"Custom" Mauser 98 in 8,5x55 Blaser

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Hallo zusammen,

ich brüte gerade über einer möglichen Neuanschaffung, konkret geht es um den Bau eines Mauser 98 im Kaliber 8,5x55 Blaser. Das Forum habe ich bereits durchforscht, aber bisher keinen Hinweis darüber gefunden, ob jemand so etwas schon bauen lassen hat.

Wenn also einer von Euch so ein Projekt schon durchgezogen hat, wäre ich für einen Informationsaustausch dankbar. Mir geht es vor allem um Dinge, wie wieviele Patronen passen in das interne, original Kastenmagazin, Stoßbodenanpassung des Verschlusses und wie es vor allem mit der Zuführung klappt.

Die 8,5x55 ist ja mit einer CIP L6 von 75,84mm eher eine kürzere Patrone. Insofern könnte mir vermutlich auch jemand helfen, der einen 98iger in einem der WSM Kaliber führt.

Bitte keine Kaliberdiskussionen, keine Hören-Sagen-Info´s, sondern nur Beiträge aus erster Hand. Es muss nicht der nächste Endlosfaden werden, in dem dann nur noch "Nettigkeiten" ausgetauscht werden. ;)

Danke im Voraus!

Gruß

Oliver
 
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Das Magazin wird der Knackpunkt.
Ich möchte dich nicht umswitschen, aber die 8.5x63 macht in einem unbearbeiteten 98 Magazin auch eventuell kleine Marken in die Hülsen aber führt sauber zu und ein Büchsenmacher der sich auskennt kann das und die Änderung für 5 Patronen leicht bewältigen.
Leistung auch aus kurzen Läufen ist in real eh die selbe .
 
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Hallo zusammen,

ich brüte gerade über einer möglichen Neuanschaffung, konkret geht es um den Bau eines Mauser 98 im Kaliber 8,5x55 Blaser. Das Forum habe ich bereits durchforscht, aber bisher keinen Hinweis darüber gefunden, ob jemand so etwas schon bauen lassen hat.

Wenn also einer von Euch so ein Projekt schon durchgezogen hat, wäre ich für einen Informationsaustausch dankbar. Mir geht es vor allem um Dinge, wie wieviele Patronen passen in das interne, original Kastenmagazin, Stoßbodenanpassung des Verschlusses und wie es vor allem mit der Zuführung klappt.

Die 8,5x55 ist ja mit einer CIP L6 von 75,84mm eher eine kürzere Patrone. Insofern könnte mir vermutlich auch jemand helfen, der einen 98iger in einem der WSM Kaliber führt.

Bitte keine Kaliberdiskussionen, keine Hören-Sagen-Info´s, sondern nur Beiträge aus erster Hand. Es muss nicht der nächste Endlosfaden werden, in dem dann nur noch "Nettigkeiten" ausgetauscht werden. ;)

Danke im Voraus!

Gruß

Oliver
Hallo Oliver,

die 8,5x55 misst ja laut CIP an der dicksten Stelle (P1) 13,84 mm, was de facto der 7x66 & 9,5x66 entspricht (ist mit 13,85mm angegeben). Ich habe beide als 98er und in die 7x66 passen mit normalem bündigem Magazin 3 Patronen rein, in die 9,5x66 mit Rigby-Magazin (schaut unten 1-1,5cm raus) passen 4 Patronen. Das müsste dann mit der 8,5x55 ja genauso sein.

Das gilt dann sicher ebenfalls für die erforderliche Stossboden-/Auszieher-Anpassung, denn auch da sind ja die Hülsenmaße der drei Kaliber praktisch identisch.

Die Zuführung der dicken Hülsen klappt bei mir gut, aber die sind ja auch 11mm länger, von daher keine direkte Vergleichbarkeit. Auch mein 98er in 6,5x55 macht hier bei L6=77mm keine Probleme, dafür sind aber die Hülsen auch nicht so dick. Wie dem auch sei, ich glaube nicht, dass es daran komplett scheitern wird. Hängt aber vielleicht auch ein bisschen vom verwendeten Geschoss ab. Ich hatte bei div. Geschossen mit Scharfrand (TIG, TUG, TOG) auch schon ab und zu mal leichte Störungen, aber mit schlanken Geschossen mit Plastikspitze a la Accubond sollte sich eigentlich nichts verhaken.

Was in meinem Dumoulin-98er jedoch völlig problemlos funktioniert ist die oben bereits genannte 8,5x63. Leistungsmässig schenken sich die beiden Patronen nichts, die eine ist halt etwas länger, die andere etwas dicker. Dadurch mag es sein, dass die 8,5x55 vielleicht noch etwas besser mit kurzen Läufen klar kommt. Von der normalen 63er kriegst Du aber auf jeden Fall 4 Schuss, mit etwas Glück auch 5 in´s Magazin (4 gehen bei mir problemlos, der 5te ist gewissermaßen eine "Presslandung", weshalb ich das in aller Regel vermeide), musst nichts umarbeiten lassen und hast keinerlei Fragezeichen bei der Zuführung.

Soweit mal die Fakten, die ich dazu beitragen konnte. Rein gefühlsmässig würde ich sagen, dass die 8,5x55 besser zu modernen Waffen passt und die 8,5x63 eher eine "typische" 98er Patrone ist, aber das mag jeder sehen, wie er will. Mich würde die 8,5x55 z.B. mal in einer Sauer 303 interessieren. Da würde ich ggf. meine entsprechende 9,3 dafür eintauschen.

Waidmannsheil,

Sven
 
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Mir schwebt ebenfalls eine 8,5 im Kopf herum.
Konkret eine 8,5x63 entweder im 98er oder 202.

Ich habe mir die selben Fragen schon gestellt. Im Grunde würde von @Holzmichl und @Stomberger schon alles gesagt.

Den WSMs wird manchmal nachgesagt, dass sie im 98er nicht immer sauber zuführt. Kann, muss aber nicht. Ist aber nur gehörtes "Wissen".
 
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Ich wollte auch keine 8,5x55 haben, aber wenn man sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann soll man es sich auch bauen lassen. Für die 8,5x55 würde ich statt eines normalen 98er Systems ein Intermediate-System verwenden, die gab es doch auch militärisch und daher müssten welche zu finden sein. Das ist für ca. 1cm kürzere Patronen gedacht. Magazinkapazität wird sich auf drei Patronen belaufen.
 
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Eines sollte man auch nicht vergessen. Die 98er Systeme wurden mal für Patronen mit
3800/ 3900 Bar Höchstdruck
Gefertigt. Das wären dann bei Fabrikpatronen 3400. Eine Dauerbelastung mit über 4000 kann zum Setzen der Verriegelungswarzen im Gegenlager führen.
 
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Mir schwebt ebenfalls eine 8,5 im Kopf herum.
Konkret eine 8,5x63 entweder im 98er oder 202.

Ich habe mir die selben Fragen schon gestellt. Im Grunde würde von @Holzmichl und @Stomberger schon alles gesagt.

Den WSMs wird manchmal nachgesagt, dass sie im 98er nicht immer sauber zuführt. Kann, muss aber nicht. Ist aber nur gehörtes "Wissen".
Die 8,5, egal ob nun als 55er oder 63er, ist einfach ein geniales Kaliber, das sich jeder Wiederlader genau für seine Anwendung(en) und Erfordernisse hinbiegen kann. Ich würde meine jedenfalls nicht mehr hergeben wollen. Für mich vereint sie ganz klar die jeweiligen Vorzüge von 8x64S und 9,3x62 (die ich ebenfalls beide führe). Mit der 55er von Blaser hat jetzt eben eine gewisse Kommerzialisierung eingesetzt, die der 63er von Reb stets verwehrt oder auch erspart blieb, je nachdem, wie man das sieht, aber genau darin lag für mich und vermutlich auch noch einige andere hier der Reiz. Einfach was haben, was nicht jeder hat, ein gewisses Understatement pflegen, geniessen und schweigen 🤭
 
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Eines sollte man auch nicht vergessen. Die 98er Systeme wurden mal für Patronen mit
3800/ 3900 Bar Höchstdruck
Gefertigt. Das wären dann bei Fabrikpatronen 3400. Eine Dauerbelastung mit über 4000 kann zum Setzen der Verriegelungswarzen im Gegenlager führen.
Mmh ... das wusste ich bislang nicht, obwohl ich schon ziemlich lange fast ausschliesslich 98er führe und auch alle selber lade, einige davon auch ziemlich "grenzwertig" und klar jenseits der 4.000 bar, aber von Verschleiss hab ich bislang nichts bemerkt. Denke mal, ein wirklich gutes 98er System (1908/1909 DWM oder 1912 Steyr) ist heute noch mit das Stabilste und Robusteste, was man kriegen kann.
 

ballistic_tip

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Zur Magazinfrage meine Erfahrung mit der Vollschlanken .376Steyr; 4 passen da ins Magazin des 1912er Steyr Systems. Repetieren funktioniert bei der Hülsenlänge von 60mm tadellos mit runden als auch mit spitzen Geschossen.
 
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Denke mal, ein wirklich gutes 98er System (1908/1909 DWM oder 1912 Steyr) ist heute noch mit das Stabilste und Robusteste, was man kriegen kann.

Nö, eine Mauser 66 hat eine erheblich (ca. 1/3) größere Verriegelungsfläche als ein 98er, weshalb ich für Projekte mit modernen Höchstdruckpatronen immer eine Mauser 66 als Basis nehmen würde. Die hält sogar eine .460 Weatherby ohne Probleme aus.
 
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Ich glaube kaum, dass die Hülsenform der 55er sie für kurze Läufe geeigneter mach als die 63, beide haben identisches Volumen, benutzen vom gleichen Pulver die gleiche Menge....
Ich habe in der 63 einen 52cm - Lauf, funktioniert mit SD bestens!
Für einen 98er erscheint mir die Reb - Patrone geeigneter.
 
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Ich glaube kaum, dass die Hülsenform der 55er sie für kurze Läufe geeigneter mach als die 63, beide haben identisches Volumen, benutzen vom gleichen Pulver die gleiche Menge....
Ich habe in der 63 einen 52cm - Lauf, funktioniert mit SD bestens!
Für einen 98er erscheint mir die Reb - Patrone geeigneter.
Weiss nicht, ob der Vergleich 100% korrekt und damit angebracht ist, aber so ähnlich sieht´s doch auch im Vergleich der 8x65 RS und 8x75 RS aus: gleiche Leistung, gleiches Pulver bzw. Pulvermenge, aber unterschiedliches Hülsenkonzept, wobei der moderneren 8x65 RS auch gewisse/ähnliche Vorteile zugeschrieben/bescheinigt werden ... ?!? Egal, eine klassische Doppelbüchse zum akzeptablen Preis würde ich in beiden Kalibern sofort nehmen, wobei das allseits bekannte Reichsjägermeister-Kaliber 8x75 RS wahrscheinlich meinen Grossvater väterlicherseits zur Auferstehung aus seiner Urne nötigen würde 🤣

In diesem Sinne ... Waidmanns-Heil ... 🙋‍♂️

Nix für ungut, ich lach mich jetzt grad nur komplett schlapp ob dieser Vorstellung 🤣
 
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Hallo nochmal ;),

ich wollte schon mal danke sagen für die ganzen wirklich sachdienlichen Hinweise und Ausführungen 👍👏, echt super!

Vielleicht macht es tatsächlich Sinn, die Kaliberwahl für ein 98iger Projekt nochmal zu überdenken, möglicherweise in Richtung 8,5x63 oder doch die "langweilige" 9,3x62😅. Damit wären manche Stolpersteine direkt egalisiert. Manchmal steht einem das Haben-Wollen im Weg....

Möglicherweise, da ja noch Platz im Schrank ist, wäre auch die Anschaffung einer 8,5x55 in einer Serienwaffe zusätzlich denkbar.

Na schauen wir mal, ich werde mir mal ein paar Gedanken dazu machen;)

Gruß

Oliver
 
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Hi Oliver,

lass Dir einen richtig geilen 98er in 8,5x63 nach Deinen Vorstellungen bauen, weil der kostet letztendlich weniger als eine 8,5x55 Serienwaffe plus ein mittelmässiger 98er in 9,3x62 und er deckt beides bzw. alles vollkommen ab.

Die üblichen Adressen dafür, wie Velser, etc. sind ja bekannt, aber einen 98er Experten, den die Wenigsten kennen, der vielleicht ein bisschen kauzig ist, aber exzellente Arbeit in einem wirklich super guten Preis-Leistungs-Verhältnis abliefert, ist Klaus Kästel:

www.buechsenmacher-kaestel.de

Ich werde ihn demnächst auch wieder "heimsuchen", um aus einem eher zufällig erworbenen, aber sehr gutem 98er in 6,5x65 (wäre mein zweiter) eine 7x64 nach meinen Idealen und Maßen ( z.B. mit 40er Schaft ) zu machen.

Horrido 🙋‍♂️ ,

Sven
 

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