestellt, soviel Meldungen betreffen Hund/Schakal, Meerschweinchen o.a.
ach jetzt hör doch auf - nur Rhetorik Deinerseits.

Es ist Fakt und Gesetz !
Wenn kopfstarke Rotwildherden Trittschäden in Feldern und abgefressenen Frucht hinterlassen, Verjüngungen schädigen und 100% Schäle hinterlassen, so ist der gesetzwidrige Einfluß gegeben.

Beim Wolf gings um den derzeitigen Unterschied zum Rotwild, der wohl nicht wegdiskutiert werden kann. Auch das ist keine Interpretation.
 
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Ah komm, bei der großen Zahl an Hunderisse die durch DAS Institut attestiert werden ist der Begriff „weitestgehend“ ziemlich dehnbar.

Warte nur auf die Meldung: Nachweislich Kuh vom Dackel gerissen 😅
an was zieht Ihr Euch hoch ?

Meine Ausssage war, daß ordnungsgemäß gemeldete und bestätige Nutztier-Schäden übernommen werden, da die Gesetze und Verordnungen es her geben.
Problemfälle gibts.

Würden Waldschäden vom Rotwild in gleichem Maße ausgeglichen, wärs vergleichbar so aber nicht.
 
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Würden Waldschäden vom Rotwild in gleichem Maße ausgeglichen, wärs vergleichbar so aber nicht.
Wenn wir es schon genau nehmen, nennen wir das aber bitte mal nicht "Waldschäden", sondern ökonomische Schäden im Wald. Die zu verhindern, ist natürlich teilweise berechtigt.

Wald und Rotwild kommen ja schon seit ein paar Jahrtausenden miteinander klar.
Sehen Forstwissenschaftler und Wildtierbiologen übrigens genauso.

Und der Hirsch eliminiert den Wald ja eben nicht, wie das Wolfsrudel eine Schafherde.
 
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Wenn wir es schon genau nehmen, nennen wir das aber bitte mal nicht "Waldschäden", sondern ökonomische Schäden im Wald. Die zu verhindern, ist natürlich teilweise berechtigt.

Wald und Rotwild kommen ja schon seit ein paar Jahrtausenden miteinander klar.
Sehen Forstwissenschaftler und Wildtierbiologen übrigens genauso.

Und der Hirsch eliminiert den Wald ja eben nicht, wie das Wolfsrudel eine Schafherde.
Richtig, Ökonomie bestimmt alles.
So ist das im modernen Leben. Märchenwelten gabs früher.

Entmischung und Totverbiss von Pflanzen im Wald. Abäsen von Landwirtschaftlichen Produkten.
Töten von Schafen einer Herde.
Alles kostet Geld.

Rotwild und Wolf kamen im übrigen auch schon immer miteinander klar...
 
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Wenn kopfstarke Rotwildherden Trittschäden in Feldern und abgefressenen Frucht hinterlassen, Verjüngungen schädigen und 100% Schäle hinterlassen, so ist der gesetzwidrige Einfluß gegeben.
..,
bei Kopf starken Rotwild-Rudeln, dürfte es sich wahrscheinlich um Rotwildgebiet handeln. Meine Kritik ging in die Richtung, dass es Gebiete gibt, in denen sich das Rotwild nicht ausbreiten darf beziehungsweise durch ein Abschuss an der Ausbreitung gehindert wird.
 
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Wenn wir es schon genau nehmen, nennen wir das aber bitte mal nicht "Waldschäden", sondern ökonomische Schäden im Wald. Die zu verhindern, ist natürlich teilweise berechtigt.

Wald und Rotwild kommen ja schon seit ein paar Jahrtausenden miteinander klar.
Sehen Forstwissenschaftler und Wildtierbiologen übrigens genauso.

Und der Hirsch eliminiert den Wald ja eben nicht, wie das Wolfsrudel eine Schafherde.
Du willst uns also weiß machen, dass die Verhinderung von Waldschäden nur "teilweise" berechtigt ist?!

Die Zeit ist in den letzten paar Jahrtausenden nicht stehen geblieben. Der Druck auf die Tier- u. Pflanzenwelt ist ist höher denn je.
 
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Richtig, Ökonomie bestimmt alles.
...
Alles kostet Geld.

Rotwild und Wolf kamen im übrigen auch schon immer miteinander klar...
Sorry, wollte hier doch nochmal drauf eingehen.

Mit dem Argument "Ökonomie" und "Geld" muss man generell sehr vorsichtig sein...

Damit lässt sich in einer Industrienation prima argumentieren, das man entweder den Wolf ausrotten möchte, oder das Rotwild.

...oder den Wald abholzen möchte zugunsten von Industrieanlagen, oder das man wie erfolgt Monokulturen erzeugt (Ökonomie war hier genau das Argument!). Alles nicht gut also.

Daher finde ich es richtig, wenn man gerade die Ökonomischen Argumente ab und zu hinterfragt.

Wirtschaftliche Stabilität muss gewährleistet sein, vollkommen klar...

Bleibt sie aber auch, wenn man einige Wanderkorridore für das Rotwild zusätzlich schafft... Und denke mal das gehört wiederum zu diesem Thema hier.
 
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Du willst uns also weiß machen, dass die Verhinderung von Waldschäden nur "teilweise" berechtigt ist?!

Bei zu hohem Verbiss/Schälschaden etc darf und muss dieser vehindert werden... Genau das will ich sagen. Einwände? Bitte nichts falsches in meine Aussage rein interpretieren.
 
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Richtig, Ökonomie bestimmt alles.
So ist das im modernen Leben. Märchenwelten gabs früher.

Entmischung und Totverbiss von Pflanzen im Wald. Abäsen von Landwirtschaftlichen Produkten.
Töten von Schafen einer Herde.
Alles kostet Geld.

Rotwild und Wolf kamen im übrigen auch schon immer miteinander klar...
Nein, sie bestimmt nicht alles. Sonst hättest Du keine Elektroautos auf den Straßen. Keinen Abau von Kernkraftwerken etc. Die Liste ist riesig.

Wenn man der Ökonomie freien Lauf lässt ohne klaren Grenzen resultirt es immer in der Optimierung des Ökonomischen Outputs = Gewinn. Da sind andere Faktoren aus Erfahrung zwietrangig. Aber klar aus Sicht eines Waldbauers ist sein Wald eben der Wichtigste Faktor um Gewinne zu erzielen. Irgendwo verständlich.

Ja Ökonomie ist ein wichtiger Faktor, darf meine Meinung nach nicht DER einzige und DER wichtigste sein.
 

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